Trennung nach 3 Jahren - Psychiatrie - verzweifelt

T
Hallo,
ich bin nun hier gelandet und erhoffe mir sehnsüchtig Hilfe.
Vor 3 Jahren habe ich meine jetzt (ex)Freundin kennengelernt, wir sind ziemlich schnell nach Leipzig gezogen, sie hat im Call Center gearbeitet und ich dann auch aber in einem anderen Projekt. Die Beziehung lief von Anfang an schon sehr schlecht, ich habe fast jeden Tag ...... und hatte schwere Depressionen (heute weiß ich das es eine Psychose ist).
Wir haben die ganzen 3 Jahre wirklich nichts gemacht wegen meiner Angststörung ich dachte alle würden über mich reden und keiner kann mich leiden. Ich habe meine Ex Freundin da mit rein gezogen, sie hat auch weniger gemacht, obwohl ich sie nicht dazu gedrängt habe. Wir haben zusammen gewohnt und haben 2 Katzen. Wenn ich mal wieder nichts zu rauchen hatte war ich sehr launisch und da die einzige Person mit der ich noch Kontakt hatte meine Ex war, hab ich diese Stimmungschwankungen an ihr ausgelassen. Sie war die einzige Person in meinem Leben - meine Eltern kenne ich nicht, ich kam mit 3 Jahren ins Heim. Neue Freunde habe ich hier in Leipzig auch nicht gefunden, einer meinte sogar mal ich wäre ein Misanthrop. Bereits vor dieser Beziehung habe ich mich 4 Jahre isoliert und mit keinem Menschen geredet, ich ging also schon mit der Psychose in die Beziehung.
Vor 3 Monaten hat meine Ex-Feundin dann Schluss gemacht und zwar endgültig, es hat sich lange abgezeichnet sie hat mich lange ignoriert und ich habe um ihre Aufmerksamkeit geringt. Teilweise gab es zwischen uns richtig schlimmen Streits wir wurden gegenseitig auch handgreiflich, das war keine liebe mehr. Ich habe mindestens 10 Stunden am Tag nur geweint und wollte mir das leben nehmen, also bin ich zu meinem Hausarzt gegangen, dieser brachte mich auch augenblicklich in der Uniklinik Leipzig unter, dort wurde ich auf 700 mg Seroquel prolong eingestellt, es ging mir etwas besser weil Menschen um mich herum waren und ich mit ihnen reden konnte, das habe ich jahrelang nicht getan, ich untertreibe damit nicht, ich habe wirklich keine einzige Minute mit anderen menschen verbracht ich saß nur vorm PC und hab gek. , wie meine Ex das so lange aushalten konnte ist mir auch ein Rätsel. Meine Diagnose ist natürlich eine Dro. Psychose, wobei eine andersartige Psychose nicht auszuschließen ist. Ich sollte eine Langzeittherapie bei Dresden machen. Das möchte ich aber nicht, ich wollte es nochmal allein probieren, ich war voller zuversicht, hab mir eine neue Wohnung besorgt, und viele andere Dinge geklärt die in den letzten Jahren angefallen sind und um die ich mich nicht gekümmert habe. nach 2 Monaten Psychiatrie habe ich mich also selbst entlassen.

Nun sitze ich seit ein paar Wochen hier in meiner Wohnung, habe die ganze Zeit mit keinem Menschen gesprochen weil ich einfach keinen kenne. 2-3 Chatkontakte (alte freunde von früher aus einer anderen Stadt) sind das einzige was ich habe. Die Tabletten helfen mir zu schlafen, ohne geht gar nicht mehr. Ich bin einsam, ich eine jeden Tag, ich verzeihe es mir nicht dass ich meine Exfreundin damals nicht einmal von der Klinik abgeholt habe als sie eine Ausschabung hatte. Ich war nicht für sie da, ich hatte keine Gefühle ich hab lieber gek. . Ich mache mir unglaubliche Selbstvorwürfe. Am 18 November kann ich vorübergehend bei Amazon arbeiten, aber ich habe das Gefühl das bald etwas schlimmes passiert, ich denke oft über Selbstmord nach, ich hasse mich selbst ich habe keine Freunde und war in der Beziehung ein riesen Ar., ich frage mich warum ich meine Freundin nie umarmt habe, ich würde jetzt alles dafür tun, ich habe mich abhängig gemacht sie ist die einzige Person auf dieser Erde die ich hatte.

