119

Trennung wegen Depression und Burnout

D
Liebes Trennungsschmerzen Forum,

ich möchte mich kurz vorstellen und über meine aktuelle Situation schreiben:

ich bin 42ig jähriger Familienvater mit einer kleinen Tochter 2 Jahre alt und lebe aktuell getrennt von meiner Familie.

Mit meiner Frau war ich 10 Jahre zusammen und wir sind aktuell im verflixten 7. Jahr.

Wir hatte bereits vor 4 Jahren eine Ehekrise, als ich in einen Berufs bedingten Burnout gerutscht bin. Die Ursachen liegen in meiner Kindheit (autoritäre Erziehung mit enormen Leistungsgedanken) und ich habe es damals schon versucht mit psychologischer Hilfe und Reha aufzuarbeiten. Uns hat eine Paartherapie sehr geholfen diese Krise zu überstehen und ich bin 2018 dann wieder gesund geworden und die meisten unsere Eheprobleme haben sich danach wie von selbst in Luft aufgelöst.

Wir haben nach 14 Monaten und mit der Hilfe einer Kinderwunschpraxis geschafft, dass meine Frau schwanger wurde und nach 9 1/2 Monaten kam unsere kleine Tochter zur Welt - ein absolutes Wunschkind.

Die ersten 2 Jahre waren nicht einfach aber wir haben es zusammen als Eltern geschafft ein gutes Leben zu führen.

In 2019 ist sogar unser großer Wunsch in Erfüllung gegangen und wir konnten in unser eigenes Haus (Neubau) einziehen und hatten das erste Jahr bis Ende 2020 die glücklichste Zeit seit langem, trotz Corona Krise.

Materiell fehlt es uns an nichts, da ich in der IT Branche arbeite und meine Frau seit letzten Oktober wieder bei ihrem Arbeitgeber im Bankensektor - solider Arbeitgeber.

In 2020 gab es einen heftigen Einschlag, als meine Mutter an Krebs verstorben ist - ich konnte den Tod bis 2021 nicht akzeptieren oder verarbeiten. Gleichzeitig habe ich neben meinem recht stressigen Job mich dazu entschieden als Gesellschafter bei meinem Vater in der Firma zu engagieren. Ich habe lange mit meiner Frau und Schwester gesprochen ob das gut für unsere Familie ist und ich mich verrenne. Mein Bauch hat damals Nein gesagt aber mein Ego und die Erwartungshaltung meines Vaters Ja. Das war ein schlechte Idee, die dann auch zu einem 1 jährigen Streit mit meinem Dad führte und unsere Ehe fast 1/2 Jahr stark belastete.

Bei meinem Arbeitgeber wurde der Job als Führungskraft extrem stressig und ich habe mich dann Ende 2020 auf eine Stelle im Management ohne Personalverantwortung beworben und die Zusammenarbeit mit meinem Vater beendet.

Anfang 2021 ging es bei mir psychisch immer weiter bergab und ich habe dann mit meinem Psychater entschieden, dass ich im Sommer wieder auf Reha gehe um einem Burnout vorzubeugen und nicht wieder so tief abzurutschen.

Im Laufe des Frühjahrs ging es bei mir gut bergauf - jedoch hat mich der Kinderwunsch meiner Frau stark belastet inkl. Kinderwunschbehandlung. Ich habe es versucht mit Sport zu kompensieren, leider auch mit Alk.. Der Prozess war schleichend Abends mal 1 B. und 1 Glas Wein. Es gab genau 3 Vorfälle wo ich es nicht unter Kontrolle hatte - Gintasting in der Firma, 1x Flasche Wein mit Rückzug in mein Büro und das letzte mal 5 B.. Ich habe meine Frau dann emotional weggestossen mit Beleidigungen unter der Gürtellinie und extrem toxischen Verhalten. Ich habe den Druck nicht ausgehalten und es vielen von meiner Seite Worte wie: dann such dir nen anderen oder dann lass dich scheiden wenn es dir nicht passt.

