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Trennung, Zweifel, Liebeskummer (nach dem anderen)

E
Hallo ihr Lieben,

mein Beitrag ist wohl etwas forenübergreifend, da momentan aber der Liebeskummer mal wieder überwiegt, also hier meine Story. Weiß noch nicht wie ich anfangen soll, hoffe, es wird nicht zu sehr durcheinander...

Habe mich vor über 4 Wochen von meinem Mann getrennt, wir sind über 11 Jahre zusammen und fast 5 Jahre verheiratet gewesen. Er war mein erster richtiger Freund, ich war 16, er 17, als wir zusammen kamen (jetzt bin ich 28 ). Wir sind vor gut einem Jahr in unser gemeinsames Haus eingezogen, dann habe ich die Pille abgesetzt, weil wir Kinder wollten. Im Nachhinein denke ich, dass es ab diesem Zeitpunkt angefangen hat, in mir zu arbeiten, ob das denn alles so richtig ist... Habe ziemlich zu diesem Zeitpunkt eine Affäre mit unserem besten Freund angefangen (bitte keine Kommentare a la so etwas geht gar nicht, ich weiß, wie unfair das ist, aber es ist passiert...). Diese Affäre war größtenteils s.uell geprägt, ich habe mit ihm Dinge erlebt, die mich quasi süchtig gemacht haben ich habe mir das anfangs nicht eingestehen wollen, habe mich aber in den anderen verliebt. Kann an nichts anderes mehr denken. Wir verstehen uns ziemlich gut, liegen auf einer Wellenlänge, allerdings ist immer nur mehr zwischen uns gewesen, wenn er betrunken war. Und darauf besteht er auch, dass das da quasi jede hätte kommen können er sich darauf eingelassen hätte. Ich glaube ihm das zum Teil, weil er wenn er betrunken ist auch Annäherungsversuche zu anderen unternimmt, aber es wird nichts draus. Und zwischen uns war auch mehr, wenn er nicht unbedingt total voll war. Haben auch schon mal eine Spazierfahrt gemacht, lange Spaziergänge, wo wir einfach nur stundenlang gequatscht haben. Und er sagt mir, dass ich eine tollte Frau bin und er auf meine Freundschaft nicht verzichten möchte. Kümmert sich, wenn ich ihn brauche etc. Daher kann ich einfach nicht damit abschließen. Seit dem ich mich von meinem Mann getrennt habe, plagt ihn das schlechte Gewissen, weil er weiß, das er einer der Gründe ist, dass ich mich getrennt habe. Ich habe ihm anfangs auch immer mal wieder gefragt, ob ich meinem Mann nicht die Wahrheit sagen soll, aber das hat er immer abgeblockt am Ende wollte ich ihn nicht verlieren und meinem Mann nicht den besten Freund nehmen. Auch das ist wieder so eine Sache, was soll das für eine Basis für eine beste Freundschaft sein, aber mein Mann hat zwei wichtige Bezugspersonen, mit denen er am ehesten reden kann, seinen Freund und mich....

Zu den Trennungsgründen, ich habe gemerkt, dass mir etwas fehlt. Mein Mann macht seins, ich mache meins. Er ist selbstständig, in vielen Vereinen aktiv, ich habe ihm immer den Rücken frei gehalten und meine Bedürfnisse darüber vernachlässigt. Und auch Zärtlichkeit ist ein wichtiger Punkt. Unser S. war immer 0815, teilweise nach Plan, Samstagsnachmittag Mittagsschlaf... Er ist in der Hinsicht ein wenig verklemmt, schaut beim Fernsehen weg, wenn es bei einem Paar zur Sache geht. Ich bin in der Hinsicht relativ offen geworden, bin in den letzten Jahren dadurch, dass ich recht allein war immer, selbstständiger, durch einen neuen Job selbstbewusster geworden, gehe offener auf die Menschen zu. War früher quasi das Anhängsel meines Mannes.

Seit der Trennung zweifle ich oft, ob es die richtige Entscheidung war. Auch, weil ich wüsste, dass ich mit ihm Kinder haben könnte. Habe das Thema nach langem Hin und Her derzeit auf Eis gelegt, aber wenn ich mit meinem Patenkind zusammen bin, weckt das schon auch Sehnsucht danach. Mein Mann leidet sehr, weint viel, wenn wir uns sehen. Wohne derzeit bei meinen Eltern und mir geht es ganz gut damit, weil ich dadurch Abstand zu beiden Männern habe. Und Sehnsucht zu meinem Haus wird auch weniger. Habe nicht das Bedürfnis, mit meinem Mann in Kontakt zu treten und denke, dass das auch für ihn besser ist. Er kann die Hoffnung aber schwer aufgeben, möchte eine Chance. Er lernt gerade waschen, kochen, sich selbst zu versorgen, wir sind damals nach einem Jahr zusammengezogen und ich habe immer alles gemacht. Zwischendurch denke ich, vielleicht könnte ich ihm die Chance geben. Problem ist, dass meine Gefühle fast nicht mehr vorhanden sind und ich nicht weiß, ob sie irgendwie wieder kommen und dass ich weiß, sobald der andere wieder auftaucht und da wir immer das Dreiergespann waren, wird dies so sein, dass ich wieder hin und weg sein werde.

Ich sehne mich so nach ihm, nach seiner Nähe, seiner Stimme, ja, nach dem S.. Wenn ich dann weiterdenke, komme ich immer wieder an den Punkt, dass eine Beziehung mit ihm vermutlich nicht von ewiger Dauer wäre, er ist 30 und hatte noch nie eine längere Beziehung. Er ist sehr egoistisch, auf sich und seine Bedürfnisse fixiert. Trotzdem habe ich immer wieder den Gedanken ich will ihn, ich will das mit ihm versuchen!. Er hat mir betrunken auch schon mal gesagt, dass er mich liebt. Als ich ihn danach darauf angesprochen habe meinte er, wie seine Mutter, seinen Bruder, seinen Hund. Ich denke, er würde seine Gefühle, sofern vorhanden, nie zulassen... Frage mich manchmal, ob es etwas ändern würde, wenn ich meinem Mann alles erzähle, aber habe dann auch wieder Angst, dass er sich dadurch total von mir abwenden würde. Und dann denke ich wieder, Mensch, dann verbuch das mit dem anderen als nette Erfahrung, es geht irgendwie weiter und da gibt es bestimmt auch andere. Wobei mich das vor eine ganz neue Herausforderung stellt, wie lernt man andere kennen...?! Und dann geht er mir aber wieder nicht aus dem Kopf, gibt bessere Tage und schlechtere Tage, aber irgendwie ist er immer da und wenn ich daran denke, er mit ner anderen, wird mir so übel. Wie kann man jemanden vergessen? Wäre es vielleicht klug, sich wirklich nach jemand anderes umzusehen, um mit beiden Männern besser abschließen zu können? Dass das wahrscheinlich auch nur ne Zwischenlösung wäre und evtl. nichts dauerhaftes, wäre ja evtl. gar nicht schlimm, mir würde vermutlich auch erst mal etwas reichen, das mein Selbstbewusstein poliert...? Oder versuche ich es doch noch einmal (nicht sofort, aber vielleicht in ein paar Monaten...) mit meinem Mann, schaue, ob es was ändert, das er auch zuhause selbstständiger wird, sich nicht immer nur bemuttern lässt?

Alles in allem ein Desaster, in das ich mich da hinein manövriert habe... Aber ich bereue nichts. Ich denke, dass das alles einen Sinn hatte und ich bin auch kein Mensch, der sich deswegen unterkriegen lässt. Aber ich weiß trotzdem nicht, wie das alles weitergehen soll. Ich habe mehrmals in dieser Phase mit meinem Mann geredet, er hat sich in manchen Dingen Mühe gegeben, ich habe versucht, mich zusammen zu reißen, am Ende konnte ich nicht mehr. Habe mich nur noch verstellt.

Wenn irgendwas unklar ist, fragt. Weiß jetzt gerade nicht, ob ich was vergessen habe.

Ich bin ein sehr positiv denkender Mensch und es geht immer irgendwie weiter, aber momentan bin ich doch auf dem Weg zur Verweiflung...

LG, Eure Ela

22.04.2015 11:37 • #1


M
Mit dem besten freund des mannes was anzufangen ist das schlimmste was man machen kann!
Fuer den anderen bist du eine Von vielen und das Mit recht! Du verstehst es auch auf den herzen deines mannes zu trampeln wegen s.! Was anderes gibt es zwischen euch ja nicht!
Ich wurde es meinem Mann erzaehlen Dann waere er zwei falsche menschen Los!

22.04.2015 11:54 • x 1 #2


A


Trennung, Zweifel, Liebeskummer (nach dem anderen)

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H
Hey Ela,

deine Geschichte, oje, nun gut. Der beste Freund deines Mannes ist noch mal oje.
Aus deinen Worten erkenne ich, dass Du dich viel zu früh gebunden hast, mit Haus und Mann.
Auch wenn du heute eine sehr positiv denkende Frau bist, so glaube ich, dass Du sehr wenig Lebenserfahrung hast, was Männer betrifft.

Du scheinst jetzt an einem Lebensabschnitt zu sein, an dem Du alles infrage stellst, was du bisher gelebt hast.

Deine Erfahrung, mit diesem Mann, scheint dich ja komplett aus deiner bisherigen Bahn geworfen zu haben. Dazu möchte ich sagen, dass wir Menschen uns über das S. verlieben, das hat nichts mit Liebe zu tun, eher mit Abhängigkeit.
Eine Abhängigkeit, in der du offensichtlich gefangen bist.

Ich frage mich, ob es bei dir etwas Naivität ist, denn offensichtlich bist du diesem Mann total verfallen. Einen Mann, so wie du selbst schreibst, aus deinen Worten entnehmend, ein sehr oberflächlicher Mann ist.

Welche Zukunft hast Du mit solch einem Mann?
Antwort: keine.

Du bist gut beraten, erst mal dein Leben neu zu ordnen und das ohne andere Männer.
Überlege gut, was Du in deinem Leben erreichen möchtest, wozu Du bereit bist, welche Kompromisse du eingehen kannst, um vielleicht deine Ehe eine Chance zu geben.

Alles andere wird dich langfristig nicht glücklich machen.

LG Hannes

22.04.2015 12:47 • x 1 #3


E
Hallo Hannes, danke für deine Antwort.

Du hast sicherlich recht, es ist mit Sicherheit etwas Naivität, die da im Spiel ist ich denke auch, dass mich das so aus der Bahn geworfen und fasziniert hat, weil ich eben noch keine anderen Erfahrungen sammeln konnte.

Da ich mich nun auch immer wieder damit auseinander setze, habe ich diese Gedanken auch alle schon gehabt, aber ich komme einfach von diesem Mann nicht los... Wahrscheinlich müsste ich auswandern oder so. Das macht mich immer wieder so traurig alles. Ich will das nicht mehr, ich fühle mich wohl, so ungebunden, machen können, was man will, aber dieses Alleinsein macht mich immer mal wieder auch fertig. Und dann vermisse ich ihn logischerweise um so mehr.

Dass er ein sehr oberflächlicher Mann ist, nach außen hin ja. Er hat viele schlimme Dinge erlebt, da steckt viel Selbstschutz und Unsicherheit bzw. Angst vor weiteren Verlusten/Enttäuschungen drin. Harte schale, weicher Kern.

Ach und noch was, ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass so etwas viel häufiger passiert, bester Freund/beste Freundin, einfach, weil man sich gut kennt, sich vertraut ist, wenn man viel gemeinsam macht. Nur redet da keiner drüber wenn es nur um das eine geht, mag das sicherlich auch funktionieren, ohne das jemand Schaden nimmt...

22.04.2015 13:05 • #4


R
Liebe Ela,

ich kann verstehen, wie es Dir geht. Ich war/bin in einer ähnlichen Situation. War in einer festen Beziehung, fast 7 Jahre lang. Hatte dann eine Affäre mit einem guten Bekannten meines Freundes, die mich total aus der Bahn geworfen hat. Ich war schon etwas länger nicht mehr ganz glücklich in der Beziehung und die Sache mit dem anderen Mann hat mein Gefühl dann nur noch verstärkt, da ich gar nicht der Typ für Affären, Lug und Betrug bin. Ich habe mich dann von meinem Freund getrennt - und musste leider feststellen, dass ich mich in den anderen Mann verliebt habe (was niemand weiß). Er hatte (hat?) riesengroße Probleme damit, dass er quasi zwischen die Fronten geraten ist und ich eben die Freundin eines Freundes bin/war. Das Verhältnis ist rausgekommen, als ich noch mit meinem Freund zusammen war. Als ich mich trennte, gab er zuerst dem anderen Mann die Schuld dafür. In vielen Gesprächen habe ich das aber aufklären können. Kurz darauf haben sich mein (Ex-)Freund und der Mann versöhnt und er hat meinem Exfreund wohl sein Wort gegeben...
Das alles begann im Oktober. Im Dezember trennte ich mich. Im Januar/Februar riss der Kontakt auch zu dem anderen Mann ab.
Ich vermisse die Zeit, die wir hatten und hätte so gerne noch viel mehr Zeit mit ihm verbracht. Vielleicht sogar mein Leben. Ich dachte, wir hätten eine Chance.
Er ist inzwischen mit einer anderen Frau zusammen. Das warf mich um. Ich sperrte und blockte ihn überall (FB, WA). Seitdem geht es mir besser. 6 Monate lang hatte ich schlimmen Liebeskummer nur wegen ihm. Seit etwa zwei Wochen geht es endlich besser.
Ich weiß nicht, warum alles so gekommen ist. Wir wohnen in einem Dorf, wo jeder jeden kennt und in dem viel geredet wird. Und manchmal denke ich, dass er sich viel zu sehr hat beeinflussen lassen, anstatt auf seine Gefühle zu hören. Es wurde von Ehre und Moral gesprochen und ihm ständig vorgehalten, dass man so etwas nicht machen würde... Er ist so sehr zwischen die Fronten geraten.
Vielleicht war es aber wirklich nur ein Spiel für ihn.
All das und noch viel mehr sind Fragen, die mich immer noch täglich quälen. Eine Antwort hierauf werde ich nie erhalten. Es gab nie ein klärendes Gespräch. Er hat sich einfach nicht wieder bei mir gemeldet. Mit einem Mal. Das enttäuscht mich und macht mich gleichzeitig unglaublich wütend.
Die Erinnerungen werden immer blasser und mein Herz bleibt nicht mehr stehen, wenn er mir im Auto im Dorf entgegen kommt.
Auch er ist so ein Lebemensch, wie der Mann, mit dem Du eine Affäre hast/hattest. Ich wusste, dass er kein unbeschriebenes Blatt ist und habe alle anderen naiven Frauen immer belächelt - bis ich plötzlich selber unerwartet in dieselbe Situation geschlittert bin Und offenbar habe ich wirklich gedacht, ich könnte ihn ändern...

Mit meinem Exfreund habe ich ein sehr gutes Verhältnis. Aber das hatten wir immer. Wir hatten nie Streit o.ä. Ich verstehe bis heute nicht, warum die tiefen Liebesgefühle zu ihm plötzlich weg waren. Wir hatten eine tolle Zeit miteinander und es gibt eigentlich kaum einen Tag, an dem ich mir nicht wünsche, dass alles wieder so ist wie früher. Aber das geht nicht. Das wird es niemals sein.
Wir treffen uns regelmäßig, besuchen uns gegenseitig. Ich genieße die Zeit, die wir gemeinsam haben. Aber es ist eben gefühlsmäßig anders als früher. Anders, als es in einer Liebesbeziehung gefühlsmäßig sein sollte.
Er hat mir den Fehltritt mit dem anderen Mann verziehn. Ich muss aber gestehen, dass er denkt, dass wir nur ein Mal was miteinander auf einer Party hatten. All das, was danach war an Treffen, Schreibereien usw. - oder gar meine Gefühle zu diesem Mann - weiß er nicht Es ist besser so. Er ist/war schon verletzt genug und hat es einfach nicht verdient. Er gibt sich unglaublich viel Mühe und ist - wie immer - wahnsinnig lieb zu mir. Dann sagt er oft so schöne Dinge, die mich wahnsinnig traurig machen. Und dann verstehe ich wieder nicht, wie das alles passieren konnte und ich könnte mich Ohrfeigen dafür, einen so tollen, liebenswerten Menschen wegen eines so schlechten anderen Menschen so verletzt zu haben

Ich hoffe, das hat Dir einen kleinen Einblick gegeben.... All das ist schon mehr als die Kurzfassung; tut mir leid, dass es trotzdem so lang geworden ist.

Alles Liebe für Dich!

22.04.2015 16:07 • x 1 #5


E
Liebe Regenboegen,

danke, dass du dir die Zeit genommen so ausführlich geantwortet hast.

Es tut auf jeden Fall gut, zu hören, dass es mir nicht allein so geht dass das alles irgendwie zu schaffen sein wird... Wir wohnen auch alle in so einem kleinen Dorf, wo viel geredet wird. Ich würde sehr gern dorthin zurückkehren, aber momentan bleibt mir das Herz tatsächlich kurz stehen, wenn er mir auf dem Weg zur Arbeit mal entgegen kommt. Manchmal genieße ich dieses Gefühl, verknallt zu sein, aber das dauert meistens nicht lange an.

Ich wünsche dir alles Gute! Ela

22.04.2015 16:23 • #6


R
Liebe Ela,

warum ist denn der Kontakt zu der Affäre abgebrochen? Hast Du die Affäre beendet oder er? Weiß er, dass Du mit ihm zusammen sein möchtest?

Ich denke, auch Du benötigst erstmal Abstand zu allem. Zu Deinem Mann und zu der Affäre. Du schreibst ja selber, dass Dir der jetzige Abstand gut tut.

LG

22.04.2015 16:29 • #7


R
Zitat von elaine86:
Manchmal genieße ich dieses Gefühl, verknallt zu sein, aber das dauert meistens nicht lange an.


Es ging mir ganz genauso - bis es dann anfing, weh zu tun... Das Gefühl, wieder auf Wolke 7 zu schweben, war unglaublich. Aber ich bin sprichwörtlich abgestürtzt.

22.04.2015 16:31 • #8


E
Der Kontakt ist bisher noch nicht richtig abgebrochen, da wir nach der Trennung sehr viel miteinander geredet haben. Wir liegen wie gesagt, auf einer Wellenlänge, ich kann mit ihm über ALLES reden. Aber er hat mir gesagt, dass das andere zwischen uns vorbei ist, auch wegen seines schlechten Gewissens. Er sagt dann wieder, dass er mich mag auch nicht aus der Welt ist. Er weiß, dass ich gern mit ihm zusammen wäre ihn mehr als nur mag.

22.04.2015 16:35 • #9


H
Das was du hast ist eine typische quarterlife crisis.

Am besten für alle Beteiligten ist es, wenn du es gestehst und dann wegziehst. Dein Mann kann ja leider nicht weg, da er ein Haus gebaut hat.

Seinen besten Freund würde er wohl verlieren, aber das ist kein wirklicher Freund. Wie kann er deinem Mann überhaupt noch in die Augen schauen. Wahrscheinlich war er sogar noch Trauzeuge bei eurer Hochzeit.

Zudem solltest du dich mit dem Gedanken anfreunden, dass du für deine Affäre nicht mehr als Spaß warst und weiterhin bist. Ich kenne viele solcher Männer, ich war lange Zeit auch so. Man hält sich diverse Frauen warm und erzählt ihnen, wie toll und besonders sind, betrunken sagt man ihnen gerne auch mal dass man sie liebt. Jeder Mann weiß, was so etwas bei Frauen auslöst. So bindet man viele verschiedene Frauen an sich und kann sich aus einer Reihe an Frauen bedienen, je nachdem auf welche man gerade Lust hat und je nachdem welche einem gerade am meisten bedeutet. Im Endeffekt geht es aber nur darum nicht allein zu sein, Nähe zu finden und sie alle abzuschleppen.

Dass du zu deinem Mann nicht zurückkannst hast du ja wohl selbst schon festgestellt, denn du liebst ihn nicht mehr. Außerdem rennt ja deine Affäre da immer bei euch mit rum.

Du hast massive schei. abgezogen und solltest, allein deinem Mann und dem letzten Jahrzehnt zu liebe, mal dazu stehen und mit der Sprache rausrücken. Denn dann kann auch dein Mann sich besser von der ganzen Sache lösen. Das hat er wohl verdient, statt die nächsten Jahre damit zu verbringen sich für dich frei zu halten, da er von nichts eine Ahnung hat.

22.04.2015 17:06 • x 1 #10


H
Hey Regenbogen,

ich glaube auch, dass viele Partner nicht ehrlich in einer Beziehung miteinander umgehen. Nur schade, dass Du deinem damaligen Freund nur die halbe Wahrheit erzählt hast.

Ich frage mich, wie Du mit dieser Lüge ständig deinen damaligen Freund noch in die Augen schauen kannst?

Aber nun gut Du scheinst daraus gelernt zu haben.

22.04.2015 17:07 • x 1 #11


R
Hallo Ela!
Nun sind ein paar Tage verstrichen... Wie geht es Dir im Moment? Wie ist der Stand der Dinge?
LG

28.04.2015 09:34 • #12


E
Hallo Regenboegen,

lieb, dass du fragst... Generell geht es mir schon gut, aber wenn dann Zeit zum Nachdenken ist, wird’s schwieriger...

Habe am Wochenende einen Tag mit meinem Mann verbracht, Shoppen, Essen, Kino. War etwas seltsam, aber ok. Er fing zwischendurch mal davon an, dass wir mehr gemeinsam unternehmen sollten, damit wir feststellen (bzw. ich feststelle), ob es noch eine Chance gibt. Auch gemeinsam geplante Aktivitäten, die noch anstehen. Er merkt dann immer, dass ich nicht so begeistert davon bin und oft sage ich dann auch, dass ich das eigentlich nicht möchte, er versucht dann, nicht weiter zu bohren.

Sind z.B. noch auf einer Hochzeit eingeladen, habe erst gedacht, ich gehe vielleicht allein dort hin, aber kann ihm ja auch nicht verbieten, auch dort hin zu gehen. Und wenn würde wir schon zusammen hin gehen, denke ich. Total schwierig…

Habe den Tag über viel an den anderen gedacht, weil mein Mann auch immer im Kontakt zu ihm steht. Letztendlich sind die Gedanken vordergründig s.ueller Natur, aber er fehlt mir auch als Freund.

Ich glaube (ich sage bewusst glaube, weil ich mir momentan selbst nicht traue, nicht weiß, ob ich das wirklich so empfinde oder mir teilweise versuche, Dinge ein-/auszureden...), dass, je mehr Zeit vergeht, desto distanzierter stehe ich eigentlich dazu, es noch einmal mit meinem Mann zu versuchen. Habe zwischendurch immer versucht, mir vorzustellen, was wäre, wenn er Annäherungsversuche machen würde. Bin darüber dann zu dem Schluss gekommen, dass ich das bestimmt ganz schön fände, weil mir irgendwie sowas fehlt, aber grundsätzlich ist das wohl eher allgemein die Nähe zu jemandem, das Alleinsein, das manchmal schlimm ist und das Bedürfnis, jemandem mit allem drum und dran nah zu sein… Vielleicht auch Sehnsucht nach Gewohnheit oder sowas?

Und dann schlägt das schlechte Gewissen ein wenig zu. Dass mir ja kein Zacken aus der Krone bricht, wenn ich ihm halt den Gefallen tu und ab und an etwas mit ihm unternehme. Aber eigentlich will ich das gar nicht, ihm nicht weitere Hoffnungen machen. Vielleicht habe ich auch einfach Angst davor, es wirklich endgültig zu beenden.

Darüber hinaus hätte ich eh den anderen im Hinterkopf, daran wird sich so schnell nichts ändern. Und auch, wenn ich den einfach nicht loslassen kann, weiß ich, selbst wenn es irgendwie, irgendwann eine Möglichkeit gäbe, dass es vermutlich auf Grund der Vorgeschichte immer schwierig sein würde. Von daher möchte ich schon irgendwie versuchen, mich davon zu verabschieden, aber das scheint nicht einfach zu werden…

Habe mit einer guten Freundin darüber gesprochen, sie war vor kurzem auf einer Kur und hat mir schon öfters mal vorgeschlagen, eine Gesprächstherapie zu machen. Sie hat mir auch den Vorschlag gemacht, ob ich mich vielleicht einfach mal ein wenig nach jemand anders umsehe, mich anderweitig orientiere, um mal zu sehen, wie das so ist.

Letztendlich drehe ich mich immer wieder im Kreis. Fühle mich wohl, so auf mich allein gestellt, muss auf niemanden Rücksicht nehmen. Kann das meistens genießen. Nur dann eben doch Zweifel, ob das alles so richtig ist, ob ich meinem Mann noch eine Chance geben muss, ob ich weiter um den anderen kämpfe…

28.04.2015 12:47 • #13


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