Trennung nach 14 Jahren, ex Partnerin verdrängt

Hallo zusammen,

ich komme aus einer sehr langen Beziehung (14 Jahre), die für mich ziemlich plötzlich beendet wurde. Seit der Trennung leide ich stark unter der Funkstille und dem großen emotionalen Abstand meiner Ex-Partnerin.

Nach außen wirkt sie sehr kontrolliert, rational und kühl – fast so, als würde sie alles verdrängen und „funktionieren“. Gleichzeitig gab und gibt es immer wieder kleine Risse in diesem Verhalten: kurze Momente von Wärme, Unsicherheit oder Nähe, die für mich darauf hindeuten, dass bei ihr emotional noch nicht alles abgeschlossen ist.

Diese Widersprüchlichkeit ist für mich besonders schwer auszuhalten: einerseits der konsequente Abstand, andererseits diese kleinen Zeichen, die zeigen, dass da innerlich noch Bewegung sein könnte. Während sie sich stark zurückzieht, sind bei mir Traurigkeit, Grübeln, Verlustangst und innere Unruhe sehr präsent.

Ich suche hier keinen schnellen Rat oder Bewertungen, sondern gerne den privaten Austausch mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben – insbesondere nach langen Beziehungen oder mit Partnern, die Gefühle stark verdrängen bzw. auf Abstand gehen.

Auch der Austausch mit Menschen, die diesen Prozess schon ein Stück hinter sich haben und ihre Erfahrungen teilen möchten, würde mir sehr helfen.

Danke fürs Lesen.

Über längere Zeit haben wir uns emotional verloren.
Nähe, Bedürfnisse und Probleme wurden zu wenig offen angesprochen.
Sie fühlte sich damit zunehmend unglücklich und sah für sich keinen gemeinsamen Weg mehr, weshalb sie die Beziehung beendet hat.

Seit der Trennung ist der Kontakt sehr distanziert: persönliche Gespräche oder Fragen gibt es nicht mehr, Kommunikation findet ausschließlich auf organisatorischer Ebene statt.

Zitat von Abc11:

Diese Widersprüchlichkeit ist für mich besonders schwer auszuhalten

das kann ich mir vorstellen - aber sei dir gewiss, dass auch sie sich den schritt nicht leicht gemacht hat und auch weiß, dass 14 gemeinsame jahre nicht von jetzt auf gleich abgehakt sind. ich würde mir an deiner stelle zumindest keine hoffnung machen, dass sie merken könnte, doch weitermachen zu wollen. du kommst besser und schneller durch den trennungsschmerz, wenn du sie akzeptierst.

Zitat von Abc11:

Diese Widersprüchlichkeit ist für mich besonders schwer auszuhalten: einerseits der konsequente Abstand, andererseits diese kleinen Zeichen, die zeigen, dass da innerlich noch Bewegung sein könnt

Für den Verlassenen ist es in der Regel schwerer als für den Verlasser/in.
Aber auch, wenn sie die Entscheidung getroffen hat, sich zu trennen, wird es ihr wahrscheinlich nicht egal sein.
Auch sie befindet sich in einem Trennungsprozess, anders als du natürlich.
Sie muss es für sich auch verarbeiten.
Das heißt aber nicht, dass sie wieder zurück möchte.

Nur mal als Beispiel:
Ich selbst habe mich von meiner langjährigen Beziehung getrennt gehabt.
Ich habe meine Entscheidung nie bereut, und ich war konsequent, und trotzdem brauchte ich ein Jahr, um es innerlich zu verarbeiten.

Hallo ABC..

Zitat von Abc11:

.....Austausch mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben – insbesondere nach langen Beziehungen oder mit Partnern, die Gefühle stark verdrängen bzw. auf Abstand gehen......

Habe ich / erlebe ich gerade......

Da jeder Mensch, jede Beziehung und jede Trennung anders ist, ist es schwer sich an anderen zu orientieren.
Was ich weiss, ist daß es am besten hilft in so einer Situation das zu tun was einem am schwersten fällt :..gar nichts !

Wer sich trennt ...will nicht reden, schreiben, belehrt werden, angebettelt werden oder von beharrlichen Berichten des /der Ex
lesen indem die große Reue und noch größere Versperechungen anklingen.

Zu sich selbst finden, den Fokus auf das eigene Leben legen bringt zig mal mehr als unentwegt an den/die Ex denken und in jedes Wort, jede Geste etwas *hininterpretieren* das es einem Hoffnung macht.....

Zitat von Abc11:

...kurze Momente von Wärme, Unsicherheit oder Nähe, die für mich darauf hindeuten, dass bei ihr emotional noch nicht alles abgeschlossen ist.