Mir war mein Verhalten die Tage danach extrem peinlich, ich habe bei meiner Frau um Verzeihung gebeten und versucht mich doppelt so stark zu engagieren.

Wir hatten in der Zeit trotzdem zum überwiegenden Teil harmonische Familienwochenenden und auch im Alltag eine gute Zeit. Es kam durch meine Ausbrüche aber immer wieder zu diesen Peaks, wo ich die Ursache in meiner Überlastung und dem gefühlten Druck von allen Seiten sehe.

Im Juli 2021 habe ich angefangen zu Joggen um endgültig das Ruder rumzureißen und wieder auf den Damm zu kommen. Nach 2 Wochen bin ich mit dem Notarzt in die Klinik gekommen und bei mir wurde eine Lungenembolie festgestellt. Ich bin ganz knapp dem Tod von der Schippe gesprungen. Bis heute wurde die Ursache der Lungenembolie nicht diagnostiziert.

Im August 2021 bin ich schlussendlich in eine 5 wöchige Reha - meine Lieben haben mich nach Woche 3 besucht und wir hatten ein Bilderbuchwochenende zusammen mit meiner Frau und meiner Tochter. Ich hatte dennoch das Gefühl, dass sich meine Frau hier schon desitanziert hat und mir unterschwellig vorgeworfen hat, dass ich sie wieder im Stich lasse.

In Woche 4 ist bei mir alles rausgebrochen, was sich seit ca. 1 Jahr angestaut hat. Zusätzlich hat mich meine Frau mit dem Kinderwunschthema sehr unter druck gesetzt - Whatsapp mitten in der Nacht und 1 Telefonat was mich sehr fertig gemacht hat. Ich bin in der Woche dann in die Kneipe um die Ecke mit ein paar Mitaptienten und habe 3 B. getrunken. In der Nacht habe ich dann eine Email geschrieben an meine Frau, dass ich nicht mehr kann und erst einmal eine Auszeit brauche um gesund zu werden. Ich habe keinerlei Trennungswünsche geäussert, nur dass ich für ein paar Wochen ausziehen werde.

Meine Email hat meine Frau so vor den Kopf gestoßen, dass sie mich 2 Tage blockiert hat und mir dann am Ende der 4 Woche via Whatsapp mitgeteilt hat, dass sie sich trennen will, weil sie für mich nur noch freundschaftliche Gefühle hat.

Mich hat das ganze wie ein Schlag getroffen und ich habe die Reha um weitere 2 Wochen verlängert bekommen, da ich in dem Moment extrem suizid gefährdet war.

Nach der Reha bin ich ersteinmal in eine Ferienwohnung gezogen, da mich meine Frau emotional so unter Druck gesetzt hat mit der Aussage: entweder du ziehst aus oder ich nehme die Tochter mit. Sie hat mir dann auch am laufenden Band Wohnungsanzeigen geschickt während der Reha nach dem Motto: ich meine es nur gut mit dir.

Ich habe es geschafft innerhalb von 3 Wochen eine sehr gute Wohnung in der Nähe (5 min Autofahrt) zu meiner Familie gefunden mit eigenem Zimmer für meine Tochter in die ich in 10/2021 eingezogen bin.

In den Wochen und Monaten darauf hatte ich jeden Tag das Gefühl, dass ich in ein schwarzes Loch falle - das hat bis Anfang Februar gedauert, bis ich wieder halbwegs stabil war.

Ich habe in der zwischenzeit wieder zur Flasche gegriffen weil ich so wütend war und dabei meine Frau, Schwiegermutter, Schwägerin massiv emotional verletzt habe. (Personen die mit unserem Konflikt nichts zu tun haben).
Durch meine psychologische Betreuung habe ich es geschafft seit 4 Wochen absolut 0,0 zu trinken und mir vorgenommen bis zu meinem Lebensende keinen Tropfen mehr anzurühren.

Die aktuelle Situation ist folgende:

Meine Frau sucht sich aktuell eine Wohnung, da sie sich das Haus auf Dauer nicht leisten kann. Ich zahle Unterhalt, 2. Wohnung und die Raten für unser Haus und bin froh dass wir beide recht gut verdienen. Meine Tochter sehe ich 2x die Woche Nachmittags und Sonntags mit einer Übernachtung. Wir haben auch Hilfe von der Caritas Elternberatung.

Ich habe in den letzten Monaten so gut wie alles falsch gemacht was es gibt um meine Familie und Ehe zu retten. Toxisches Verhalten, selbstschädigendes Verhalten wie Alk. trinken, Rauchen ob wohl ich immer Nichtraucher war. Ausserdem habe ich versucht meiner Frau auf rationaler Eben zu erklären wie es zu der Situation kam und Sie hat auch gemeint, dass wir eigentlich kein Problem hatten und unsere Streits immer nur aus Kleinigkeiten und Einflüssen von aussen entstanden sind.
Sie hat gemeint sie braucht Ruhe und Stabilität.

Letzte Woche wollte ich mich mit meiner Frau treffen um uns auf mittlerweile freundschaftlicher Basis ungezwungen zu treffen.
Leider hat das aus zeitlichen Gründen - berufliche Termine bei uns beiden nicht geklappt.

Wir haben am Donnerstag telefoniert und ich habe sie direkt gefragt ob es mit uns noch etwas werden kann oder nicht. Sie hat gemeint aktuell nicht auch nicht in einem halben Jahr. Das hat mir total den Boden unter den Füssen weggezogen und ich habe 3 Tage gebraucht um wieder klar zu kommen. Das gute ist sie will sich bis auf weiteres nicht scheiden lassen und alles auf sich zukommen lassen - Wir müssen uns wieder neu verlieben wenn es klappen soll.

Ich habe ihr einen langen Brief / Email geschrieben und ihr meinen Weg vorgestellt:

- ich werde den Alk. ein für alle Mal lassen
- ich werde bei allen Menschen die ich unter Alk. emotional verletzt habe im Verzeihung bitten
- ich werde erstmal versuchen unserer Tochter zu liebe die Freundschaft auszubauen und als Eltern gut zu funktionieren.
- ich werde Sie so gut wie möglich auch über meine gesetzlichen Verpflichtungen finanziell unterstützen
- ich werde meine Therapie durchziehen und meine Lebensweise nachhaltig ändern (regelmäßig Sport, rauchen aufhören und mich nicht mehr mit dem Beruf so unter Druck setzen
- ich möchte das gemeinsame Haus halten und wenn meine Frau auszieht mit unserer Tochter und zum Jahresende selbst wieder einziehen
- ich werde ihr alle Unterstützung geben die sie braucht wenn sie fragt und ihr ansonsten den Freiraum geben den Sie benötigt und mich erstmal um mein eigenes Leben kümmern, dass das stabil läuft.
- ich plane im Frühjahr 5 Wochen Urlaub um den Jakobsweg zu gehen und wieder in meine Mitte zu kommen.


Vlt. könnt ihr mir noch ein paar Tipps geben, es ist in 2 Jahren soviel auch von aussen zusammen gekommen und ich habe die Hoffnung, dass unsere Liebe wieder erblühen kann, wenn ich es schaffe nachhaltig gesund zu werden. Ich denke der Hauptknackpunkt ist, dass meine Frau sehe möchte, dass ich mich nachhaltig drehe und das es langfristig stabil bleibt. Wir hatten die perfekten Voraussetzungen für ein glückliches Leben und ich möchte mit dieser Frau alt werden und weiß dass ich viel Geduld brauche und Energie um das Vertrauen meiner Frau wiederzugewinnen.

Was ich noch ergänzen möchte - Fremdgehen, belügen, körperliche Gewalt oder langsames Auseinanderleben waren bei uns nie ein Thema. S. ging wegen Geburt und meiner Krankheit in letzter Zeit nicht viel.

