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Trennung weil er trinkt

S
Liebe Mitleser, Nach 3 Jahren Beziehung hat sich mein Partner von mir getrennt.Ich bin 48 er 50. Es hat lange gedauert bis ich gemerkt habe das er ein Alk. hat. Als ich es dann wusste habe ich des lieben Friedens Willen meinen Mund gehalten. Ein Fehler, ich weiss. Er trinkt täglich ca.1,5 Liter B.,manchmal noch härtere Sachen und ist im betrunkenen Zustand erst Sentimental, dann plötzlich fängt er an an allem und jedem rumzunörgeln und alles zu kritisieren. Er wohnt nicht bei mir,hat eine eigene Wohnung in der er mit seinen beiden ,fast erwachsenen Kindern lebt. Er geht regelmäßig arbeiten, seine gesamte Freizeit hat er bei mir verbracht. Gegessen, getrunken, tagtäglich, niemals etwas beigetragen, weder Lebensmittel noch Geld zum Einkaufen.
Ich habe nie was gesagt, es hat mich jedoch belastet,es war mir peinlich ihn darauf hinzuweisen.

Ich bin alleinerziehend, gehe Teilzeit arbeiten, war ständig am Einkaufen.Er hat jeden Abend 2 große Portionen verdrückt.
Ich lebe mit 3 meiner 5 Kinder zusammen,die ich alleine großgezogen habe ,ich meine es war eine harte zeit aber aus allen ist was geworden, sie hängen sehr an mir. Parallel hab ich mich auch noch um seine Kinder gekümmert .
Ich habe ihn nun mit dem Alk. konfrontiert, ich konnte nicht mehr.Er sagte er gibt über 400 Euro im Monat für Alk. aus.Ich war geschockt, mir war klar warum er immer Geldprobleme hatte und sich bei mir praktisch durchgeschnorrt hat.
Er fing an meine 10 jährige Tochter ständig zu kritisieren, sie hatte ihm absolut nichts getan, es war eine zu große psychische Belastung für Sie und für mich.
Nach der Konfrontation, wollte er seine Sachen abholen, meinte er kann so nicht mehr wegen meiner Tochter.
Er hat den Spiess praktisch umgedreht,nun sind wir schuld ,nicht er mit seiner Sucht.
Ich müsste eigentlich froh sein ihn los zu sein aber ich bin unendlich traurig. Es gab natürlich auch schöne Zeiten.Warum ist ihm der Alk. wichtiger ?Wie kann ein Suchtmittel wichtiger sein als ein Mensch den man angeblich liebt?
Ich bin alleine, die jüngste bei ihrem Papa, die großen machen ihr Ding

Ich hab meine Freunde wegen ihm aufgegeben,wie konnte ich nur so dumm und blind sein.
Habt ihr da draußen Tips für mich?wie komme ich raus aus dieser Traurigkeit?
Vielen lieben Dank vorab!

16.06.2017 17:44 • #1


Luto
Zitat von Stefanie48:
Warum ist ihm der Alk. wichtiger ?Wie kann ein Suchtmittel wichtiger sein als ein Mensch den man angeblich liebt?

Die meisten Suchtkranken hören in der Regel nicht wegen einer Beziehung plötzlich auf.

16.06.2017 17:55 • #2


A


Trennung weil er trinkt

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T
Du gibst dir die Antwort mit dem Wort angeblich schon selbst. Er liebt dich nicht, er liebt den Rausch. 400 Euro im Monat, das ist schon eine Hausmarke - selbst wenn er am Kiosk ein 0,5er B. für 2 Euro kauft.

Ein Suchtkranker hat seine eigene Wahrnehmung und Realität. Da wirst du nicht rankommen bzw. eindringen können. Das braucht IMMER professionelle Hilfe und einen Entzug. Wenn du ihn vor die Wahl stellst: Du oder der Alk., dann wird er sagen: DU, obwohl es die Lüge ist. Lügen ist auch ein Suchtmerkmal.

16.06.2017 18:01 • #3


S
Versuche abzuschliessen. Er kann nicht eingestehen, dass er mit seiner Sucht das Problem ist, sonst müsste er ja was unternehmen.

Darum kommt jetzt die Ausrede und die Schuldumkehr: Die Beziehung ist gescheitert, redet er sich zurecht, wegen deiner Tochter.

Du hast es geschafft, deine Kinder zu begleiten und bist eine starke Frau. Nimm ihn nicht wieder zurück, wenn er sich melden sollte. Gib nichts auf Versprechungen, aber vermutlich wird er sich nicht mehr melden, weil dann müsste er sich mit seinem Alk. auseinandersetzen.

Du bist jetzt natürlich trotzdem traurig, es ist eine Trennung und die muss bewältigt und aufgearbeitet werden. Nimm dir dafür Zeit, es wird dauern. Vielleicht versuchst du, deine alten Kontakte wieder aufzufrischen, damit du wieder mehr Kontakte hast. Trau dich, bestimmt werden deine Freunde und Bekannte sich freuen, wieder von dir zu hören.

16.06.2017 18:04 • #4


S
Ganz lieben Dank Sabine 49.
Es tut gut auch die Meinung aussenstehender zu hören,im Grunde weiss ich doch das es keinen Sinn mehr macht.
Er hat jeden Tag bei mir verbracht, mir fast täglich gesagt das er mich liebt,doch anscheinend liebt er dieses Suchhtmittel mehr.Ich bin so entäuscht ,hätte nie gedacht das er den Alk. mir vorzieht.
Was meinst du,war dieses,,ich liebe dich, Du bist das Beste was mir je passiert ist nur so dahingesagt,war es so?

16.06.2017 18:20 • #5


S
Das kann ich natürlich nicht wissen, aber ich denke, er hat gesagt, was er gefühlt hat und er hat dich geliebt.

An erster Stelle steht bei ihm aber leider seine Sucht. Vermutlich hat er angefangen an deiner Tochter herumzukritisieren, als du auch angefangen hast, sein Alk. zu erkennen und zu benennen.

Im Prinzip warst du co-abhängig. Du hast seine Verpflegung und sein Freizeitprogramm für ihn arrangiert und dich, neben deinem Job, deinen eigenen Kindern, auch noch um seine Kids gekümmert. Damit hast du ihm geholfen, aber gleichzeitig seine Sucht auch unterstützt und mit ermöglicht.

Er ist auch alleinerziehender Vater?

16.06.2017 18:30 • #6


Y
Zitat von Stefanie48:
Er hat jeden Tag bei mir verbracht, mir fast täglich gesagt das er mich liebt,doch anscheinend liebt er dieses Suchhtmittel mehr.Ich bin so entäuscht ,hätte nie gedacht das er den Alk. mir vorzieht.Was meinst du,war dieses,,ich liebe dich, Du bist das Beste was mir je passiert ist nur so dahingesagt,war es so?


Meiner Erfahrung nach sind suchtkranke Menschen zur Liebe fähig, weshalb ich mir auch durchaus vorstellen kann, dass er es so gemeint hat, als er dir ich lieb Dich sagte. Allerdings ist er als süchtiger Mensch stets auch dahinter her, seine Sucht zu befriedigen, das ist Teil seiner Krankheit. Er trinkt nicht, um dir weh zu tun, sondern er trinkt, um keine Entzugssymptome zu bekommen. Er wird sein Leben lang als trockener Alk. suchtkrank bleiben, auch wenn er nicht mehr trinkt. Trinkt er bis zur Besinnungslosigkeit?
Hast du für ihn Alk. gekauft und ihn unterstützt, seine Sucht ausleben zu können, ihm z.B. Alibis gegeben. .? Das z.B. machen Co-Abhängige Partner. Wenn du es jetzt erst realisiert hast und dir jetzt erst seine Alk. bewusst wurde, kann ich mir eine Co Abhängigkeit nicht bei dir nicht vorstellen. .das müsstest du selber besser beurteilen können.

Ich finde die Konfrontation mit seiner Sucht hast du richtig gemacht, die jetzt gewonnene Distanz solltest du nutzen und ausbauen. Liebst du ihn noch? Wenn ja solltest du gut auf dich aufpassen und weiter dein Ding in deiner Wohnung machen. du könntest ihm sagen, dass du dich nur mit triffst, wenn er nüchtern ist und nicht nach Alk. riecht.
Und bleib kompromisslos in dieser Linie.

16.06.2017 19:07 • #7


K
Wieso hast Du wegen ihm Deine Freunde aufgegeben?

Es gibt niemals einen Grund, das zu tun. Weder kann oder sollte das jemand verlangen, noch sollte man von sich aus darauf verzichten. Du hast viel geleistet im Leben. Dazu gehört auch, Freundschaften zu schließen und zu erhalten. Gib sie nicht / nie wieder wegen eines Mannes auf. Männer kommen und gehen, aber Freunde bleiben und ich bin mir sicher, dass Deine noch da sind, wenn Du jetzt wieder Kontakt zu ihnen suchst. Eine neue Liebe macht einen ja oft so ein kleines bisschen unzurechnungsfähig. Das wissen Deine Freunde auch.

Warum hast Du ihm jeden Tag Essen hingestellt. Ich würde das wirklich gern verstehen, denn wir sind der gleiche Jahrgang und mir würde das im Leben nicht einfallen. So eine Routine ist ja auch nicht von heute auf morgen da, sondern entwickelt sich. Ein So, heute kümmerst du dich mal um den Einkauf/das Kochen ist nicht schwer und das Ansprechen von daraus resultierenden Belastungen ist absolut legitim. Vielleicht hättest Du dann auch schon früher von seinem Alkohholkonsum erfahren.

Alk. ist eine Krankheit. Man fragt ja auch nicht, wie kann jemandem sein Krebs wichtiger sein als ich o.ä. Er hat keine Abwägung getroffen, was wichtiger ist. Das Trinken ist ein Teil von ihm. Er kann das Trinken nicht einfach sein lassen. Die meisten Menschen haben nicht mal einen ausreichenden Willen, auf Süßes zu verzichten o.ä. Wie soll das dann möglich sein, bei Mitteln von denen man abhängig ist? Selbst wenn er sein Problem angehen wollte, wäre es verdammt schwer.

Ich verstehe Deine Enttäuschung dahin gehend, dass er diesen Willlen anscheinend nicht hat. Woran liegt es, dass Du so lange benötigt hast, um das zu merken, wennn Ihr Euch jeden Tag gesehen habt? Auch das würde ich wirklich gern verstehen.

Bei meinem Ex-Freund merkte ich recht schnell, dass da aus meiner Sicht etwas nicht stimmt, obwohl er nur Niedrigprozentiges trank. Ein kleines bisschen länger dauerte es, bis ich mir sicher war. Etwa nach einem halben Jahr war mir klar, dass da ein Problem besteht und dass ich im Begriff war, Teil des Problems zu werden, wenn ich es weiterhin schweigend hinnehmen würde.

Ich hatte die Absicht, was auch immer kommt, mit ihm durchzustehen, sofern er erkennen, eingestehen und ändern wollte. Ich denke, das wolltest Du auch. Für uns beide kam es nicht mehr dazu (bei mir aus anderen Gründen).

Du bist jetzt traurig. Das ist von seinen Defiziten unabhängig, aber halte Dir vor Augen, was nicht gut war und womit Du nicht länger hättest leben können. Glaube keinen -möglichersweise noch folgenden- Schwüren eines Suchtkranken. Nur Taten zählen.

16.06.2017 19:16 • x 2 #8


S
Liebe KBR
Danke für deinen Beitrag.

Ich will mich nicht rausreden,das vorweg gesagt.
Ich hätte vieles nicht dulden dürfen ,er ist aber auch sehr dominant,war sehr glücklich jemanden gefunden zu haben wollte das nicht gefährden,deshalb hab ich mir alles gefallen lassen.
Wann immer wir einen Streit hatten,man hat gemerkt er möchte mich nicht verlieren, hat immer wieder Kontakt aufgenommen.
Dieses mal nicht.wir haben uns fast eine Woche nicht gesehen, er meldet sich nicht mehr. Ich fühle mich so alleine bin endlos enttäuscht.
Mit Mühe gehe ich meinen Verpflichtungen nach,hocke nur Zuhause und grüble....

16.06.2017 19:27 • #9


sozialtussi
Ich habe erst nach 25 Jahren Ehe begriffen, dass mein Ex ein Alk...ist.
Das ist meistens ein schleichender Prozess.
Er war ein Pegeltrinker und hatte sich stets im Griff.
Ich kann dir aber versichern , dass du ihm nicht helfen kannst.
Es steht immer der Alk. im Mittelpunkt, dafür wird gelogen, verharmlost und verheimlicht.
Im Laufe der Jahre wurde er immer passiver und hatte schließlich keine Kraft mehr für Gemeinsamkeiten.
Einsichtig war er schon manchmal, dass er zuviel trinkt, aber dagegen an kam er nie.
Er trinkt bis heute zuviel.
Er hat eine Frau gefunden, die auch gerne trinkt und ihn machen lässt.
Mich hat der Alk. meines Ex sehr viele Nerven gekostet und viele verlorene Jahre meines Lebens.
Ich bin froh, dass das seit 3 Jahren vorbei ist.
Ich lebe endlich wieder ruhig und
muss mir nicht ständig Sorgen um ihn machen.
Tu das dir und deinen Kindern um Gottes Willen nicht an.
Meiner war an und für sich auch ein netter Kerl, aber das reicht nicht, wenn ich sah, wie seine Kraft, seine körperliche Anziehung und
seine Energie schwand.
Furchtbar...ich war so machtlos.
Erst wenn dein Freund ganz unten ist, dann wird er sich Hilfe suchen.
Denk bitte an dich und deine Kinder.

16.06.2017 19:38 • x 3 #10


K
Zitat von Stefanie48:
Ich hätte vieles nicht dulden dürfen ,er ist aber auch sehr dominant,war sehr glücklich jemanden gefunden zu haben wollte das nicht gefährden,deshalb hab ich mir alles gefallen lassen.


Ich will Dich nicht quälen, wenn ich das frage, aber ich würde es wirklich gern verstehen (und vielleicht hilft es ja auch Dir selbst zu verstehen, was passiert ist).

Du warst von Anfang so glücklich jemanden gefunden zu haben, dass Du Dir das alles gefallen lassen hast? Die paar Moemnte Glück (von so vielen lese ich dafür nicht) waren es Dir wert, Dein Geld, Deine Zeit, Deine Selbstbestimmung, Deine Freunde ... aufzugeben?

Gerade am Anfang ist man doch noch nicht so emotional gebunden, dass man jede Chance der Welt hat, seine Grenzen zu ziehen. Du hast doch vorher auch unabhängig gelebt und so viel geleistet. Und auf einmal lässt Du Dich so auf einen Mann ein, dass Du das aufgibst? Was hat er denn beigetragen?

16.06.2017 20:05 • #11


S
Dankeschön,,sozialtussi,,
Wir haben auch kaum was unternommen, unser Leben spielte sich im Sommer im Garten und im Winter auf dem Sofa ab.
S. ging auch schon lange nichts mehr, er meinte es tut sich einfach nichts mehr ,er habe es für sich mit P....filmen und auch selbst versucht.Ich bin mir sicher das der viele Alk. auch dafür verantwortlich ist.
Im Grunde war ich schon lange sehr unglücklich in dieser Beziehung aber ich habe ihm immer geglaubt das er mich liebt und alleine das hat für mich gezählt.
Mein Selbstbewusstsein ist nicht das beste,obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gibt.Ich habe gelernt das zu einer erfüllten Beziehung mehr gehört als nur die Liebesbeteuerungen des Partners.

16.06.2017 20:15 • #12


Killian
Hmm, Sucht ist Sucht, beschäftige Dich mal mit dem Thema und wie Süchte funktionieren. Da hilft nur Therapie oder eigener Wille, siehst Du ja an Deiner Liebe, kann Dir ein Mensch die Liebe ausreden wenn Du ihn willst und brauchst ? Ähnlich ist es mit Süchten, sie helfen zb. auch zu funktionieren, auf Arbeit, bei Dir ... unterdrücken schlimme Gefühle und betäuben. Gibt immer nen Grund dafür und schlimmer wenn es seelische Gründe hat und nicht nur Gewohnheit ist weil tiefer verankert.

Aber eine Sache ist Fakt, in der Regel trinken besonders emotionale und intelligente Menschen. Unwahr das nur Loser trinken.

Rate ihn zu einer Therapie, unterstütze ihn, setze ihm auch Grenzen aber liebevoll. Denke wenn er realisiert was er verlieren würde, Menschen die ihn und die er liebt, das könnte die Sucht verdrängen.

16.06.2017 20:17 • #13


Memyself
Hallo,

ein herrliches Buch zum Thema Alk ist dieses

randomhouse.de/leseprobe/Alk-Fast-ein-medizinisches-Sachbuch/leseprobe_9783453600485.pdf

Leider ist es so, dass diese Leute sich tatsächlich das Hhirn versaufen. Die graue Masse nimmt stetig ab, Impot. ist da eher das kleinere Problem. Eine Beziehung mit einem Alki ist immer eine Dreierbeziehung mit seiner Freundin ALK.

Im Interesse deiner Kinder solltest du den Kontakt vollständig beenden. Er liebt die Ruhe die er bisher beim Saufen bei dir hatte und das Geld das er sparte weil du ihn mit durchgefüttert hast ( Betreutes Wohnen * lach*). Sei froh das du ihn los bist.
Du hast was Besseres verdient.

16.06.2017 20:47 • x 3 #14


S
Memyself
Dankeschön für den Buchtip.
Betreutes Wohnen ist gut,es trifft tatsächlich den Nagel auf den Kopf.
Ich hatte noch nie ein Problem damit mir und anderen meine Fehler die ich gemacht habe einzugestehen,in diesem Fall hab ich viel zu lange zugeschaut ohne mal den Mund aufzumachen.
Als der Leidensdruck dann immer größer und sein Alk. immer mehr wurde hab ich das Kind dann endlich beim Namen genannt und weg war er.ja es stimmt was mir hier gesagt wurde,er hat sich gegen mich entschieden weil er sonst hätte was ändern müssen,Trotzdem hart ,wenn man an die schönen Zeiten denkt die man hatte und daran was man noch zusammen machen wollte.
Meine Stimmung schwankt grade extrem ,tagsüber ist soweit alles easy am Abend kullern die Tränen.
Ich habe es geschafft meine 5 Kinder alleine grosszuziehen ,was kann mich da denn noch wirklich so schnell umhauen?
Ich danke Euch allen die ihr auf meinen Beitrag hier geantwortet habt von ganzem Herzen.
Jeder einzelne hat mir weiter geholfen.Liebe Grüsse.

17.06.2017 04:54 • x 2 #15


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