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Trennung, er zieht aus, wieder ein, Gefühlschaos

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Ich habe zu meinem Beziehungsproblem schon Fragen und Situationen gepostet. Allerdings immer nur zu aktuellen Situationen. Die ganze Geschichte nicht. Aktuell beschäftigt mich die Beziehung wieder extrem und damit ein besseres Gesamtbild entsteht, hier die ganze Geschichte. Es wird allerdings ein längerer Text. Vielen Dank schon jetzt an Jeden/Jede, der sich die Mühe macht fertig zu lesen.

Ich habe meinen Mann vor 8 Jahren am Arbeitsplatz kennengelernt. Nach zwei Jahren sind wir ein Paar geworden. Wir haben atemberaubende, wunderschöne und unvergessliche 5 Monate erlebt. Gefühl, Gemeinsamkeiten, Verständigung, S.. Alles prima. Dann eröffnete er mir er habe gegen Jahresende viel Streß in der Arbeit und müsse sich nun leider mehr darauf konzentrieren. Nachdem das Jahr fast vorüber war, somit ein überschaubarer Zeitraum, dachte ich mir nichts weiter. So etwas passiert. Im Laufe unserer weiteren Beziehung und folgenden Ehe, hat sich dieser Streß aber nie mehr wieder gelegt.
Im Folgejahr dachte ich noch die Entfernung unserer beider Wohnungen steht uns im Weg und beschloß alles aufzugeben um mit ihm zusammen zu ziehen. Er hat ein Haus. Genug Platz für uns zwei. Es wurde kurzfristig besser, bis wieder das Jahresende nahte. Richtig harmonisch und intensiv wurde es nicht wieder. Ich fing an gegen seinen ARbeitsstreß Ausgleich zu planen. Organisierte Wochenenden, Wellness, Sport, schmiß den ganzen Haushalt, hielt ihm sämtliche Kleinigkeiten vom Leib, plante und organisierte den Jahresurlaub und sorgte für ständige Ablenkung vom Arbeitsstreß. Ich richtete die Wohnung im Haus ein und kümmerte mich um den Garten. Nebenher arbeitete ich Vollzeit. Es gefiel ihm, ich rotierte und fühlte mich als hätte ich zwei Vollzeitstellen. Auch S. habe ich regelmäßig die Initiative ergriffen. Vor vier Jahren fragte er dann ob ich ihn heiraten möchte. Überglücklich heiratete ich ihn, organisierte die Hochzeit und schaffte für uns das perfekte zu Hause und für ihn möglichst viel Wohlfühlgefühl. Nach der Hochzeit eskalierte sein Arbeitsstreß so sehr, daß er kurz vor dem Burn-Out stand. Ich setzte Himmel und Hölle in Bewegung um ihn zu unterstützen.
Dann kam Tag X: Ich registrierte nichtmehr beiläufig sondern sehr intensiv, daß ich in meinen Bemühungen für ihn völlig auf der Strecke blieb. Alle meine Interessen habe ich sozusagen aufgegeben, da ja so gut wie keine Zeit mehr dafür war. Ich organisierte und machte für ihn, bespaßte ihn sozusagen, aber er machte im Umkehrschluß nichts dergleichen für mich. Ich realisierte, daß er sich nicht einen Gedanken darüber machte, ob ich auch gern ausgeführt werden möchte oder verwöhnt, oder ob er für mich einmal etwas komplett von vorn bis hinten gestalten oder übernehmen kann. S. machte er sich keinen Gedanken, ob ich dabei Leidenschaft empfand oder ob er mehr auf mich eingehen müsste. Ich war kreuzunglücklich und dann platzte es aus mir heraus. Ich forderte ihn auf auch etwas für mich zu tun und sich S. etwas einfallen zu lassen. Finanzielle Sicherheit und ein Haus sind zwar wichtig, aber ich vermisste ihn, meinen Mann und seine Liebe und Zuneigung. Ich fühlte mich von ihm verlassen.
Es folgten 3 Jahre, in denen ich regelmäßig meine Bedürfnisse anbrachte. Zuerst war das noch fast beiläufig. Es wurde immer intensiver und am Ende waren es heftige, stundenlange Diskussionen mit Tränen und Ärger und schlaflosen Nächten.
Ich wollte seine Liebe und Zuneigung spüren und er sah sich ausser Lage dem nachzukommen. Er sagte immer er wüsste nicht was er tun sollte. Unsere Intimkontakte wurden so spärlich, daß man sich kaum mehr erinnert hat, wann es das letzte Mal war. Ging ich auf ihn zu, war er müde und erschöpft von der Arbeit. Kam er auf mich zu, gab ich nach und versuchte das Beste aus der Situation zu machen.
Arbeitete mein Mann bis dahin schon viel und hatte viel Streß, wurde es in 2018 ab September richtig extrem.
Er übernahm neue Aufgaben am Arbeitsplatz, die ihn sehr forderten. Gleichzeitig kümmerte er sich um die installation und die Einrichtung der EDV bei seinem Arbeitgeber, da neu gebaut wurde und dies gemacht werden musste. Zudem fing er an mit Kollegen Sport zu machen und angagierte sich in einem Verein sowohl im Vorstand als auch sportlich.
Er war durch alle diese Aktivitäten nurnoch unterwegs. War er nicht beim Sport oder Verein bis 22/23 Uhr, war er in der Arbeit bis 2/3/4 Uhr morgens und auch das ganze Wochenende. Die EDV kann erst gemacht werden, wenn keiner mehr arbeitet. Wir haben uns nurnoch die Klinke in die Hand gegeben. Morgens schlief er noch, wenn ich aufstand. Nachts/Morgens schlief ich, wenn er ins Bett kam. Wochenende wurde gearbeitet oder wenn nicht ausgeschlafen.
Freunde wurden skeptisch bezüglich der ARbeitszeiten und daß das nun schon Monate dauert. Sie fragten, ob ich sicher wäre das es hier tatsächlich nur die Arbeit ist. Ich machte mir nie auch nur einen Gedanken, so sicher war ich mir seiner.
Der Umzug war vorüber, die ARbeit erledigt und ich hoffte auf Erleichterung. Dann begann der Karnevall. Das ist der Verein in dem er aktiv ist. Die Zeit, die nun frei wurde, fiel dem Verein zum Opfer. Ich sprach das an und bettelte wieder einmal um sein Einsehen, daß wir mehr Zeit füreinander brauchen.Er hatte sich in den letzten Wochen stark verändert. Egal über was wir sprachen, er war sehr gereizt und immer gleich agressiv in seinem Tonfall.
Seine Antwort war kurz und knapp und sachlich: Ich muß mich darum kümmern das der Verein vorankommt. Das traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich konnte es nicht fassen und fragte ob ihm klar ist, daß er den Verein über das Wohl unserer Beziehung stellt. Er sagte nicht viel dazu, lamentierte etwas und dann kam eine glasklare Ansage: Ich möchte nichtmehr mit dir leben. Für mich tat sich der Boden auf und ich hatte das Gefühl Alles um mich herum würde wie ein Perpetuum-Mobile über mir zusammenfallen.
In den Folgetagen hatte ich den Eindruck es war ihm rausgerutscht, es war im Affekt und ich versuchte herauszufinden was das nun war. Er kam vom Fasching um 9 Uhr morgens nach Hause und hatte keine Erklärung. Da ich eine Frauengeschichte vermutet habe, nahm ich mir heimlich sein Telefon und versuchte Antworten zu finden. Nichts.
Wir telefonierten, ich war auf dem Heimweg von der ARbeit.Er wollte wissen wann ich da wäre. Ich dachte an eine Überraschung. Als ich zu Hause ankam, war ich offensichtlich zu früh. Er packte und wollte sichtlich flüchten, ohne einen Kommentar. Ich konnte ihn mit viel Mühe aufhalten und herausbekommen er möchte Abstand und zieht zu seinem Onkel.

Ich konnte ihn nur gehen lassen. Was sollte ich sonst tun. Das war Anfang Februar. Später stellte sich heraus, er wußte daß ich das Telefon genommen habe und das war der Tropen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Seitdem warte ich und harre der Dinge. Er kam immer wieder unangemeldet und stand einfach da und brachte die Dreckwäsche zum Waschen und holte sich neue. Ich stellte ihm die Frage, ob er nicht nachdenken wolle und wieder heim kommen wollte, versuchen aufzuarbeiten und ob ein Zusammenleben nicht evtl. doch noch möglich ist. Er will es nicht.
Sein Verhalten ist äußerst abweisend, so als hätte ich etwas ganz schreckliches getan und er tut Alles um mir den Zugang zu Ihm zu verwehren.

Die vergangenen Wochen sind für mich schlimm gewesen. Kein Schlaf, viel Tränen, Zweifel, Hoffnung, Herzschmerz, Gewichtsverlust, Hoffnungslosigkeit und Alles was man sonst nicht braucht in seinem Leben und jeder, der eine Trennung durch hat, weiß was ich meine.
Um die Distanz zu ihm besser wahren zu können, habe ich nun letzte Woche ein Mail an ihn geschrieben. Ich bat darum daß er sich ankündigt, wenn er ins Haus kommt, damit ich mich dann entfernen kann. Es wäre sicher auch in seinem INteresse, wenn wir uns nicht dauernd begegnen.
Mich haben diese Momente immer so zurückgeworfen, daß ich wieder zwei Tage gebraucht habe um einigermaßen normal zu denken.

Es kam keine Antwort. Allerdings und das ist total verrückt: Seit Montag ist er wieder zu Hause. Er schläft bei seiner Mutter in der Wohnung (wohnt mit im Haus).
Nun sehen wir uns jeden Tag. Einerseits ist es schön, daß er den Weg nach Hause wieder gefunden hat. Andererseits ist für mich gerade wieder Alles sch. Ich wollte Distanz um endlich besser mit der Situation fertig zu werden. Nun sitzt er mit mir unter einem Dach und ich bekomme mit wie und wann er kommt und geht und es ist schrecklich! Ich frage mich nun jedesmal, ob er wieder kommt oder ob er wieder ausgezogen ist und wann er nachts kommt, oder ob er bei einer Anderen ist und lauter so Zeug, daß ich gerne hinter mir lassen möchte. Es ist also statt leichter, noch schlimmer gekommen und ich weiß nicht, was ich tun kann um mir selbst zu helfen.

Für die, die bis hier gelesen haben: Lasst mich an Eueren Gedanken teilhaben. Danke!

13.04.2019 17:25 • #1


Kummerkasten007
Zitat von Rebecca71:
Lasst mich an Eueren Gedanken teilhaben.


Die Beziehung / Ehe hatte für ihn nie die gleiche Priorität wie für Dich diese hatte. Das hättest du eigentlich schon nach 5 Monaten merken können, wo die Kennenlernzeit in die Beziehungszeit langsam übergehen kann.

Du bist in die Mutti-Rolle gerutscht, anstatt mal auf den Tisch zu hauen.

Ich würde Dir raten, eine eigene Wohnung zu suchen und einen Anwalt aufzusuchen.

Oder hoffst Du tatsächlich dass er sich nach all den Jahren noch tatsächlich ändert für Dich?

13.04.2019 17:38 • x 2 #2


A


Trennung, er zieht aus, wieder ein, Gefühlschaos

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B
Ich sehe das auch so, das Du in eine --Mutti-- Rolle gelandet bist. Es gibt von seiner Seite aber auch von Deiner Seite kein zurück in die Anfangszeit. Es ist vorbei... ihr habt Euch auseinander entwickelt und gelebt.

13.04.2019 17:50 • x 1 #3


G
Da du ja schon zwei andere kurze Threads hier hast:

Alle Unterlagen zusammensuchen, Verdienstbescheinigungen, gemeinsame Kredite, Versicherungen etc pp. Das Haus gehört ja eh deinem EM bzw die Mutter lebt dort auch noch....Wohnrecht auf Lebenszeit?

Geh deinem Mann aus dem Weg so gut wie es eben geht solange du dort noch wohnst.
Trenne die Konten, falls ihr ein gemeinsames Konto habt. Habt ihr eine Steuerklassenkombi von 3+5?, da bist du dann ganz schön gekniffen, also ab zum Anwalt und die Lage checken lassen.

