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Trennung nach langjähriger Ehe

I
Zitat von Dumbo:
Ich habe da auch drüber nachgedacht ... ich habe sogar mal in der Küche zu ihr gesagt: wenn du nicht willst, gibt genug die wollen und irgendwann hole ich mir Dinge woanders! Das habe ich zwar mit einem deutlichen Augenzwinkern gesagt - auch weil ich das nicht als Drohung verstanden wissen wollte aber nichts desto trotz hätte das doch irgend eine Reaktion hervorrufen müssen. Da kann aber nur ein ironisches Mach doch ...

Was mich aber doch wunderst ist dieses Handy durchsehen was sie sehr gründlich betrieben hat .. das passt irgendwie nicht ins Bild - sieht für mich nach Eifersucht aus ...
Natürlich hat sie nichts gefunden - gibt ja auch nichts zu finden ...


Eifersucht ist doch auch immer ein Zeichen von Interesse, es ist ihr also nicht egal?

07.09.2020 17:01 • x 1 #91


W
Lieber TE,

ich denke, Du solltest Deiner Frau sagen wie es ist: DU wirst Dich trennen. Es ist DEINE Entscheidung, keine 3. Person hat sie getroffen und damit zu tun.

Ich glaube Dir, dass mit der Kollegin nichts ist außer guten Gesprächen, Aufmerksamkeit und Freundschaft. Dass vielleicht mehr daraus werden könnte, sei mal dahin gestellt. Wenn Du Deiner Frau von der Kollegin erzählst, wird sie Dich so verstehen, dass die Kollegin der Grund ist. Und nicht ihr Verhalten Dir gegenüber in den letzten Jahren (!). Und das willst Du ja nicht. Ich verstehe Dich so, dass Du ihr ein letztes Mal klar machen willst, was eigentlich in Dir vorgegangen ist und wie Du Dich gefühlt hast. Und das genau das jetzt zur Trennung führt.

Ich kann Dich gut verstehen, nach all den Gesprächen und dem Brief ohne nachhaltige Reaktion Deiner Frau hast Du jetzt resigniert.

Wenn ich Dich lese, habe ich den Eindruck, dass Du sehr emphatisch bist und dass Deine Frau jederzeit mit Dir reden und sich erklären hätte können. Manchmal ist das nicht leicht. Ich bin auch Mutter (Gott sei Dank sind se groß ). In den ersten Monaten saugen die Zwerge Dich aus. Alles Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Nähe wird durch das Kind gestillt. Aber dafür hättest Du ja Verständnis gehabt. Und auch, wenn man als Mutter dann kein Bedürfnis nach S. hat, kann man trotzdem dem Partner gegenüber signalisieren: ich seh´Dich noch, Du bist mir wichtig, auch wenn es grade nicht so aussieht. Mal in dem Arm nehmen, nach dem Tag fragen, über den Rücken streichen, ein flüchtiger Kuss, ein liebevoller Blick.

Und ja, der Körper verändert sich. Frau findet sich selbst nicht mehr schön, hat vielleicht Angst vor dem ersten GV nach der Geburt. Aber dann muss sie auch mal den Mund aufmachen und reden. Damit Du ihr die Zweifel nehmen kannst. Das muss ja nicht bei Festbeleuchtung in der Küche sein, wenn sie sich schämt. Geht auch bei Kerze, notfalls vorm TV.

Die Gefahr besteht, dass man sich an das Leben ohne S. gewöhnt. Das führt aber dazu, dass es auch sonst keine Zärtlichkeiten mehr gibt, alles, was evtl.als Aufforderung verstanden werden könnte von Deiner Seite, wird vermieden. Das Kind im Bett hilft da noch zusätzlich. Ich bin kein Gegner von Familienbetten, gar nicht. Gibt ja noch mehr Räume im Haus...Aber ich glaube, dass es für Deine Frau Mittel zum Zweck ist. Eine Gefahrensituation weniger.

Immer müde - oh man, ja. Aber ganz ehrlich, euer Kind ist 5! Sie arbeitet nicht. Ja, Haushalt, etc. Ich habe den Eindruck, die Mütter heute machen es sich selbst schwer. Animation, totale Überwachung in der Schule, alles perfekt. Ein Kind ist eben nicht mehr nur ein Kind, sondern ein Projekt.

Manchmal möchte ich diesen Müttern sagen: sie werden auch groß, wenn man den einen oder anderen Arbeitszettel aus der Schule erst nach 1 Woche zerknäuelt im Ranzen findet und nicht immer weiß, auf welcher Seite im Lesebuch sie gerade sind!

