Trennung die Vierte - weiterhoffen oder aufgeben?

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Hallo!
Ich habe mich hier ganz frisch registriert, weil ich Hilfe bzw. gute Ratschläge dringend gebrauchen kann. Mein Freund hat sich letzte Woche Montag nach seiner Klassenfahrt und einem Wochenende, welches ich bei ihm verbrachte, wo er total abweisend, lieblos und ignorant war, von mir getrennt. An besagtem Wochenende hat er die ganze Zeit mit zwei Klassenkameradinnen gesimst. Ich weiß, es lief schon länger nicht mehr so gut, aber als er von der Klassenfahrt zurückkam, habe ich mir noch etwas schönes für ihn ausgedacht, womit ich erhofft hatte, dass es wieder besser werden kann. Sein Verhalten hat mich aber zutieft geschockt.
Ich habe auch einen Text an ihn geschrieben, der meine Gefühlswelt und unsere Beziehung so genau wie möglich beschreibt. Ich werde ihn hier mal einfügen, damit die Situation besser verständlich ist:

Erinnerst du dich? An unser erstes Treffen, meine ich. Das erste Treffen, an diesem Ort. Das erste Treffen, zu dem du eine Freundin mitgenommen hast. Zu dem ich eine Freundin mitgenommen habe. Erinnerst du dich noch? Wie ich schüchtern dasaß, kaum ein Wort herausbrachte, obwohl ich doch so gern wollte. Wie deine Freundin sich über mich lustig machte. Wie ich die Chance vertan habe, dich kennenzulernen.
Aber eigentlich beginnt unsere Geschichte bereits viel früher, nicht wahr?
Hätte ich dich damals nicht auf dem Schulhof erblickt, wäre ich nun vielleicht nicht der Mensch, der ich nun bin. Glaubst du an „Liebe auf den ersten Blick“? Ich nicht. Trotz dessen verspürte ich eine unglaubliche Faszination, wenn ich dich ansah. Ich war neugierig auf dich. Versuchte meine Freundin dazu zu bringen, die Pause auf dem Schulhof zu verbringen, auf dem du dich auch befindest. Nur damit ich dich ansehen konnte. Du bemerktest es nie. Du bemerktest nie, wie mein Herz begann, schneller zu schlagen, wenn ich dich sah. Lange hat es gedauert. Ich glaube, es waren sogar einige Monate, in der ich stets hoffte, dich in den Gängen oder auf dem Schulhof zu erblicken, bis ich meiner Freundin gestand, dass ich mich in die verliebt hatte. Es war komisch, denn ich hatte doch noch nie ein Wort mit dir gewechselt. Trotz Allem hatte ich nur Augen für dich. Trotz Allem dachte ich nur an dich. Durch eine andere Freundin bekam ich deinen Namen heraus. Während mir dein Nachname zunächst seltsam vorkam, war dein Vorname einfach selten, schön im Klang und passend zugleich.
Irgendwann meldeten wir, meine Freundin und ich, uns an, in einem sogenannten „sozialen Netzwerk“. Ich hielt nie etwas davon, doch insgeheim hoffte ich, dir durch diese Website näher kommen zu können. Ich hätte mir in meinen kühnsten Träumen nie zu vermuten gewagt, dass sich diese Hoffnung verwirklichen würde. Zwar passierte es anders, als es passieren sollte, aber das ist jetzt im Nachhinein nicht mehr wichtig. Meine Freundin war es, die dich als Freund hinzufügte. Dies habe ich mich auch noch getraut. Doch dann schrieb sie dich an, und erzählte dir von mir. Ich war so wütend auf sie, wie konnte sie das tun? Sie hat es mir ermöglicht, mit dir in Kontakt zu treten, denn ich war viel zu schüchtern. Meine Wut verflog, als ich dich in meinem Chatprogramm hinzufügte. Doch irgendwie hast du es mitbekommen. Du hast mitbekommen, dass ich Gefühle habe. Gefühle für jemanden. Du warst dir nicht sicher, ob diese Gefühle dir oder einen deiner beiden besten Freunde galten. Jedoch hast du es geschafft, diese Information irgendwann aus mir herauszuquetschen. Ich habe dir gesagt, dass du es bist. Jeden Abend hoffte ich, du würdest online sein, mich anschreiben… Doch zu oft wurde ich enttäuscht.
Irgendwann sagtest du mir, du hättest auch Gefühle für mich. Doch es stellte sich heraus, dass dies nur ein mieser Scherz war. Es hat mich so furchtbar verletzt. Trotzdem war ich so naiv, dir zu glauben, wenn du ein Treffen mit mir ausgemacht hast. Du bist niemals aufgetaucht. Egal ob ich fünfzehn, dreißig, fünfundvierzig oder sechzig Minuten gewartet habe. Ich fühlte mich hintergangen, belogen, verarscht. Ich nahm mir fest vor, dich nicht mehr anzuschreiben. Den Vorsatz habe ich oft gebrochen, doch irgendwann konnte ich ihn einhalten. Wir hatten zwar Handynummern getauscht, aber ich war mir sicher, du hast mir eine falsche gegeben.