Du musst die Trennung offiziell machen, das geht auch wenn man noch in einem Haushalt lebt. Und hör bitte auf seine Wäsche zu machen, das geht ja nunmal überhaupt nicht!

13.04.2019 18:23 • #4


Kummerkasten007
Leider eröffnest Du immer wieder einen Thread und gehst auf Antworten kaum ein, so dass ich nicht so weiß, wie man Dich unterstützen soll?

13.04.2019 18:36 • #5


R
Zitat von Kummerkasten007:
Die Beziehung / Ehe hatte für ihn nie die gleiche Priorität wie für Dich diese hatte. Das hättest du eigentlich schon nach 5 Monaten merken können, wo die Kennenlernzeit in die Beziehungszeit langsam übergehen kann.

Du bist in die Mutti-Rolle gerutscht, anstatt mal auf den Tisch zu hauen.

Ich würde Dir raten, eine eigene Wohnung zu suchen und einen Anwalt aufzusuchen.

Oder hoffst Du tatsächlich dass er sich nach all den Jahren noch tatsächlich ändert für Dich?

Zitat von Kummerkasten007:
Leider eröffnest Du immer wieder einen Thread und gehst auf Antworten kaum ein, so dass ich nicht so weiß, wie man Dich unterstützen soll?


Hallo Kummerkasten 007!

Das mein Mann eine Ehe oder die daraus resultierende Beziehung anders versteht wie ich, ist mir aufgefallen. Tatsächlich leider nicht schon nach 5 Monaten. Es wurde mir erst vor 2 Jahren bewußt, als ich zum wiederholten mal versucht habe mit ihm darüber zu sprechen, wie wichtig es ist daß sich Geben und Nehmen gegenseitig die Waage halten und sich keiner benachteiligt fühlt und daß Einseitigkeit - so wie bei uns - womöglich zum Scheitern unserer Ehe und Beziehung führen würde.

Die Mutti -Rolle habe ich übernommen, weil ich es als meine Aufgabe gesehen habe mich um sein Wohlergehen zu sorgen. Ich bin mit ihm verheiratet und ich konnte und wollte ihn nicht mit seinen Sorgen und Bedürfnissen stehen lassen, sondern helfen, wo ich helfen kann. Ich habe versucht ihm ein zu Hause zu bieten, wo er loslassen kann und sich wohl und geborgen fühlt.

Einen Anwalt habe ich bereits aufgesucht und mich aufklären lassen, was ich kann/darf/sollte. Das mit der eigenen Wohnung möchte ich nur zu gern. Es fällt mir allerdings schwer, da ich etwas Angst habe mich zu übernehmen. Ich fange im Mai einen neuen Job an und möchte hier erst fest Fuß fassen.

14.04.2019 00:02 • #6


VictoriaSiempre
Es ist für andere User nervig, wenn ständig neue Threads aufgemacht werden (und entspricht auch übrigens nicht den Nutzungsbedingungen ). Man muss sich mühsam durch - bei Dir - 3 Threads lesen, um sowas wie ein Gesamtbild zu bekommen. Das mal als Gemecker vorab

Als Partnerin würde ich es nicht als meine Aufgabe sehen, dem anderen ein Rundum-Pamper-Paket zu schnüren. Selbstverständlich würde ich Zeiten, wo mein Partner besonders belastet ist, auffangen - aber ein Dauerzustand sollte so etwas nicht werden. Bei Euch fehlte die Balance; da war nix ausgewogen. Obwohl Ihr beide die gleiche Aufgabe hattet: Du hast Dich um ihn gekümmert und er hat sich um sich gekümmert....

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es sein Haus/seine Wohnung, in der Du jetzt lebst? Dass er nun bei seiner Mutter (die blöderweise im gleichen Haus wohnt) untergekommen ist, wirst Du nicht verhindern können. Er scheint bereits sehr viel mehr abgeschlossen zu haben als Du; deshalb stört ihn die Situation nicht weiter. Ihn wirst Du nicht ändern können und notfalls wirst Du das ein ganzes Trennungsjahr aushalten müssen.

