Trennung nach 12 Jahre - wie neu anfangen?

Zitat von Gorch_Fock:

Und was heisst unterschrieben? Ich hoffe Du meinst damit eine notarielle Scheidungsfolgdnvereinbarung?

Es ist alles rechtliche über den Notar gelaufen.auch Unterhalt zahlt er korrekt.das habe ich alles über das Jugendamt erledigt.

Mir ist klar,dass der Umgang nicht bei uns stattfinden muss.allerdings müsste er dann unter der Woche reduziert werden,da es sich Zeitlich sonst nicht ausgeht.Ich will meiner Tochter nicht noch mehr Verlust zumuten.er war bis jetzt immer ein sehr guter Vater.
Die Kleine hat im Moment durch sein radikales Verlassen auch leider ein wenig Probleme mit ihm etwas zu unternehmen.Vermutlich weil er sie auch bei den ersten Ausflügen sofort mit seiner neuen Liebe konfrontiert hat.

Er verhält sich leider,im Moment wie ein verantwortungsloser Teenager,der nur nach seinen eigenen Bedürfnissen handelt. So kenne ich ihn absolut nicht.
Gemeinsamen Freunden und seiner Familie hat entweder nichts von der Trennung erzählt oder behauptet es wäre einvernehmlich abgelaufen.Allerdings hat er nun auch den Kontakt zu allen abgebrochen.

Es ist als wäre er momentan nur dann er selbst,wenn er bei uns ist.sonst erkenne ich ihn nicht wieder.

Das macht es mir aber trotzdem nicht leichter ihn aus meinem Kopf zu bekommen,da in mir dann die Hoffnung aufkeimt,dass er feststellt,dass er einen Fehler gemacht hat.

Zitat von Winterkind85:

Gemeinsamen Freunden und seiner Familie hat entweder nichts von der Trennung erzählt oder behauptet es wäre einvernehmlich abgelaufen.Allerdings hat er nun auch den Kontakt zu allen abgebrochen.

Dazu kurz ein Kommentar: viele brechen nach einer Trennung den Kontakt zum Umfeld ab, weil sie sich nicht für die Trennung rechtfertigen wollen. Ich finde das legitim, denn eine Trennung geht letztlich nur das Paar etwas an. Ich wurde nach meiner Trennung immer wieder gefragt, ob es noch mal wird, ich solle mir das nochmal überlegen etc. Das ist total übergriffig und sollte jedem selbst überlassen sein, Gefühle sind nicht verhandelbar oder herbei zu reden. Erfahrungsgemäß werden die Verlassenden damit in eine Ecke gedrängt, der Kontaktabbruch ist sozusagen das Zurückdrängen. Diese Einmischung vom Umfeld ist auch eher kontraproduktiv- der Verlassende wird nur zusehends genervter und schottet sich auch dem Verlassenen gegenüber ab. Also bitte dein Umfeld trotz Kontaktabbruch, sich nicht einzumischen. Wenn du ihn zurück willst, sollte er neutrale Anlaufstellen aus Freundeskreis und Familie haben, um sich auch Rat holen zu können.

Darf man denn fragen, wie die Beziehung an sich lief? Ihr hattet ja noch Intimität- war es noch liebevoll? Respektvoll? Habt ihr euch vom Tag erzählt? Gemeinsame Unternehmungen gemacht?

Zitat von Lavidaloca:

Also bitte dein Umfeld trotz Kontaktabbruch, sich nicht einzumischen.

Darum habe ich gebeten,aber leider ist dies zu Anfang von seiner Familie natürlich nicht wahrgenommen worden,weil alles erst zu Weihnachten herauskam und alle dementsprechend unter Schock standen.

Sein Freundeskreis besteht nun im Grunde aus seiner Geschäftsleiterin und deren Mann,welche aber wiederum die beste Freundin seiner neuen Partnerin ist. Da ist Neutralität eher nicht zu erwarten.

Ja,die Beziehung und die Intimität war sehr liebevoll. Bis zu dem Tag an dem er Schluss machte. Gemeinsame Unternehmungen waren da und auch längerfristig vorgeplant. Wir haben uns auch immer über unseren Tag unterhalten. Darum fiel ich auch aus allen Wolken.

lass dich mal ganz fest drücken, weil du zum einen ganz großartig funktionierst und zum anderen weil du so tapfer bist

ich weiß, dass es jetzt noch zu früh ist, aber im grunde kann man es deinem partner positiv anrechnen, dass er gleich tabula rasa gemacht hat und nicht monatelang/jahrelang ein doppeltes spiel gespielt hat! und es stimmt, lass ihn ruhig in deinem kopf und auch im herzen - er war lange dein partner und er ist der vater deines kindes.

der schmerz wird kleiner werden, jeden tag weniger, bis er irgendwann einer leichten sentimentalen wehmut weicht. setz dich da zeitlich nicht unter druck!

Funktionieren ist das richtige Wort. Im Moment fühlt sich alles nach funktionieren,aber nicht nach leben an.

Ich habe mein Leben seit der Trennung in die Hand genommen,in einer Art die ich mir nie zugetraut hätte. Auch fühle ich mich mit plötzlich 20 kg weniger endlich wieder wohl in meinem Körper. Aber die Leere bleibt.

Zitat von DieSeherin:

setz dich da zeitlich nicht unter druck!

Das selbe hat mein Therapeut gesagt. Sobald meine Kleine allerdings im Bett ist und mich nicht mehr braucht,drehen sich die Gedanken,aber wieder um ihn.

Das ist aber vollkommen normal. Ich habe ein gutes Jahr nur funktioniert, Tag für Tag, Woche für Woche und den einzigen Fokus auf den Kindern.
Das Leben kommt wieder mit der Zeit. Es dauert, aber es kommt. Ich gehe jetzt auf das 3. Jahr zu und darf sagen, ich hab wieder ein Leben. Eins das ich selber bestimmen kann.
Gib dir Zeit.....