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Trennung nach 16 Jahren und Kind im Spiel

Satine
FraumitKind, ich sehe das auch oft so. Ich wollte das alles auch nicht. Auch ich habe immer gedacht, wir sind anders als andere. Immerhin haben wir es ja auch über 16 Jahre geschafft. Das darf man nicht vergessen dabei. Und natürlich lässt man sich 100 %ig auf den anderen ein und fällt ins Bodenlose, wenn der Partner dann geht. Es ist einfach furchtbar, dieses Gefühl. Es ist da, aber es geht auch wieder weg. Ich merke das gerade selbst. Meine Freundin sagte mir vor ein paar Tagen, dass sie findet, dass ich schon ganz anders wirke. Und ich selbst merke es auch. Irgendwas passiert gerade mit mir. Sicherlich hat es auch mit der neuen Wohnung zu tun. Neue Ziele stehen vor der Tür. Alles wird greifbarer. Das gibt Sicherheit und Zuversicht.

Hast du schon meinen ersten Spruch in meiner Signatur gelesen? Ich finde, der passt perfekt. Und mit Ende meine ich nicht die Beziehung, sondern die schreckliche Situation, in der man sich gerade befindet. Aber sie wird immer weniger schrecklich. Und mittlerweile glaube ich wirklich, dass man irgendwann stolz sein wird, auf das, was man geschafft hat. Bis dahin dauert es noch sicherlich eine lange Zeit, aber WER HAT ES DENN EILIG ?

Vielleicht wird Dir in einigen Wochen auch auffallen, dass es Dinge gab, die dich gestört haben. Bei mir fängt es gerade an, dass ich einige Dinge nämlich NICHT vermisse. Dinge, die mich immer gestört haben bzw. mich vor allem in den letzten Monaten/Jahren gestört haben.

Satine

04.08.2014 12:09 • #16


F
Mensch Satine,

habe deinen Thread jetzt durch, Wahnsinn, wie viel passiert ist, du bist wirklich eine tolle Frau!
Du wirst deinen Weg gehen, da bin ich mir sicher.Da kann ich mir eine Scheibe von abschneiden.
Aber auch bei dir ist es ein ewiges Auf und Ab, das war gut herauszusehen. Da werde ich mich wohl drauf einlassen müssen. Und erstmal einen Tag nach dem anderen abarbeiten.
Heute kommt erstmal ein Übernachtungsgast zu meinem Sohn, es muß ja für ihn auch irgendwie mal normal weitergehen. Wir werden hier ja noch verrückt.

FraumitKind

04.08.2014 13:40 • #17


A


Trennung nach 16 Jahren und Kind im Spiel

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F
Muß ich gleich nochmal drauf antworten:
Ja, es gab Dinge, die mich gestört haben
Ja, es wird Dinge geben, die ich nicht vermisse, ABER
ich hielt es trotzdem noch für was wunderbares, keiner ist perfekt, auch ich nicht!
Aber die Art und Weise setzt mir sehr zu, außerdem halte ich mich nicht so stark wie du,
wir hatten immer die klassische Aufteilung ( ich kann kochen , Backen, Haushalt führen und hab ein Kind mit guten Noten, der Garten ist toll...), ich habe mir da viel abnehmen lassen von Dingen, die ich jetzt
dringend bräuchte und nicht kann und fühle mich jetzt einfach unbedarft und dumm.

04.08.2014 13:47 • #18


Satine
Ich hielt meine Beziehung auch für was Wunderbares. Ich tue es IMMER NOCH ! Und auch ich habe mit den schlechten Dingen gelebt, weil sie nicht so wichtig waren, dass man deshalb eine so gute lange Beziehung hinschmeißt. Und ich würde alles dafür geben, die Zeit zurückdrehen zu können. Aber es geht leider nicht. Deshalb besinnt sich der Kopf wohl irgendwann erstmal auf die schlechten Seiten der Beziehung, ansonsten wird man ja verrückt.

Du bist nicht unbedarft und dumm. Die Beziehung war halt so aufgeteilt, man hat sich so arrangiert, beide wollten es so. Das ist doch total okay. Das heißt aber nicht, dass man es nicht KÖNNTE. Und Du wirst es können, glaub mir. Du wirst daran wachsen und Dich toll fühlen, wenn Du es geschafft hast. Auch in Dir wohnt Stärke, Du kannst es Dir bloß noch nicht vorstellen, weil es sich gerade so mies anfühlt.

Ich selbst halte mich gar nicht für so stark und ich bin immer wieder davon fasziniert, was mir die anderen Forumsmitglieder hier immer wieder schreiben.

Glaub an Dich ! Wenn nicht Du, wer sonst?
Du packst das, da bin ich mir sicher. Erwarte nicht so viel so schnell von Dir. Du stehst noch ganz am Anfang. Ich werde Dich noch einmal darauf ansprechen in ein paar Wochen.

Und ja, lass Dich darauf ein. Umso besser wirst Du alles verarbeiten und nach vorne schauen können. Am Anfang will man es einfach nicht wahrhaben. War bei mir auch so. Das legt sich mit der Zeit.

Wir sind bei Dir !


Küsschen
Satine

04.08.2014 14:00 • #19


F
Hach schluchz, vielen Dank für die lieben Worte, das tut mir gut

04.08.2014 15:14 • #20


Satine
Gern geschehen. Dafür sind wir doch da! Ich gebe gern etwas von dem zurück, was ich hier schon alles bekommen habe.

Lass Dich mal drücken !


Satine

04.08.2014 15:25 • #21


F
So, paar Stunden später, Übernachtungsgast da,die Jungs brauchen was am Computer, das kann ich natürlich wieder nicht, also wieder Papa angerufen, dabei haben sie mir noch in Ohr geschluchzt, daß wir doch bitte nicht umziehen - das ist echt hart -, irgendjemand muß hier zurückstehen, aber soll das schon wieder ich sein? aber dem Kind gegenüber ist das auch nicht fair.

Auch stinkt mir gerade, daß mein Mann jetzt losrennt und jeden Tag gittigatti machen kann, während ich hier zuhause sitze und bei meinem Sohn bleiben muß, er hat einfach alle unangenehmen Sachen bei mir abgeladen und fängt ein neues Leben an, echt gemein!

Hab heute nach Wohnungen gesucht, ist einiges dabei, daß eventuell mit Abstrichen in Frage käme, leider ist die Katze, die er übrigens unbedingt wollte, ein Hindernis. Die hat er auch einfach dagelassen ohne mit der Wimper zu zucken. Bin gespannt, wie das hier weitergehen soll und ob ich eine Lösung finden kann, die für alle irgendwie paßt.

Gibt es jemanden, der auch noch ähnliche Probleme hat, wie kann ich mit meinem Sohn eine einigermaßen erträgliche Lösung finden? Er ist zwar sehr vernünftig, aber er tut mir halt leid, sind ja alles große Veränderungen, vor 14 Tagen hat ihm sein Papa noch ein größeres Haus mit Pool versprochen und Urlaub und.....
Liebe Grüße FraumitKind

04.08.2014 18:55 • #22


A
Hallo ihr starken Frauen!

Ich habe größten Respekt vor euren Geschichten und wie gefasst ihr damit umgeht. Ich selbst war noch nie verheiratet und weiß auch nicht, ob ich das jemals sein werde, aber als Mensch kann ich trotzdem mit euch mitfühlen und finde es toll, wie ihr das schafft!

ABER - was ich mich bei diesem Themen immer frage... Verlässt man sich in einer Ehe oder einer langjährigen Beziehung nicht vielleicht einfach zu sehr darauf, dass es eh schon klappen wird? Klar, man spielt sich aufeinander ein, aber ich lese so oft, dass Männern Frauen vorwerfen, dass sie sich haben gehen lassen, und umgekehrt, und meistens sind es dann die Frauen, die nach einer plötzlichen Trennung dastehen und glauben, sie sterben ohne ihren ExMann. Aber eben hauptsächlich nicht emotional (was ich noch verstehen könnte), sondern finanziell und so. Da ist man mit rund 40 Jahren wieder auf sich alleine gestellt und plötzlich wirken manche so als wären sie 16 und würden von ihren Eltern auf die Straße gesetzt mit nichts als der Kleidung an ihrem Körper.

Man weiß doch, wie Wohnung suchen und ausziehen geht und man kann sich doch nicht finanziell so dermaßen von seinem Partner abhängig machen, dass man danach Angst um seine Existenz hat?

Ich meine damit nicht speziell euch, ich frag mich das generell - auch auf meine Zukunft in einer potenziellen Ehe bezogen.. vielleicht könnt ihr mir das erklären.

Und ja - natürlich sollte in einer Beziehung ein Grundvertrauen da sein und man sollte nicht parallel eine 2te Wohnung und ein geheimes Sparkonto haben, aber dass man wegen einer Trennung, die nun mal leider jeden Tag passieren könnte, so dermaßen orientierungslos ist als erwachsener Mensch, das überrascht mich jedes Mal. Vielleicht könnt ihr mir sagen, warum das passieren kann, damit ich eventuell für mich dagegen arbeiten kann.

