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Trennung trotz "Liebe" Bin total verzweifelt

T
Er ist mit zur Therapie gekommen, weil er wollte, dass ich da aufgefangen werde. Er wollte da nicht mehr aktiv nach Lösungen suchen.

Die Therapeutin meinte, ich sollte die sms relativieren, wenn ich die Tür nicht ganz zumachen will, ja. Aber ich möchte ihm auch nicht ganz angekrochen kommen. Schließlich gibt es ja auch einen Grund warum ich so heftig reagiert habe. Er hat mich verlassen.

Nur um dich nun richtig zu verstehen, du würdest es im Raum stehen lassen, dass ich ihm eine sms geschrieben habe er sei das Allerletzte und ich will ihn nie wieder sehen? Und darauf hoffen, dass irgendwann einer auf den anderen zugehen kann trotz den Verletzungen die passiert sind.

21.09.2015 23:00 • #16


T
Ps: Wegen mir muss sich das nicht alles sofort klären. Ich weiss im Moment nicht mal ob ich es schaffe ihm nochmal gegenüber zu stehen, da ich eine schei. Angst habe.

Nur möchte ich die Situation für uns beide nicht noch schlimmer gemacht haben, als sie sowieso schon ist. Nicht, dass er denkt, dass ich ihn tatsächlich für das Allerletzte halte. Das ist er nicht. Er hat lange auch in der Zeit als ich arbeitslos war zu mir gehalten und mich emotional unterstützt, meine Depressionen versucht zu verstehen. Um nun erschöpft aufzugeben. Nichts desto trotz weiß ich, dass wir uns lieben. Zumindest denke ich das weil er das vor 3 Tagen noch gesagt hat.

21.09.2015 23:05 • #17


A


Trennung trotz "Liebe" Bin total verzweifelt

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S
Eine Entschuldigung und dass ihr ein bisschen Ruhe einkehren lasst ist o.k... ABER... Ich würde die nachfolgende Rechtfertigung im Anschluss weg lassen - denn dadurch relativierst die Entschuldigung wieder zum wiederholten Male zu deinen Gunsten. Entweder war dein Verhalten gerechtfertigt, oder du meinst du möchtest dich entschuldigen.

Meine Meinung zu Entschuldigung, aber...

21.09.2015 23:22 • #18


L
Der Brief ist nett, aber aus meiner Sicht ist der Zeitpunkt, diesen abzuschicken, immer noch zu früh.
Vielleicht hat sich die Beziehung in ein paar Wochen für dich gänzlich erledigt, wenn du alles reflektiert hast. Es geht auch nicht, dass er dich immer wieder gedankenlos verletzt.

22.09.2015 05:47 • #19


G
Liebe Teardrop,
Deine Probleme mitzutragen u n d den Ort zu verlassen in dem er mit Eltern und Freunden wohnt,
ist ihm zu viel obwohl er Dich liebt, finde ich.
Wenn er alles von Dir bei sich weg tut, würde ihn der Anblick schmerzen, finde ich. Ich habe alles von ihm weg. Ich hab alles weggeworfen, er hat's Dir wiedergegeben, egal,.
Über das Handeln des anderen zu grübeln und sich absichtlich verletzt zu fühlen ist aus meiner Sicht eine Sackgasse.
Ich würde drei der zurückgebrachten Geschenke aussuchen, ihm schicken mit der Bitte sie zu behalten, weil Du ihn liebst.
Und dann Kontaktsperre, Dich neben dem Schmerz auf Dein Leben Konzentrieren, neues Hobby,
Du bist stark, Du schaffst das !
Alles Liebe !

Liebe genügt nicht um ein gemeinsames Leben zu führen.
Diese schmerzliche Erfahrung musste ich auch machen.
Es tut mir sehr leid für Dich, dass Ihr Euch getrennt habt.
Unsere Trennung wegen seiner Schwierigkeiten fiel mir auch sehr sehr schwer.
Ich würde Ruhe einkehren lassen.

22.09.2015 07:04 • #20


T
Das stimmt so nicht direkt. Er lebt ja nicht an dem Ort, an dem seine Eltern/Freunde leben. Er lebt von seinen Eltern 80km weg. Nur ist es halt für ihn eine Zerreisprobe wenn er sich zwischen 3 Orten aufteilen muss (sein Freundeskreis/Eltern-Ort, sein Ort, mein Ort). Dass das schwer ist, weiß ich. Vielleicht kamen manche Kompromisse von mir auch zu spät - dass wir uns dort sehen können aber nicht bei den Eltern etc. Auch ich habe ihn während seines Prüfungszeitraums (immerhin 10 Monate) stark unterstützt und würde es nicht so sehen, dass nur er etwas mitgetragen hat. Nur ist seine Prüfung vorbei aber ich bin immernoch/wieder in Therapie.