Man schließt nicht nach 14 Jahren so schnell ab. Das heißt aber nicht das sie eine Reunion möchte.

Nimm dir Zeit ....und lass ihr Zeit und Raum...

Alles Gute dir.

Zitat von Abc11:

Diese Widersprüchlichkeit ist für mich besonders schwer auszuhalten: einerseits der konsequente Abstand, andererseits diese kleinen Zeichen, die zeigen, dass da innerlich noch Bewegung sein könnte.

Das verrückte an der Sache ist, daß du gerade förmlich danach suchst, ob da irgendetwas kleines, möglicherweise unstimmiges, an ihr sein könnte. Zudem spinnt dir deine Birne auch noch mehr zusammen als es tatsächlich sein könnte oder eher sein wird. Ich bzeichne das einfach als Strohalme der Hoffnung. Dieser Zustand ist geradezu nervend ekelhaft, in welchen Abständen ploppen dir diese Gedanken auf?

Zitat von Abc11:

Nach außen wirkt sie sehr kontrolliert, rational und kühl – fast so, als würde sie alles verdrängen und „funktionieren“.

Sie hat sich entschieden und DU wirst verdrängt, aus ihrem Leben.
Was sie daraus macht, ist ihre Sache.
Hinterherlaufen, Sie davon überzeugen zu wollen es besser zu machen, oder deinersetiger Veränderungswille... Jede Aktion, bringt dich weiter von ihr weg.

Zitat von Abc11:

Sie fühlte sich damit zunehmend unglücklich und sah für sich keinen gemeinsamen Weg mehr, weshalb sie die Beziehung beendet hat.

Klassisch auseinandergelebt?
Beiderseits keinerlei Respekt mehr gehabt?

Hallo, ich habe deinen Beitrag aufmerksam gelesen und vieles daran wirkt sehr nachvollziehbar, gerade wenn eine lange gemeinsame Zeit so plötzlich endet. Auch wenn jede Geschichte ihre eigene ist, kenne ich die Erfahrung, dass Beziehungen nach vielen Jahren innerlich nicht einfach „abgeschaltet“ werden können, selbst wenn die andere Seite nach außen sehr kontrolliert, rational oder distanziert wirkt. Dass dich dieses abrupte Ende so stark trifft, erscheint mir daher sehr verständlich.

Besonders schwer stelle ich mir die Widersprüchlichkeit vor, die du beschreibst: dieser konsequente Abstand und die Funkstille auf der einen Seite und auf der anderen diese kurzen Momente von Nähe oder Wärme, die Hoffnung machen und gleichzeitig sehr schmerzhaft sein können. Dass bei dir Traurigkeit, Grübeln und innere Unruhe so präsent sind, wirkt auf mich nicht wie Schwäche, sondern wie ein Ausdruck davon, wie tief diese Bindung war und wie ernst du sie gelebt hast.

Wenn du magst, würde mich noch interessieren, ob es „nur“ eine langjährige Partnerschaft war oder ob ihr auch verheiratet seid. Ich frage das nicht aus bloßer Neugier, sondern weil Trennungen aus Ehen oft noch einmal andere Dimensionen haben und innerlich noch mehr Ebenen berühren.

Gut, dass du dir hier einen Raum suchst, um darüber zu schreiben und den Austausch zu suchen. Gerade nach sehr langen Beziehungen kann es hilfreich sein, mit Menschen zu sprechen, die ähnliche Prozesse kennen. Ich wünsche dir, dass du hier Verständnis findest und das Gefühl, mit diesen Gedanken und Gefühlen nicht allein zu sein.
Gruss aus dem Rheinland

Ich kann mir vorstellen wie dich diese kleinen Zeichen aufwühlen weil es sich für dich ambivalent anfühlt und sicher auch die Hoffnung weckt

Wie schaffst du denn den Fokus auf dich und dein Leben zu lenken? Machst du etwas mit Freunden oder wie lenkst du dich ab?

@Rheinländer wir waren nicht verheiratet, alles andere schreibe ich dir privat.

@Sonnenschein85 ich unternehme viel mit Freunden, versuche wieder regelmäßig Sport zu treiben. Aber das Gehirn läuft in dauerschschleife. 2,5 Monate ist die Trennung nun her.

Zitat von Abc11:

@Sonnenschein85 ich unternehme viel mit Freunden, versuche wieder regelmäßig Sport zu treiben. Aber das Gehirn läuft in dauerschschleife. 2,5 ...

Klar. Das kenne ich. Man muss erst mal zur Ruhe kommen und das geht nur mit mehr Abstand. Da wäre wirklich besser kein Kontakt. Seht ihr euch denn noch?