Danke und alles Gute!

07.08.2014 13:35 • x 1 #23


G
Ich schreibe hier mal als Gast, um das Thema nicht so sehr mit meinem Thema zu vermischen. Ich befinde mich auf der anderen Seite, also ich bin der Mann, der derzeit darüber nachdenkt, sich aus einer langjährigen Ehe zu lösen.
Seit Jahren versuche ich den Finger in die Wunde zu legen, woran es in unserer Ehe fehlt. Seit Jahren ändert sich nichts, sondern meine Frau packt alle Schuldvorwürde in einer Gießkanne und schüttet diese über mich aus. Sogar eine Paartherapie hat uns nicht weiter gebracht. Meine Frau hat alles. Kinder, Haus, Katze, Auto der Oberklasse, 2-3 Urlaube im Jahr. Hauptverdiener bin ich und ich habe alles falsch gemacht? Meine Frau lebte in Saus und Braus in einer Wohlfühlzone und meine Bedürfnisse und Wünsche wurden serienweise in die Tonne getreten. Dazu glaubte sie, dass ich ja in meinem Alter (Anfang 50) nicht mehr vermittelbar bin. Denkste! Vor einigen Wochen ist mir eine Frau über den Weg gelaufen, deren Lebensgeschichte mich beeindruckt hat. Sie managt ihr Leben nach 2 Scheidungen souverän und aus der ersten Sympathie ist nunmehr ein intensives Verhältnis geworden.
Meine Frau spürt, dass ich mich verändert habe und hat plötzlich Angst um mich.

Dennoch würde ich nie meine Frau und Kinder im Stich lassen. Wenn sie im Falle der Trennung fair bleibt, bleibe ich es auch...

Aber ich will noch eine andere Geschichte erzählen, die Mut machen soll
Gestern telefonierte ich zufällig mit einer Kundin, die mir erzählte, dass sie seit 6 Jahren glücklich geschieden ist. Es fehlte etwas in der Ehe, der Mann brach aus, aber sie hat nie ihrem Mann die Schuld gegeben. Der Ausbruch des Mannes war eher die Folge, wie sich die Ehe entwickelt hatte. Beide haben das erkannt und sich sauber und fair getrennt. Bei der Scheidung hätten sogar beide geheult, weil sie traurig waren, dass sie es nicht mehr gemeinsam geschafft haben, aber dennoch haben beide erkannt, dass die Scheidung der richtige Schritt war.

Alles Gute!

07.08.2014 15:01 • x 1 #24


M
Hallo FraumitKind,
ich bin die, die du suchst Frau mit Kind, 12 Jahre alt. Meine Ausgangssituation ist ein bisschen anders, aber das Endergebnis das Gleiche.
Ok, dein Mann ist weg und dein Schmerz im Moment unermesslich. Was du tun könntest, und hier bin ich dir ein bisschen zeitlich voraus, ist folgendes: Mach auf jeden Fall einen räumlichen Neuanfang. Nimm den Job in deiner Heimat an. Such dir dort eine Wohnung. Schon die ganze Vorbereitung wird dich wunderbar ablenken. Aber nicht erst in einem Jahr, tu es gleich.
Mit deinem Kind musst du natürlich vorher darüber reden. Klar. Und suche dir Hilfe für das Kind. Rede z. Bsp. mit den Lehrern. Ich habe da wunderbare Unterstützung erfahren, das muss ich schon sagen.
Du musst stark sein für dein Kind; lass deine Trauer und Wut nie vor ihm heraus. Das habe ich mir immer aufgehoben, wenn er im Bett war. Und versuche dem Kind zuliebe ein freundschaftliches Verhältnis zu deinem Mann. Wenn`s auch momentan schwer fällt.
LG Minele

08.08.2014 10:57 • #25


F
Hallo Ihr,

war zwischenzeitlich in einem anderen Thread am schreiben.

