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Trennung im Guten - Es tut nurnoch weh!

Timo
Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass muss ich hier einfach ein paar Sätze zu meiner Lage schreiben, in der ich mich gerade befinde, in der Hoffnung den unendlichen Schmerz irgendwie zu lindern.

Meine nun ex-Freundin (folgend Sie - das Wort fällt mir gerade einfach leichter) ist aus beruflichen Gründen vor knapp 3 Jahren in meine Gegend gezogen, wo wir uns kennen und lieben lernten.
Sie war schon immer sehr darauf orientiert, so oft wie möglich in ihre alte Heimat zu ihrer Mama und ihrer Schwester zu fahren (350km entfernt). Ich habe sie unterstützt und bin sogut es mir möglich war auch oft mit ihr gefahren. Im schnitt war Sie 2x pro Monat dort. Jedesmal wenn sie alleine Zuhause war und wieder zurück kam war die Stimmung irgendwie gedrückt.
Wärend diesem Weihnachten war Sie nun wieder Zuhause. Es gab einen Streit und zwei Tage funkstille von ihrer Seite, die mich an den Rand der verzweiflung gebracht haben. Letztendlich haben wir nun gestern viele Stunden gesprochen und überlegt ob es einen gemeinsam weg für uns gibt und sind wirklich zu dem entschluss gekommen das sie hier mit mir nicht glücklich wird. Sie fragte mich immer wieder ob sie jetzt gehen solle. Aber ich brachte es nicht übers herz. Ich sagte ihr dass ich sie niemals von mir wegbitten werde auch wenn es unser leid jetzt nurnoch hinauszögert. Immer und immer wieder wollten wir uns lebwohl sagen, aber schafften es nicht. Irgendwann nach vielen stunden stand sie auf und fragte ob ich sie noch zur tür begleiten würde. Ich sagte ihr, ich würde sie überall hin begleiten wenn sie es wollen würde. Wir wussten aber beide das es hier und jetzt ein ende geben musste um zu verhindern das einer von uns unglücklich sein musste.
Kurz aus der zimmertür drausen blieb sie im gang stehen und umarmte mich. Ich konnte vor tränen nichtsmehr sehen. Sie gab mir noch einen kuss auf die backe und weinte auch.
Ich brachte sie dann zur Haustüre und wünschte ihr alles gute auf dieser welt und in ihrem zukünftigem leben. Sie wünschte mir das gleiche und ging.

Im grunde bin ich froh das wir das so toll und ohne streit hinbekommen haben. Aber genauso grausam ist es lebwohl zu sagen um den anderen zu schützen, obwohl wir uns beide noch lieben. Ich bin so stolz auf meine kleine dass sie es auch so gut durchgestanden hat.
Ich habe seitdem kein auge zugemacht und weiß einfach nichtmehr weiter. Mein ganzer körper zittert vor erschöpfung und am liebsten würde ich davonrennen aber der schmerz lähmt mich und lässt mich kaum aufstehen.

Findet irgendjemand worte die mir meinen schmerz nur ein kleines bisschen lindern können?

Liebe und verzweifelte Grüße.

30.12.2016 07:12 • #1


A
Zitat von Timo:
entschluss gekommen das sie hier mit mir nicht glücklich wird.


Hallo,

Du liebst sie
Sie liebt dich

Hier kann sie nicht glücklich mit dir werden.
Kannst du vielleicht zu ihr ziehen

30.12.2016 07:37 • #2


A


Trennung im Guten - Es tut nurnoch weh!

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E
Zitat von Timo:
Ich sagte ihr, ich würde sie überall hin begleiten wenn sie es wollen würde. Wir wussten aber beide das es hier und jetzt ein ende geben musste um zu verhindern das einer von uns unglücklich sein musste.


Verstehe ich nicht.