Ich finde, mehr als Du getan hast, geht nicht. Deine Frau hat sich gut eingerichtet in ihrem Leben, sie braucht Dich nicht mehr.
Und sie will Dich wohl auch nicht mehr. Was natürlich nicht heißt, dass Dich eine andere haben kann....

07.09.2020 17:07 • x 9 #92


A


Trennung nach langjähriger Ehe

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Clara1111
Zitat von Isely:

Eifersucht ist doch auch immer ein Zeichen von Interesse, es ist ihr also nicht egal?



Interesse daran, Beweise für seine Untreue zu finden, damit sie einen Grund hat, die Trennung in die Wege zu leiten...

07.09.2020 17:09 • x 1 #93


I
Zitat von Isely:
Eifersucht ist doch auch immer ein Zeichen von Interesse, es ist ihr also nicht egal?

Nicht unbedingt ein Zeichen von Liebe, oft auch nur Unsicherheit und Besitzanspruch.

07.09.2020 17:21 • x 4 #94


Traurig82
Richtig, hier erkennt man endlich mal, wie manche EF ticken. Meinem AM sagte sie mal, wenn ihm bei ihr was fehlt, dann soll er doch gehen. Aber ich glaube hinter dieser Aussage und der Aussage Mach doch, steht die für mich unbegreifliche Annahme der EF, dass sie ihn sicher hat und er sich das ja eh nicht traut. Sie nimmt dich nicht ernst Dumbo, genauso wie die EF meinen AM nicht ernst nimmt.

07.09.2020 17:21 • x 2 #95


E
Zitat von Dumbo:
Doch! Das sehe ich aber ganz anders. Natürlich ist meine Frau dafür da mich glücklich zu machen! Genau so wie ich dafür da bin sie glücklich zu machen. Selbstverständlich muss man seinen Teil dazu beitragen - gar keine Frage - aber ist es nicht eigentlich der Sinn einer Beziehung, dass man mit ihr glücklicher ist als ohne sie?

Lieber TE,
Du öffnest Dich hier im Forum und beschreibst lang und breit, was Dich so antreibt, aber ich sehe auch, dass Du erhebliche Anteile an Eurer Krise mitträgst. Deshalb mögen meine Worte extrem harsch klingen, aber ich meine es gut.

Zum einen ist eine Beziehung nur das Sahnehäubchen. Es ist nicht mein Job, meine Frau glücklich zu machen, und auch nicht ihr Job, mich glücklich zu machen.
Das wäre Pflicht und so funktionieren Beziehungen nicht dauerhaft. Der eigentliche Knackpunkt ist, dass man sich selber lieben muss, um andere lieben zu können-. Und dann ist es uns ein Bedürfnis, seinen Partners Glück zu vervollkommnen.
Das mag sich abgedreht anhören, aber das macht nichts.
Desweiteren muss ich Dir sagen, dass Deine Ablehnung der Psychotherapie eine Arroganz ausstrahlt, die Dir einfach nicht zusteht. Und aus dieser ahnungslosen Ablehnung hast noch nicht einmal den Hauch einer Ahnung, um was es in der Paartherapie geht. In einer Paartherapie geht es darum, ein moderiertes Gespräch zu führen. Der Paartherapeut (oder das Paar) ist dabei absolut neutral und kann aus dieser Position heraus den beiden Partnern Brücken bauen.
Sieh es doch einmal so. Du versuchst, seit gefühlten Jahren, mit Deiner Frau in Kontakt zu kommen, damit Du mit ihr deine Sorgen und Nöte und Wünsche teilst. Und Du erfährst Ablehnung.Seitenweise hast Du en Detail geschildert, wie Du gescheitert bist. Insofern kannst Du in einer Paartherapiestunde doch absolut nichts verlieren. Es muss da noch nicht einmal um Dich gehen, sondern gib dem Therapeuten doch auch die Chance, mit Deiner Frau zu reden. Vielleicht kann sie sich öffnen und so erfährst Du etwas, warum es gerade so mieserabel läuft. Ich meine- ausgeschlossen ist das doch gar nicht. Und warum kannst Dui hier Dich öffnen und was genau hindert dich daran, genau diese Story dem Paartherapeuten zu erzählen? Du könntest ja, wenn Du nun unbedingt Phsychotherapie, die so nebenbei bemerkt eine wirksame medizinische Disziplin ist, ablehnst so etwas als Beratungsleitung einkaufen. Du weißt doch selbst nicht alles und lässt Dein Auto reparieren und hast einen Versicherungsmakler-verstehst Du den Punkt?