Hast du aber nicht. Denn auf unserer Klassenfahrt schriebst du mir, du würdest mich lieben. Du schriebst, du wolltest mit mir zusammen sein. Du schriebst, du wolltest mich sofort sehen, wenn ich wieder daheim war. Wir haben sogar telefoniert. Ich war so glücklich. Mein Herz machte Purzelbäume, wenn eine Nachricht von dir eintraf. Auch meine Klassenkameraden bekamen Wind davon. Doch als ich zurückkehrte und mich zu unserem Treffpunkt begab, so hübsch geschminkt, wie es mir möglich war, bist du nicht gekommen. Mal wieder nicht. Ich war maßlos enttäuscht. Auf dem Geburtstag einer Freundin hast du mich angerufen. Wolltest wieder mit mir zusammen sein. Doch es war wieder alles nur eine schöne Lüge. Meine Freundinnen warnten mich vor dir. Sagten, ich soll von dir lassen, es hätte keinen Sinn. Ich konnte einfach nicht auf sie hören und sie schüttelten nur den Kopf.
Es waren drei Monate verstrichen, seid wir das erste Mal im Chatprogramm geschrieben hatten. Du wolltest eine letzte Chance. Du wolltest dich mit mir treffen. Ernsthaft. Du wolltest eine letzte Chance, die ich dir gab. Ich war hoffnungslos der Hoffnung verfallen. Der Hoffnung, und dir. Doch diesmal hatte es sich gelohnt. Wir haben uns an dieser Brücke im Februar getroffen. Haben nur geredet und angesehen. Meine Hände waren eiskalt, doch deine Anwesenheit war das wichtigste für mich. Deine blauen Augen zogen mich in ihren Bann. Anscheinend habe ich auch Eindruck auf dich gemacht, denn am Abend im Chatprogramm hast du mich gefragt, ob wir zusammen sein wollten. Ich sagte Ja. Und von diesem Tag an begann die schönste Zeit in meinem noch so jungen Leben.
Es begann damit, dass du mich auf meinem Heimweg von der Schule nach Hause begleitet hast.
Ich erinnere mich, als ich das erste Mal bei dir zu Hause war. Wir schauten einen Film, und ich war so aufgeregt, dass ich nur starr auf deinem Bett lag, während du weit weg von mir ebenso starr dalagst. Als ich beim zweiten Mal bei dir zu Hause war, war ich genauso aufgeregt. Du hattest zwar schon die ein oder andere Freundin, allerdings warst du genauso aufgeregt wie ich. Und irgendwann nahmst du meine Hand. Meine kalte, hässliche Hand in deine schöne, warme Hand. An diesem Tag hast du meine Hand nicht ein einziges Mal losgelassen, während wir ein Spiel auf deinem Handy gespielt haben.
Wir haben alles langsam angehen lassen. Wir trafen uns fast jeden Tag. Ich war immer noch aufgeregt, wenn ich dich sah. Traute mich kaum zu sprechen. Es war wie im Traum. Mein Traum, der in Erfüllung gegangen war. Endlich. Endlich war ich glücklich.
Unser erster Kuss war kurz. Als ich zu Hause war, tanzte ich vor Freude benebelt durch unsere Wohnung. Unser zweiter Kuss war kurz. Unsere weiteren Küsse waren kurz oder lang. Oft sahen wir uns einfach nur an. Minutenlang sah ich in deine Augen. Sie waren wunderschön, das Blau von einem leichten Gelbschimmer umrahmt.
Ich liebte es, bei dir zu sein. Ich liebte dich. Deine Umarmungen, deine Küsse, mit dir zu telefonieren, mit dir zu simsen. Ich liebte alles an dir. Alles.
Und während wir uns jeden Tag sahen, vernachlässigte ich meine Freundin, dank der wir überhaupt ein Paar waren. Wenn ich heute darüber nachdenke, tut es mir schrecklich leid. Sie war die beste Freundin, die ich je hatte. Doch bis heute wurden wir nie wieder so, wie wir früher ein Mal waren.
Doch ich hatte ja dich. Mit dir erlebte ich alles, was man mit einem Jungen zum ersten Mal erleben kann.
Es war eine wunderbare Zeit. Das Schönste.
Die erste Trennung. Ich weiß nicht mehr, wann sie war. Aber wir waren beinahe ein Jahr zusammen gewesen. Ich hatte ein Geburtstagsgeschenk, und eines für unseren Jahrestag. Beides im Februar.
Wenn ich ein Poet wär, könnte ich vielleicht in Worte fassen, wie weh es tat, von dir verlassen zu werden. Ich weinte, fühlte mich leer, bettelte dich per SMS an, mich zurückzunehmen. Ich war kaputt, gebrochen. Meine Freundin stand mir bei. Nach einer, vielleicht zwei Stunden bist du zurückgekehrt. Meine heile Welt hatte einen Riss, doch du hast ihn geflickt.
