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Trennung von Borderlinerin

J
Ja, den Partner kann man jedenfalls nicht steuern, und so einen gleich garnicht. Weil's ein Kind ist und innerlich zu vieles fehlt/falsch läuft.

Zum Thema/Wort Diagnose: die ist ja im Grunde wurst. Wenn die zwischen Therapeut bzw Station und Klient steht, ist er/sie wohl leider selbst bereits Opfer der projektiven Indentifikation geworden, die von den Kranken ausgeht und mit der sie wie gesagt, ganze Teams in Atem halten können. Das kommt sehr sehr oft vor und ist ja gerade äusseres Abbild der vielen Fragmente, aus denen ein Kranker innerlich besteht. Einzeltherapie würde ich daher immer bevorzugen.

12.12.2019 13:45 • #256


S
@SucukAyran
Am Ende bleibt immer das gleiche :

Wenn man endlich sich selber versteht und der eigene Selbstwert soweit da ist , dass man ein Leben alleine einem Leben mit Daily Abfu** vorzieht - dann ist es eine Erlösung .

Meinst du das so, das ein BL lieber keine Verbindung mehr eingehen möchte, weil er weiß, dass es sowieso nicht halten wird bzw. klappen kann? Dies würde aber voraussetzen, dass er weiß, das etwas mit ihm nicht stimmt, oder?

12.12.2019 13:48 • x 1 #257


A


Trennung von Borderlinerin

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J
Zitat von SamTyler:
@SucukAyran
Am Ende bleibt immer das gleiche :

Wenn man endlich sich selber versteht und der eigene Selbstwert soweit da ist , dass man ein Leben alleine einem Leben mit Daily Abfu** vorzieht - dann ist es eine Erlösung .

Meinst du das so, das ein BL lieber keine Verbindung mehr eingehen möchte, weil er weiß, dass es sowieso nicht halten wird bzw. klappen kann? Dies würde aber voraussetzen, dass er weiß, das etwas mit ihm nicht stimmt, oder?

Das eh nicht, weil ein BL eine Verbindung braucht. Alleine ist er nicht überlebensfähig.

12.12.2019 13:49 • #258


S
Zitat von SamTyler:
Meinst du das so, das ein BL lieber keine Verbindung mehr eingehen möchte, weil er weiß, dass es sowieso nicht halten wird bzw. klappen kann? Dies würde aber voraussetzen, dass er weiß, das etwas mit ihm nicht stimmt, oder?


Habe ja nur einen Erfahrungswert (zum Glück).
Mir wurde damals am Anfang gesagt:
Ich habe Angst zu verletzen, aber danke dass du mich aushältst.
Wenn du lange genug am Ball bleibst lohnt es sich.

Dann ging der Horror los und anstatt auf mich zu achten habe ich immer mehr investiert.

Am Ende war ich so durch den Fleischwolf dass ich gar nicht mehr wusste was noch stimmt und was nicht.

Von der anfänglichen Angst zu verletzen war nichts mehr da, da ich überhaupt nichts mehr erklären konnte wie ich mich fühle.
Die Schuld lag alleine an mir und gipfelte am Ende in einer 35(!) minütigen Voice Mail , in der sie jeden meiner Lebensbereiche abwertete und als wertlos erklärte.

Obwohl sie mich ja so kennenlernte...

12.12.2019 13:52 • x 1 #259


F
Zitat von SucukAyran:
Aber ernsthaft , gab es einen Tag wo es nicht irgendwo gezwickt hat und einem ein kurzes seltsames Gefühl vermittelte?


Ja, davon gab es ganz ganz viele in den 3 Jahren.

Ich weiß ich muss den Fokus auf mich richten und weg von den Gedanken an ihn. Nicht einfach wenn man kaum Hilfe hat und überall Trigger sind.

12.12.2019 13:53 • x 1 #260


S
Zitat von FeelingBlue:

Ja, davon gab es ganz ganz viele in den 3 Jahren.

Ich weiß ich muss den Fokus auf mich richten und weg von den Gedanken an ihn. Nicht einfach wenn man kaum Hilfe hat und überall Trigger sind.


Du hast hier genug Unterstützung

Und manche Trigger kannst du ganz einfach bekämpfen:
Indem du sie ganz klar als solche benennst!

12.12.2019 13:59 • x 1 #261


J
Oder indem du sie halt nicht bekämpfst, sondern zulässt und somit neutralisierst.

12.12.2019 14:08 • x 1 #262


S
Zitat von Jara:
Das eh nicht, weil ein BL eine Verbindung braucht. Alleine ist er nicht überlebensfähig.


Jap.
Meine war am Tag der Trennung schon bei Tinder angemeldet.

Warum ich das weiß ?
Weil sie einen Kumpel gematched hat.
Warum?
Um mich zu verletzen.

Dummerweise kennen sich beide gar nicht.
Warum?
Weil sie nie dabei war wenn es um meine Freunde ging.
Sie war wie ein Geist .

Also gelogen.
Sie wollte nur Ablenkung , so schnell es geht.

Angemeldet war sie mit einem gemeinsamen Bild von uns auf dem ich abgeschnitten war .

Heute bin ich der Überzeugung , dass das gar nicht bewusst verletzend war , sondern sie hatte sich mit der Trennung von allen negativen Gefühlen abgespalten.

Das können sie.
Lügen und die eigene Lüge selbst glauben, sodass man als Partner, obwohl man die Wahrheit weiß, aufgrund der Überzeugungskraft aus den Angeln gehoben wird und am Ende nicht mehr weiß , wie ich schrieb, was wahr ist und was nicht .

12.12.2019 14:10 • x 3 #263


J
Es war nicht bewusst verletzend. Das ist denke ich ganz wichtig, das zu wissen. Es sind sozusagen Kollateralschäden. Auf dem Weg zur Schwimmweste wirst du sozusagen ins Wasser geschubst. Es ist ein wirklicher Überlebenskampf. Für einen BL geht es um Leben und Tod, im Zweifel bist du da ein Hindernis.

12.12.2019 14:14 • x 1 #264


F
Zitat von Jara:
Zum Thema/Wort Diagnose: die ist ja im Grunde wurst.


Mir ging es vielmehr darum, was die Diagnose mit der/dem Betroffenen macht. Klar, das therapeutische Team sollte damit umgehen können, vom Patienten halte ich das für sehr viel / zu viel erwartet, wenn es sich um etwas wie eine Persönlichkeitsstörung handelt. Dass geht viel zu schnell, so eine Diagnose stelle ich mir wie ein Faustschlag vor. Normale Therapie identifiziert Widerstände und führt den Patienten sanft darüber, sorgt auch dafür, dass er dann damit umgehen kann, was möglicherweise zum Vorschein kommt. Ich denke das würde auch mit Borderliner ohne Diagnose besser funktionieren. Auch beim gesunden Menschen führt es zum Beziehungsabbruch, wenn Widerstände missachtet und übergangen werden. Wenn dann zusätzlich jemandem mit davor schon so brüchigen Ich von einem Therapeuten mitgeteilt wird, dass eine so schwerwiegende Persönlichkeitsstörung vorliegt, dann gute Nacht.

Zitat:
Das eh nicht, weil ein BL eine Verbindung braucht. Alleine ist er nicht überlebensfähig.


Nun ich hatte mit einigen Borderline Patientinnen zu tun, die bewusst Single sind und bleiben wollen (tatsächlich schon seit mehreren Jahren auch sind.) und relativ sozial isoliert leben. Oft aus Angst vor S. wegen Vorerfahrungen, die ich denke ich nicht weiter erläutern muss.

Und generell sind fast alle Menschen auf Dauer alleine nicht überlebensfähig. Partnerschaften sind dazu nicht notwendig aber beständige zwischenmenschliche Beziehungen. Ist der Bereich Beziehung nicht erfüllt, gibt es ebenfalls eine Diagnose dazu: Depression - ein Abschneiden von Beziehungen, von sich selber und schlussendlich von der Welt.

