Trennung wegen Depression - noch eine Chance?

Meine Mama meinte, dass ist ein Test des Lebens und ich soll die Finger davon lassen. Tue ich auch, der hat mir nie gut getan und das brauche ich nie wieder in meinem Leben.

Was meinen Ex betrifft : Alles unverändert. Meine Gedanken kreisen, ich bin total am grübeln, konnte immer noch nicht richtig weinen. Ich schwimme so durch die Tage, es ist sehr schwer für mich.

Und immer die gleichen Fragen, die mir den Schlaf rauben.

- Wieso bin ich auf einmal Schuld?
- Was ist wenn es ihm jetzt besser geht und er zieht daraus den Schluss, dass es daran liegt, dass wir keinen Kontakt haben? Auch wenn ich nicht das Problem bin?
- Meldet er sich nochmal?
-Wieso konnte er mich einfach fallen lassen, obwohl er selbst weiß, dass es an ihm liegt?
-Was habe ich falsch gemacht?
-Wird es ihm irgendwann wieder gut gehen? Versteht er es vielleicht eines Tages?
-Melde ich mich irgendwann, wenn ich nichts mehr höre?

Es ist wirklich so schrecklich. Ich fühle mich so weg geworfen, und das nach allem was ich für ihn getan habe. Ich dachte wir wären ein Team? Wo ist das hin? Wie wird innerhalb von einer Woche aus ich melde mich dann ein vielleicht ist dass das letzte Mal dass wir Kontakt haben, würde mich nur melden, wenn ich das Bedürfnis/FReude daran habe, ob das eintritt weiß ich nicht? Und das nur durch einen Streit, an dem er Schuld war? Wie wird man denn plötzlich egal? Kann ich überhaupt irgendwas tun, nicht jetzt sofort, aber vielleicht in 4-6 Monaten, dass wir uns nicht wirklich ganz aus den Augen verlieren? Was ist denn jetzt falsch und was richtig?

Zitat von Liina:

Es ist wirklich so schrecklich. Ich fühle mich so weg geworfen, und das nach allem was ich für ihn getan habe. Ich dachte wir wären ein Team? Wo ist das hin? Wie wird innerhalb von einer Woche aus ich melde mich dann ein vielleicht ist dass das letzte Mal dass wir Kontakt haben, würde mich nur melden, wenn ich das Bedürfnis/FReude daran habe, ob das eintritt weiß ich nicht? Und das nur durch einen Streit, an dem er Schuld war? Wie wird man denn plötzlich egal? Kann ich überhaupt irgendwas tun, nicht jetzt sofort, aber vielleicht in 4-6 Monaten, dass wir uns nicht wirklich ganz aus den Augen verlieren? Was ist denn jetzt falsch und was richtig?

Ich kann dich gut verstehen. Auch ich war verliebt in einen Menschen mit Depressionen (seit Jahren in Therapie und täglich ihre Happy Pills). Bei mir war es noch gar keine richtige Beziehung, aber 6 Wochen voller Zuneigung, Verliebtheit. die Wochenenden durchgekuschelt, wir wollten uns gar nicht mehr loslassen. Am Dienstag wollte ich nach Hause, sie ließ mich fast nicht und klammerte sich an mich. Am Mittwoch zettelte sie einen Streit an wegen einer Nichtigkeit, am Donnerstag sprach sie davon, dass die Aussicht auf eine Beziehung sie stresst, am Sonntag Kontaktsperre, 10 Tage später aus und vorbei. Als würde man lachend und glücklich in vollem Lauf gegen eine Wand rennen.

Ich habe ihr in dieser Zeit eine einzige WhatsApp Nachricht geschickt, quasi ein Hallo wie geht's, sonst komplett in Ruhe gelassen. Trotzdem antwortet sie nicht einmal darauf, weil sie wahrscheinlich total genervt ist von mir. Sie behandelt mich wie ein lästiges Insekt und ich weiß gar nicht weshalb.