Als Traumpaar galten wir. Alle blickten sie auf uns, ich war so stolz. Wir waren anders als die anderen Paare. Wir liebten uns wirklich. Wir hatten weiterhin eine wunderbare Zeit. Monatelang.
Die zweite Trennung. Du hattest Recht mit dem, was du mir ankreidetest. Zwei Wochen voller Schmerz, in der ich jeden Tag weinte, um dich. Dann kehrtest du zurück. Ich war wieder glücklich. Ich wollte mich ändern, ich habe mich geändert.
Weitere glückliche Monate. Die Küsse wurden weniger.
Sommer letzten Jahres. Die dritte Trennung. Sie war die schmerzhafteste. Ich war von dir abhängig, als wärest du eine Dro.. Dann kam der Entzug. Die Freundin, die bei unserem ersten Treffen dabei war… Sie wollte auch mit mir befreundet sein. Ich mochte sie. Doch dann… Sie war deine Neue. Sie war schlanker als ich. Sie war witziger als ich. Sie war älter als ich. Wenn ich euch beide auf dem Schulhof sah, brach ich weinend zusammen. Ich war so jämmerlich, wie ich dir jeden Tag SMS schickte und drauf hoffte, es würde alles wieder wie früher. Das war das erste Mal, dass ich waschechten, puren Hass auf jemanden empfand. Auf sie. Ich fühlte mich hintergangen. Von dir.
Vier Monate. Vier Monate warst du mit ihr zusammen. Vier Monate, in denen mir und meiner Mama viel schreckliches passierte. Doch meine Freunde waren für mich da. Ich liebte sie über alles. Dann wolltest du mich treffen. Du wolltest mich treffen, wo ich gerade über dih hinweggekommen bin. Ich war völlig durch den Wind, denn mittlerweile hatte ich einen neuen Freund. Doch ich liebte ihn nicht wirklich. Ich war gleichzeitig in meinen Nachbar verknallt, er war wirklich der hübscheste Mensch, den ich je gesehen habe. Er ist es immer noch. Objektiv natürlich, denn die Liebe zu dir machte dich zu dem hübschesten Menschen auf der Welt für mich. Mit meinem neuen Freund machte ich nach einer Woche Schluss. Ich wusste, so etwas wie zwischen uns Beiden konnte es nicht so schnell mit irgendjemandem wieder geben. Wir trafen uns schließlich. Ich machte stichelnde, sarkastische Bemerkungen. Wir gingen zusammen spazieren. Du mochtest meine neue Art anscheinend. Denn nur wenige Tage, Wochen, oder was auch immer später; es waren Sommerferien und wir sahen uns fast jeden Tag; machtest du mit der ollen *beep* Schluss. Alte Gefühle keimten in mir auf. Alte Gefühle keimten in dir auf. Ich fühlte mich so gut. Das war eine Genugtuung sondergleichen. Ich wusste, es gab wieder eine Chance für uns. Es begann langsam. Langsam, wir umarmten uns. Langsam, wir lagen zusammen in deinem Bett und schauten fernsehen. Langsam, wir küssten uns.
Wir waren wieder ein Paar. Es war unglaublich. Wir hatten uns so oft getrennt, oder eher gesagt, du hast mich so oft verlassen, doch immer wieder haben wir wieder zu einander gefunden. Es war, als wären wir einfach gemacht füreinander.
Wir spielten Videospiele zusammen. Wir guckten Filme. Gingen Shoppen. Ins Kino. Zum Friseur. In Großstädte. Zu meiner Familie. Zu deiner Familie. Küssten uns. Umarmten uns. Liebten uns. Waren zusammen. Weinten miteinander. Lachten miteinander. Überstanden Krisen. Taten alles füreinander. Anderthalb Jahre am Stück, fast drei Jahre gesamt.
Bis sich der Alltag einschleichte. November diesen Jahres. Du warst komisch, als du von der Klassenfahrt zurückkamst. Ich habe dich nur an einem Tag, am letzten, von fünf vermisst. Ich wusste, was passieren würde. Ich habe einen sechsten Sinn für sowas. Wie bei jeder Trennung zuvor. SMS, Telefonat, Schluss. Du meintest, die Luft wär raus. Wir lebten aneinander vorbei, schriebst du. Wir sind nur noch gute Freunde, sagtest du. Wir freuten uns gar nicht, wenn wir uns sahen. Ich wusste nichts. Nur dass du in der falschen Person sprachst. Diesmal hieß es nicht wir, wie in den letzten anderthalb Jahren. Sondern du. Nur du fühltest so. Ich habe es erstaunlich gut weggesteckt, wusste ich doch nun, wie es sich anfühlte und dass es, egal wie sehr man daran zweifelte, irgendwann wieder weggehen würde.