Alles Liebe und ich bin für eure Kommentare auch gern kritisch von der Damenwelt dankbar.

Daniel.

07.03.2022 11:19 • x 1 #1


Gorch_Fock
Hi Daniel, Du scheinst mit der Zeit ein Suchtverhalten entwickelt zu haben (ähnlich Quartalstrinker). Der Alk. hat dazu stark negative Auswirkungen auf dein Sozialverhalten. Hier brauchst Du prof. Hilfe. Als Frau würde ich auf Deine Ankündigungen ansonsten nichts geben. Dazu kommen Deine vom Leistungsgedanken getriebenen Sportaktionen. Schon mal an Corona / Überlastung nach Impfung gedacht?
Wo ist denn der Punlt Umgang geregelt? Dazu lese ich nichts.

---

Ergänzung der Moderation:

Weiterführende Hilfestellung zu Depressionen und Trennung finden Sie hier:

https://www.meinwegausderangst.de/depre...-trennung/

07.03.2022 12:09 • x 2 #2


A


Trennung wegen Depression und Burnout

x 3


D
Hallo,

zum Thema Alk. - ich hatte immer das Problem, dass ich in Krisen Alk. missbraucht habe - wenn du in einer Depression steckst - fühlst du auf einmal nach 1 Glas Wein 2-3 B. wieder deine Emotionen. Das ist trügerisch und treibt dich weiter in den Burnout. Ich habe 2 Jahre während der Schwangerschaft meiner Frau und als unsere Tochter 1 Jahr alt walt komplett abstinent gelebt was mir sowas von gut getan hat.

Ich habe professionelle Hilfe:

- 1x im Monat Blut abnehmen - CTG langzeitwert denn ich dann zu meiner Psychologin mitnehme
- Erstberatung bei einer Suchtberatungsstelle
- Verweis auf Sitzungen bei den AA - zögere gerade noch, weil ich nicht körperlich abhängig bin aber psychisch anscheinend und bereits in einer Gruppentherapie wegen meinem Burnout bin. Die Beratungsstelle meinte das könnte evtl. zu viel werden.


Umgang ist geregelt über die Familienberatungsstelle also auf Basis des gemeinsamen Sorge und Umgangsrechtes. Ich habe hier von vornhinein mich mit meiner Frau gütlich versucht zu einigen und sehr zurückgesteckt auch was den freiwillgen Auszug aus unserem Haus anging. Sie will auch nur in die Nachbargemeinde mit unserem Kind ziehen. Beim Anwalt waren wir bis jetzt nur um den Unterhalt ausrechnen zu lassen. Alles andere kann ich mit meiner Frau gütlich klären und sage ihr auch immer wieder ich möchte euch unterstützen so gut wie es geht - ich bin einsichtig und habe die gleichen Fehler wie 2017/2018 gemacht.

Wegen der Embolie ich habe daran gedacht - Evtl. ein Impfschaden, da die 2. Impfung ca. 4-6 Wochen vor der Sache war.

Ich weiß dass man viel Geduld braucht und sein Leben nicht Hauruck Aktionen ändern kann.
Ich habe gelernt das bei Burnout Depression es gilt erstmal die Situation zu akzeptieren und sich langsam aber stetig daraus zu kämpfen.

Ich mache jetzt 2x die Woche leichtes Kardio plus Zirkeltraining im Fitness. Das hat mir vor 4 Jahren auch geholfen.

Denkst du das der richtige Weg ist erstmal diesen ganzen Druck und auch die alte Beziehung loszulassen und sich komplett um sich selber zu kümmern? Ich bin ein stark analystischer Mensch und auf rationaler Ebene kann ich mir fast alles erklären. Als Mann fällt es mir sehr schwer mich in die emotionen meiner Frau hineinzuversetzen - ich kann nur vermuten.

Ich denke sie hat aufgegeben, weil Sie denkt in 4 Jahren wieder der gleich Mist bis zu ihrem Lebensende. Sie hat wirklich um uns gekämpft und mir auch versucht bei der Depression immer beizustehen. Sie hat nur am Ende dieses Weggestosse nicht mehr verkraftet - das ist leider eine typische Situation von Depressiven - man möchte mit sich allein sein und den geliebten Partner nicht die letzte Energie raussaugen.

Lieben Dank für deine Antwort.

07.03.2022 13:12 • #3


N
Vielleicht könnte es dir helfen, nicht mehr sooo viel von dir selbst zu erwarten. Hausbau und Kind sind ja die zwei berühmtesten Beziehungskiller. Depression, Burnout und Alk.Konsum wurden dadurch oder deswegen deutlich schlimmer. Aber jetzt hast du diese zwei wichtigen Träume erfüllt bekommen. Vielleicht hilft es dir positiv in die Zukunft zu blicken? Du hast ein gesundes Kind und keine finanziellen Sorgen. Eine klassische Familie hast du nicht mehr aber es gibt andere Modelle...

07.03.2022 13:36 • #4


Y
Weißt, ich kann deine Frau verstehen. Bei Licht betrachtet, warum sollte sie dir nach all dem vertrauen, dass alles anders wird? Die Rückfallgefahr ist hoch. Mach dir nicht zu viele Hoffnungen, dass sie zurück kommt - lebe dein Leben, und wenn du längere Zeit stabil bist, dann öffne dich für eine neue Beziehung.

07.03.2022 13:42 • x 1 #5


D
Danke für euer ehrliches Feedback.

Die Rückfallgefahr bezügl Burnout und Alk. ist hoch ja das weiss ich - trotzdem kann ich meine Familie gerade noch nicht aufgeben. Das Vertrauen hat einen schweren Knacks.

Meine Frau meinte letzte Woche sie kann sich aktuell eine Beziehung nicht vorstellen und auch nicht in einem halben Jahr. Sie will sich nicht scheiden lassen und meinte wer weiss was in einem Jahr ist.

Ich habe den festen Willen um Sie zu kämpfen und Sie hat auch gesagt - du hast diese Trennung gebraucht um die nachhaltig zu ändern - das auf eine liebevolle Art.

Mein Hauptproblem im Kern ist der Leistungsdruck den ich mir selber mache und das kommt aus der Kindheit - ich nehme aktuell jede Hilfe von Psychologen, Familie und Freunden an die ich nur bekommen kann. Es gibt keine Sicherheit, dass die Liebe zurückkommt, aber ich will auch in einer neuen Beziehung mit einer neuen Partnerin nicht noch einmal die gleichen Fehler machen. Ich bin der Meinung wenn ich daran arbeite und das nachhaltig in den Griff bekomme verschwinden die restlichen Symptome.

Ich war am Anfang unserer Ehe und Beziehung ein aktiver lebenslustiger Mann, ein Fels in der Brandung mit Ecken und Kanten, der schon viel erlebt hat und aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen ist. Ich kann voller Stolz sagen, dass ich eine gute Partie bin. Aktuell zieht es mir 3-4x die Woche den Boden unter den Füssen weg, dennoch stehe ich immer wieder auf und schaue einfach nach vorn. Ich habe das Gefühl, dass es seit 4 Wochen ohne Alk. steil bergauf geht und es nur noch besser werden kann.

07.03.2022 13:56 • #6


N
Zitat von daniel_kiefer:
Mein Hauptproblem im Kern ist der Leistungsdruck

Zitat von daniel_kiefer:
trotzdem kann ich meine Familie gerade noch nicht aufgeben.


Diese Familie, wie du es dir vorstellst, gibt es nicht mehr. Einen Reset-Knopf brauchst du. Eine schwere Trennung führt zu positiven Veränderungen. Erst wenn man die Trennung akzeptiert, dann fängt der Prozess an.

07.03.2022 14:07 • x 1 #7


L
Zitat von daniel_kiefer:

Alles Liebe und ich bin für eure Kommentare auch gern kritisch von der Damenwelt dankbar.

ICH lese aus Deinen Zeilen viel guten Willen, aber auch wieder die Tendenz, Dich selbst massiv in Zugzwang / Druck zu bringen. Das wirst Du auf Dauer nicht aushalten.

Du willst wieder alles auf einmal.

Such Dir eine Gruppe AA (oder sowas) in Deiner Nähe - wäre mein Tipp.

Auch Entpannungseinheiten täten Dir wahrscheinlich sehr gut. Körperwahrnehmung usw.

07.03.2022 14:13 • x 2 #8


D
Hallo,

ja das ist mir bewusst das es die Familie so wie sie war nicht mehr gibt. Es gibt keine Paarebene zwischen meiner Frau und mir, weil es von Ihrer Seite keine Gefühle mehr gibt und das ist eben der Schlüssel zur Familie.

Es gibt dennoch die Elternebene und eine freundschaftliche Ebene.

Es gibt auch die Hoffnung, das die Gefühle zurückkommen. Meine Frau ist in Ihren Entscheidungen sehr resolut, dass zeugt von Stärke und ich verstehe und akzeptiere diese Entscheidung und lasse die alte Beziehung los. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in Zukunft keine Paar mehr werden aber gute Freunde.

Ich weiß zu 90% was Sie sich von einer glücklichen Beziehung erwartet und stimme ihr zu 100% zu.
Ich bin aktuell nicht in der Lage ihr das zu geben, da ich meine offenen Baustellen habe.

Ich werde trotzdem weiter um meine Frau kämpfen und habe eine klare Strategie um ihr zu zeigen, dass ich eine reifere Version meines alten Ichs werden kann in das sie sich schon einmal verliebt hat.

Wir hatten im übrigen vor 4 Jahren 4 Wochen Beziehungspause um beide runter zu kommen. Dananch waren wir wie frisch verliebt. Dieses Mal wird es länger dauern und mehr Geduld erfordern - ich habe die Einstellung ich will mit ihr langfristig glücklich werden bis in das hohe Alter. Ich habe kein Zeitproblem auch wenn es 1-2 Jahre dauert - ich habe das Problem wie schon Lumbar geschrieben hat ich setze mich und Sie unter Druck will alles sofort gelöst haben - typisch Mann typisch Techniker

Danke für eure offenen Worte - ich werde diese Woche zur AA Gruppe gehen.

LG Daniel.

07.03.2022 14:41 • x 4 #9


Gorch_Fock
Hi Daniel, guter Schritt. Denn Du brauchst gerade bei der leicht verfügbaren Dro. Alk. die entscheidende Unterstützung. Da ist der eine Monat ein guter Start aber noch keine dauerhafte Auseinandersetzung mit der Sucht. Weiter so.

07.03.2022 18:48 • x 2 #10


N
Hi Daniel, ich habe mich in einigem, was du so beschrieben hast, wiederentdeckt. Nicht in allem aber es gibt doch einige Parallelen - auch ich möchte gerne um meinen Partner kämpfen, indem ich zeige, dass ich zu einer besseren Version von mir werden kann. Wenn du magst, kannst du mir gerne eine PN schicken, vielleicht können wir uns ja ein wenig gegenseitig supporten. Liebe Grüße!

07.03.2022 19:07 • #11


N
Zitat von nightparliament:
indem ich zeige, dass ich zu einer besseren Version von mir werden kann.


Zum Scheitern verurteilt. Man kann nicht heilen, solange der Focus beim Ex liegt. Eine bessere Version von sich selbst werden, ist gut aber erwarten, dass ein Ex es auch so sieht, macht keinen Sinn. Oder wann sollte Ex das Ergebnis bewerten? Ex wird sein Leben weiter leben. Neue Prioritäten haben. Sachen, die für Ex früher wichtig waren, werden keine Bedeutung mehr haben.

Also am besten Sachen tun, die einem selbst gut tun. Egal was Ex davon hält. Durch die Trennung hat Ex signalisiert, dass Ex kein Interesse mehr an eurem Leben hat... Das ist zu akzeptieren.

07.03.2022 19:28 • x 2 #12


N
Zitat von Name:
Zum Scheitern verurteilt. Man kann nicht heilen, solange der Focus beim Ex liegt. Eine bessere Version von sich selbst werden, ist gut aber erwarten, ...

Durchaus richtig, aber vielleicht nicht so zu pauschalisieren es ist natürlich nicht planbar, aber unsere Umstände waren eben so, dass es am Ende so nicht mehr ging, wenn einige Baustellen angegangen werden und jeder erstmal auf sich schaut, vielleicht doch irgendwann wieder. Diese Verbindung hatten wir. Was nicht heißt, dass ich hier sitze und überlege, was Ex wohl gefällt, oder nicht. Ich arbeite an mir und der Rest ergibt sich, oder auch nicht.

07.03.2022 19:38 • x 1 #13


N
Zitat von Name:
Zum Scheitern verurteilt. Man kann nicht heilen, solange der Focus beim Ex liegt. Eine bessere Version von sich selbst werden, ist gut aber erwarten, ...

Darüber hinaus denke ich durchaus, dass sich prinzipielle Vorstellungen usw. nicht komplett ändern (müssen), vorallem dann nicht, wenn man 7 Jahre gemeinsam verbracht hat. Entsprechend glaube ich schon, dass Veränderungen als solche wahrgenommen werden (können).

07.03.2022 19:41 • x 1 #14


D
Der Fokus liegt nicht auf der Ex - ich habe mein eigenes Leben, was sehr gut ausgefüllt ist. Die Wochen vergehen schnell, die Gewöhnung an das Single Papa Leben dauert aber noch. Es tut immer noch extrem weh wenn man andere Familien sieht die nach aussen hin intakt sind.

Logisch gibt es keine Garantie und es kann auch Scheitern - dennoch denke ich dass sich der Kampf lohnt nach 10 Jahren Beziehung und dem was wir durchgemacht und aufgebaut haben. Ich sehe es mit der Heilung so: ich mache das für mich damit ich in Zukunft eine wesentlich glücklichere Beziehung führen kann - sei es mit der Ex oder einer neuen Partnerin - das wird sich ergeben. Ich sehe nur als großen Vorteil wenn man mit dem/der Ex wieder zusammenkommt weiß man worauf man sich einlässt und kennt die Macken und guten Seiten des anderen und beginnt nicht alle Liebesstufen von vorne. Aus meiner Sicht kann es funktionieren, wenn die grundlegenden Werte passen, dass Ganze auf Grund von Äußeren Einflüßen und handwerklichen Beziehungsfehlern (mangelnde Beziehungsarbeit) auseinander gegangen ist.

Ich habe eine Reunion schon erfolgreich hinter mir - bei meiner ersten großen Liebe wo wir nach 2 Jahren noch einmal 2 wunderbare Jahre hatten nach 3 Monaten Pause. Am Schluss war der Altersunterschied und die 2 verschiedenen Lebensabschnitte einfach unüberbrückbar, sodass es auseinander gehen musste. 4 Monate Single und ich habe meine jetzige Ex kennengelernt und es hat von Anfang an soviel besser gepasst.

Also immer an das Gute glauben - ich denke sowieso in solchen Foren reißt dann bei vielen Threads der Faden ab wenn sich Paare wieder versöhnt haben und der negative Anteil überwiegt.

p.s. zu dem messbaren Ergebnis: so sollte man gar nicht denken - einfach machen für sich und schauen was passiert - ich glaube fest daran, dass mit der Zeit StepbyStep der Ex die Veränderungen bemerkt und das Vertrauen und die Gefühle zurückkommen.

07.03.2022 20:10 • x 2 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag