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Trennungsschmerz, obwohl die Trennung richtig war

ViolaO
Das hatte ich jetzt nicht erwartet, dass es mir letzten Endes so viel ausmachen würde.
Es hat sich schon vorher abgezeichnet irgendwie. Anfang des Jahres bin ich aus der gemeinsamen Wohnung wieder ausgezogen, aus dem Gefühl heraus, ich habe überhaupt keinen Raum für mich. Erst wollte ich mich endgültig trennen, hoffte dann aber, mit etwas Abstand würde es wieder besser gehen.
Hat nicht geklappt, ich hatte das Bedürfnis nach noch mehr Freiraum bzw. -Zeit, während er sich mehr Nähe und Gemeinsamkeit wünschte, was permanent zu Konflikten führte.

Im November hat er dann plötzlich den Kontakt abgebrochen. Er war über das Wochenende unterwegs, und am Ende eines ganz normalen WhatsApp-Chats hat er auf meine gute-Nacht-Nachricht nicht geantwortet.
Okay, manchmal liest man die nicht mehr, aber am nächsten Tag kam auch nichts, keine Info, was er macht, ob er auf dem Heimweg oder schon zurück ist o.ä. Das wäre das „Normale“ zwischen uns gewesen. Dabei war er durchaus regelmäßig online.

Vorgeschichte dazu: es kam immer wieder vor, dass er sich aus für mich oft nicht nachvollziehbaren Gründen plötzlich zurückzog, verstummte und dann für ein bis drei Tage einsilbig und mürrisch war. Oder sich eben nicht meldete.
Ich hatte schon lange keine Lust mehr, darauf einzugehen.
Versuche, über das Thema zu sprechen, führten zu nichts oder zu Streit. Also habe ich das Problem für seins erklärt und mich um einen möglichst neutralen Umgang bemüht, solange bis er von selbst wieder aus der Versenkung kam

Diesmal tat er das nicht. Es kam einfach gar nichts mehr. Ich habe mir mehrmals auf die Finger gehauen, um nicht doch wieder den Kontakt zu suchen. Meine Gefühle waren erst sehr gemischt. Ich habe geschwankt zwischen: na gut, dann brauche ich nicht mehr darüber nachzudenken, ob vielleicht doch noch was zu retten gewesen wäre, und auf der anderen Seite: was ist das für eine Art, eine Beziehung zu beenden? Hätte ich nach neuneinhalb Jahren nicht wenigstens eine klare Aussage verdient gehabt?

Ich war einerseits wütend, aber es war auch Erleichterung dabei.
Und jetzt, nachdem der ganze Weihnachtstrubel vorbei ist, hänge ich plötzlich im Loch, fühle mich verlassen und abserviert.
Dabei will ich es gar nicht rückgängig machen, es ist gut so wie es ist.

30.12.2023 22:33 • #1


ViolaO
Auf einem Spaziergang über den Friedhof kam mir heute der düstere Gedanke: es fühlt sich an, als ob jemand gestorben wäre, Jemand, mit dem man noch was zu klären hatte.

30.12.2023 22:50 • #2


A


Trennungsschmerz, obwohl die Trennung richtig war

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F
Liebe Viola,
ich kann dich sehr gut verstehen, war bei mir ähnlich. Man kann irgendwie nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Man hofft, dass er sich positiv verändert. Und wenn da gar nichts mehr kommt, dreht man am Rad.
Bei meinem Ex hatte ich den Verdacht, dass da eine Neue im Spiel ist, was er anfangs abstritt, aber mittlerweile zeigt er sich händchenhaltend mit ihr in der Öffentlichkeit.
Ich hoffe mal, das ist bei deinem Ex nicht der Fall, weil das tut nochmal extra weh.

30.12.2023 23:32 • x 1 #3


ViolaO
Das ist wahr, sehen möchte ich das im Moment auch nicht. Möglich wäre es.
Ist aus seiner Sicht wahrscheinlich einfach die logische Konsequenz, anderswo suchen zu gehen, wenn man in der aktuellen Beziehung nicht mehr das findet, was einen glücklich macht.
Für mich ziehe ich es vor, erstmal die eine zu verarbeiten, ehe ich mich in die nächste stürze.

31.12.2023 00:06 • x 1 #4


ElGatoRojo
Zitat von ViolaO:
Diesmal tat er das nicht. Es kam einfach gar nichts mehr. Ich habe mir mehrmals auf die Finger gehauen, um nicht doch wieder den Kontakt zu suchen. Meine Gefühle waren erst sehr gemischt. Ich habe geschwankt zwischen: na gut, dann brauche ich nicht mehr darüber nachzudenken, ob vielleicht doch noch was zu retten gewesen wäre, und auf der anderen Seite: was ist das für eine Art, eine Beziehung zu beenden?