Wenn ihr euch beide so sehr liebt und nur die Distanz das Problem ist, weshalb konntet ihr in den drei Jahren nicht nach einer Lösung suchen? ZB, dass du zu ihr ziehst?

30.12.2016 07:42 • #3


_Tara_
Hallo Timo!
Habe ich das richtig verstanden, dass sie zwar in Deine Gegend gezogen ist (und das aus beruflichen Gründen, nicht wegen Dir), Ihr aber nicht zusammen gewohnt habt?

Was war denn jetzt genau ihr Trennungsgrund? Das ist mir nicht ganz klar geworden.

30.12.2016 07:56 • #4


Timo
Entschuldigung für die verwirrenden Stellen. In meinem kopf geht es gerade drunter und drüber. Es haben sich schon mehr gründe angehäuft. Ich habe seit anfang der beziehung mit offenen karten gespielt. Ich weiß wie ich mir eine beziehung vorstelle und das fande sie auch toll. Und die zwei jahre die wir zusammen waren fande sie nach eigener aussage auch wundervoll. Im endeffekt hat sie jetzt aber gemerkt das sie sich wohl doch zu sehr verbogen hat und auch zurück zu ihrem alten ich möchte. Sie hat gemerkt das sie gerade doch noch nicht bereit für so eine ernste beziehung ist. Sie sagte auch selbst sie hätte es früher ansprechen bzw merken sollen aber es kam jetzt eben erst nach zwei jahren beziehung. Und sie sagte auch selbst das sie warscheinlich in einiger zeit unendlich traurig sein wird mich weggegeben zu haben wenn sie sich dann ausgelebt hat .Ich möchte sie einfach nicht zu etwas zwingen was sie ab jetzt unglücklich machen würde.

Der schmerz ist nur so groß

30.12.2016 08:07 • #5


_Tara_
Es hat also gar nichts mit hier kann sie nicht glücklich werden, sondern eher mit mit Dir kann sie nicht glücklich werden, zu tun.

Das ist bitter, tut mir sehr leid für Dich. Ihr ist es scheinbar zu eng geworden, sie möchte ihre Freiheit wiederhaben und keine feste Beziehung mehr.
Ich fürchte, da kannst Du nicht viel machen, als das so zu akzeptieren.
Eure Vorstellungen und Bedürfnisse haben sich da während der Beziehung in unterschiedliche Richtungen entwickelt.

Auch, wenn Ihr Euch quasi im Guten getrennt habt, würde ich Dir eine konsequente Kontaktsperre empfehlen. Wenn Ihr weiterhin freundschaftlichen Kontakt habt, wird es nur schwerer für Dich, loszulassen.

Hast Du Freunde und Familie, die jetzt für Dich da sind, mit denen Du reden kannst und die Dich ablenken? Du solltest im Moment nicht zu viel alleine sein!

30.12.2016 08:28 • x 1 #6


Timo
Danke tara für dein verständnis, du fasst es besser in worte.
Das problem ist dass mich alles an sie errinnert. Alle meine freunde und meine eltern auch. Ich lieg in meinem bett seh vor tränen kaum noch etwas und bin einfach wie gelähmt.

30.12.2016 08:38 • #7


_Tara_
Ach, Timo... Diesen Schmerz der ersten Tage kennen wir hier wohl alle. Wenn man einfach nicht verstehen kann, was passiert ist. Wenn man nicht wahrhaben will, dass der Mensch nun weg ist, von dem man gestern noch dachte, dass er zu seinem Leben gehört.
Leider gibt es kein Heilmittel dafür, keine Abkürzung...da muss man durch. Jeder für sich.
Einatmen, ausatmen. Zwischendurch ein bisschen essen, Körperpflege, und dann ist wieder ein Tag geschafft. So ist es am Anfang.

Aber es wird besser, mit der Zeit - versprochen!

Ablenkung, auch wenn man gar keine Lust auf irgendwas hat, hilft!
Du solltest wirklich die Hilfe von Freunden und Familie in Anspruch nehmen und nicht dauernd alleine sein.