@la_donna: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Beziehung in ein paar Wochen erledigt hat. Bzw. für mich gesprochen weiß ich das. Da es mir aber sowieso unendlich schwer fallen würde mich zu melden und mich für die SMS zu entschuldigen (ja du sagt, in der Liebe geht es nicht drum wer zuerst auf den anderen zugeht, aber dass er mich nicht mehr in seinem Leben haben wollte - will?! - sitzt zu tief), vielleicht lasse ich es auch einfach. Dann steht nun heftige Aktion gegen heftige Aktion. Ich weiß nur nicht ob unter der Ausgangssituation überhaupt Friede für einen Selbst einkehren kann. Bin sauer auf ihn, dass er das gemacht hat, bin sauer auf mich, dass ich die SMS geschickt habe.
Versuche meine Gefühle in Griff zu bekommen (Vermissen, wütend, verzweifelt, Angst ihn endgültig zu verlieren, Angst, ihn überhaupt nochmal zu sehen weil Angst verletzt zu werden etc) aber es scheint fast nicht möglich. In mir tobt ein Orkan. Dann kommen noch Fäuste dazu, die mir scheinbar in die Magengegend gerammt wurden.
Sitze hier auf der Arbeit und kann nicht mehr.
Versuche trotzdem stolz zu sein, dass ich arbeiten gegangen bin.

22.09.2015 10:31 • #21


T
Hallo ihr Lieben, meine Freundin war am WE da. Die hat mir dann gesagt, dass ich die jenige bin, die ihn in Wind geschossen hat und jetzt versteh ich die Welt nicht mehr. Ist wohl klar, dass wenn jm an einem Tag Schluss macht, dann am nächsten Tag sich auf eine Pause einlässt aber trotzdem meine Sachen in Keller stellt, dass ich dann auch verletzt bin und mir nicht alles gefallen lasse. In dem Zug ist mir auch leider diese blöde SMS rausgerutscht (dass ich ihn nie wiedersehen will und er das allerletzte ist), für die ich mich bis heute nicht entschudligt habe. Ich konnte es nicht.-dafür sitzt das was war zu tief. Aber bin ich deswegen die jedenige die in de letzen Konsequenz Schluss gemacht hat? Bitte um Antworten, wie ihr das seht. Mir tut die Sache unglaublich weh!

28.09.2015 16:35 • #22


T
Da nun die Wochen ins Land gegangen sind und ich hier immer noch verzweifelt sitze, schreibe ich heute mal wieder über die Dinge, die ich nicht verstehen kann. In der Hoffnung, dass mir dabei - oder euch - ein paar Erleuchtungen kommen.

Ich habe mich also tatsächlich für die SMS entschuldigt, dass ich ihn nie wieder sehen will und er das allerletzte ist. Dachte mir, auch wenn das mit uns endgültig gegessen sein sollte, möchte ich doch so eine böse SMS nicht im Raum stehen lassen. Soweit so gut, vielleicht habe ich innerlich wohl gehofft, dass er sich auch für sein Verhalten entschuldigt. Das kam aber nicht. Stattdessen kam, dass er verwundert sei, von mir zu hören, dass er damit nicht mehr gerechnet hätte und dass er nicht weiss was er will und nachdenken muss und ich das auch tun soll und alles gute für meine anstehende OP.

Naiv wie man ist, hofft man natürlich, dass der Partner (oder Ex - aber offiziell haben wir wohl sowas wie eine Pause) dann da ist, wenn einem der Bauch aufgeschnitten wird und es drum geht, ob man seine Fruchtbarkeit verliert. Ich habe tatsächlich bis zur letzten Minute gehofft, dass er zur OP kommt oder danach da ist. Oder wenn nicht das, zumindest anruft und fragt wie es mir geht. All das war natürlich nicht der Fall. Stattdessen kam eine Alibi SMS oder zumindest habe ich sie so verstanden. Er hoffe, dass bei der OP alles gut gelaufen sei und gute Besserung. Noch nicht mal die Frage wie es mir geht oder was das Ergebnis ist. Nachdem ich mir dann überlegt habe, ob ich darauf überhaupt antworten soll, hab ich es doch getan und ihm dann geschrieben, dass die OP schlimmer war als erwartet (es wurde nicht nur Edometriose weg operiert sondern der Darm war mit der Gebärmutter und der Bauchdecke verwachsen und musste frei operiert werden - dazu musste der Bauch an 3 Stellen aufgemacht werden). Darauf kam dann nur, das höre sich nicht gut an und ein paar bla bla-reien.