12.12.2019 14:36 • x 1 #265


F
Zitat von SucukAyran:
Heute bin ich der Überzeugung , dass das gar nicht bewusst verletzend war , sondern sie hatte sich mit der Trennung von allen negativen Gefühlen abgespalten.


Richtig. Genauso ist es

12.12.2019 14:47 • #266


J
Zitat von Fullspeed:

Mir ging es vielmehr darum, was die Diagnose mit der/dem Betroffenen macht. Klar, das therapeutische Team sollte damit umgehen können, vom Patienten halte ich das für sehr viel / zu viel erwartet, wenn es sich um etwas wie eine Persönlichkeitsstörung handelt. Dass geht viel zu schnell, so eine Diagnose stelle ich mir wie ein Faustschlag vor. Normale Therapie identifiziert Widerstände und führt den Patienten sanft darüber, sorgt auch dafür, dass er dann damit umgehen kann, was möglicherweise zum Vorschein kommt. Ich denke das würde auch mit Borderliner ohne Diagnose besser funktionieren. Auch beim gesunden Menschen führt es zum Beziehungsabbruch, wenn Widerstände missachtet und übergangen werden. Wenn dann zusätzlich jemandem mit davor schon so brüchigen Ich von einem Therapeuten mitgeteilt wird, dass eine so schwerwiegende Persönlichkeitsstörung vorliegt, dann gute Nacht.



Nun ich hatte mit einigen Borderline Patientinnen zu tun, die bewusst Single sind und bleiben wollen (tatsächlich schon seit mehreren Jahren auch sind.) und relativ sozial isoliert leben. Oft aus Angst vor S. wegen Vorerfahrungen, die ich denke ich nicht weiter erläutern muss.

Und generell sind fast alle Menschen auf Dauer alleine nicht überlebensfähig. Partnerschaften sind dazu nicht notwendig aber beständige zwischenmenschliche Beziehungen. Ist der Bereich Beziehung nicht erfüllt, gibt es ebenfalls eine Diagnose dazu: Depression - ein Abschneiden von Beziehungen, von sich selber und schlussendlich von der Welt.

Partnerschaft muss nicht unbedingt sein, ich sprach bewusst von Verbindung, in vielen Fällen ist dies zB auch leider ein Kind, mit dem dann Symbiose und Abwertung bis zum Exzess gelebt werden:-(
In gewissem Masse kann natürlich kein Mensch dauerhaft allein leben, jedoch bricht bei Gesunden dadurch in der Regel nicht gleich das ganze Selbst zusammen und es wird weniger lebensgefährlich für sie. Für nen BL schon. Er braucht's, und wenn es nur ne Verbindung zur Flasche ist, ohne geht's nicht.

Zu eurer (Akut?)Station noch: also ich denke, nicht die Diagnose ist dort das Problem, sondern die Krisenintervention. Einen BL immer wieder aus der Krise zu holen, ihn notdürftig zusammen zu flicken und ihn dann wieder auf die Strasse zu werfen ist tatsächlich kontraproduktiv. Er wird dann tatsächlich oft immer so weiter machen. Richtigerweise müsste nach der Akutversorgung auf Station eine dauerhafte, engmaschige Anschlusstherapie ambulant gewährleistet und evtl verpflichtet werden. MMn. Aber das ist halt schwierig.

12.12.2019 15:03 • x 1 #267


S
Zitat von Finii:

Richtig. Genauso ist es


Sie haben im frühesten Jahren gelernt, sich abzuspalten von negativen Erlebnissen um das eigene überleben zu sichern.
Meist steckt ein Trauma dahinter, welches für das Gehirn eines Kindes oder Jugendlichen zu viel ist.

Deshalb die Abspaltung als Selbstschutz.

12.12.2019 15:07 • #268


S
@Fullspeeed
Die vermutliche Borderlinerin um die es bei mir geht, sagte mir als wir uns kennenlernten von Anfang an: Ich will keine Beziehung! Habe alles was man in Beziehungen erleben kann schon erlebt! Außerdem will ich keine Fernbeziehung mehr! Ich bin beziehungsgestört und nicht gesellschaftstauglich! Verlieb dich nicht in mich!