Tja, ich habe eben gedacht, dass ich es gut weggesteckt habe... Habe ich aber nicht...

Sorry, er ist echt lang. ^^ Nun, dabei muss ich sagen, dass bei den vorherigen Trennungen seinerseits immer die Möglichkeit bestand, dass es nochmal was wird; jetzt aber sagt er die Liebe ist einfach komplett weg und es ist endgültig Schluss.
Aber die letzten Male kam er auch immer wieder und vielleicht braucht er ja nur Zeit; und entscheidet sich noch ein Mal um?
Darf ich noch hoffen?
Übrigens, er hat per Telefon Schluss gemacht und wir haben während eines 5 Minuten Gesprächs an der Bushaltestelle ausgemacht, das wir am Montag ein Gespräch führen werden. Ich bitte euch mir zu helfen, ich bin am Ende!

22.11.2011 17:44 • #1


L
Hallo
Also ich habe mich durch Deinen langen Text gelesen..

Wenn eine Beziehung kaputt geht, dann hat die Tasse einen grossen Riss....warum willst Du diesen unbedingt kitten?
Nehmen wir an, ihr kommt wieder zusammen...dann hättest Du ja ständig Angst, dass es wieder zur Trennung kommt. Das ist keine Beziehung, das ist eine Abhängigkeit....

Willst Du ihn wirklich zurück? Überleg Dir das gut!

23.11.2011 09:13 • #2


A


Trennung die Vierte - weiterhoffen oder aufgeben?

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I
Naja... hab jetzt ein kleines Update.
Laut Facebook ist er jetzt, nach nicht einmal zwei Wochen, wieder in einer Beziehung.
Und als Freundin hat er mich auch gelöscht.
Denkt ihr, ich sollte mal nachfragen, warum er das getan hat?
Immerhin wollte er doch befreundet bleiben...
ich verstehs nicht...

26.11.2011 14:14 • #3


I
Keiner mehr, der eine Meinung oder einen Rat für mich hat? ;''(

29.11.2011 14:38 • #4


S
Es gibt nur den einen, harten Rat: Du musst weitergehen im Leben ohne ihn.
Er hat dich schlecht behandelt, du investierst viel mehr als er.
Lass ihn gehen!
Allein und bald mit einem anderen wirst du 1000mal glücklicher!
Sei gedrückt!

29.11.2011 14:44 • #5




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