Ja, ich weiß, was hatte ich erwartet. Ich kann mir Sachen wünschen, aber die Realität sieht anders aus. Ich dachte mir nur, da er ja immer behauptet hat mich über alles zu lieben und einfach nicht mehr zu können, interessiert es ihn vielleicht doch, wie es mir geht.

Tollerweise wurde mir - in der Woche davor auch noch die Probezeit verlängert - für mich der absolute Supergau, da ich schon mal 11 Monate arbeitslos war und 70 Bewerbungen schreiben musste um einen neuen Job zu finden. Insgeheim habe ich den Verdacht - da bis zu diesem Zeitpunkt von meinem Chef nur Lob kam, dass es mit der Trennung zusammen hing. Ich hatte in 3 Wochen 6kg abgenommen und tiefe Ringe unter den Augen und vielleicht dachten sie ich wäre doch nicht belastbar genug für den Job. Wie gesagt, das ist alles nur eine Vermutung aber als ich da so im Krankenhaus lag - er kam nicht und rief auch nicht an, Angst um meinen Job und die starken Schmerzen, da ging es mir einfach so dermaßen dreckig. Ich habe mir selbst gesagt, dass ich das nicht unter Liebe verstehe und war einfach nur wahnsinnig enttäuscht-als Ergänzung: er weiß, dass ich keine Familie habe, die für mich hätte da sein können. Ich hätte ihn als Mensch gebraucht. Nicht als Ex/Partner aber als Mensch, dem ich derzeit von allen Menschen am nächsten stehe- naja zumindest bis vor 4 Wochen.

Da ich mich nicht weiter wie das Opfer seiner Kälte fühlen wollte und aus dieser passiven, wartenden Rolle raus wollte und mich vor ihm schützen wollte, habe ich ihm dann geschrieben, dass ich nicht mal wusste ob er wollte, dass ich ihm auf seine SMS antworte, dass ich das Gefühl habe, er ist gefühlsmäßig meilenweit weg von mir und dass ich seine kühlen SMS nicht aushalte. Dass es für mich zu viel sei, die OP, die Tatsache, dass ich es im Job nicht in ein endgültiges Beschäftigungsverhältnis geschafft habe und unsere Trennung/Pause. Und dass ich ihm vorschlage, dass wir keinen Kontakt haben, bis wir bereit sind zu reden oder einen klaren Schluss strich zu ziehen. Dass ich ihn sehr liebe aber nicht mehr bereit bin, mich weiter zum Affen zu machen, weil wir beide Fehler gemacht haben, nicht nur ich.
Natürlich kam NICHTS.
Stattdessen versuchte er über meine Freundin Informationen über mich einzuholen, wie es mir ginge und was im Job vorgefallen sei. Aber da ich sie drum gebeten hatte, nichts weiter zu geben (ich brauche sie, so egoistisch das klingt einfach gerade selbst sehr und kann mir nicht noch Gedanken drüber machen, was von dem was ich sage an ihn weiter geht), hat er hierüber nichts erfahren. Einige Tage später kam dann eine SMS, dass er kurze SMS nicht kühl findet, aber das eine subjektive Einschätzung ist und dass ich Recht habe und es per whats app nur zu Missverständnissen kommt und er werde mir - da ich das ja auch so wollen werde - nun nicht mehr schreiben und nicht mehr fragen wie es mir geht. Und dass sich an seinen Gefühlen für mich nichts geändert hätte, die seien weiterhin da.

Das ist nun im gesamten eine Woche her und ich durchlebe so ziemlich alle Phasen - von ich will einen Menschen, der mich nicht mehr in seinem Leben haben will und der wenn es drauf an kommt nicht da ist nicht mehr zurück, über ich vermisse ihn so sehr, ich will einfach nur, dass es wieder gut wird. Was mich aber gerade am allermeisten fertig macht ist das Thema Verrat. Ich fühle mich so dermaßen verraten von ihm. Indem er sich trennt hat er unsere Liebe ja auch schon verraten. Zumindest fühle ich das so. Dass er aber die ganze Zeit nicht zu mir stand (seine Eltern und seine Mitbewohnerin hassen mich, erstere können nicht loslassen und zweite duldet in der WG keine anderen Frauen neben ihr) und zugelassen hat, dass seine Eltern und Mitbewohnerin schei. zu mir sind und nun in den Schoß dieser zurück kehrt und sich von diesen Leuten bestätigen lässt, dass es besser so ist, das tut mir am meisten weh. Natürlich weiss ich das nicht aber es ist ein Gefühl, das ich habe. Ich glaube nicht, dass er da differenzieren kann, dass diese die Dinge auch aus Eigennutz betrachten. Ich bin also weg - die WG ist wieder clean, niemand mehr der ihn besucht, und der Bub kommt am WE wieder zum Kaffee jetzt wo er die böse Frau nicht mehr hat, die ihn uns weg nehmen wollte.

Ich bin mit diesem Verratsthema einfach so verzweifelt. Ich habe keinerlei Vertrauen mehr zu ihm. Für mich wäre es weniger schlimm, er hätte mich betrogen als das was wir momentan haben.
Fühle mich als wäre er den Störfaktor in seinem Leben los. Der ihn davon abgehalten hat seine Freunde und Familie so oft wie früher zu sehen (da ich ja in einer anderen Stadt wohne, war er am WE natürlich oft bei mir. Dann hat er aber auch oft seine Freunde vermisst oder seine Eltern haben Terror gemacht). Ich habe lange darauf gewartet, dass er Position bezieht, all das ist (zumindest wahrscheinlich in dem Umfang, was ich unter zu jm stehen verstehe) nicht passiert.
Gewünscht hatte ich mir, dass er seinen Eltern Paroli bietet, wenn die so Zeug raushauen, dass ich wegen seinem Geld mit ihm zusammen bin und ihm nur ein Kind anhängen will, da ich es ja beruflich nicht auf die Reihe bekomme und schon so alt bin (4 Jahre älter als er). Fakt ist: Ich habe nie von seinem Geld gelebt, erstens ist er dazu zu geizig und zweitens bin ich dazu zu stolz und habe auch während der Jobsuche bei einer Zeitarbeit gearbeitet. Ein Kind will er wahrscheinlich früher als ich. All der schei. war an den Haaren herbei gezogen um mich schlecht zu machen und ihn in den Schoß der Familie zurück zu führen. Die Schimpfwörter die ggü mir gefallen sind, mal ganz abgesehen. Und was die Mitbewohnerin betrifft, hätte meiner Meinung nach die Ansage gereicht Du kannst xy schei. finden wie du willst, aber so lange sie bei uns ist - und das ist auch meine Wohnung hier - bitte ich dich ein Mindestmaß an Respekt einzuhalten.
Wenn ich ihn gebeten habe Position zu beziehen, dann hieß es nur er könne ihnen und der Mitbewohnerin ja nicht den Mund verbieten. Ich finde, da macht er es sich sehr einfach.

Nun ist alles in Scherben und ich fühle mich so dermaßen verraten, dass ich es kaum beschreiben kann. Ich bin wütend auf ihn, auf seine Eltern (die es uns so schwer gemacht haben) auf mich, dass ich jemand, der so mit mir umgeht, immer noch liebe und vermisse. Und die Tatsache, dass ich nun wohl auf einem Abstellgleis stehe - bis er weiss was er will.
Ich will ihn nicht verlieren. Aber gleichzeitig will ich nie wieder so verletzt werden. Er sieht es wohl so (laut der Freundin) als gebe es keine Lösungen für unsere Probleme. Ich sehe es so, dass es schon welche geben würde, wenn man sich nur bewegen würde und nicht in dieser passiven Rolle verharren würde. Denn Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
Aber wer natürlich nicht bereit ist, etwas zu ändern, für den sieht es aus, als müsste man Hochhäuser versetzen. Wer bereit ist, für den sind es nur Einfamilienhäuser oder Gartenhäuser.

Fühle mich so weggeschmissen und verraten und weiss nicht wie ich damit klar kommen soll.
Kann aber selbst mich derzeit schlecht bei ihm melden, weil ich ihm nicht weiter hinterher laufen möchte. Und weil ich nicht wüsste wie es dann gut werden sollte. Das Vertrauen ist weg und er hängt an seinem Leben vor mir (ständig in die Stadt fahren wo er zuhause ist). Vielleicht sollte der Störfaktor einfach einen Strich drunter setzen?
Scheinbar bin ich es ihm doch eh nicht mehr wert für unsere Liebe zu kämpfen. Er hält diesen Schwebezustand zwischen uns (Pause, seine Sachen sind auch noch hier und er hat noch einen Hausschlüssel) doch nur, weil er selbst nicht loslassen kann, nicht weil er noch bereit ist, etwas dafür zu tun....