Das Leben ist ohne sie nichts mehr Wert, es gibt nichts wofür es sich lohnt zu leben mir wurde doch schon gesagt ich sei ein Misanthrop.

ich weiß einfach nicht mehr weiter

01.11.2014 18:44 • #1


C
Hallo Tabaluba,

ich kenne mich mit Deiner Erkrankung aus, da einige mir sehr nahestehenden Menschen davon direkt oder indirekt betroffen sind und ich über die Jahre viel darüber gelernt habe.

Von dem was Du schreibst sehe ich bei Dir mehrere Probleme, die alle aufeinander einwirken:
1. Deine Gesundheit
2. Deine Existenz
3. Dein soziales Umfeld
4. Eure Trennung

Ich habe es absichtlich in dieser Reihenfolge aufgeschrieben weil ich vermute daß Du genau die umgekehrte gewählt hättest. Jedes Problem für sich ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe daher mußt Du Dir im Klaren sein wie Du sie angehst.

An erster Stelle steht Deine Gesundheit, denn ohne sie ist alles nichts. Deine aktuelle Lebenskrise ist Gift für Deine Krankheit und Sie kann dazu führen, daß Du erneut eine Psychose bekommst. Dagegen kannst Du etwas tun. Falls Du bereits Medikamente bekommst, dann solltest Du sie regelmäßig nehmen und ggf. die Dosis erhöhen. Gehe am Montag zum Arzt um mit ihm das zu besprechen, frage auch nach einer Therapie wegen Deiner aktuellen Situation. Es wird Dir helfen und ist furchtbar wichtig. Eine neue Episode kann sich sehr schnell aufschaukeln und dann ist es zu spät und Du wirst es nur schwer schaffen die anderen Probleme anzugehen geschweige sie zu lösen. Beende das *beep*, damit wird alles nur schlimmer.

Deine Existenz : Wenn Du bei Amazon arbeiten kannst, dann ist das doch schonmal positiv. Ist vielleicht nicht 1a, aber eine regelmäßige Beschäftigung wird Dir gut tun. Lass Dich nicht hängen, wenn Du nur Zuhause bist wird Dir das nicht gut tun weil Du da nur mehr Zeit hast über alles zu grübeln. Egal was wird, ein Dach über dem Kopf wirst Du haben, dafür ist in diesem Land gesorgt und das ist gut so.

Dein Soziales Umfeld : das ist die schwierigste Aufgabe wie ich finde und sie zu lösen wird lange Dauern. Es setzt voraus dass Du wieder etwas zu Dir findest. Dafür gibts kein Patentrezept und weil ich mir gerade ähnlich verloren vorkomme kann ich Dir auch keinen ehrlichen Ratschlag geben ohne mich selbst an die Nase zu packen.

Deine Trennung : Ja, das ist Mist und schon ohne die anderen Schwierigkeiten nur schwer zu verdauen. Bei Dir kommt noch hinzu dass Du Dich fragen mußt wie es mit Euch verlaufen wäre wenn Du beschwerdefrei gewesen wärst. Das frage ich mich auch, denn meine Partnerin hatte eine ähnliche Erkrankung. Zu den normalen Beziehungsproblemen kommt noch diese Last hinzu und auseinanderzuhalten was das eine und was das andere ist ist ausgesprochen schwierig. Damit kommt nicht jeder zurecht. Bei uns hat es viele Jahre funktioniert, am Ende aber leider nicht. Vielleicht spielt es aber auch keine so große Rolle, denn am Ende ist entscheiden wie jeder für sich fühlt und welchen Weg er gehen möchte.

Ich hoffe ich habe Dir ein wenig geholfen, wünsch Dir alles Gute !

01.11.2014 20:25 • #2


R
Lieber Tabaluba,

wenn Du Angst hast das was Schlimmes passiert, musst Du tätig werden und zwar so schnell wie möglich. Keiner kann Dich zwingen eine Langzeittherapie zu machen, aber Du kannst bei Selbstmordgedanken jederzeit in die Klinik gehen. Dort wird Dir niemand böse sein, weil Du deren früheres Angebot nicht angenommen hast.

Du brauchst Menschen um Dich herum und Du brauchst dringend Unterstützung. Manchmal gibt es im Leben Phasendn da kann man sich alleine nicht mehr ausreichend helfen. Sei nicht so stolz und mach Dich auf die Socken. Nichts und niemand ist es wert sich umzubringen. Das Leben ist viel zu schön und Du hast doch schon erkannt, dass Du etwas verändern willst.

Das mit der Arbeit ist glaube ich gerade nicht das Wichtigste. Denk an Dich und suche Dir Unterstützung. Wenn Du von Deinen Gedanken erzählst, kannst Du jederzeit in die Klinik gehen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut Dich auf den Weg zu machen und Hilfe anzunehmen
Viele Grüße
Ringelblume

01.11.2014 21:05 • #3