21

Wegen der Kinder zusammenbleiben?

P
Ich bin viele Jahre verheiratet. Über 25. In dieser Zeit passiert viel. Ich betrog, mein Mann mich. Kinder wurden geboren. Wir sind beide beruflich erfolgreich.
Eigentlich war nach viel Chaos unser Leben endlich einmal schön, ruhig, harmonisch, freundschaftlich, liebevoll. Seit sicher 10 Jahren.
Nun hat er mich wieder betrogen, belogen und hintergangen. Bei F. . mit der Anderen kam ich unabsichtlich, und ungeplant, in sein Büro. Ich war life dabei. Er hat eine Paartherapie allein gemacht und will die Ehe aufrecht erhalten. Die Affäre wäre nie für unsere Ehe gefährlich gewesen, nach seiner Aussage.
Er wirft mir immer vor, dass ich nicht verzeihen könne. Damit würde ich zeigen, dass ich nicht mehr will und meine Schwäche offenbaren. Ich lebe neben ihn, allein, bin keiner Handlung fähig, in 5 Jahren ist das jüngste Kind aus dem Haus. Fünf Jahre! Was tuen. Durchhalten? Aufgeben? Wir streiten uns nicht, arbeiten viel. Sehen uns wenig. Gespräche will er nicht. Wird sofort sauer. Artet aus. Ich hasse Nörgeleien und Vorwürfe.
Was ist schlimmer: den Kindern eine wunderbare Kindheit zu nehmen? Die Kinder sind völlig ahnungslos, da wir nie streiten. Oder durchhalten, wenn auch emotionslos. Wenigstens bis die jüngste 16 ist. Ich habe viele Bekannte, die sich getrennt haben. Die Kinder haben alle einen Schaden erlitten. Finanziell bin ich unabhängig. Vor dem Alleinsein habe ich keine Angst. Ich habe Angst, die Kinder zu verlieren. Vorwürfe von ihnen, warum ich ihren geliebten Papa verlassen habe. Warum hier bei Trennungsschmerz? Viel schlimmer als eine Trennung, die auch räumlich ist, ist eine innere Kündigung ohne räumliche Trennung. Es gibt kein Ende des Endes. Eine immerwährende Hoffnungslosigkeit. Ich versuche, wunschlos zu sein, keine Gefühle zu invertieren oder zu fordern- eben wunschlos. Ich versuche nicht zu hoffen, nicht zu spüren. Ich versuche zu lächeln und meine Pflicht zu erfüllen. Noch 5 Jahre.
Bitte sagt mir nicht, welch ein Albtraum. Das weiß ich selber. Ich benötige Hilfe!
Bleibt diese Hoffnunglosigkeit auch nach der Trennung. Was ist, wenn die Kinder beim Vater bleiben. Ist der Schmerz nicht schlimmer die Kinder zu verlieren?
Der Vater droht mir, nicht unverhohlen, aber deutlich.

07.12.2017 11:32 • #1


wiene
Hey PC1,

herzlich Willkommen hier. Eine wirklich bescheidene Situation. Ich kann dir leider bezüglich der Kinder keinen Rat geben, dem Erfahrung zu Grunde liegt, denn ich habe keine Kinder.

Aber ich frage mich... 5 Jahre durchhalten? Die Kinder hätten dann auch keine glückliche Mutter und wer weiß, wo dich das hintreibt.. gesund ist das nicht. Wie kommen die 5 Jahre zu Stande? Woher weißt du, dass dann das letzte Kind aus dem Haus ist? Wie alt sind die Kinder und wieviele sind es?

Unabhängig davon... er hält an der Ehe fest? Gibt es keine Möglichkeit, dass ihr BEIDE an den Punkt kommt, dass es so nicht weitergehen kann? Er scheint doch so auch nicht glücklich zu sein.

Die Aussage, dass du nicht willst und schwach wärest finde ich ziemlich frech. Es scheint für ihn ja völlig ok zu sein, dich zu betrügen. Da fehlt mir das Verständnis.