Du willst Dich irgentwie trennen- aber auch nicht und es ist auch nicht irgendwie ausschließlich das Kind, sondern schon auch der Mensch, den Du noch liebst. Von daher hast Du definitiv noch nicht alles versucht. Und ich persönlich gebe etwas nur auf, wenn es wirklich tot ist. Solange noch ein Fünkchen Liebe da ist, bin ich bereit, auch über meinen Schatten zu springen.

07.09.2020 17:23 • x 3 #96


I
Zitat von Irrlicht:
Nicht unbedingt ein Zeichen von Liebe, oft auch nur Unsicherheit und Besitzanspruch.


Ja das kann man dann ja jedem unterstellen, der mal Eifersucht verspürt hat.
Und das hat doch ein jeder schon mal erlebt.

Ich kann Eifersucht, also keine krankhafte natürlich , nicht nach der Gefühlslage einer Beziehung bestimmen ?

07.09.2020 17:31 • #97


Clara1111
@larswilhelm, ich glaube nicht, dass es eine Paarberatung schafft, die Frau nach 5 Jahren der 6-uellen Ablehnung davon zu überzeugen, dass sie wieder körperliche Nähe zulässt.
Vielleicht kann ein 6-ualtherapeut dabei behilflich sein, jedoch muss es in erster Linie die Frau sein, die den Wunsch hat, ihre Ehe wieder zur Zufriedenheit beider Partner werden zu lassen.

07.09.2020 20:13 • x 3 #98


W
Ich gebe @Clara1111 recht, es wäre jetzt an der Frau in die Puschen zu kommen. Das ist längst überfällig. Ich habe in den Schilderungen des TE nicht den Ansatz erkannt, etwas ändern zu wollen.

S. Unlust ist keine Seltenheit, kann vorkommen, gibt es, ist nicht schlimm. Aber wenn mir was an meinem Partner liegt, dann gehe ich den Dingen doch auf den Grund? Oder versuche es zumindest? Manchmal kommt der Appetit ja auch beim Essen, nur probieren muss man halt.

07.09.2020 20:25 • #99


Traurig82
Es geht aber hier nicht nur um die S. Unlust. Sie lässt ja auch sonst wenig zu..keine Nähe, kein Kuscheln, ist abweisend, nimmt ihn nicht ernst... etc.

07.09.2020 20:27 • x 1 #100


W
Ja, das stimmt, ich bin nur auf diesen 1 Aspekt von @clara eingegangen. Am Ende hat die Summe der Baustellen zu dem Punkt geführt, an dem der TE jetzt ist.

07.09.2020 20:38 • x 1 #101


Traurig82
ich finde das wirklich sehr traurig und sowas bewegt mich. ich habe in meiner ehe damals auch nur geredet und geredet und er hat mich auch nicht voll genommen. Das tut dann noch zusätzlich weh. Und ich erlebe das gerade mit einem Mann, der sich nicht von seiner Frau trennen kann, dabei geht es ihm genau wie Dumbo. Es ist schwer, das zu verstehen, wie selbstverständlich manche den Menschen an ihrer Seite sehen. Dass Männer Angst haben zu gehen aus Angst für einem Krieg.

07.09.2020 20:42 • x 1 #102


Clara1111
Zitat von Traurig82:
Es geht aber hier nicht nur um die S. Unlust. Sie lässt ja auch sonst wenig zu..keine Nähe, kein Kuscheln, ist abweisend, nimmt ihn nicht ernst... etc.


Ja, gerade deswegen, weil sie generell keine Nähe zulassen möchte, das Kind als Grund vorschiebt, sollte sich @Dumbo über seine Rolle in der Beziehung mal Gedanken machen.

Sie hat in ihrem Mann einen Partner, der gut verdient, sie ist sozial gut abgesichert.
Und es macht ihr überhaupt nichts aus, wenn er seine Bedürfnisse bei anderen Frauen befriedigt.

07.09.2020 20:45 • #103


A
Ich persönlich sehe es ganz anders. Die Eheleute lieben sich meistens, daraus resultieren ihre vielen Probleme. Mit einer fremden AF zu reden, die einem mehr oder weniger egal ist, ist so viel einfacher, als sich der Frau zu öffnen, die man wirklich liebt. Denn die kann einen so grausam verletzen, wenn sie einen nicht versteht und nicht will. So war es zumindest immer bei mir.

07.09.2020 20:50 • x 1 #104


W
Sie ist keine AF. Und der TE hat sich geöffnet, mehrfach, in Gesprächen und in einem Brief.

07.09.2020 20:58 • x 1 #105


A


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