Was machst Du denn an Silvester?

30.12.2016 08:45 • #8


Timo
Ich kann mich nur nochmals dafür bedanken das du mir zuhörst!
Du hast recht was die ablenkung angeht, aber ich schaffe es gerade wirklich nicht aufzustehen.
Und eigentlich kenne ich das gefühl da ich schon zwei längere ernste Beziehungen (beide knapp 3 jahre) hatte. Ich war ebenfalls so traurig aber die letzten male hatte ich wenigstens, so blöd es klingt, irgendwie hass des streites der zwar anfangs auch kaum spürbar war, aber ich wusste ich will es schaffen.
Ich bin ja auch froh das es wirklich mal wie im bilderbuch mit absprachen und wirklich gemeinsamer abstimmung stattgefunden hat. Aber schon zu wissen dass es ihr gerade genauso geht wie mir und auf beiden seiten die liebe besteht, sich aber wie du schon gesagt hast verschiedene vorstellungen und bedürfnisse bei uns entwickelt haben ist eine so grausame wahrheit die wirklich einfach kaum zu ertragen ist.

30.12.2016 08:58 • #9


_Tara_
Weißt Du, dass auf beiden Seiten die Liebe besteht, wage ich zu bezweifeln. Meiner Meinung nach verklärst Du das Ganze jetzt ein bisschen, so à la Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb...

Immerhin ist ja nun aber Fakt, dass Deine Ex-Freundin die Trennung wollte. Sie will lieber wieder ihre Freiheit genießen, als weiterhin mit Dir zusammen zu sein. Das war ihre bewusste Entscheidung, so tränenreich sie sie auch vorgebracht haben mag.

Sie zieht ihre Freiheit Dir vor. In meinen Augen kann die Liebe da auf ihrer Seite nicht mehr allzu groß sein. Ich denke, sie hat da allenfalls noch freundschaftliche Gefühle für Dich. Und natürlich ist sie auch erstmal traurig, da sie etwas Gewohntes verliert.
Aber wenn da bei ihr wirklich noch Liebe wäre, dann hätte sie sich nicht mit Begründungen, wie Ich will mich ausleben, Ich will wieder zu meinem alten 'Ich' zurück, Ich bin eigentlich gar nicht bereit für eine ernste Beziehung von Dir getrennt.

Ich denke, die Wahrheit ist, dass ihre Liebe zu Dir ihr einfach abhanden gekommen ist und sie deswegen die Beziehung mit Dir nicht mehr will und jetzt wieder auf zu neuen Ufern ist.

Dieser Wahrheit solltest Du, so bitter sie auch ist, ins Auge sehen. Ein Verklären der Situation bringt Dich nicht weiter.

30.12.2016 09:52 • x 2 #10


E
Hallo Timo,
Ich habe vor wenigen Wochen eine ähnliche Trennung erlebt. Mein Freund und ich hatten keinen Streit, haben uns immer sehr wohl miteinander gefühlt. Aber er hatte einfach keinen Platz in seinem Leben für eine Beziehung. Ich hab immer zurückgesteckt und Rücksicht auf seine vielen Verpflichtungen genommen, aber gut ging es mir damit nicht. Und er hätte sicher ein paar Dinge ändern können, wenn er denn gewollt hätte. Aber er wollte es nicht. Und auch wenn er es nicht ausgesprochen hat, bin ich mir mittlerweile sicher, dass er für die Richtige sehr wohl hätte Platz schaffen können.