17.10.2015 15:15 • #23


E
Servus,
berichtigt mich wenn ich was falsch verstanden habe. Er weiss von ihren Problemen, lässt sich draufein, um dann festzustellen, dass doch alles zu viel ist. er schläft mit ihr, um sie dann zu verlassen. Und dann sagt die Therapeutin, sie hätte alle Türen zugeschlagen. Ja verdammt was soll sie denn tun. Alles hinnehmen und blöde grinsen oder was. Ich denke mal er ist in diese Beziehunggegangen, um sich selbst zu retten. Und jetzt nachdem es ihm besser geht kommt so ein Geschwurbel. Ich bin ja selbst ein Mann, aber solche Männer, die ja eigentlich keine sind, verstehe ich nicht.

17.10.2015 17:18 • #24


T
Hallo Alex, wie ich sehe, hast du dir gestern noch meine Geschichte durchgelesen...
Momentan denke ich nicht mal mehr, dass meine Therapie und das Trauma aus der Kindheit der Grund war, dass er mich verlassen hat - so wie du es ja geschrieben hattest (dass er sich in Sicherheit bringt). Er konnte damit - dachte ich - ganz gut umgehen. Außer, dass die Tatsache, dass ich in der Kindheit die Erfahrung gemacht habe, dass meine Mutter zugelassen hat, dass ihr Mann mir gegenüber gewalttätig war, wohl dazu geführt hat, dass ich nicht damit klar komme, wenn ein Mensch - wie er in dem Fall bei Familie und Mitbewohnerin - nicht zu mir steht. Damit kommen andere vielleicht besser klar. Ich wünsche mir da von meinem Partner, dass er sich auf meine Seite stellt und nicht zulässt, dass andere so mit mir umgehen. Wahrscheinlich so wie ich es damals von meiner Mutter gebraucht hätte. Aber Ironie - weder ihr noch ihm heute ist das scheinbar möglich.

Mit dem neuen Job hier ging es mir ja auch besser und ich konnte 80% der Antidepressiva absetzen. Den Rest werde ich auch noch schaffen. Sein Problem ist glaub eher, dass er mit den Erwartungen nicht klar kam. Dass ich mir wünsche dass er vor Familie und Mitbewohnerin zu mir steht, dass er sein Leben nicht so weiterführen kann wie als Single - ständig am WE in sein Heimatkaff fahren und Familie/Freunde treffen. Ich mein das kann er schon, aber dann braucht er halt auch keine Beziehung. Die Orte liegen leider nicht so beinander, dass man das verbinden könnte mit uns sehen und seine Familie und Freunde sehen. Es ist leider immer ein entweder oder. Eh sei denn, seine Freunde oder Familie bewegen sich mal und besuchen auch mal ihn - oder mich hier in München. Grundsätzlich mag ich seine Freunde sehr, habe also das Gefühl, es wäre irgendwie machbar gewesen. Nur dass ich dann nicht bei seinen Eltern übernachte, wenn die mich beschimpfen, dürfte wohl auch klar sein?!
Ich glaube da er noch nie eine Beziehung hatte, wird er sich gefühlt haben, als verliert er sich selbst. Rückblickend betrachtet war er auch zu null Kompromissen bereit und hat immer seinen Stiefel durchgezogen als ob er Single war.
Ein gutes Beispiel: auch ich habe mit ihm eine schwere Zeit durchgemacht, als er seine Steuerberaterprüfung gemacht hat. Die tolle Mitbewohnerin hat die Prüfung zur gleichen Zeit geschrieben. Es waren Monate voller Anspannung, wenig Zeit für mich, schlechter Laune etc. - und natürlich waren die beiden in der Zeit ganz dicke. Weil (ich kann den Satz schon auswendig) Sie weiss wie ich mich fühle und ich weiß wie sie sich fühlt. Als der Prüfungstag kam, wollte er den mit seiner Mitbewohnerin (!) verbringen und mit ihr feiern. Sie sollte ihn vor dem Gebäude abholen und ich sollte da doch bitte auch hinkommen. Ich hätte kotzen können. Ihm zuliebe - es war ja SEIN Tag und SEIN Wunsch - bin ich da dann also hin. Sie stand - aufgetusst wie immer - wie seine Freundin (!) bei all den anderen Mädels, die vor dem Gebäude auf ihre Männer gewartet haben. Ich habe mich kaum getraut da hin zu gehen. Und es hat mich sehr große Überwindung gekostet. Weil ich damals wegen der Arbeitslosigkeit so fertig war (von der Therapie und meiner Kindheit wusste sie nichts), hat sie mich als Psychotante bezeichnet und ihr verhalten wenn ich sie in der WG sah (ich wohnte damals ein Stock über den beiden) war unterirdisch.
Jedenfalls musste ich dann mit dieser Frau auf meinen Freund warten. Um dann schön gemeinsam feiern zu gehen. Abgesprochen war anstoßen gewesen. Aber das hat meinen Freund ja nicht gereicht. Ich hatte mich gefreut mit ihm schön essen zu gehen, danach zu zweit mal tanzen zu gehen oder einfach mal wieder Zeit gemeinsam nach der stressigen Zeit zu verbringen. Er musste aber mit ihr und ihren Tussi Freundinnen feiern gehen - war so halt nicht abgemacht. Aber war in dem Moment auch nur wieder wichtig wie er sich dabei fühlt. Ich bin mit aber mir ging es einfach nur schei. dabei. Das hat natürlich am Ende des abends wieder zu Streit geführt.

Für mich unbegreiflich warum man immer seinen Stiefel durchziehen muss?! Wofür brauche ich dann eine Beziehung, wenn ich nicht Kompromissbereit bin? Ich war ja auch bereit mit ihr anzustoßen, aber eben nicht mit ihr den Abend zu verbringen.

Selbst meine Katze, die nun 9 Jahre Teil meines Lebens ist, war ihm ein Dorn im
Auge, da man wegen ihr nicht die WE einfach so oft in sein Heimatkaff fahren konnte. Ganz davon abgesehen, ich hatte einen sau anstrengenden neuen Job angefangen und konnte nicht immer am WE in der Gegend rumdüsen...dazu fehlte mir einfach nach 60h Arbeit/Wo, alles neu, alles böhmische Dörfer dort, die Kraft.

Ich glaube ich könnte noch zwei Tage hier sitzen und über all das was passiert ist, weiter schreiben. Aber unterm Strich bleibt immer das gleiche:

- ich vermisse ihn, ich hasse mich dafür, jemanden zu vermissen, der so mit mir umgeht.
- ich fühle mich so dermaßen von ihm verraten
- das Vertrauen ist weg
- er verharrt weiter in seiner passiven Rolle und bezeichnet das als Liebe (jetzt in dieser Pause aber genauso sich beim zu mir stehen damit raus zu reden, dass er anderen nicht den Mund verbieten kann - muss er ja auch gar nicht, ein Statement hätte gereicht. Aber da macht man lieber gar nichts. Denn es gibt bei ihm ja immer nur schwarz oder weiss, nie grau).
- vermutlich wird er weiter zulassen, dass seine Familie und die Mitbewohnerin schei. zu mir sind
- er trennt sich vor einer Paartherapie (wie assi ist das denn, wenn ich behaupte jemanden über alles zu lieben), vor einer schweren OP und als ich noch 1 Monat Probezeit habe - aber klar. Betrifft ihn ja alles nicht. Der Herr Steuerberater muss ja nur schnippen und hat einen neuen Job und muss keine 70 Bewerbungen schreiben.

- er kann sich noch nicht mal für sein Verhalten entschuldigen.
Ich weiß, dass ich nicht einfach bin. Dass er überfordert ist, dass es seine erste Beziehung ist. Aber wenn man schei. baut, dann kann man sich aus Respekt zum anderen entschuldigen. Ganz egal ob man vor hat wieder zusammen zu kommen.

- ist es normal wenn jemand operiert wird, den man ANGEBLICH liebt, nicht mal zu fragen, wie es demjenigen geht?

18.10.2015 12:24 • #25


E
Hallo,

vergiss ihn. Selbst wenn die Umstände bei Euch nicht einfach waren und ihm das zuviel war, sollte man drüber reden. Aber nach 2 F... einfach abhauen, geht gar nicht. Selbst wenn man sich trennen will, macht man das nicht in einer Situation, wo OP usw. ansteht. Wenn einem der Andere dermassen egal ist, dass man ihn in einer Situation verlässt, in der er eh schon komplett unten ist, hat man ihn nie geliebt. Und ich glaube, er hat Dich nie geliebt. Für ihn wars nur einfach.Eine Partnerschaft bedeutet Kompromiss. Ist einer dazu nicht bereit, ist sie zum Scheitern verurteilt.

Kannst Dich gerne melden...wir habe ja schon drüber gesprochen.

