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Trennung von Freundin trotz gegenseitiger Liebe!

Lichtstrahl
Zitat:
Mir fehlte dabei das letzte Stück Intimität und der Wille für mich auch in schlechten Zeit da sein zu wollen. Ich denke, das war einer der Gründe, warum ich mich zum ersten Mal ein wenig distanziert habe.

Zitat:
Die Lösung der Probleme finde ich selbst, dachte ich mir. Ich hätte jemanden gebraucht, der mir den nötigen Rückhalt gibt, wenn es ansonsten nicht so gut läuft.

Zitat:
Das einzige was mir fehlte, war mehr Rückhalt, ein stärkeres WIR-Gefühl und mehr Verständnis für meine Schwächen.


Lieber @UnhappyP
ich habe hier aufmerksam mitgelesen und ich habe für mich schon, dass eine oder andere deja vu und bin sehr dankbar für die Disskussion.

Kann es sein, dass du dich ungeliebt gefühlt hast? Ich frage wirklich nach dem ganz tiefen Gefühl, dass du dachtest, dass sie vielleicht innerlich gar nicht zu dir hält oder dich versteht. Ich habe mal 3 Zitate aus deinem ersten Bericht herausgesucht, die von meiner Sicht darauf hindeuten könnten.

Das könnte auch dazu passen, dass du meinst, du gibst so viel, da dir Harmonie wichtig ist. Dadurch hälst du dich zurück und bist vielleicht entteuscht, wenn gefühlt zu wenig zurück kommt.
Kann das so in die Richtung gehen?

06.09.2016 15:48 • x 1 #16


U
Hallo Lichtstrahl,

ich denke, dass du damit durchaus Recht hast. Es war sehr schwierig für mich zu verstehen, dass eine so leidenschaftliche Frau Emotionen wie Freude, Wut, Trauer und Begeisterung so offen und impulsiv zur Schau stellen kann und eine Emotion wie Liebe nur in geringen Dosen nach außen trägt. Das hat mich in jedem Fall verunsichert, denn ich bin genau das Gegenteil. Ich kann Liebe gut nach außen tragen, die restlichen Emotionen dafür weniger.

Ich habe auch immer ein wenig auf das WIR-Gegen-den-Rest-der-Welt-Gefühl gewartet, von dem ich schon einmal geschrieben habe. Ich hätte ihr sofort und ohne zu zögern das Versprechen fürs Leben gegeben. Aber das war leider nicht der Fall. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie sich von mir abgrenzt, wenn ich Fehler begangen habe. Sie hat uns dann bspw. gegenüber anderen (Familie, Freunde) nicht als Gemeinschaft (wir haben etwas verbockt) dargestellt, sondern mich vielleicht sogar eher auflaufen lassen (er war Schuld). Das waren im Regelfall nur Kleinigkeiten, aber auf Dauer hat das bei mir schon einen Eindruck erweckt, der mich eher verunsichert hat.

Ich habe unsere jetzige Situation vielleicht unterbewusst auch etwas als Feuerprobe für das Versprechen In guten wie in schlechten Zeiten gesehen und war dann natürlich irritiert, dass wir in schlechten Zeiten offensichtlich keine gemeinsame Problemlösung finden.

Und das ist keine Schuldzuweisung gegen sie. Wir sind bei Problemen nicht aufeinander eingegangen, ich genauso wenig. Jeder hatte seinen eigenen Ansatz, den er durchdrücken wollte.

Deswegen sage ich auch, dass ich aktiv einen großen Teil beigetragen habe und dass das geringe Selbstwertgefühl im Bezug auf geliebt werden wollen sicherlich auch nicht förderlich war, bestreite ich nicht. Ich denke, dass Carlaa einige Dinge gut erkannt hat und ich bin gespannt, wie sie den Bogen zur gescheiterten Beziehung spannt. Da mir meine Defizite, die ich schon lange mit mir mittrage, größtenteils bewusst sind, sie aber nicht aufgelöst bekomme, ist das wirklich etwas, was mir für die Zukunft helfen könnte.

Ich erkenne mich zumindest in euren Antworten wieder. Ich bin euch dafür auch sehr dankbar.

06.09.2016 20:40 • #17


A


Trennung von Freundin trotz gegenseitiger Liebe!

x 3


Lichtstrahl
Lieber @UnhappyP
ich schreibe dir noch einmal, weil es mich sehr bewegt, was du schreibst, denn ich erkenne Parallelen zu meiner Ehe. Ich meine zu erkennen, dass ich so ein wenig bin wie deine Freundin und du wie mein Mann.

Vorweg will ich betonen, dass es hier nicht um irgendlweche Schuldzuweisungen geht, wie sich wer verhalten hat, sondern um Auflösung eines Knotens, in dem man irgendwie verstrickt ist. Ich finde es sehr gut, dass du dich mit deinem Thema auseinandersetzt. Da ich für mich sehr viel aus deiner Sichtweise ziehen kann, werde ich hier subjektiv Stellung nehmen und ich findes es sehr resektabel, dass du hier so offen bist. Mir hilft es für mein Leben.

Ich gehe dabei nicht auf die Muster ein, die man möglicherweise von Kindheit an mit sich schleppt. Ich weiß auch gar nicht wie man so etwas tiefenpsychologisch auflösen kann. Aber es ist ja auch nicht immer eine Therapie nötig, um sein Verhalten zu hinter fragen.

Da der Begriff der Bedürfnisse gefallen ist und du auch sagst, dass du nicht immer alles ungefiltert herauslässt habe ich ein paar Zitate von dir herausgegriffen. Einfach um ein Beispiel zu haben und vielleicht daran exemplarisch eine Situation zu bescheiben.
Zitat:
Sie hat das oft schnell wieder vergessen, aber bei mir bleiben dabei immer ein paar kleine Narben.

Warum hast du sie nicht darauf angesprochen? Wahrscheinlich hat dich diese Aussage verletzt, aber das kann deine Freundin vielleicht gar nicht nachempfinden wie sehr. Vielleicht hat dich dies auch gerade an deiner Schwachstelle getroffen.
Man schütz oft unbewußt seine schwache verletzliche Stelle. Wenn du deine schwache Seite (oft Angstgefühl oder Wut) für dich findest, bist du eventuell da gar nicht mehr verletzt. Zumindest behaupte ich dass von mir.
Zitat:
Meine ganze Grundstimmung ihr gegenüber war schon so verhärtet.

Hast du dicht gemacht? Warum? Was hast du gefühlt?
Zitat:
Ich bin viele Kompromisse eingegangen und habe bspw. Sport reduziert um mehr Zeit zu haben.

Kompromiss ist nicht so gut, da hat man oftmals das Gefühl auf der Strecke zu bleiben und erwartet, dass der Partner es einem dankt. Hat sie denn von dir erwartet, dass du weniger Sport machst?
Zitat:
Oft sind es evtl. sogar Versäumnisse, die einen selbst ärgern, aber wenn dein geliebter Mensch dir deine Fehler permanent um die Ohren haut, frustriert dich das. Irgendwann hast du das Gefühl, keine Fehler mehr machen zu dürfen, weil du dich dann dafür sofort wieder rechtfertigen musst, egal wie klein der Fehler auch gewesen sein mag.

Jeder macht Fehler und keiner mag die gerne unter die Nase gerieben haben. Aber überleg mal, wie hättest du für dich die Situation positiv auflösen können? Statt Rechtfertigung hättest du ja auch sagen können: Stimmt war ein Fehler und fand ich auch doof von mir. Ich weiss, ist schwer. Ich arbeite für mich daran und konnte schon einige Angriffe so auflösen, weil der andere dann nicht mehr viel sagen kann.

Also als Intention der ganzen Beispiele (es gibt bestimmt auch genug von ihr) will ich nur sagen, dass man sich damit auseinadersezten kann und REDEN.

Reden kann ich aber nur, wenn ich weiß, was ich in dem Moment empfinde und was die Gefühle in mir auslösen. Oftmals ist es ja eine Trauer, weil man sich unverstanden fühlt. Und um zu Reden muss man wissen, was man sich wüscht und das dem anderen auch sagen.

Ich habe einmal ein Buch gelesen, dass mir etwas die Augen geöffnet hat, vielleicht ist das auch ein Lektüre für dich. Jetzt verstehe ich dich von Huub Buijssen.

Und mal ganz nebenbei....wenn noch so viel Liebe zwischen euch ist, wie du schreibst, dann solltest du der Liebe wirklich eine Chance geben. Sooo viele Menschen findet man nicht in seinem Leben. Das schreibe ich jetzt als meine Erfahrung, die dir vielleicht weiter hilft.

07.09.2016 19:36 • #18


C
Hallo UnhappyP,
ich habe im Moment leider wenig Zeit zu schreiben, denke aber über deine Geschichte nach.
Ich fühle mich dir mit dieser Gefühlslage Brauche viel Rückhalt vom Partner - gerade, wenn's mir schlecht geht sehr nahe, deshalb weiß ich nicht, ob ich dir wirklich was Hilfreiches sagen kann zu dem Thema, ob ihr es noch mal versuchen solltet. Eigentlich würde ich es euch wünschen, aber die Probleme werden wohl wiederkommen, wenn eure Kommunikation sich nicht verändert.

Wozu ich aber vielleicht was sagen kann: Du hast als Kind deine Antennen bei deinen Eltern und ihren Bedürfnissen gehabt. Du konntest nicht toben (Gefühle rauslassen), bist mit deinen Problemen allein geblieben (andere Prioritäten, keine Zeit für dich), hast dich Tag für Tag (ab dem Grundschulalter) einsam und verlassen gefühlt.
(Es geht mir nicht um Vorwürfe an die Eltern, selbstverständlich machen alle was falsch, es spielt hier auch keine Rolle, wie gut du als Erwachsener mit deinen Eltern über das Thema reden konntest.)
Das alles war aber so, und es hat Spuren (viele kleine Narben) in deiner Seele hinterlassen.

Ich glaube, es ist wichtig, dass du diese deine Geschichte voll anerkennst. Dass du in einem Defizit gelebt hast und Strategien gesucht hast, um es zu verringern. So neigst du dazu, in einer Beziehung mehr zu geben als zu nehmen. Liebe zu erkaufen durch Fleiß und Engagement - was leider nicht funktioniert.
So machen auch die depressiven Verstimmungen Sinn: ohnmächtige Wut, die man unbewusst gegen sich selber richtet.
Also, auch wenn du das alles weißt: Eine Therapie ist trotzdem super, weil sie dir ermöglicht, anders fühlen zu lernen. Und deine Antenne nach deinen Bedürfnissen auszurichten.

08.09.2016 01:35 • #19


C
... und auf diesem Weg könntest du innerlich souveräner werden und mehr Handlungsspielraum gewinnen für den Fall, dass deine Partnerin ein Verhalten zeigt, das dir nicht gefällt. À la Liebe dich selbst, und es ist egal, wen du heiratest.

08.09.2016 08:45 • #20


U
Hallo Lichtstrahl,

danke für deine Antwort. Ich verstehe das auch nicht als Schuldzuweisung, genauso wie ich hoffe, dass es nicht als Schuldzuweisung gegenüber meine Freundin rüberkommt, wenn ich Situationen aus meinem Blickwinkel darstelle.

Zitat:
Warum hast du sie nicht darauf angesprochen? Wahrscheinlich hat dich diese Aussage verletzt, aber das kann deine Freundin vielleicht gar nicht nachempfinden wie sehr. Vielleicht hat dich dies auch gerade an deiner Schwachstelle getroffen.


Ich habe sie darauf angesprochen. Das war auch nicht allzu schwer, weil diese Dinge in Streits immer dann vorgekommen sind, wenn ihr sachliche Argumente ausgegangen sind. Dann wurden Dinge aus der Vergangenheit herangezogen, die mit der Sache gar nichts zu tun hatten. Für mich sah es so aus, dass es dann einfach nur noch darum ging mich zu treffen.

Zitat:
Hast du dicht gemacht? Warum? Was hast du gefühlt?

Ich habe lange nachgedacht, wie ich das am Besten beschreibe. Das hört sich vielleicht etwas biblisch an, trifft die Sache als Bild aber ganz gut. Ich stelle mir das Unterbewusstsein als Gefäß vor, mit einem großen Einlass und einem deutlich kleineren Auslass. Von oben kommt aus verschiedenen Quellen, was uns so belastet, bspw. Arbeit, Gesundheit, zwischenmenschliche Probleme, etc. Durch den kleineren Auslass stauen sich diese Dinge an, wenn mehr hineinfließt als unten abfließen (verarbeitet werden) kann. Sollte nicht mehr fließt, als abgelassen werden kann, ist das kein Problem. Es ist auch eine gewisse Kapazität da, dass auch das Gefäß mal stärker befüllt ist. Wenn man das abschöpfen möchte, braucht man aber einen bewussten Impuls von außerhalb. Wenn der nicht kommt und die Dinge nicht schnell genug vom Auslass transportiert werden, läuft das Gefäß über, vor allem wenn plötzlich viel aus mehreren Quellen kommt. Der einzige Weg ist dann noch, das Gefäß von oben zu verschließen. Dann kommt nichts mehr durch, allerdings kann man dann von außen auch nicht mehr einwirken und bewusste Entlastung schaffen.
Und das ist letztendlich passiert. Manche Dinge hatten sich in den letzten Wochen verbessert. Ich habe das registriert, aber es hatte keinen positiven Effekt mehr.

Zitat:
Kompromiss ist nicht so gut, da hat man oftmals das Gefühl auf der Strecke zu bleiben und erwartet, dass der Partner es einem dankt. Hat sie denn von dir erwartet, dass du weniger Sport machst?

Indirekt. Wenn man frisch verliebt ist, werden oft viele Dinge akzeptiert. Da kommen die Kompromisse noch gar nicht so sehr zur Sprache. Wenn du dann emotional tiefer drin steckst und dir deine Freundin sagt, dass man eh so wenig Zeit miteinander hat und wir mehr Zeit hätten, wenn ich diverse Hobbys nicht mehr so intensiv verfolgen würde, dann habe ich das Bedürfnis einen Kompromiss einzugehen, weil ich ihr nicht das Gefühl geben möchte, dass sie weniger wichtig ist als mein Hobby. Aber natürlich holt es einen irgendwann ein, wenn man das Gefühl hat, dass der Partner eigene Interesse grundsätzlich voranstellt bzw. wenig kompromissbereit ist.

Zitat:
Jeder macht Fehler und keiner mag die gerne unter die Nase gerieben haben. Aber überleg mal, wie hättest du für dich die Situation positiv auflösen können? Statt Rechtfertigung hättest du ja auch sagen können: Stimmt war ein Fehler und fand ich auch doof von mir. Ich weiss, ist schwer. Ich arbeite für mich daran und konnte schon einige Angriffe so auflösen, weil der andere dann nicht mehr viel sagen kann.

Das habe ich sogar getan und es hat nicht geholfen. Die Problematik wurde dann bis ins kleinste Detail zerlegt, so dass ich oft gefragt habe, was sie denn noch von mir hören will. Ich hatte doch den Fehler schon eingestanden. Das waren so Gespräche, die mich echt geprägt haben, wodurch ich Streit noch mehr versucht habe zu vermeiden. Ich habe daraus nie etwas positives mitgenommen. Entweder hatte ich Unrecht und es wurde bis zum bitteren Ende verfolgt, oder ich hatte Recht, dafür wurden aber andere verletzende Dinge hervorgeholt.
Wie gesagt, das soll keine Darstellung sein, wie schrecklich sie war, auch wenn es sich so anhört. Sie war in vielen Dingen ein ganz großartiger Mensch. Aber das war ihre Art zu streiten, die für mich kaum zu verarbeiten war. Ich denke man nennt sowas blind vor Wut. Ich war dann nur irgendwer gegen den man sich mit allen Mitteln durchsetzen musste, nicht mehr der Partner den man liebt. So kam es mir zumindest vor.

Wir haben in ruhigen Minuten über solche Dinge schon geredet. Es wurde dadurch auch besser. Aber meine Verhaltensmuster zu Streitvermeidung und mein Respekt vor möglich Streitpunkten haben sich deutlich verstärkt, was ich auch nicht mehr ablegen konnte. Das sind dann letztendlich die Narben von denen ich gesprochen habe.

Ich kann natürlich durch das Schreiben hier sehr gut reflektieren und auch verarbeiten. Das ist auch der Grund, warum ich diesen Weg gewählt habe. Trost könnte ich mir woanders suchen. Es geht hier wirklich um die Reflektion und den Erfahrungsaustausch. Dafür bin ich euch sehr dankbar.

08.09.2016 15:04 • #21


VerwirrterHeinz
Hey! erstmal schön das du da bist!

@Sashimi

Finde es leider auch etwas krass gleich soo auf sein kopp zu hauen....sind wir nicht alle hier um hilfe zu erhalten..zu suchen? klar gehört Kritik dazu...und das aufzeigen der fehler...aber man kann doch zumindest am anfang erstmal etwas mehr mit dem Samthandschuh agieren

im geht's Schei*e...das kennen wir doch alle!

erst aufbauen....dann kann man anfangen an den fehlern zu arbeiten!
will dich nicht kritisieren aber denk bitte auch mal drüber nach!


@UnhappyP

Leider kommt hier viel zu oft durch das die arbeit der Beziehungskiller ist! vielleicht kann man ja dort ansetzen und etwas verändern....

Und um deine Emotionen und Gefühle raus zu lassen reicht auch so ein Forum... wenn du weißt das deine ex damit nicht so klar kommt musst du das doch akzeptieren und sie nicht so drehen wollen wie DU bist.
Gegensätze ziehen sich an....SIE die starke DU der Gefühlvolle...überleg mal...hätte 2 mal stark oder 2 mal gefühlvoll funktioniert in eurer Beziehung? du hast dich in Ihre art verliebt...und sie sich in deine! vielleicht liege ichauch ganz falsch aber denk da mal drüber nach!

Kopf hoch und fühl dich gedrückt!

08.09.2016 15:26 • #22


U
Hallo Carlaa,

Zitat:
Ich fühle mich dir mit dieser Gefühlslage Brauche viel Rückhalt vom Partner - gerade, wenn's mir schlecht geht sehr nahe, deshalb weiß ich nicht, ob ich dir wirklich was Hilfreiches sagen kann zu dem Thema, ob ihr es noch mal versuchen solltet. Eigentlich würde ich es euch wünschen, aber die Probleme werden wohl wiederkommen, wenn eure Kommunikation sich nicht verändert.


Rückhalt ist auch nur ein Teil des Zusammengehörigkeitsgefühls. Es gab ja auch gemeinsame Probleme, die man gemeinsam hätte angehen sollen.
Ich habe zum Thema Kommunikation ja schon einiges aufgegriffen. Wir haben uns über diese Themen sehr viel unterhalten. Aber so gut wir in allen anderen Bereichen zusammengepasst haben, bei einer Problemlösung haben wir immer auf verschiedenen Ebenen diskutiert. Und wir haben hier nie den Weg zueinander gefunden, obwohl wir es immer wieder probiert haben. Wir haben uns auch ruhig ausgetauscht, wie wir uns auf die gleiche Ebene bringen. Wir sind daran aber gescheitert. Das ist einer der Punkte bei dem ich mich frage, ob wir das bei aller Liebe überhaupt jemals schaffen würden.

Zitat:
Wozu ich aber vielleicht was sagen kann: Du hast als Kind deine Antennen bei deinen Eltern und ihren Bedürfnissen gehabt. Du konntest nicht toben (Gefühle rauslassen), bist mit deinen Problemen allein geblieben (andere Prioritäten, keine Zeit für dich), hast dich Tag für Tag (ab dem Grundschulalter) einsam und verlassen gefühlt.
(Es geht mir nicht um Vorwürfe an die Eltern, selbstverständlich machen alle was falsch, es spielt hier auch keine Rolle, wie gut du als Erwachsener mit deinen Eltern über das Thema reden konntest.)
Das alles war aber so, und es hat Spuren (viele kleine Narben) in deiner Seele hinterlassen.

Das macht natürlich alles Sinn und sehe ich auch so. Ich hatte in der Arbeit vor einigen Jahren einen Mental-Coach mit dem ich solche Dinge erörtert habe. Seitdem bin ich mir darüber in Ansätzen bewusst.

Zitat:
Ich glaube, es ist wichtig, dass du diese deine Geschichte voll anerkennst. Dass du in einem Defizit gelebt hast und Strategien gesucht hast, um es zu verringern. So neigst du dazu, in einer Beziehung mehr zu geben als zu nehmen. Liebe zu erkaufen durch Fleiß und Engagement - was leider nicht funktioniert.
So machen auch die depressiven Verstimmungen Sinn: ohnmächtige Wut, die man unbewusst gegen sich selber richtet.
Also, auch wenn du das alles weißt: Eine Therapie ist trotzdem super, weil sie dir ermöglicht, anders fühlen zu lernen. Und deine Antenne nach deinen Bedürfnissen auszurichten.

Das tue seit den Gesprächen. Ich war früher anders, weil ich mit anderen Werten aufgewachsen bin. Schwäche zu zeigen oder irgendwo zweiter zu werden, war keine Option. Mittlerweile sehe ich das anders und akzeptiere, wer ich bin. Es ist aber schwierig, dass man sich auf der einen Seite mit seinen Schwächen akzeptiert (woran ich Jahre gearbeitet habe) und sich jetzt eigentlich wieder so viele Defizite herausstellen, dass man sich dann doch wieder hinterfragen soll.

Trotzdem denke ich, dass du mit deiner Deutung recht hast. Ob ich eine Therapie machen würde, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Zu diesem Mental-Coach hatte ich ein großes Vertrauen, er hat mir damals in vielen Dingen weitergeholfen. Leider ist er für mich nicht mehr greifbar. Alle anderen Psychotherapeuten, die ich über die Schicksale von Freunden oder Bekannten kennengelernt habe, kommen für mich nicht in Frage. Ich habe da sehr schlechte Erfahrungen gemacht, dass viele nur die Symptome eine Problems bekämpfen, oft mit Hilfe von Medikamenten, aber nicht die Ursache. In Folge dessen kommen viele aus ihrem Teufelskreis nur sehr schwer heraus. Das möchte ich eigentlich vermeiden.

08.09.2016 15:29 • #23


Sashimi
Zitat von VerwirrterHeinz:
Hey! erstmal schön das du da bist!

@Sashimi

Finde es leider auch etwas krass gleich soo auf sein kopp zu hauen....sind wir nicht alle hier um hilfe zu erhalten..zu suchen? klar gehört Kritik dazu...und das aufzeigen der fehler...aber man kann doch zumindest am anfang erstmal etwas mehr mit dem Samthandschuh agieren

im geht's Schei*e...das kennen wir doch alle!

erst aufbauen....dann kann man anfangen an den fehlern zu arbeiten!
will dich nicht kritisieren aber denk bitte auch mal drüber nach!



Ich bin mir über meinen Ton durchaus bewusst. Dennoch stehe ich zu meiner Meinung. Es obliegt dem Fragesteller meine Meinung anzunehmen oder nicht. Warum sollte ich zurückrudern, wenn ich klare Defizite in seiner gespielten Dünnhäutigkeit sehe? Nicht selten sind die sentimentalsten Fragesteller die größten Choleriker. Vielleicht sollte man darüber mal nachdenken. Das Problem zwischen den beiden kann man in einem Satz abhandeln: Seine Freundin hat sich genau wegen dieser Falschheit von ihm getrennt. Warum? Weil er zu stolz ist Hilfe zuzulassen, sich lieber seiner Egozentrik hingibt und am Ende nur soviel Schuld sich eingesteht, wie ihm hier der Wind entgegen bläst. In seinem Interesse kommentiere ich hier nicht mehr. Aber bitte kein moralischer Zeigefinger, weil ich etwas anderes sehe als die meisten hier. Nicht böse gemeint.

08.09.2016 15:33 • #24


U
Hallo VerwirrterHeinz,

Zitat:
Leider kommt hier viel zu oft durch das die arbeit der Beziehungskiller ist! vielleicht kann man ja dort ansetzen und etwas verändern...


die Arbeit war mit Sicherheit einer der Gründe, warum wir uns so schnell voneinander entfernt haben. Innerhalb der gleichen Firma kürzer zu treten ist kaum möglich. Das mehr an Geld ist an meine Position gebunden. Trete ich hier ab, falle ich auf ein Magergehalt zurück und stehe auf dem Abstellgleis. Das mehr an Geld wäre auch notwendig, um eine solide Lebensplanung zu gewährleisten.

Ich habe deswegen schon versucht den Arbeitgeber zu wechseln, wo ich vielleicht in einem etwas weniger intensivem Umfeld ähnliches Geld verdienen kann. Leider bisher ohne Erfolg.

Zitat:
Und um deine Emotionen und Gefühle raus zu lassen reicht auch so ein Forum...


Das stimmt. Wie gesagt, mir hilft es ungemein hier schreiben zu können.

Zitat:
wenn du weißt das deine ex damit nicht so klar kommt musst du das doch akzeptieren und sie nicht so drehen wollen wie DU bist.

Das ist auch richtig, dass der Rückhalt gefehlt hat, hätte ich mir zwar gewünscht, ich habe aber akzeptiert, dass ich es so war. Der Punkt mit dem ich nicht klar kam, war eigentlich, dass mir auch noch ein schlechtes Gewissen eingeredet wurde, wenn ich Lösungsvorschläge nicht akzeptiert habe, weil diese für mein Problem einfach nicht zielführend waren.

Zitat:
Gegensätze ziehen sich an....SIE die starke DU der Gefühlvolle...überleg mal...hätte 2 mal stark oder 2 mal gefühlvoll funktioniert in eurer Beziehung? du hast dich in Ihre art verliebt...und sie sich in deine! vielleicht liege ichauch ganz falsch aber denk da mal drüber nach!


Da ist auf alle Fälle etwas dran. Ich würde mir vielleicht immer eine beidseitige Annäherung wünschen, davon würden beide profitieren.

08.09.2016 15:45 • x 1 #25


V
Hey Sashimi!
Du faltest hier einen Hilfesuchenden zusammen und wirfst ihm Kritikunfähigkeit vor, und wie kritikfähig bist du?
In seinem Interesse führst du die Diskussion nicht weiter.

Zitat:
In seinem Interesse kommentiere ich hier nicht mehr. Aber bitte kein moralischer Zeigefinger, weil ich etwas anderes sehe als die meisten hier. Nicht böse gemeint.

08.09.2016 16:25 • #26


U
Zitat:
In seinem Interesse kommentiere ich hier nicht mehr.

Und tust es doch weiterhin in einer persönlichen und respektlosen Art, hast aber Probleme, wenn man dir leicht Kontra gibt.
Pass auf, dann wirst du sicher gleich genug Spaß haben.

Deine Andeutungen gehen unter jede Gürtellinie.
Zitat:
gespielten Dünnhäutigkeit
Zitat:
größten Choleriker
Zitat:
Falschheit

Um nur ein paar zu nennen.

Es ist so einfach jemanden zu denunzieren, der sein Gefühlsleben offen legt. Leute wie dich braucht hier ehrlich gesagt kein Mensch.
Ist es nicht üblich, dass hier im Forum Hilfe gesucht wird? Hätte ich Aufmerksamkeit oder Trost gesucht, so wie du mir das hier indirekt unterstellen möchtest, wäre ich nicht in ein anonymes Forum gegangen. Für meine Begriffe bleibst du einfach ein Treter und Selbstdarsteller. Nimm's nicht persönlich

Zitat:
Es obliegt dem Fragesteller meine Meinung anzunehmen oder nicht.

Ich sage dir deswegen auch ein letztes Mal, dass deine Deutung der Situation aus meiner Sicht dermaßen weit daneben liegt. Trotz aller Offenheit meinerseits hast du eine dermaßen verschobene und festgefahrene Meinung.

Wir hatten die Diskussion für beendet erklärt. Fühle dich also nicht genötigt hier weiterhin zu kommentieren, auch wenn dich ein Nutzer auf deine charakterlose Art hinweist. Konstruktive Hilfe kannst du hier nicht leisten.

Du darfst dich natürlich gerne noch ein letztes Mal rechtfertigen auf meine Antwort. Ich werde dazu keine Stellung mehr nehmen. Es ermüdet mich, dass ich mich bei all den sinnvollen und hilfreichen Kommentaren zwischendurch mit deinem Schwachsinn beschäftigen muss.

08.09.2016 16:29 • #27


Sashimi
Zitat von verliebtverliebt:
Hey Sashimi!
Du faltest hier einen Hilfesuchenden zusammen und wirfst ihm Kritikunfähigkeit vor, und wie kritikfähig bist du?
In seinem Interesse führst du die Diskussion nicht weiter.


Ja, in seinem Interesse. Hast Du damit ein Problem? Ich meine, es ist offensichtlich dass er sich nicht mit meiner Meinung auseinandersetzen will. Auch geht es hier nicht um mich. Meine Argumente wurden nicht widerlegt, der Fragesteller hat nichts dazu beigetragen, was den Blockwinkel hätte ändern können. Aber schön, dass Du nach etlichen Beiträgen in denen der Fragesteller ein Gehör gefunden hat, der Meinung bist mit Deinem Einzeiler mich persönlich anzusprechen. Für weitere Fragen stehe ich Dir gern per PN zur Verfügung und nicht hier im Thread. Und auch für den Fragesteller, sofern er meine so furchtbar grobe Art mal hinterfragt.

08.09.2016 16:32 • #28


Sashimi
Zitat von UnhappyP:
Du darfst dich natürlich gerne noch ein letztes Mal rechtfertigen auf meine Antwort. Ich werde dazu keine Stellung mehr nehmen. Es ermüdet mich, dass ich mich bei all den sinnvollen und hilfreichen Kommentaren zwischendurch mit deinem Schwachsinn beschäftigen muss.


Rechtfertigen? Wo lebst Du eigentlich? Ich habe Dich nicht mal persönlich angesprochen und Dein Verhalten zeigt doch genau das anhand Deines Beitrags auf, was ich ich Dir als Selbstreflektion mitgegeben habe. Falscher Stolz und Egozentrik. Du weißt ganz genau was ich meine. Also beweihräuchere Dich gern weiter, aber verschone mich mit Deinen Ausbrüchen. Danke.

08.09.2016 16:35 • #29


V
@Sashimi
Hast du ein Problem damit, das öffentlich zu diskutieren? Oder Angst?
Ich hatte den Thread verfolgt und ehrlich gesagt, war ich der festen Überzeugung, dass sich deine anfänglichen Urteile über UnHappy nach den ersten Antworten des Fragestellers umkehren müssten. Ich kann deine Sicht überhaupt nicht nachvollziehen. Aber nun gut, jeder so, wie er kann und mag und wie er es sieht.
Ich erlebe es, seit ich im Forum lese, nun (zum Glück erst) zum zweiten Mal, dass ein TE so abgeurteilt wird, dass es mir fremdwehtut. Nimm es nicht persönlich, ist auch nicht böse gemeint.

08.09.2016 16:47 • #30


A


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