Es ist in ihren Köpfen und da kann weder ich etwas tun noch du. Ich habe es mittlerweile abgehakt. Wenn es schon am Anfang so ist, wie sieht dann erst die Beziehung aus?

Fühl dich gedrückt!

Liina: Ich finde, egal wie schlecht es dir geht das darfst du ihm niemals zeigen. Du darfst dich niemals bei ihm melden. Vielleicht wollte er damit sagen dass er sich selbst testen will ob er bei einer Kontaktsperre realisieren kann ob er dich überhaupt vermisst oder nicht. Gib ihm die Möglichkeit dich zu vermissen. Sei nicht immer präsent für ihn. Es kann sein dass er da eine Gewisses Machtverhalten entsteht wenn er weiß dass du an ihm klammerst. Versuche dich bitte abzulenken und bereite dich so drauf vor dass es dir beim nächsten Wiedersehen oder Melden gut geht und er das sieht.
Hab ich bei meinem Freund gemacht. Erstes Treffen nach Kontaktsperre ich: neue Klamotten, Haare gefärbt und geschnitten, toll geschminkt, positiv, humorvoll, lustig.
Hat fast Wunder gewirkt. Mein Freund war sehr überrascht.

Lass ihn erstmal mit seinen Problemen alleine. Klar soll man den Partner zur Seite stehen, aber nicht wenn er nicht will und einen wegschiebt!

Was passiert mit den ganzen warums in einem? Warum man so und so behandelt wurde, warum das und das gesagt wurde, warum man fallen gelassen wurde, warum man so egal wurde etc?

Ist das einfach eine Auswirkung der Krankheit, worauf die Erkrankten keinen Einfluss haben und daher wird man darauf niemals eine Antwort bekommen und solte solche Fragen auch nie stellen? Ich bin suaer, traurig, enttäuscht, habe so viele Fragen - muss ich da einfach mit Leben?

Liebe Liina!
Ich habe deinen Beitrag gelesen und tiefes Mitgefühl für dich sowie auch für deinen Partner empfunden.

Wenn ich lese, wie du deine Beziehung und den Verlauf der letzten Jahre beschreibst, weiß ich wovon du sprichst. Es tut mir unendlich leid, dass auch du erfahren musstest, wie sich die Schatten der Depression auf die Liebe zweier Menschen legen kann.

Mir erging es ähnlich, obwohl ich diejenige war, die ein Ende der Beziehung herbeisehnte - aus Leid.
Wir führten lange Gespräche und reflektierten über die Zukunft. Letztendlich trafen wir eine Verstandsentscheidung und trennten uns - doch in unser beider Herzen hat die Trennung tiefe Wunden hinterlassen - bis heute.

Mein ehemaliger Partner leidet ebenfalls unter Depressionen, eine besondere Belastung stellt für ihn die Arbeitswelt dar. Wenn er dann in seine Spirale gerät lässt es sich mit einem Burn out vergleichen.
Warum schreibe ich vergleichen? Weil er sich bis jetzt noch nie therapeutisch Behandeln ließ, denn er versuchte es bisher auf die alternativmedizinische Art und Weise. Daher wurde auch nie eine Diagnose gestellt.

Wie du schreibst, verliefen eure Tage auch traurig und schweigsam... ja, dieses Löcher in den Himmel schweigen...

Nach unserer Trennung meldete sich mein Partner für drei Monate komplett ab.
Ein wichtiger Grund, warum er Anfang Dezember wieder Kontakt suchte, war sicherlich, dass er mit meiner Tochter auf ein Event ging, das schon im Sommer vereinbart wurde.

Die Situation uns beide wiederzusehen überforderte ihn komplett, da er mich ja immer noch liebte und meine Tochter gerne hat wie sein eigenes Kind.

Das Abmelden, wie es auch bei deinem Freund der Fall ist, hat sicherlich damit zu tun, dass er momentan die gesamte Energie für sich benötigt. Ausgeschlossen ist natürlich keinesfalls, dass es zu einem erneutem Kontakt kommt.

Um Weihnachten telefonierten wir viel und auch die üblichen SMS am Morgen und am Abend schrieben wir uns gegenseitig. Ebenso fanden Treffen statt - wenn auch wenige... und trotzdem folgte immer wieder sein Rückzug nach einer intensiven Phase des Kontakts.

Dann führten wir erneut Gespräche am Telefon, die sehr offen und liebevoll und andererseits schwer durch seine spürbare Depression waren. Wir entschieden uns, wenn auch die Beschwerung mitschwang, sehen, umarmen, küssen und einfach in einem gemeinsamen Bett schlafen... was wir auch taten... und es war wunderbar!
Wenngleich er sich immer wieder unheimlich zügeln musste, um nicht an diesem Abend in depressive Gedanken abzugleiten.

Allerdings war ein weiterer wichtiger Grund, ihn zu treffen, dass ich ihm Mut zusprechen wollte, ihn aufheitern und ihm ein guter Freund sein. Auch diesmal ging er nach dem Kontakt auf Rückzug. Obwohl er mir seine Liebe zeigte, indem er sofort meine Tochter im Krankenhaus nach einer OP besuchte...

Durch das Beziehungsaus und die Belastung in der Arbeit fiel er in einen enorm tiefen Zustand. Wir wissen beide, dass wir uns lieben, doch zur Zeit ist eine Beziehung nicht realisierbar. Auch wenn ich aus tiefsten Herzen weiß, dass er mich unheimlich liebt und ich seine Traumfrau bin... umgekehrt natürlich genauso

Wenn ich allerdings an die Erschwernisse denke, die sich durch die Krankheit in unser Leben schlichen, holt es mich immer wieder auf den Boden der Realität zurück... Ein großes Thema ist sicherlich dabei die Angst...

Nun gut, liebe Liina, ich wünsche sir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und viel Geduld, bis er wieder im Stande ist, sich zu melden.
Vorerst braucht er alle Energie für sich und bevor die Liebe durch die Umstände zerstört wird, es ist einerseits keine unkluge Entscheidung, etwas auf Abstand zu gehen, auch wenns noch so weh tut.
Andrerseits würde es aber genauso schmerzen, wenn er dir die notwendige Liebe und Zuwendung nicht geben könnte, die du brauchst.

Jedenfalls wünsche ich dir alles Glück der Welt und möge dein Partner einen heilsamen Weg aus der Depression finden.

Alles Liebe

Gaia

Das was dein (Ex)Freund macht Liina, ist unter allen Umständen egoistisch. Depressionen müssen ein echter Fluch auf die Menschheit und deren Gefühle sein. Ich wünschte, ich könnte auch in dieser Situation ADs nehmen und Gefühlskalt sein. Dann würde mir das alles auch nicht so wehtun und ich wäre auf dem Egal-Trip.

Ich denke mal, wegen deinen Fragen nach dem Warum, dass es Sachen gab, die ihn an der Beziehung störten. Darüber hat er einfach nicht gesprochen und hat sich lieber dazu entschieden alle Schuld auf dich zu werfen. So hat es mein Freund auch gemacht. Ich war während seiner Reha Zeit nicht gerade fürsorglich zu ihm. Hatte viel Stress, war alleine, vermisste ihn, hatte Angst, machte mir Sorgen und das alles ließ mich nach Außen hin Gefühlskalt und Nervtötend erscheinen. Deshalb beschuldigte er mich zu Beginn für seine Gefühlskälte, dass er mich wegen meinem Verhalten nicht mehr lieben könne.

Aber bei allem Respekt, es gehören immer zwei dazu. Ich habe während diesen ganzen Krisen einmal Schluss gemacht, hab mich am selben Tag aber wieder gemeldet und wir haben uns nochmal ausgesprochen. Seine Aussage Wolltest doch eh schon Schluss mit mir machen. Wieder eine Beschuldigung. Verteidige mein Verhalten absolut gar nicht und gab meine Fehler zu. Aber er war es ja der mich dazu brachte, Schluss zu machen. Er trampelte so viel auf meinem Herzen rum, machte mich psychisch und emotional kaputt. Ich fühlte mich wie ein Straßenhund, der ausgesetzt worden ist und Schuld an allem ist. Ich fühlte mich zutiefst schuldig und er gab mir das Gefühl, eine Last in seinem Leben zu sein. Was soll eine Frau da anderes tun? Empathie können diese Depressionsmänner eben nur sehr schwer entwickeln.