Ich halte es nicht für sinnvoll, dich wegen der Kinder so zu quälen

07.12.2017 11:51 • #2


A


Wegen der Kinder zusammenbleiben?

x 3


Kummerkasten007
Es ist immer ein Trugschluß, sich für die Kinder in einer lieblosen Ehe zu opfern.

Kinder bekommen die Unterströmungen, das Ungesagte viel öfter mit, als die Eltern glauben. Ihnen wird ein krankes Beziehungsmuster vorgelebt, welches sie durchaus für sich selbst später übernehmen bzw. nachahmen.

Wenn Du ein Kind wärst, was wäre Dir lieber: eine glückliche getrennt lebende Mutter oder Vater, die mit Dir offen reden können über das Scheitern von Beziehungen oder ein verwirrtes, unglückliches Kind, welches die unheilvollen Stimmungen (unterdrückter Hass, Schweigen, vorgetäuschtes Familienglück) auf sich selbst bezieht?

07.12.2017 11:58 • x 5 #3


ErIchSie
Deine Gedankengänge kann ich gut nachvollziehen. Allerdings möchte ich anmerken, dass Kinder nur halb so blöd sind, als wir Erwachsene denken. Die bekommen das zwangsläufig früher oder später mit.

Auch wird es irgendwann Getratsche geben - weil die beiden gesehen wurden, oder sich jemand verplappert.

Ich finde, Kummerkasten007 hat damit gar nicht unrecht:

Zitat von Kummerkasten007:
Wenn Du ein Kind wärst, was wäre Dir lieber: eine glückliche getrennt lebende Mutter oder Vater, die mit Dir offen reden können über das Scheitern von Beziehungen oder ein verwirrtes, unglückliches Kind, welches die unheilvollen Stimmungen (unterdrückter Hass, Schweigen, vorgetäuschtes Familienglück) auf sich selbst bezieht?


Denk mal darüber nach

LG

EIS

07.12.2017 12:15 • x 1 #4


P
Die Jüngste ist 13. In 5 Jahren beendet sie die Schule. Ist ein fleißiges Mädel. Liebt ihr Leben in Ihrer Umgebung mit ihren älteren Geschwistern. In 5 Jahren sind alle soweit pflügge, dass sie ihr eigenes Leben leben werden.
Bitte schaut auf meine Fragen.
LG und schon mal vielen Dank für die Gedanken.

07.12.2017 12:30 • #5


Kummerkasten007
Welche Fragen? Wie Du 5 Jahre noch aushalten kannst?

07.12.2017 12:48 • #6


ErIchSie
Zitat von PC1:
Die Jüngste ist 13. In 5 Jahren beendet sie die Schule. Ist ein fleißiges Mädel. Liebt ihr Leben in Ihrer Umgebung mit ihren älteren Geschwistern. In 5 Jahren sind alle soweit pflügge, dass sie ihr eigenes Leben leben werden.
Bitte schaut auf meine Fragen.
LG und schon mal vielen Dank für die Gedanken.


Du nimmst den Kindern nicht ihre wunderbare Kindheit, sondern zeigst ihnen, dass es trotzdem weiter geht.

Liebe verändert sich manchmal. Man kann als Paar getrennte Wege gehen und trotzdem den Kindern gute und liebevolle Eltern sein.

Du bist jetzt schon unglücklich und willst noch 5 Jahre so weiter machen? Was glaubst du, wie es dir in 5 Jahren geht? Ich finde, der Preis (nämlich dein Seelenheil, dein Selbstwertgefühl usw) ist zu hoch, um das noch so lange weiterlaufen zu lassen.

Ich würde dir raten, ggf von Außen Hilfe zu holen. Sei es ein Psychotherapeut (immerwährende Hoffnungslosigkeit), und/oder auch eine Paarberatung. Letzteres macht dein Mann ja schon. Vielleicht kannst du ihn ja mal dorthin begleiten. Dann hört der Berater wenigstens auch mal DEINE Sichtweise und kann bei deinem Mann entsprechend ansetzen.

In einer Paarberatung geht es übrigens nicht ums zwanghafte zusammen bleiben, sondern vielmehr um Kommunikation und emphatisches Zuhören. Vielleicht gelänge es euch dadurch, wenigstens wieder eine (Kommunikations-)Ebene zu finden.

Zu verlieren hättest du dadurch nichts.

Ich kann dich beruhigen: Im Falle einer Trennung werden die Kindern nicht automatisch einem Elternteil zugesprochen. Da ist dein Mann einem Irrglauben unterlegen. Mit 13 haben sie durchaus ein Mitspracherecht.

LG

EIS

07.12.2017 12:54 • x 2 #7


W
Ich als Scheidungskind mit Schaden wollte um nichts auf der Welt mit dem Gedanken leben, dass meine Mama (oder auch Papa egal) wegen mir, solche Opfer bringt ... mal so als Gedankenanstoß.

07.12.2017 13:06 • x 2 #8


ErIchSie
Ich wurde im zarten Alter von 26 Jahren ein Scheidungskind und habe mir schon als Kind oft gewünscht, meine Eltern würden sich endlich scheiden lassen. Sie blieben nur wegen uns Kindern zusammen. Als das jüngste Kind auszog, setzten sie der Ehe (endlich) ein Ende. Es folge eine Jahre andauernde Schlammschlacht.

Meine Geschwister und ich haben unter dieser lieblosen Ehe gelitten. Obwohl sie uns gute Eltern waren, sahen wir sie seltenst miteinander lachen. Nähe, Küsse und Umarmungen gab es zwischen den beiden nicht - nur sehr viel Distanz. Wir fragen uns oft, ob wir dafür verantwortlich waren - bzw unsere Existenz. Als Kinder fühlten wir uns hilflos.

Insgesamt gab viel Streit. Nicht vor uns Kindern, aber abends, wenn wir in unseren Betten lagen. Da hörten wir unseren Vater schreien und unsere Mutter weinen. Tagsüber folgte das große Schweigen.

Eine meiner Schwestern hat psychisch darunter am meisten gelitten. Unfähig, jemals eine Bindung zu einem Menschen einzugehen verstarb sie (einsam, psychisch völlig am Ende) unerwartet im letzten Jahr. Kontakt zu meinen Eltern hatte sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Meine Mutter zerbricht heute daran.

Zugegeben; das ist ein extremes Beispiel. Aber man kann auch viel kaputt machen, wenn man zwanghaft zusammen bleibt.

Gruß

EIS

07.12.2017 13:30 • x 3 #9


Kroenchen_richten
Warum solltest Du die Kinder verlieren?
Du bist schon gut drin im Strudel der Manipulationen.
Ich steckte auch tief drin.
Es wären über 10 Jahre Aushalten geworden. Zu viel wenn man bedenkt, was an Zeit noch übrig bleibt.
Zu wenig Zeit übrig, um die kostbaren Tage hoffnungslos, wunschlos und lethargisch zu vergeuden. Zu viel Zeit hinge ich schon im Dunkeln. Knapp vor dem Ende.
Kinder spüren Dein Unglück. Den Schmerz, die Trauer, die Zurückgezogenheit.

Der Vorwurf DU kannst nicht verzeihen (klassisch).
Nein, es ist nicht Deine Schwäche. Damit lenkt er nur von seiner Schwäche ab. Und die zeigt er deutlich in dem er sich nicht stellt, sauer wird.

Nein, die Hoffnungslosigkeit bleibt nicht. Ich bin seit bald 6 Jahren getrennt. Die Kinder wollten bei mir bleiben. Sie sind glücklich, dass ich wieder lache und tanze. Das ich mein Leben genieße. Wenn auch nicht mehr ganz wie früher, da ich wertvolle Jahre in denen ich noch gesund war, in dieser Starre verplempert habe.
Jetzt bin ich wieder bei mir. Bei den Kindern. Kann mich wieder erfreuen, spüren. Unser Band ist viel intensiver geworden.

Deine Tochter wird sich jetzt mehr und mehr vom Zuhause abnabeln, Freiräume erkämpfen. Ist es richtig ihr vorzuleben in einer unglücklichen Situation zu verharren? Den Kummer ins Gesicht gezeichnet zu bekommen?

Er hat eine Ehetherapie alleine gemacht? Wie geht das denn?
Wir hatten eine Ehetherapie und sollten Einzeltherapie machen. Ich habe meine gemacht. Er hat sie nach langer Zeit irgendwann begonnen, kurz. Danach tat er nur noch so, als ob. An einem Tag als er angeblich zur Therapie war, traf ich ihn zufällig auf einem Parkplatz telefonierend.

Womit droht er Dir?

07.12.2017 13:40 • x 2 #10


B
liebe pc1 ,

ich finde deinen thread, das leben, was du beschriebst, ganz ganz schlimm. und traurig.
wenn ich daran denke, dass man nur EIN leben hat, nur dieses eine, wäre mir jeder tag, den ich auf diese art verplemper, vergeude und verschenke, zu schade.
einige vorschreiber haben den trugschluß, dass kinder vermeintlich nichts mitbekommen, bereits erklärt.
auch die tragischen folgen sehr deutlich gemacht.
ich kann mich dem nur anschließen.

auch meine eltern haben eine show-ehe geführt. auch mein vater ist fremd gegegangen. auch meine mutter hat ausgehalten. die außenwirkung als angebliche vorzeige-familie war wichtiger als echte verbundenheit.
meine brüder sind klammeräffchen geworden, ich ein mensch mit beachtlichen bindungsängsten.
wir hätten uns schon als kinder gewünscht, dass meine eltern mit diesem theater aufhören und die leute leute sein ließen.
gewonnen hat durch dieses gruselige konstrukt niemand. ganz im gegenteil.

du liest dich so resigniert und alternativlos.
aber das ist es nicht. es gibt immer alternativen. immer.
aber sie haben, wie alles im leben, einen preis.
egal, was du tun wirst, weiter abstumpfen, ertragen, dein leben verwarten, der illusion weiter verfallen, es sei gut für die familie/kinder, du zahlst einen preis.
auch, wenn du etwas änderst, dich trennst, therapien machst, konflikte austrägst, schmerzen erträgst, du zahlst einen preis.

vielleicht bist du noch nicht am ende deiner leidensfähigkeit angekommen und brauchst noch zeit.
aus meiner erfahrung kann ich dir nur sagen, im nachhinein habe ich noch jeden sagen hören:
hätte ich das doch früher getan.

ich wünsche dir alles liebe und gute und schick dir ganz viel kraft ! für DEIN LEBEN

07.12.2017 17:02 • x 2 #11


Vegetari
Paartherapie allein gemacht . musste gerade schmunzeln. . denn Paartherapie kann man nicht allein machen,nur zu zweit.
Meine Liebe Du fragst hier um Rat.
Ich glaube was Dir und Deinem Mann wirklich noch bevor steht wäre eine gründliche Psychotherapie! Arbeit an sich selbst, anscheinend müsst ihr lernen eure wahren Bedürfnisse und Gefühle zu entdecken und offen darüber reden. Nur so kann man entweder später allein oder gemeinsam glücklich werden. Ihr redet nicht offen miteinander und das kann später schlimme gesundheitliche Folgen für euch haben. Und die Kinder spüren ja auch was ,auch wenn Du es nicht wahr haben willst.Die Muster können unbewusst weiter gegeben werden an die nächste Generation.

Eigentlich ist egal wen man heiratet oder mit wem man verheiratet ist. Nur Du selbst hast in Dir den Schlüssel zum Erfolg! . nach dem Buch von Eva Maria Zuhorst. Jeder muss bei selbst anfangen. .

07.12.2017 19:00 • #12


B
hallo pc 1,

ich nochmal.
habe soeben diesen spruch gelesen und musste gleich on gehen, weil ich den für dich wie gemacht finde:

mache eine liste mit allem, was dich glücklich macht.
mache eine liste mit allem, was du täglich tust.
vergleiche die listen.
passe sie an.

auf auf, liebes, werde aktiv und wecke den tiger in dir

07.12.2017 20:58 • x 2 #13


P
Vielen Dank.

Ihr wisst gar nicht, wie sehr ihr mir geholfen habt.
Danke

08.12.2017 16:13 • x 2 #14


B
hallo liebe @PC1

ein paar wochen nach deinem themenstart sind vergangen.
wie geht es dir ?

30.12.2017 20:54 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag