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Trennung vor 10 Tagen - Ich kann nicht mehr

S
Ihr Lieben

Ich heule mich ja schon im Ich fühle mich schrecklich allein-Thread aus, aber irgendwie ist mir danach, einen eigenen Thread zu erstellen.

Zu den Fakten: Mein Ex hat sich nach drei Jahren Beziehung vor 10 Tagen von mir getrennt. Das letzte Jahr war quasi Dauerkrise, wir haben uns in der Zeit beide einiges geleistet. Er hat sich ohne mein Wissen eine eigene Wohnung gesucht (haben 2 Jahre zusammen gewohnt) und ich hab mich im Mai heftigst in nen anderen Mann verliebt, welcher mich am Ende nur verarscht hat. Ich habe immer mit offenen Karten gespielt, was den anderen Mann betraf und daher ist auch nicht viel gelaufen.

Vom Verstand her ist die Sache klar: Mein Ex hat die richtige Entscheidung getroffen. Wir hätten die Beziehung jetzt locker noch ein Jahr weiterführen können, aber eine wirkliche Zukunft habe auch ich nicht mehr gesehen und ich glaube auch nicht, dass es besser geworden wäre. Wir sind im Guten auseinander, ich weiss, dass er mich immer noch sehr gerne hat, aber halt einfach nicht mehr liebt. Und wenn ich ehrlich bin, geht es mir nicht viel anders.

Aber die Trennung hat mich komplett auf dem falschen Fuss erwischt. Meine Welt liegt in Scherben, ich bin in einer Welt erwacht, welche nicht mehr meine ist. Alles fühlt sich komplett sinnlos an, ich möchte am liebsten nur noch schlafen und meinen Frieden haben. Es ist extrem anstrengend aufzustehen und jede Aktivität kostet unendlich viel Kraft. Die Zeit zieht sich wie Kaugummi. Die Welt da draussen ist mir eigentlich komplett egal. Wozu noch aufstehen, essen, an die Uni gehen, Rechnungen zahlen? Es macht ja eh keinen Sinn mehr! Ich sehe nur noch Scherben aber keinen Weg. Die Scherben blenden mich und ich kann erst recht nichts sehen.

Mir fehlt der Halt einer Beziehung. Mir fehlt, dass ein Mensch für mich da ist und mich liebt, mit mir durchs Leben geht. Mich auffängt wenn ich falle. Ein Mensch, den ich liebe. Wenn mich keiner mehr liebt, welchen Sinn hat dann mein Leben noch? Mein Selbstwertgefühl hat so gelitten, einfach weil da keiner mehr ist, der mich liebt
Was fange ich mit meiner ganzen freien Zeit an? Sein Freundeskreis wurde zu meinem.

Ich fühl mich im freien Fall in ein Loch. Wie soll ich bloss wieder rauskommen, wie soll das Leben jemals wieder einen Sinn haben? Hat mir jemand Tipps?

Alles hier erinnert mich an ihn: Die Reiseführer an die geplante Reise, die Schuhe und Kleider daran wie wir diese Sachen letztes Jahr in den USA gekauft haben. Mein Büchergestell ist eigentlich noch seins, meinen Alltags-Schmuck haben ich letztes Jahr gekauft als wir gemeinsam in Indonesien waren. Der Mann hat mein ganzes Leben durchdrungen, er war mein Halt, mit ihm war das Leben schön, trotz allem.

Und dann ist immer wieder die Schuldfrage: Bin ich schuld am Ende der Beziehung weil ich mich im Mai so sehr in einen anderen Mann verliebt habe der meine Welt auf den Kopf gestellt hat? Hätten wir ohne diese Episode eine Chance gehabt? Der Kopf sagt nein, er hat schliesslich das Vertrauensverhältnis zerstört, indem er sich einfach ne eigene Wohnung gesucht hat... ich glaub wir sind da even.

Leute, ich hab einfach grad keinen Plan und null Kraft für das was ansteht Ich fühl mich so unglaublich alleine auf dieser Welt.

Liebe Grüsse Sally

13.09.2013 17:51 • #1


C
Hi Sally_8000!

Ich verstehe deine gefühle. war vor einigen jahren in derselben situation. auch bei mir war damals klar, dass diese beziehung nirgendwohin führen kann. wir haben viel gestritten, und manchmal hatte ich das gefühl, unterbewusst auf eine trennung hinzuarbeiten. der letzte schritt, allerdings, diese beziehung tatsächlich zu beenden, um uns beide aus dieser schmerzvollen lage zu befreien, das konnte ich nicht. rückblickend gesehen machte mir das wohl zuviel angst: vor dem alleinesein, meinen freundeskreis und seine familie zu verlieren, nicht mehr zu jemandem zu gehören....

Als es dann tatsächlich zur trennung kam, die ich initiiert hatte, da riss es mir den boden unter den füßen weg. ich stand damals unter ziemlichem beruflichem druck, aber ich fühlte mich plötzlich so verlassen, alleine und unfähig, mein leben zu leben...

erst konnte ich mir das überhaupt nicht erklären: warum eine trennung, die ich verstandesmässig gutheisse, mich so fertig macht.

Im nachhinein ist mir klargeworden, dass ich mich emotional sehr davon abhängig gemacht habe, gewollt und geliebt zu werden. mich selbst so zu akzeptieren, wie ich bin, habe ich damals noch nicht gekonnt (fällt mir auch jetzt manchmal noch schwer ). ich habe mich großteils über meine wirkung auf andere definiert. ich wollte gefallen und akzeptiert werden. sonst wäre ich gar nicht erst so lange in einer beziehung geblieben, die mir nicht das gegeben hat, was ich brauche, um glücklich zu sein.

Geholfen hat mir im endeffekt, dass ich versucht habe, auf eigenen beinen zu stehen, mich selbst neu kennenzulernen und zu akzeptieren. das geht natürlich nicht so von heute auf morgen und ist ein prozess, sprich: zwei schritte vor einer zurück. manchmal falle ich wieder in alte muster und wünsche mir verzweifelt jemanden, der mich da rausholt und auf händen trägt, der mich versteht und immer lieb hat. Aber die wahrheit ist, dass ich das nur selbst kann.

Ich habe Dir deshalb meine geschichte erzählt, weil mir die beispiele anderer leute immer hoffnung machen. Ich bin ganz sicher, dass es Dir bald wieder besser gehen wird. 3 jahre ist eine lange gemeinsame zeit, und 10 tage sind nicht gerade sehr viel, um eure beziehung loszulassen. und auch wenn das ende eine vernünftige entscheidung war, dann reisst so eine trennung doch ein riesiges loch ins leben. traurig sein, sich einsam fühlen gehört da leider dazu. man hat ja ein bisschen seinen platz im leben verloren. lass deinen gefühlen freien lauf, dann gehts meist schneller.

Aus heutiger sicht war meine trennung die richtige entscheidung, obwohl ich das damals of angezweifelt habe und mich schuldig fühlte.

nicht aufgeben, und nach vorne schauen! das leben wird wieder schön werden und am ende lachen wir drüber!

Alles liebe !

13.09.2013 18:32 • #2


A


Trennung vor 10 Tagen - Ich kann nicht mehr

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W
Liebe Sally,

Ich kann dich ebenfalls sehr gut verstehen. Ich bin vor 2 Monaten nach 8 Jahren verlassen worden. Es war am Anfang ein Schlag ins Gesicht und für mein Selbstwertgefühl eine ziemliche Katastrophe. Wir hatten in 8 gemeinsamen Jahren eine gemeinsame Wohnung, einen gemeinsamen Freundeskreis und all das war erst mal weg. Doch jetzt kommt das große aber, das Leben macht immer Sinn! Man steht immer wieder auf, auch wenn du es jetzt nicht glauben magst, aber gib die noch etwas Zeit. 10 Tage sind noch sehr frisch und der Verlust schmerzt jetzt gerade umso mehr.
Dir pauschal Tipps zu geben ist schwer, allerdings hat es mir sehr geholfen alle Sachen von ihm oder unserer Beziehung erstmal weg zu räumen, ich habe mir meine neue Wohnung so eingerichtet wie ich wollte, habe alte Freunde reaktiviert die ich vernachlässigt hatte, habe mit den gemeinsamen Freunden Gespräche gesucht wie es jetzt weitergeht, da die Situation auch für sie beschissen war. Ich hab mich in den ersten Wochen ausgeheult, gejammert und dann ganz langsam Stück für Stück mir wieder mein eigenes leben aufgebaut. Ich musste mich selber wieder definieren außerhalb der Beziehung und ich bin jetzt wieder mehr Ich als während der Beziehung. All das war anfangs unglaublich schwer, doch heute geht's mir wieder besser. Ich stehe wieder im leben, gehe mit Freunden weg, und tue das was mir gut tut.