Liina, auch wenn du wohlmöglich nicht alles richtig gemacht hast, du bist ein Mensch und er hat nicht das Recht allein dir die Schuld in die Schuhe zu schieben. Erkenne, dass nicht du schuld bist. Schuld ist die Krankheit und seine Schwäche.

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Es ist einfach sehr schwer, schon drei Wochen her ist das alles, es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Im Moment kommen immer wieder Dinge hoch, die er am Ende gesagt hat, die mich sehr getroffen haben. Ich weiß oft nicht wohin mit mir.

Er fehlt mir in allen Bereichen meines Lebens und der Gedanke, ihn für immer verloren zu haben, der quält mich.

Mich würde mal interessieren (vielleicht sogar von Menschen die an einer depression leiden oder schon mal hatten) : Wie kann man sich die Gefühlsleere denn vorstellen? In den akuten Phasen fühlt man nichts und wenn es besser wird, sind Gefühle für andere Personen zum Beispiel wieder da? Oder sind die einfach weg und müssen neu aufgebaut werden? Gefühle verschwinden doch nicht plötzlich und sind auf einmal wieder da? Aber ich finde den Gedanken sehr seltsam, dass man zum Beispiel eine Beziehung führt, es Phasen gibt in denen man nicht viel fühlt, schon gar nicht verliebte Gefühle und dann auf einmal sind die wieder da? Vielleicht kann da ja mal jemand mit Erfahrung was zu sagen, weil man würde doch keine Beziehung ohne Gefühle führen.

Achso, was mich die letzten Tage tasächlich lange beschäftigt hatte: Habe vorgestern die Benachrichtigung bei Facebook erhalten, dass mein Ex dem Messanger beigetreten ist. Die App hatte er über ein Jahr schon nicht mehr, mit der Begründung sie würde Speicherplatz weg nehmen und er bräuchte sie nicht, alle wichtigen Leute haben seine Handynummer mit denen er schreibt. Habe natürlich Gedanken, wie ob er jemand kennen gelernt hat oder kennne lernen will.

Liebe Liina!
Ich kann deine Verzweiflung verstehen... jeden Tag dieses Warten auf einen Anruf oder eine Nachricht... bis man es letztendlich realisieren kann, dass nun der gewohnte Kontakt ein Ende hat, das wird eine Weile dauern.

Ich weiß nicht, ob du schon öfter eine Trennung hinter dich gebracht hast.? Bei mir wars jedenfalls nicht oft der Fall und dennoch habe ich erkannt, dass man auf ähnliche Strategien zurückgreift, die einem in früherer Zeit geholfen haben, die schmerzliche Erfahrung zu verarbeiten.

Warum verarbeiten, wenn ich ihn doch zurück will? Könntest oder wirst du dir nun denken...
Na ja, weil es wichtig ist, nicht in einen Stillstand zu geraten... Stillstand ist der Tod ....

Nach dem Einigeln sollte man seinen Modus schön langsam wieder auf aktiv stellen... gerade die längeren Tage bieten sich jetzt an, mobil zu werden...
Tue alles... und ich meine wirklich alles, damit du dich körperlich fit und attraktiv fühlst... es bleibt nun viel Zeit für dich allein, die du vorher mit ihm verbracht hast, die musst du irgendwie füllen.
Außerdem wird es deinem Selbstwert gut tun, wenn du an deiner Fitness arbeitest. Solltest du ihn wieder sehen, sollst du dich zumindest gut fühlen .
Denke an Dinge, die vielleicht während der Zeit deiner Beziehung zu kurz gekommen sind... die Treffen mit Freundinnen, Konzerte ect...