Dir bleibt deshalb eigentlich nur, Dir entweder ein dickes Fell zuzulegen und das beste aus dem Ist-Zustand zu machen. Oder so schnell wie möglich eine Wohnung zu suchen, um da raus zu kommen.
Ist ja auch eine Kostenfrage, wenn Du aktuell arbeitslos bist.

Wenn Du erst einmal bleibst: Schlüssel zurück fordern oder Schloß austauschen (jaja, ist nicht ganz legal, weil es ja auch seine Wohnung ist; aber wo kein Kläger, da kein Richter). Umzugskartons mit seinen Klamotten packen, so parat stellen, dass er sie abholen kann. Keine dreckigen Klamotten mehr waschen, das macht jetzt die richtige Mutti. Oder - Himmel hilf! - er vielleicht selber!? Bude aus- und umräumen, Dinge sichern, die Dir wichtig sind. Tob Dich aus, ohne wirklich etwas zu zerstören. Wie wär es mit Graffiti-Versuchen an den Wänden?

Das gesetzliche Trennungsjahr gibt es nicht ohne Grund. Es gibt Dir Zeit, Dich zu sortieren und um zu gucken, wie es am besten für Dich weitergeht. Emotional wirst Du wahrscheinlich noch eine Weile damit zu tun haben, da gibt es leider keine Abkürzung

14.04.2019 00:58 • #7


R
Liebe Forenmitglieder,
ich bin nicht sicher ob ich das jetzt richtig mache. Ich versuch es einfach mal und warte auf Antworten...

Wie Ihr aus dem Verlauf lesen könnt, bin ich gerade in einer (nicht gewollten)Trennungsphase.
Ich bin mittlerweile so weit, daß ich versuche mich so gut es geht von meinem Mann zu distanzieren. Ich erhoffe mir dadruch Erleichterung.

Ich versuche ihm so gut es geht aus dem Weg zu gehen und meinen Tag so zu gestalten, daß ich möglichst viel unternehme. Auch mit anderen Freunden und Freundinnen.

Ich habe das Gefühl es hilft. Nach 1 -2 Tagen machen was ich gerne möchte, mit wem ich gerne möchte und wie, fühle ich mich etwas ruhiger und nicht so aufgewühlt.
Gestern abend hat sich folgendes zugetragen:

Ich habe einen Freund, der ganz lieb ist und mich in meiner Situatin 100% versteht. Er hat selbst eine Trennung durch, Verlust des Eigenheimes, Streß bei der Scheidung, aktuell Kinder, die unter dieser Trennung leiden. Er hat Alles versucht eine Scheidung zu vermeiden und arbeitet aktuell daran seinen Kindern soviel Gefühl und familiäre, väterliche Geborgenheit und Liebe zu geben, wie möglich. Kurz, er ist ein wirklich sehr einfühlsamer Mensch.

Mit diesem Freund bin ich gestern Essen gegangen. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal eingeladen wurde. Mit meinem Mann ist es Ewigkeiten her. Dementsprechend habe ich mich gefreut und noch dazu war es eine sehr schöne und willkommene Ablenkung von meinen aktuellen Sorgen.
Es war 21.45 Uhr, wir hatten ein supergutes Essen und es war interessant und wir hatten gute Gespräche. Ich habe ein paar Stunden nicht an meinen Mann gedacht und ich freute mich auf ein nach Hause fahren, in´s Bett gehen und nicht darüber nachdenken, was mein Mann macht, wo und mit wem.

Dann geht die Tür auf und es steht eine bekannte Frau dort. Jemand den ich aus dem Faschingsverein meines Mannes kenne u nd mit welcher er sehr intensiv die Faschingssaison jedes Mal wenn eine Veranstaltung war verbracht hat. Auch dannach war er mit Ihr unterwegs. Gemeinsamer Tanzkurs, in einer vierer-Gruppe Billiard spielen. Ich hatte ihn gefragt ob das sein neues Interesse wäre. Er hat es verneint.

Nun da stand sie (22 Jahre) und ich sagte überrascht und freundlich Hallo!, dann kommt eine weitere Person und es baut
sich hinter ihr mein Mann auf (er ist 38 Jahre). Bis dahin habe ich ignoriert - wegen des Altersunterschiedes - daß da etwas ist, aber jetzt bin ich davon überzeugt, daß es seine neue Freundin ist.

Alles was mein Mann gesagt hat, war: Hallo, wir gehen da hinten hin. So als wollte er nur bestätigen, daß er nicht in meiner Nähe sitzen würde um zu stören. Ich war plattt. Völlig orientierungslos. So viele Restaurants in der Stadt, ausgerechnet hier kommt er her, wo ich auch bin. Ich hatte einen so netten Abend, warum findet er mich gerade hier?

Mein Begleiter war sichtlich betreten und fragte nur kurz, ob wir gehen sollen. Er bemühte sich mir ein so gutes Gefühl wie möglch zu geben, ich war völlig unkontrolliert. Zittrig, wirre Gedanken, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Ich sagte nur ja, und schickte mich fertig zu werden.

Als wir gehen wollten, trieb mich der Gedanke nicht zu zeigen wie erschüttert ich bin und dann ging ich zu dem Tisch an welchem mein Mann mit seiner Begleitung saß. Ich fragte höflich was sie denn bestellt hatten und nachdem ich hörte es war fast gleiches was ich hatte, meinte ich nur kurz gute Wahl, ist von Allem was dabei, schmeckt gut und ist reichlich. Haben es zu zweit fast nicht geschafft. Dann bin ich gegangen.

Könnt Ihr mir zu dieser Situation sagen wie Ihr das seht und was Ihr denkt, bitte? Danke!

19.04.2019 16:05 • #8


Gorch_Fock
Na ja Rebecca, das Ganze ist doch recht offensichtlich. Du hast die letzten Jahre komplett Deine eigenen Bedürfnisse bis zur Selbstaufgabe aufgegeben. Für Deinen Mann bist Du da durch emotional absolut unattraktiv geworden. Insb. das Du auch die Initiative beim Sechs ergriffen hast, ist eher ungewöhnlich in solchen Situationen.
Aus meiner Sicht war der Stress von Deinem Mann eher künstlich erzeugt, so dass er länger weg von zu Hause bleiben konnte. Übrigens hat niemand keinen Sechs mehr. Das ist weder bei Frauen und noch viel weniger bei Männern so. Es laufen dann sehr oft bereits schon lange Affairen. Insb. Arbeitsstelle und Verein sind dafür prädestiniert.
Ein wirkliches Interesse an Dir ist bei Deinem Mann überhaupt nicht erkennbar. Niemand mit einer Beziehung auf Augenhöhe würde sein Leben so außerhalb der Reichweite des Partners ausbauen, wie es bei Euch passiert ist.
Wenn sich 38 Jährige mit 22 Jährigen einlassen, geht es dort primär um sechsuelles Ausprobieren. Von den Lebensentwürfen passt das meist überhaupt nicht zusammen.

19.04.2019 16:30 • x 1 #9


K
Was für ein beeindruckender Mann, der so vollkommen unentbehrlich ist bei allem, was er tut. Die Firma würde zugrunde gehen, der Verein auch und Billard würde in kürzester Zeit aussterben ohne ihn.

Nicht.

Du hast Dich lange bemüht und sehr langen Atem bewiesen angesichts der Tatsache, dass Ihr eigentlich nur 5 gute Monate hattet am Anfang. Was für ein Wahnsinn und schade um die Zeit.

Nutz diese Energie nun für Dich. Ich verstehe, dass Du beruflich festen Boden unter den Füßen haben willst, bevor Du finanzielle Verbindlichkeiten eingehst, die Du jetzt nicht hast.

Aber wieviel mehr wert ist Seelenruhe? Du wirst mit der Trennung und Deinen Anteil daran noch genug zu tun haben, auch wenn Du nicht mehr mit ihm unter einem Dach lebst.

Ich würde wirklich alles daran setzen, schnell aus diesem Umfeld raus zu kommen. Wenn es sein muss zu Freunden oder in eine WG.

19.04.2019 16:46 • #10


A


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