Was für eine Art nach 9 Jahren, wie ein Geist im Nebel zu verschwinden. Aber auch dein Gedanke: Na, dann eben nicht!

Wenn denn diese Beziehung beiderseits so ohne Bedauern aufgegeben wird - was ist dein Problem? Dann ist es eben zuende und Peng!

31.12.2023 00:12 • x 1 #5


ViolaO
Ja, dachte ich zuerst auch. War ja fast klar, dass es darauf hinausläuft. Das irritiert mich ja gerade so.

Andererseits wäre es, mal nüchtern betrachtet, sehr merkwürdig, wenn man neun Jahre mal eben da Acta legen könnte. Da würde man sich wohl ganz schön was vormachen.

31.12.2023 00:21 • x 1 #6


Tikanno
Du sprichst von Erleichterung. Warum konntest du dich dann nicht trennen obwohl du ihn immer weiter weggedrängt hast?
Jetzt ist es irgendwie wie ein schleichender Tod, der beidseitig einfach hingenommen wird.
Möchtest du noch ein klärendes Gespräch mit ihm überhaupt führen, um die Trennung klar auszusprechen? Würde dir das helfen?

31.12.2023 00:37 • #7


ViolaO
Naja, mir fehlt schon der klare Abschluss, aber nach dieser Wegschleichnummer ist mir nicht mehr so wirklich nach Gespräch.
Das muss ich jetzt mit mir selber ausmachen. Hilft schon, mich hier im Forumndarüber auszulassen,

Und du hast recht, ich frage mich das auch, wieso ich nicht spätestens mit meinem Auszug die Trennung durchgezogen habe.



Und d

31.12.2023 01:38 • #8


Tikanno
Schon creepy nach 9 Jahren einfach in den Ghostmodus zu gehen...Auf jeden Fall eine respektlose Art.

Falls er noch Sachen bei dir hatte, dann donner die in die Tonne und gut ist.

31.12.2023 12:35 • #9


ViolaO
Da wären ein Kopfhörer und ein kleiner Akkuschrauber, die ich noch leihweise habe. Kann er natürlich zurückhaben, sollte er danach fragen.
Meinen Esstisch kann er behalten. Sonst ist da nichts Wesentliches mehr auf beiden Seiten.

Dieses stillschweigende Verschwinden habe ich in der Zeit mehrmals bei ihm beobachten können. Ein bis dahin guter Freund wurde auf einmal „komisch“ (kann sein, kann ich nicht beurteilen), da hat er sich nicht mehr bei ihm gemeldet und ist ihm an der gemeinsamen Arbeitsstelle (großer Betrieb) aus dem Weg gegangen.
Zu seiner Mutter hat er vor ein paar Jahren den Kontakt auf ähnliche Weise eingestellt, mit seiner Schwester besteht schon ewig keiner mehr.
Mit einzelnen Menschen aus meiner Familie wollte er plötzlich nichts mehr zu tun haben, so dass er zu keinem Treffen mehr mitgekommen ist.
Also eine bekannte und bewährte Problemlösungsstrategie für ihn.

31.12.2023 13:22 • #10


ViolaO
Gerade noch einen kleinen Konflikt gehabt. In der gemeinsamen Freundesgruppe schrieb jemand einen Silvestergruß.
Hab geantwortet wie sonst auch, Gruß und lustiges Bildchen.

Da ist natürlich eine Grenze, wo ich mich nicht völlig entziehen kann. Was ich schreibe, liest er natürlich auch. Unbehagliches Gefühl

31.12.2023 20:30 • #11


Tikanno
Ist doch okay und völlig nachvollziehbar, was soll schon passieren - schweigt er sich halt auch in der Gruppe tot...und?
Du kannst dich ja nun auch nicht in Luft auflösen. Es sind eure gemeinsamen Freunde. Bedeutet ja nicht, dass du jetzt euren Freundeskreis den Rücken kehren musst.

31.12.2023 21:21 • #12


ViolaO
Oh nein, das werde ich ganz sicher nicht! Zumal das zuerst meine Freunde waren.
Und er schreibt tatsächlich selbst nicht mehr in der Gruppe.

31.12.2023 21:31 • x 1 #13


ViolaO
Falsch, er hat nun doch ein frohes neues Jahr gewünscht. ‍️
Kann ich ihm natürlich nicht verbieten, aber mir bekommt es besser, wenn ich absolut nichts von ihm höre und sehe.

01.01.2024 11:02 • #14


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