Ihre letzte Beziehung endete im März 2018. Danach hatte sie von Sommer 2018 bis Januar 2019 eine Affäre, wo sie zwar genervt war von dem Typ und nur gelegentlich die schönen Stunden genießen wollte, aber dennoch hoffte, dass er sich für sie entscheiden würde eines Tages... Was dann von Februar bis ende September war, wo ich sie kennenlernte, habe ich nie gefragt, leider. Gehe aber davon aus, dass sie tatsächlich Single war. Und genau das meinte sie zum Schluss auch zu mir, ohne mit mir zusammen gewesen zu sein: Früher konnte ich nie allein sein, jetzt kann ich es! Darum stehen ihre Jobs an Stelle 1-3, sie selbst an 4.Stelle, dann noch diverse Hobbys und die wenigen 1-2 Freundinnen, zu denen sie regelmäßigen Kontakt hat. Aber selbst die will sie höchstens alle 5 Wochen mal sehen, meinte sie. Da wäre für mich gar kein Platz sagte sie....

Sie ist also lieber allein, als das für sie Risiko einzugehen, es mit mir zu versuchen.... Inwiefern sie eine Verbindung hat inzwischen zu einem Mann weiß ich nicht, da sie vor 3 Wochen den Kontakt komplett eingestellt hat....

So gesehen weiß sie bzw. deine Patientinnen ja, dass was mit ihnen nicht stimmt. Ob meine Bekannte weiß, dass sie Borderlinerin ist, wage ich zu bezweifeln. Oder sie weiß es, traute es sich aber nicht mir zu sagen, aus Angst, dass ich weglaufe. Weil sie erzählte mal von ihren 5 langen Beziehungen (alle zwischen 2 und 5 Jahren). Darunter war ein Alk. (zu dem sie gezogen ist, nachdem sie es herausgefunden hatte....), ein Typ mit Bindungsangst und ein Borderliner (ein Psycho wie sie immer sagte, der sie mehrmals aus der Wohnung geworfen hat und angeblich immer noch stalken und bedrohen würde, irgendwie). Und keiner ihrer ex-Freunde wäre mit ihrem Verhalten (Agressiv, etc.) klar gekommen und sie hätte sich immer nach einer gewissen Zeit gelangweilt.

Bewußt verletzend war sie bei mir zum Schluss unserer Freundschaft auch nicht. Sie hat sämtliche Argumente gesucht, warum es mit mir nicht klappen könne mit einer Verbindung. Es kam mir wirklich so vor wie hier beschrieben: Auf dem Weg aus dem Wasser an Land alles bei Seite geschoben, was hinderlich sein könnte, das rettende Ufer zu erreichen. Die Abspaltung als Selbstschutz klingt da sehr logisch aus deren Sicht heraus. Dennoch schwer zu begreifen, wenn man vorher gesagt bekommt: Ich habe noch nie echte Gefühle und Wärme angeboten bekommen. Früher kannte ich nur künstliche Wärme, die ist toll und verläßlich auch wenn öfters mal die Anbieter gewechselt wurde. Aber mit echter Wärme kann ich so gar nicht umgehen. Die kann ich nicht regulieren, so wie man die Sonne auch nicht regulieren kann wenns zu heiß wird! Künstliche Wärme kann ich regulieren! Aber ich habe doch nur das eine Leben. Soll ich mein Herz zu einer Entscheidung zwingen oder aufgeben? 3 Wochen später gab sie auf..... ((

Auf der einen Seite sehr traurig, weil ich diese Frau echt sehr lieb gewonnen habe. Auf der anderen Seite verstehe ich jetzt ihre Reaktion besser.... Aber was bringt es mir?

12.12.2019 15:13 • #269


J
Bringt dir nüscht, und die bleibt auch nicht alleine. Sowas wie sie mit dir hatte, hat die immer und immer und immer und immer wieder;-) solange sie halt jung ist. Dann müssen Kids oder Pillen herhalten, die Klinikaufenthalte häufen sich, es geht rapide bergab. Man lernt irgendwie damit zu leben.

12.12.2019 15:19 • x 1 #270


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