Zur Verarbeitung gibt es ein wunderbares Büchlein: Dipl. Psych. S.Tolevski, Wieder in der Beziehungs-sch.? Was Frau dagegen unternehmen kann.

Eine Leseprobe gibt es dazu auf Google Books.

Zu den (a)sozialen Netzwerken kann ich nur sagen, dass das die Todunglücklichmacher von Generationen und besonders in Trennungszeiten sein können...

Liebe Liina,
Auch mein Kontakt steht momentan auf still... entweder ist er unglücklich oder vielleicht auch sehr gut drauf, weil er gerade Urlaub und somit auch seinen Sport hat - der wirkt übrigens, wie ein natürliches Antidepressivum wirkt.

Auch meine Gedanken drehen sich - immer noch...

Zufrieden wäre ich, wenn er Spaß hat und andererseits denke ich mir, ob ich es dann nicht Wert bin, dass er sich meldet.
Doch wie gesagt, das sind nur Kreisel meiner Gedanken, die einen zu Durchdrehen bringen können...

Und da wären wir wieder beim Punkt... raus aus der Gedankenspirale!

Ob nach einer längeren Zeit noch die Chance auf einen Neubeginn besteht, liegt an euch beiden. Vielleicht verändert sich etwas in dir...?

Ich war in letzter Zeit gelegentlich auf Partys eingeladen, wo mir die Leute völlig fremd waren. Der Großteil der Anwesenden lebt in Paarbeziehungen. Welche Unterschiede mir in der Interaktion der Paare aufgefallen sind, das hätte ich mir vor einem Jahr noch gar nicht vorstellen können.
Ich habe viele positive Beobachtungen gemacht, dennoch ist mir aufgefallen, wie viele Paare miteinander kämpfen - wirklich ermüdend zu zusehen...

Und trotzdem warf sich für mich die Frage auf, wie unsere/meine Beziehung in dieser Richtung ablief - besonders was es anging, sich mit Freunden zu treffen...

Er wäre vermutlich total überfordert und dauerhaft am Rande der feiernden Gesellschaft geblieben. Ich hingegen, da ich schon mein Rudel an Freunden brauche, wäre überglücklich am Feiern gewesen.

Was wäre danach gekommen?

Wir wären beide unglücklich gewesen. Er, weil ich ihn mit dorthin geschleppt hätte. Ich, weil ich nicht mehr verstehen wollte, dass das Leben nur mehr aus Rückzug besteht und er an meinem Leben nicht teilhaben konnte/wollte.

Zum Schluss möchte ich nur sagen, dass diejenigen nicht im Stande sind zu lieben, da sie sich momentan selbst nicht mögen oder lieben können.
Man gewöhnt sich im Laufe einer solchen Beziehung, seine Bedürfnisse hintan zu stellen... und die eigenen Bedürfnisse muss man wieder un den Focus stellen... oder man muss es wieder lernen.

Genau das ist jetzt in der nächsten Zeit deine Herausforderung, liebe Liina.

Alles Liebe und Gute

Gaia

P.S. Es würde mich freuen zu hören, wie es dir weiterhin ergeht.

Hallo ihr Lieben,

danke für eure lieben ANtworten und den Mut persönliches mit mir zu teilen.
Heute vor einem Monat trennte er sich und es hat sich gefühlsmäßig kaum was verändert. So lange hatten wir noch nie keinen Kontakt...
Ich frage mich was er wohl so erlebt hat, was er grade macht und ob er mich wohl auch mal vermisst oder er gar nicht an mich denken muss - oder nur so, dass er froh ist, dass es vorbei ist.

Ich vermisse ihn, ich denke viel an ihn und meine Gefühle haben sich nicht verändert. Ich frage mich oft, ob ich ihm wohl irgendwann mal schreiben sollte, aber die meißte Zeit versuche ich nicht allzu sehr über die Sitution nachzudenken.

Ich unternehme viel mit Freunden, bin viel arbeiten, aber ablenken tut es mich nicht so wirklich. Ich liebe ihn und möchte ihn nicht für immer verlieren..

Liebe Liina,
Ja, die Kontaktsperre ist wohl das Härteste, was einem widerfahren kann, wenn man einen Menschen noch liebt. Dennoch erachte ich es im Nachhinein als gar nicht so schlecht, somit kann man etwas zur Ruhe kommen...

Er denkt bestimmt auch an dich, das kannst du mir glauben... ansonsten müsste er schon ein total gefühlloses Wesen sein und davon gehen wir nun einmal nicht aus...

Es bleibt oft so vieles ungesagt, das dann auch die Grübelei in einem auslöst.
Ein Tipp:
Schreibe alles auf, was du ihm sagen möchtest... denn dem Gehirn ist es wirklich egal, ob du es ihm persönlich sagst oder es nur für dich aufschreibst - das ist ein Gesetz und der Effekt der Gleiche.

Gib deinen Gefühlen (auch Trauer, Wut, Zorn...) die Berechtigung da zu sein... versuche sie anzunehmen...
Nur dann können sie in Ruhe gehen. Solange man versucht sie zu verdrängen tauchen sie immer wieder auf.

Das Vermissen kann sich noch eine Zeitlang hinziehen. Bei mir dauert es nun schon ein halbes Jahr, wenn auch mit verminderter Intensität.
Momentan bevorzugt er es, wie ich schon sagte, mit mir zu telefonieren und auch das erscheint mir nun zu wenig. Wobei ich vor fünf Monaten nur über ein Telefonat glücklich gewesen wäre...Komisch, wie sich das Ganze immer wieder verlagert - Nicht wahr?

Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer.
Konfuzius

Alles Liebe und viel Kraft für diese anstrengende Zeit!

Gaia

Ich schreibe schon lange Tagebuch, da verpacke ich alles rein. Auch Wut und Verletzheit kommt immer mal wieder durch. ICh versuche schon so gut es geht damit umzugehen, aber ich denke das wird sehr sehr lange dauern bis ich drüber weg bin. Einfach weil ich ihn noch liebe, und der Grund der trennung eigentlich eine Krankheit war/ist.

Ich wäre so froh mit ihm telefonieren zu können! Oder eine Nachricht zu bekommen, alles wäre besser als nichts...

Liebe Liina!
Mein Verständnis für deine Situation kommt wirklich aus meinemInnersten.

Auch bei meinem Ex war oder ist es die furchtbare Krankheit... auch wenn wir mittlerweile wieder Kontakt haben, brechen die Schwierigkeiten und Unverläßlichkeiten in seinem Verhalten immer wieder durch...
Dann leide ich jedes Mal aufs Neue wie ein krankes Tier, obwohl er sich sicherlich bemüht, so weit es geht, alles richtig zu machen...

Zum Glück hat er sich nun für eine professionelle Unterstützung entschieden... ich hoffe sehr, dass er dadurch zur Ruhe kommen kann. Das wünsche ich mir auch für dich und deinen Partner.
Ein Telefonat würde dir viel Erleichterung bringen - das kann ich gut verstehen. Doch vielleicht findet ein klärendes Gespräch statt, sobald es ihm möglich ist...

Alles Liebe inzwischen und Kopf hoch...

Gaia

Für mich ist 1 Monat einfach schon extrem lang - einfach weil man noch nie so lange keinen Kontakt hatte. Immer wieder der Gedanke müsste er mich nicht auch mal vermissen oder die angst vergessen zu werden. Oder sich an ein Leben ohne mich zu gewöhnen...das ist natürlich sehr egoistisch gedacht, er hat ganz andere Probleme, ich vermisse ihn so sehr. Würde mir von ganzen Herzen eine Nachricht wünschen

... Liebe Liina,

an manchen Tagen fühlen sich Stunden wie Sekunden an.... und an manchen Tagen Sekunden wie Stunden.

Ein Monat ist definitiv eine lange Zeit... und in seinem Zustand kann ich mir gut vorstellen, dass er versucht, das Bisherige einfach ins Unterbewusstsein zu verdrängen, um der Verzweiflung und den Schmerzen ein Ende zu setzten.
Natürlich ist das (k)eine Strategie und auch lichte Momente werden kommen. Nur ob er es gefühlstechnisch wahr nehmen kann, ist eine andere Sache.

Mein ehemaliger Lebensgefährte war heute bei mir zu Besuch. Wir haben gequatscht uns gehalten und auch vorsichtig geküsst... es gelang mir sogar, ihn zeitweise aufzuheitern. Ich merke, dass er sich in meiner Gegenwart wohl fühlt... dann fuhr er nach Hause, igelte sich vermutlich wieder ein und zum Abschluss kam nur ein flapsiges SMS... Schlaf gut.

Irgendwie ist mir das, was er momentan geben kann, zu wenig... ständig Gefühl und Herz in die Kommunikation zu investieren und dann doch wieder zurückgestoßen zu werden, verursacht unendliches Leid in mir.

In meinen Gedanken wäre alles so einfach und mit einem offenen Gespräch zu klären... und immer bin ich diejenige, die tragen muss...

Persönlich gesehen haben wir uns seit der Trennung nur selten aber doch hat sich der Telefonkontakt, wie du weißt, in letzter Zeit gehäuft... durch seine Depression kommt so wenig Energie von ihm, dass ich mir schön langsam Gedanken mache, ob ich so etwas noch will.?
Natürlich hat das heutige SMS dazu beigetragen, dass sich in meiner Gefühlswelt etwas verändert hat...
Ob Depression hin oder her... sich anständig für einen feinen Nachmittag zu bedanken und vielleicht noch zu schreiben, dass es schön war mich zu sehen, wäre nicht to much.

Fakt ist: So lange der Kampf gegen die Depression anhält, kommen die Bedürfnisse des Gegenübers immer zu kurz.
De facto haben sie nicht einmal einen Platz...

Ich konnte mich ein, zwei oder drei...Monate nicht melden... weil die Depression...
Ich konnte nicht telefonieren, weil ich abends so unheimlich erschlagen war... und die Depression...
Ich habe Ruhe gebraucht, weil mir die Arbeit zugesetzt hat... weil, weil, weil...

Bei allem Verständnis, irgendwann müssen sie sich doch auch mal die Zähne putzen.

Ich merke, dass eine solche Beziehung hochgiftig sein kann. Jeder hat Bedürfnisse und unser inneres Kind muss auch gepflegt werden.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du eine Aussprache findest, schwierig wird es bleiben. So lange er nicht professionelle Hilfe sucht... und selbst dann...

Die Sorge deiner Mutter kann ich verstehen... ich selbst habe eine Tochter, die gerade in die Pubertät kommt und Jungs irre interessant werden... wäre sie in meiner Situation, würde ich ihr eindringlich abraten in eine solche Beziehung zu investieren, da ich vermutlich voller Sorge um sie wäre.

Allerdings redet es sich leicht, wenn keine Gefühle im Spiel sind.

Gerne können wir einen weiteren Austausch übers Netz finden... Ich denke, das tut gut.

Wünsche dir inzwischen nur das Beste!

Gaia

Ja, eigentlich weiss man, dass die Person imMoment nicht viel zurück geben kann und trotzdem ist man verletzt wenn es dann so ist. Weil es für uns selbst so einfach erscheint.Wo ist das problem kurz zu schreiben? das habe ich so oft gefragt. Antwort war immmerFür mich ist es in diesen Momenten eine unüberwindbare Hürde.

Die Frage ist wohl auch, ob es überhaupt jemals etwas wie eine Assprache geben wird, ich weiß ja nicht mal ob wir jemals wieder miteinander reden werden...

Ich würde wirklich gerne wisssen, wie die Gefühlsebene bei ihm funktioniert. Hat er wirklich keine, wenn es schlimmer ist? Und wenn es besser wird, kommen die dann wieder, also auch die Gefühle für mich? Oder heißt esnur, er ist wieder in der Lage mehr zu fühlen und das alte ist in der Zwischenzeit verloren gegangen/abgearbeitet/überlagert?