Klar vermisse ich ihn, ich vermisse die Person und unsere Gespräche unsere zeit, aber ich muss akzeptieren dass das Vergangenheit ist. Und hier ist es auch ein Knackpunkt, ich denke schon dass du ihn vermisst, aber es las sich eher so als würdest du nur das Gefühl einer Beziehung vermissen. Aber du solltest dich nicht von einem Gefühl abhängig machen, du bist eine eigenständige Person die auch ohne Partner viel Wert ist. Hier kannst du ansetzen du musst dich selbst wiederfinden. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber es geht.

Es ist wichtig, dass du über die Beziehung reflektierst, zum scheitern gehören immer 2, wenn beide Fehler machen und das vertauen weg ist dann funktioniert es nicht mehr. Ich wünsche dir jetzt ganz viel kraft du schaffst das!
Gruß

13.09.2013 19:03 • #3


H
Hallo Sally_8000,

du bist der Beweis dafür, dass die Liebe ein Geschenk, aber ebenso eine
bittere und nahezu unerträgliche Strafe sein kann. Dein Thread beweist
ja auch, in welcher Situation du dich momentan befindest. Ich kann
durchaus nachvollziehen, wie du dich jetzt fühlst! Hast du denn
niemanden, der dich jetzt mal in den Arm nehmen könnte? Da es dir so
schlecht geht, will ich dir jetzt wenigstens einmal antworten.

Wie du bestimmt selber weisst, kann ein Aussenstehender wenig zu einer
Beziehung von anderen Menschen sagen, aber manchmal ist es auch ein
großer Vorteil, gerade die Meinung von einem neutralen Menschen zu
hören.

Du schreibst:

Und dann ist immer wieder die Schuldfrage: Bin ich schuld am Ende der
Beziehung weil ich mich im Mai so sehr in einen anderen Mann verliebt
habe der meine Welt auf den Kopf gestellt hat? Hätten wir ohne diese
Episode eine Chance gehabt? Der Kopf sagt nein, er hat schliesslich das
Vertrauensverhältnis zerstört, indem er sich einfach ne eigene Wohnung
gesucht hat... ich glaub wir sind da even.

Ich sage mal so:

Wenn eine Beziehung zerbricht, dann sind auf jeden Fall immer (!) beide
Partner schuld. Natürlich sind die prozentualen Anteile, sehr
unterschiedlich verteilt. Genau so ist es natürlich auch bei euch, wobei es
jetzt ohne Wert ist, wenn ihr noch darüber nachdenkt.

Ob ihr ohne deine Episode noch eine Chance gehabt hättet, dies kann
kein Aussenstehender beurteilen, sondern nur ihr beide.

Ich glaube einfach, dass das Geheimnis der ewigen Liebe in der
Kommunikation der Partner liegt (!). Also in der persönlichen
Kommunikation, denn E- Mails, SMS, Anrufe usw., haben nicht den
gleichen Stellenwert.

Wir Menschen verstecken uns mittlerweile hinter Ausreden und wir
rechtfertigen sogar jegliche Fehlverhalten damit. Schlimm dabei ist vor
allem, dass wir die wichtigen Werte des Lebens übersehen. Familie,
Kinder, Liebe, Gesundheit usw. usw.

Viele von uns sind glaube garnicht mehr dazu bereit, steinige Wege zu
gehen und deshalb gehen natürlich auch sehr viele Beziehungen kaputt.

Es könnte so einfach sein. Wenn eine Beziehung eingeschlafen ist, warum
wird sie dann nicht wieder aufgeweckt? Wenn es in der Beziehung nicht
läuft, warum wird dann nicht darüber gesprochen oder gemeinsam um
Veränderungen gekämpft? Als sich die Liebenden kennen und lieben
gelernt haben, da hat doch auch alles gepasst. Natürlich stumpft das
irgendwann ab, aber wer verbietet uns denn, das Alte wieder aufleben
zu lassen und zu wiederholen. Wer schreibt denn heute noch einen richtig
genialen Liebesbrief (mit Füller und auf weissen Papier), wer schreibt
morgens für seinen Partner auf dem Badspiegel Ich liebe Dich!? So
einfach könnte Liebe sein! Man muss es nur wollen und auch tun.

Vielleicht hilft dir ja mein eigenes Beispiel ein wenig für deine Fragen:

Meine zweite große Liebe hat 5 Jahre (Anfang April 2013) gehalten und
wir hatten eine wunderschöne sowie abwechslungsreiche Beziehung,
ohne Stress und ohne Streit. Ich habe sie sowie ihre beiden Kinder auf
Händen getragen. Es gab keinen Stillstand, also gemeinsame Urlaube,
gemeiname Wochenenderlebnisse waren die Regel. Anfang des Jahres
neue große Wohnung, Zukunftsplanung ect. Keiner hatte einen anderen Partner,
aber nachdem die neue Wohnung eingeräumt war, hies es dann
trotzdem... April, April (!).

Der Grund: Abhängigkeitsverhältnisse in der Familie, Reichtum der Mutter.

Nun sitze ich hier mit meinem Ar... voller Tränen und versuche Menschen
wie dich (wie uns) ein wenig aufzubauen.

Halt die Ohren steif.

VG Holzer

13.09.2013 19:21 • x 1 #4


J
Meine Welt liegt in Scherben, ich bin in einer Welt erwacht, welche nicht mehr meine ist. Alles fühlt sich komplett sinnlos an, ich möchte am liebsten nur noch schlafen und meinen Frieden haben. Es ist extrem anstrengend aufzustehen und jede Aktivität kostet unendlich viel Kraft. Die Zeit zieht sich wie Kaugummi. Die Welt da draussen ist mir eigentlich komplett egal. Wozu noch aufstehen, essen, an die Uni gehen, Rechnungen zahlen? Es macht ja eh keinen Sinn mehr! Ich sehe nur noch Scherben aber keinen Weg. Die Scherben blenden mich und ich kann erst recht nichts sehen.

Mir fehlt der Halt einer Beziehung. Mir fehlt, dass ein Mensch für mich da ist und mich liebt, mit mir durchs Leben geht. Mich auffängt wenn ich falle. Ein Mensch, den ich liebe. Wenn mich keiner mehr liebt, welchen Sinn hat dann mein Leben noch? Mein Selbstwertgefühl hat so gelitten, einfach weil da keiner mehr ist, der mich liebt

haargenauso fühle ich mich gerade auch, ich kann das so sehr nachempfinden und es ist furchtbar! weiß gerade auch nicht, wie ich mein weiteres leben bestreiten soll...

13.09.2013 22:42 • #5


S
Ihr Lieben

Vielen Dank für eure Antworten! Ich werde morgen darauf eingehen. Ich war heute Abend arbeiten. Es macht mir normalerweise sehr viel Spass, aber heute war ich extrem neben den Schuhen und es war extrem anstrengend. Ich freue mich auf mein Bett!

Liebe Grüsse Sally

13.09.2013 23:08 • #6


S
So, endlich komme ich dazu, auf eure lieben Beiträge zu antworten.

@Chamäleon: Du sprichst mir aus der Seele! Ich konnte mich ebenfalls nicht trennen. Als er mir eröffnete, dass er ne Wohnung hat und ausziehen wird, da war für mein Gefühl die Beziehung beendet. Wenn man nicht mal als Paar über die eigenen Wünsche sprechen kann, dann ist das für mich einfach keine Grundlage mehr. Aber wie bei dir hatte ich einfach viel zu viel Angst vor diesem Schritt. nicht mehr zu jemandem zu gehören triffts sooo gut

Und ja, ich bin erleichtert. Erleichtert, dass wir uns nicht mehr gegenseitig fertigmachen. Erleichtert, aus diesem Status quo endlich raus zu sein. Aber die Zeit jetzt ist genauso hart wenn nicht noch härter.

Zitat von chamäleon:
Im nachhinein ist mir klargeworden, dass ich mich emotional sehr davon abhängig gemacht habe, gewollt und geliebt zu werden. mich selbst so zu akzeptieren, wie ich bin, habe ich damals noch nicht gekonnt (fällt mir auch jetzt manchmal noch schwer ). ich habe mich großteils über meine wirkung auf andere definiert. ich wollte gefallen und akzeptiert werden. sonst wäre ich gar nicht erst so lange in einer beziehung geblieben, die mir nicht das gegeben hat, was ich brauche, um glücklich zu sein.


Jaaaaa genau das triffts! Das triffts so gut! Ich verliere mich in Selbstzweifeln, wenn da nicht jemand neben mir ist, wo ich weiss: Der liebt mich. Ich bin es wert, geliebt zu werden. Und genau das fehlt mir jetzt gerade so extrem. Das ist es wohl auch, was mich in ein solches Loch fallen lässt.

Wie bist du da rausgekommen? Wie hast du es geschafft, dir das zu geben, was dir bisher dein Partner gegeben hat?

Ich glaube eben, dass ich mich nicht nur auf meine Ex-Beziehung so planlos fühle, sondern auf mein ganzes Leben. Das ganze Leben liegt in Scherben und sie blenden mich. Ich seh gerade nicht, wie mein Leben sein kann, wie ich es gerne möchte. Ich habe einen Beruf, in dem ich nicht richtig glücklich bin und ein Studium, das zwar Spass macht, mit dem ich aber nicht wirklich viel anfangen kann. Ich habe 1000ende Ziele und Interessen im Leben, kriege die aber nicht zusammen. Mit dem Effekt, dass ich das, was ich jetzt mache, ziemlich halbherzig tue und eigentlich genau weiss, dass es nirgendwohin führt. Doch wohin will ich eigentlich? Und bin ich es wert, diese Ziele dann auch zu erreichen? Verstand gegen Herz, und so weiter und so fort.

17.09.2013 11:21 • #7


S
Liebe wipeout

Danke auch dir für deinen netten Beitrag und den Mut den du mir gemacht hast . Ja, ich habe jetzt auch mal alle Sachen, welche mich an ihn erinnern weggeräumt. Das hat gut getan!
Konntest du denn in dem gemeinsamen Freundeskreis bleiben? Ich hab echt Schiss, dass sich das jetzt so langsam entfremdet und ich diese Leute bald kaum mehr sehe Wobei mit einer Freundin fange ich morgen einen Spanischkurs an, die bleibt mir sicher noch eine Weile erhalten

Klar vermisse ich ihn noch. Vor allem die gemeinsamen Urlaube, das war jedesmal soooo toll. Wir beide mit den verrücktesten Ideen. Aber ich glaube schon eher, dass ich vor allem die Beziehung vermisse. Das Gefühl, geliebt zu werden, das Gefühl, dass da jemand für mich da ist, dass ich mich ausheulen, mein Leben teilen kann.

Was bin ich ohne Beziehung überhaupt noch wert?

17.09.2013 11:27 • #8


S
Hallo Holzer

Danke auch dir für den langen Text. Da will ich mal drauf eingehen

Zitat von Holzer60:
Ich glaube einfach, dass das Geheimnis der ewigen Liebe in der
Kommunikation der Partner liegt (!). Also in der persönlichen
Kommunikation, denn E- Mails, SMS, Anrufe usw., haben nicht den
gleichen Stellenwert.


Genau! Da stimme ich dir zu. Und genau dort kamen wir auf keinen grünen Zweig. Wir sind beides sehr kommunikative Menschen, haben einander immer viel zu erzählen gehabt. Aber wir haben uns auf der zwischenmenschlichen Ebene häufig missverstanden. Wir sind zwei komplett verschiedene Menschen, denken und fühlen so verschieden, dass es sehr schwer war, dem anderen verständlich zu machen, wie man sich gerade fühlt und was man denkt. Und das ist sicher mit ein Grund, weshalb die Beziehung zerbrochen ist. Es war extrem anstrengend.



Zitat von Holzer60:
Es könnte so einfach sein. Wenn eine Beziehung eingeschlafen ist, warum
wird sie dann nicht wieder aufgeweckt? Wenn es in der Beziehung nicht
läuft, warum wird dann nicht darüber gesprochen oder gemeinsam um
Veränderungen gekämpft? Als sich die Liebenden kennen und lieben
gelernt haben, da hat doch auch alles gepasst. Natürlich stumpft das
irgendwann ab, aber wer verbietet uns denn, das Alte wieder aufleben
zu lassen und zu wiederholen. Wer schreibt denn heute noch einen richtig
genialen Liebesbrief (mit Füller und auf weissen Papier), wer schreibt
morgens für seinen Partner auf dem Badspiegel Ich liebe Dich!? So
einfach könnte Liebe sein! Man muss es nur wollen und auch tun.


Ja, und manchmal reicht Liebe allein einfach nicht... im Verlaufe der Jahre treten Eigenschaften stärker hervor, man reibt sich mehr.

@Jiggy: Willlkommen hier und danke für deinen Beitrag

17.09.2013 11:35 • #9


W
Liebe Sally,

Sehr guter erster Schritt! Es hilft leider ungemein, wenn man morgens nach dem aufstehen nicht sofort durch irgendetwas erinnert wird. Also so ging es mir. Und klar vermisst man die gemeinsame Zeit, das tue ich auch. Sehr sogar, aber ich muss seine Entscheidung akzeptieren.

Thema gemeinsamer Freundeskreis: Ich hab es geschafft mit dem Großteil noch befreundet zu sein. Natürlich war der Kontakt nicht mehr so intensiv wie während der Beziehung, da ich mich selbst etwas zurück gezogen hatte. Ich bin selbst noch mit dem besten Freund meines Exes sehr gut befreundet, hatte aber mit ihm geklärt, dass ich, wenn wir uns sehen nicht unbedingt hören will dass sie am Wochenende in dem und dem Club waren und das und das gemacht haben. Dafür war ich noch nicht bereit. Aber mein Ex wollte diese Dinge auch nicht von meinem besten Freund hören, mit dem er auch noch Kontakt hatte, also waren wir da auf der selben Seite. Es wird in solchen Situationen immer Freunde geben, die eher auf deiner oder auf seiner Seite stehen. Das ist normal, aber durch ein offnes Gespräch konnte ich da bei einigen sehr viel klären. Und das wurde mir von meinen Freunden auch hoch angerechnet.

Ich möchte hier jetzt nicht die Küchenpsychologie auspacken, aber ich lese in den anderne Posts auf jedenfall raus, dass du im Moment ziemlich durch das Leben treibst. Du nicht weisst was du machen sollst, oder Vorstellungen hast die du nicht umsetzen kannst. Es ist nur leider nicht der beste Weg sich wegen solchen Einflüssen nur über einen Beziehung zu definierne, oder zu glauben man ist nur was wert wenn man einen Partner hat. Damit begibst du dich selbst in eine enorm große Abhängigkeit von anderen Menschen, und leider hat das auch einen ziemlichen Nachteil für die Beziehung. Du gibst deinem Partner auf diese Weise sehr viel Macht über dich, da du abhängig von einem Gefühl wirkst, und so wird man langsam aber sicher für den anderen Partner uninteressant, kommen nach Kommunikationsprobleme dazu sind Trennungen leider vorprogrammiert...
Du hast gefragt, was du ohne Beziehung wert bist. Eine ganze Menge! Das sage ich jetzt nicht einfach so dahin, sondern es ist so. Horch mal genau in dich rein, was glaubst du macht dich sympathisch, welche Qualitäten hast du oder schätzen andere an dir. Du wirst ziemlich erstaunt sein, wieviele es eigentlich sind, wenn man sich mal in ruhe damit beschäftigt.

Leben in den Griff bekommen:
Auch hier sprichst du wieder davon ob du es wert sein sollst deine Ziele zu erreichen, gegen Frage warum solltest du es nicht sein? Warum solltest du es nicht wert sein zu träumen oder viele Ziele zu haben. Die Kunst hier bei ist es sich nur nicht zu verzetteln. Ich bin vor dem Beziehungsende auch etwas durch das Leben gedümpelt und habe mich jetzt wieder ziemlich gut strukturiert.

In diesem Sinne, versuche vielleicht etwas mehr arbeit in dein Selbstwertgefühl zu stecken, denn es gibt leider einen blöden Spruch, aber der trifft es leider.

Du kannst nur jemanden lieben, wenn du dich selber liebst.

Von daher, Krönchen zurechtrücken und langsam aufstehen.

Lg wipeout

17.09.2013 12:14 • #10


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