LG Alex

18.10.2015 13:14 • #26


T
Nun muss ich doch noch einen Gedanken posten, der mir im Kopf rumgeht . Es juckt mich irgendwie in den Finger, morgen in eine edle Weinhandlung zu gehen und eine Flasche Champagner zu kaufen und dazu eine schöne Herzlichen Glückwunsch Karte auszusuchen. Die Adresse seiner Eltern finde ich sicher im Telefonbuch. Abzeichnen könnte ich das ganz ja dann mit dem Text : Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe, nun ist Ihre Familie wieder heil und Sie sind glücklich. Mit ihrer assozialen Art haben Sie einen guten Beitrag geleistet, diese Beziehung kaputt zu machen. Aber das war ja wahrscheinlich auch das Ziel. Es ist traurig, dass Sie Ihren Sohn als Besitz ansehen, der seinen Lebensmittelpunkt weiter bei Ihnen haben soll, als wäre er noch ein Kind. Und das nur, weil Sie sich nachdem Ihre Kinder erwachsen waren, keinen anderen Lebenssinn gesucht haben, als weiter das Leben Ihrer Kinder zu lenken. Traurig, dass Sie ihn mit Ihrer kompromisslosen Art dazu zwingen, sich zwischen Ihnen und der Frau, die er liebt, zu entscheiden. Traurig, dass Sie Ihrem Sohn nie etwas zugtraut haben und so übergriffig ihm gegenüber waren und sind, dass er heute viele Dinge gar nicht angeht und in Passivität versinkt, aus Angst etwas falsch zu machen und aus der erlernten Hilflosigkeit, die Sie ihm immer wieder eingeredet haben. Herzlichst, die Psychotante..

Na wie klingt das? Ich glaube mit dieser Aktion würde ich dann auch das Ende der Beziehung komplettieren . Da muss ich wohl mal überlegen, ob mir das den Spaß wert wäre...
Wobei - was von unserer Beziehung ist denn noch übrig . Eben...

18.10.2015 22:35 • #27


E
Hallo Teardrop,

ich bin mir sicher, Du schaffst das. Denk an den Ar. in der Hose...

22.10.2015 01:47 • #28


T
Der nicht vorhandene A...in der Hose hat sicher auch dazu geführt, dass er mit mir bei manchen Dingen nachsichtiger war und keinen Streit angefangen hat. Ahh. Siehst du - es ist eine Krankheit. Immer finde ich Rechtfertigungen. Wäre der A da gewesen, hätten wir zumindest das Problem zu mir stehen nicht zulassen, dass Eltern und Mitbewohnerin schei. zu mir sind nicht gehabt, da hast du recht. Und woher soll er es können seine Meinung vertreten und zu wissen, dass er das Recht hat, eine eigene Meinung auszusprechen. Er ist nicht so erzogen worden, dass seine Meinung zählt. Sondern das Gesetz ist die Meinung des Vaters und die Übergriffe der Mutter (natürlich meint sie es nur gut). Und du hast auch Recht - bei Dingen, die ihm wichtig waren, konnte er sich durchsetzen, seine Meinung vertreten (wo er überall hin will am WE, dass er mit der Mitbewohnerin feiern will, dass er nicht bereit ist aus dieser WG auszuziehen, dabei geht das auf Dauer einfach gar nicht die Gesamtsituation etc.).

Und das Schlimmste ist. Bevor ich kam, war das alles in Ordnung mit den Eltern. Eigentlich wird mir die Schuld gegeben (ob er das tut weiss ich nicht aber seine Schwester und Eltern tun es auf jeden Fall)- ich habe durch die Konflikte die entstanden sind (dadurch, dass es mich nur gab) diese heile Familie kaputt gemacht. Dass mal vorher darüber nachgedacht wurde, dass das Verhalten der Eltern den Kindern ggü nicht okay ist - Fehlanzeige.

Deine Schlussfolgerung: ich bin ihm nicht wichtig genug und er liebt mich nicht, ist hart, aber ich denke immer wieder drüber nach, ob das die Erklärung für sein Verhalten ist, wenn es nicht nur die mangelnde Erfahrung ist, Kompromisse einzugehen.

Ich habe heute Nacht noch viel gegrübelt. Das Problem Kompromisslos sein und seine Dinge durchziehen als wäre er Single, habe ich vielleicht auch tatsächlich mit der mangelnden Erfahrung von Beziehungen entschuldigt.

Lange Jahre waren eben Mama und Papa und die Freunde der Mittelpunkt der Erde für ihn. Dass sich das nicht so schnell ändert ist auch klar.
Ich wollte ja auch nicht, dass er keinen Kontakt mehr hat. Aber ich wollte mich auch nicht in seine Zeitschablonen und Termine einpressen müssen. Ich finde einfach, bei zwei Personen entsteht eine eigene Familie und gerade wenn man so eine schwere Zeit hatte (Prüfung/Arbeitslosigkeit), hätte ich mir Zeit für uns gewünscht am WE.

Und du hast Recht. Ich versuche viel zu entschuldigen. Und vielleicht ist der Ansatz, dass er bei der OP überfordert war, wie er reagieren soll, eine mögliche Erklärung.

Vielleicht sind das alles Erklärungen und Rechtfertigungen für sein Verhalten, weil es mir schwer fällt zu akzeptieren, dass ich ihm vielleicht nicht genügend bedeute.

Aber so sehr ich auch rechtfertige und Erklärungen suche, bleibt das Endergebnis das Gleiche. Meine Fehler, ihn verletzt zu haben mit manchen radikalen Aktionen von mir, sind mir bewusst und es tut mir auch echt leid. Umgekehrt ist das wohl nicht so. Es tut schweineweh und ich verstehe das nicht unter Liebe und frage mich wo seine Empathie ist, sich mal reinzuversetzen, wie man sich fühlt, von dem Menschen, den man liebt, so behandelt zu werden. Das krasse finde ich auch immer noch, wie ein Mensch es fertig bringt, mit mir zu schlafen und dann 15 min später meine Sachen in Keller zu räumen. Wie kalt muss man da sein. Wie empathielos. Wenn er sich da schon ernsthaft zur Pause entschieden hätte, hätte er sie ja auch wieder mitnehmen können.

Empathie macht Ferien. Selbstreflexion macht Ferien. Entschuldigung macht Ferien. Unsere Beziehung offiziell ja auch....

hm...

Er hat im November Geburtstag...und ich überlege wie ich mich verhalten soll.
Eigentlich bin ich ein Mensch, der keine Alibi SMS verschickt aus Anstand.
Aber eine nette SMS wäre ja wohl auch in der Situation fehl am Platz. Dann denkt er wieder er kann alles mit mir machen und ich bin immer noch nett.

Ich habe beschlossen ich gratuliere nicht. Nicht zum Geburtstag, nicht zu Weihnachten und auch nicht zur Marslandung.
Nicht nach dem was gewesen ist.

22.10.2015 07:52 • #29


T
Liebe stillen Mitleser, Verlassende und Verlassene,
wäre sehr dankbar, wenn jemand von seinen Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation berichten könnte. Hat jemand Ähnliches erlebt?:

Eine unklare Trennung bzw. die Trennung vom Expartner ausgesprochen und revidiert und in eine Pause umgewandelt. Die Aussage dass man über alles geliebt wird (Verhalten ist jedoch Gegenteil ), aber derjenige keine Lösung im Moment sieht. Passivität/nicht bereit sein, von seiner Seite etwas zu ändern.

Ein vom Ex in die Warteschleife gelegt werden oder sich selbst dahin begeben haben ?

Weil man Angst hat, selbst den Schlussstrich zu ziehen. Weil man Angst hat selbst zu kämpfen, weil dieser Mensch einen schon mal so sehr verletzt hat und man (obwohl man denjenigen so vermisst) so eine Wahnsinnsangst hat ihm gegenüber zu stehen ?

Welche Optionen hat man?
Die ursprünglich angedachten 4 Wochen sind vorbei. Seit 2 Wochen ist totale Funkstille.
Beide verharren in einer Position, wo sie nicht loslassen können, aber auch keine Kraft mehr haben zu kämpfen. Verletzungen auf beiden Seiten, vielleicht auch Schutz auf beiden Seiten.

Ich könnte ihn nicht mehr einfach anrufen oder eine SMS schreiben, denn der Schmerz und die Angst sind zu groß. Je mehr ich alles reflektiere, was er abgezogen hat, wie er mich verletzt hat, desto gelähmter werde ich.
Auch denke ich, dass ich mich selbst verleugnen würde, nachdem was vorgefallen ist, nochmal auf ihn zuzugehen. Für mich war das einfach zu krass und ich habe bis heute kein es tut mir leid gehört.

Die Pause brechen oder den endgültigen Strich ziehen könnten beide, doch keiner tut es. Welche Erfahrungen habt ihr mit Pausen?
Bin dankbar von euch zu lesen...

23.10.2015 00:53 • #30


A


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