Auch wir hatten ein gutes, trauriges, tränenreiches Abschiedsgespräch, konnten uns nur schwer trennen. Aber ich habe es akzeptiert. Das Ganze ist jetzt etwa sechs Wochen her. Ich rate Dir, wirklich die Kontaktsperre einzuhalten, in Deinem eigenen Interesse. Lass alle Gefühle zu, spür ihnen nach, erkunde, wie sie sich im Körper bemerkbar machen. Du hast jetzt alles Recht der Welt, traurig zu sein. Lass es zu, und dann wird es Momente geben, in denen das Weinen aufhört. Und die kannst Du nutzen, um etwas zu unternehmen, rede mit Freunden, mach Sport, schau fern, stöbere im MediaMarkt, was auch immer.

Und versuche, Eure Beziehung mit etwas Distanz zu betrachten. Sicher gibt es Dinge, die Du Dir anders gewünscht hättest. Schreib sie Dir auf. Wenn die rosarote Brille einmal weg ist, setzt man sie so leicht auch nicht mehr auf. Und auch wenn es schwerfällt: Sie hat Dir die Chance gegeben, die Frau zu finden, mit der Du eine Beziehung ganz nach Deinen Wünschen führen kannst. Jetzt kommt Dir das wahrscheinlich noch unrealistisch vor, aber eines Tages wirst Du ihr dankbar sein. Und ich werde meinem Ex auch irgendwann dankbar sein, davon bin ich fest überzeugt.

30.12.2016 10:15 • x 1 #11


Urmel_
Zitat:
Und sie sagte auch selbst das sie warscheinlich in einiger zeit unendlich traurig sein wird mich weggegeben zu haben wenn sie sich dann ausgelebt hat.


Es wäre ratsam, wenn Du Deine Gedanken in Kontext zu diesem Zitat ordnen würdest.

Denn bei der ganzen Sache geht es nicht um Lebensumstände. Wenn ein Partner einen anderen Partner von ganzem Herzen will, dann erträgt man nicht eine lange unglückliche Zeit in Stille, sondern man schaut zusammen mit dem Partner, ob man die Umstände positiv verändern kann - als Partner, als Team.

Deswegen kannst Du meiner Meinung nach ihre Worte komplett in die Tonne treten, denn das Problem ist ihre emotionale Position gegenüber eurer Beziehung. Solltest Du jetzt den Worten folgen und wie es uns Männern nahe liegt, die Symptome rational angehen, Lösungen suchen, verlierst Du den Blick auf den emotionalen Unterbau...und der ist in dem Zitat oben ganz gut getroffen.

Denn da steht: Ich weiß nicht, ob Du der richtige Partner bist, ich suche lieber noch etwas weiter. Und sollte ich nichts besseres finden, habe ich bereits jetzt die Saat gelegt, um zu einem Zeitpunkt X meine unsterbliche Liebe neu entdeckt zu haben und Dich zu reaktivieren.

Das ist die Grunddynamik, in der Du Dich derzeit befindest. Das Problem ist, solltest Du diese Dynamik ignorieren, Du in folgende Schiene fällst: Sie trennt sich von mir, hat Probleme (Worte) und ich gestalte jetzt ihr Leben, durch meine Taten, durch demonstration von Liebe, so toll, dass sie die Liebe zu mir neu entdeckt.

Das steht da oben aber nicht. Sie zweifelt emotional Deinen Wert als Mann an und solltest Du in dieser Situation dem alten Regelbuch folgen und zeigen wollen, dass Du sie über alles liebst, sinkt Dein Wert als Mann auf emotionaler Ebene noch weiter.

Schönes Leben wünschen, die Zeiten in Ehren halten, nen guten Wein trinken und warten, bis sie in einigen Wochen/Monaten wieder angetrabt kommt.

Solltest Du so wie im letzten Satz handeln, wird sie richtig neugierig. Aber da Du diesen Umschwung vermutlich nicht aus dem Stand umsetzen kannst, folgt vermutlich viel Drama, ein anderer Mann wird ins Spiel gebracht und Du machst Dich noch kleiner, als bisher. Was ebenso dazu führt, dass Dein Wert auf emotionaler Ebene sinkt.

30.12.2016 12:28 • x 4 #12


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