Ja, ich hab mir immer Sorgen gemacht, wenn so was mal passiert, wie ich dann dastehe, ich bin nicht blöd, konnte es aber nie richtig ändern.
Mein Mann geht seit ca 2 Jahren um 6 zur Arbeit und um halb 9 wieder nach Hause, wir haben uns das so aufgeteilt, daß ich zuhause bleibe. Es war mir immer zu wenig, aber ich bin furchtbar perfektionistisch und dachte, mehr kann ich nicht mehr schaffen. Das war natürlich ein Fehler.
Da ich einen nicht so tollen Beruf gelernt habe, und da kein Weiterkommen ist, habe ich mich immer gesorgt, weil ich so ja nie 2 Menschen anständig ernähren könnte.
habe oft mit meinem Mann darüber gesprochen, leider hatte er dafür kein offenes Ohr und wiegelte immer ab. Ich müsse mir keine Sorgen machen...
Ich saß hier immer wie eine kleine Prinzessin auf der Erbse, uns hat an nichts gefehlt, außer Aufrichtigkeit, Streit gab es so gut wie nie, kann mich an gar keinen mehr erinnern, gewisse Themen bin ich wie ein Minenfeld umgangen (z.B. Zärtlichkeiten), ich hatte Angst das anzusprechen, da ich ein paarmal eine Abfuhr bekommen habe, das hat mir sehr gefehlt, aber ich dachte immer keiner ist perfekt und S. ist einfach nicht alles..wir vestehen uns so toll, das reicht aus. Genau das sucht er sich jetzt bei der neuen Frau, zu mir sagte er, das wäre nach 10 11 12 ...Jahren ganz normal, das nichts mehr läuft.
Ich bin auch ein Typ der sagt einfach heraus, was einen stört, er schweigt und sammelt, das versteht er unter Disharmonie, wenn ich sage, er soll bitte seine Wäsche wegpacken oder die Schuhe aufräumen. Ja, manchmal war ich pampig, weil ich so frustriert über seine Gleichgültigkeit war. Da meinte er, er hätte für sich entschieden, ich kann mich nicht ändern.
Das finde ich überhaupt nicht fair.
Nach der Trennung haben wir so tolle Gespräche geführt, endlich hat mal jeder ausgepackt, ich bin sehr traurig, daß das vorher nicht möglich war
Vielleicht wäre bei mir die Holzhammermethode von Not gewesen, um das alles zu verstehen, ich fühlte mich, wie in einem Teufelskreis, ich konnte alleine nicht mehr raus, jetzt wo ich im Haushalt schon 14 Tage nichts mehr gemacht habe, sehe ich, ja, es geht auch... hab wieder mehr Sport gemacht, das tut mir echt gut.
Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu arbeiten.
Meine ganzen Gefühle habe ich immer hintenangestellt, mein Mann meinte es wäre eine große Chance jetzt für mich. Ich sehe aber nur noch Baustelle.
Hab mich schon um einiges gekümmert, bin aber noch nicht ganz fertig, wohin sollen wir gehen, krieg ich Arbeit, Schule?
hab einige Optionen ausgelotet.
UND was das tollste ist, ich habe so viel Rückhalt von meinen Freunden und Bekannten, das hätte ich nicht gedacht, bin da sehr froh darüber, ich weiß, das mein Mann niemanden hat, hat er selbst gesagt.
Es tue ihm auch sehr leid, und er versucht viel um es mir zu erleichtern, aber wie lange soll das gehen, wer mich in der Partnerschaft belügt, kann ich ihm mit neuer Partnerin vertrauen, wie lange mach die das mit?
Mein Sohn trägt alles noch mit Fassung, bin am staunen, wie das wegstecken kann, hab aber Angst, daß da noch was kommt, sind ja riesige Veränderungen; vll neue Schule, Mama den ganzen Tag in der Arbeit, auch muß er die Hälfte seiner Sachen weggeben , das können wir unmöglich alles mitnehmen, er tut mir sehr leid.
Auch hat er grad seine erste Freundin, die will er auch nicht dalassen.
Heute ist er in einer Spielstadt mit einem Klassenkameraden, die Mutter hat mir heute noch geraten mal bei der Caritas anzurufen, die hätten tolle Beratung in meiner Situation.
Eigentlich war ich mal ein Macher, habe das in meiner Abhängigkeit und Lethargie einfach verlernt
Liebe Grüße FraumitKind

08.08.2014 12:31 • #26


F
Muß ich schnell nochmal schreiben:

Hab gerade eine Karte von einer Freundin bekommen mit Schoki und vielen Herzen, und einem ganz tollen Text, die Karte bedeutet mir sehr viel, meine Freundin ist schwer krebskrank mit 39 Jahren und 2 Kindern, und sie hat immer noch Kraft sich um mich zu kümmern, das berührt mich sehr.

Vielen Dank an euch alle, für euer Zuhören und auch mit kritischen Beiträgen, das hilft mir sehr, auch wenn es nicht so kommen wird, wie ich mir es erträumen würde. Die Uhr kann nicht zurückgestellt werden.
Es ist die Möglichkeit, ab jetzt mein Verhalten besser zu reflektieren .... Danke dafür

08.08.2014 13:17 • #27


A


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