4

Trennungsschmerz fünf Monate nach der Trennung

D
Hallo in die Runde,

habe mich neu hier angemeldet, weil ich nun meinen Kummer doch ein wenig von der Seele schreiben muss. Im Prinzip durchlaufe ich eine Phase, die hier ja im Prinzip jeder schon durchgemacht hat, aber ich persönlich noch nie so stark wie jetzt.

Aber kurz zur Vorgeschichte. Vor sechs Jahren lernte ich meine jetzige Ex-Freundin kennen. Ich hatte damals bedenken, da zwischen uns ein relativ großer Altersunterschied bestand. Sie war 18 und ich 31. Jedoch waren die Gefühle so stark, dass ich mir sagte, komm lass es uns versuchen. Insgesamt verlief die Beziehung doch sehr gut, der Altersunterschied war kein Thema und man ergänzte sich gut. Wir haben uns größtenteils nur am Wochenende gesehen, da es beruflich nicht anders machbar war. Gestritten haben wir prinzipiell nie.
Jedoch bin ich ein Typ, der leider zu wenig Zuneigung ihr gegenüber gezeigt hat. Sei es sie mal in den Arm nehmen oder ihr sagen, wie toll ich sie finde und sie liebe und all diese Sachen. Warum ich das nicht getan habe, kann ich mir heute selbst nicht erklären.
Einen Tag im Dezember des vergangenen Jahres kam genau diese Problematik ihrerseits zur Sprache, nachdem ich sie gefragt habe, was mir ihr los ist, weil sie etwas komisch drauf war. Schon da hatte sie Zweifel, ob es so weitergehen kann, aber wo der Schuh ganz speziell überall drückt, kam selbst da nicht raus.
Ich war dennoch mit der Situation irgendwie überfordert und hab gar nicht gemerkt, wie ernst es zu sein scheint und sagte dann im Affekt Ich bin so wie ich bin, wenn du damit nicht klar kommst, musst du gehen. Einfach nur bescheuert.

Sie blieb. .bis Mitte Juni. Dann kam sie vollkommen unverhofft zu mir und sagte, dass es nach knapp sechs Jahren nicht mehr geht. Im letzten halben Jahr lief es dennoch halbwegs normal, vielleicht nicht mehr so harmonisch und man hat sich etwas seltener gesehen, aber dass es ihr so schlecht ging, habe ich leider nicht wahrgenommen.
Dann sagte sie mir hinterher auch, dass sie sich einfach nicht genug wertgeschätzt gefühlt, ihr die Unterstützung von mir gefehlt hat und eben dieses in der Öffentlichkeit zu ihr stehen. Wir haben uns dann noch zwei Mal getroffen, um zu reden, wo dann eben noch mehr Kleinigkeiten oder Aussagen, die ich getätigt haben soll, zur Sprache kamem, woran sie sich offenbar gestört hat. Leider hat sie mich vorher nie darauf angesprochen. Vielleicht war es die fehlende Erfahrung oder sonst was, denn es ist ihre erste Beziehung gewesen.
Sie ist eine Person, die nur heile Welt möchte. Alles muss harmonisch sein, es darf keinen Streit geben. Ich muss mich natürlich auch nicht zwingend streiten, bin aber der Meinung, wenn der Schuh irgendwo drückt, sollte es angesprochen werden. Gerade, wenn einen die Situation so sehr belastet. Nur sie hat alles in sich hineingefressen, bis es irgendwann aus ihr raus kam. Mit etwas Abstand kann ich sagen, dass ich ihre Gründe für die Trennung nachvollziehen kann, aber trotzdem nicht verstehe, weshalb sie mir das nie klar und deutlich gesagt hat.

Wie dem auch sei, die Zeit am Anfang war für mich die Hölle. Ich konnte nichts essen, auf Arbeit keine Konzentration mehr, ich habe in den ersten sechs Wochen so viel geweint, wie in meinem ganzen Leben nicht. Na ja, ihr kennt es ja alle, aber für mich persönlich doch eher Neuland, weil ich jemand bin, der sonst immer recht gut drauf ist.
Mit der Zeit wurde es dann etwas besser, aber jetzt, nach nicht ganz fünf Monaten, habe ich das Gefühl wieder total am Anfang zu stehen. Die Tränen sind teilweise zurück und trotz Ablenkung, kommen die Gedanken immer wieder.

Es ist aktuell so, dass wir sporadisch Kontakt haben, zudem im selben Verein aktiv Sport betreiben und uns daher gelegentlich sehen. Wir reden dann ab und an miteinander, aber es fühlt sich halt alles sehr verkrampft an.

Wie ich schon erwähnte, ich dachte, ich sei etwas mehr drüber hinweg, aber anscheinend mache ich mir was vor, denn ich vermisse sie wirklich immer noch sehr. Der Spruch, dass man erst merkt, was man hatte, wenn man es verloren hat, ist hier wirklich mehr als zutreffend.

Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht so richtig weiter weiß. Meine Lebensfreude ist irgendwie weg und ich frage mich nach wie vor wozu überhaupt aufstehen. Eigentlich dämlich so zu denken, aber es lässt sich nicht steuern.

Ein Geheimrezept, wie es mal wieder vorwärts gehen kann, wird es nicht geben, aber vielleicht gibt es ja doch noch irgendwelche Tipps, die helfen könnten.

Wenn es nach mir geht, würde ich natürlich gern versuchen um sie zu kämpfen, obwohl mir natürlich klar ist, dass man um Gefühle nicht kämpfen kann, aber der Punkt der Aufgabe ist bei mir zumindest noch nicht komplett erreicht.

04.11.2021 09:51 • #1


K
Das ist halt ganz einfach eine Zeitfrage...... 5 Monate ist nach 6 Jahren nicht gerade viel. Dann kommt dazu, dass Du hin und wieder Kontakt mit ihr hast. Ich habe den regelmässig und kann Dir versprechen, dass das mit ein großer Faktor ist. Du kannst nur weiter durchhalten und noch mehr Zeit ins Land gehen lassen.

Gehe aber auch aktiv in die Entwicklung. Zwinge Dich loszulassen. Mach viel für Dich und gestalte Deine Freizeit. Es wird besser, aber wie gesagt, nur über die Zeit.

Ich fühl da echt mit Dir. Es ist eine dermassene schei., dass es fast nicht zu beschreiben ist.

04.11.2021 11:00 • #2


A


Trennungsschmerz fünf Monate nach der Trennung

x 3


D
Ja, ich weiß...wobei das mit dem Durchhalten gar nicht so einfach ist. Man realisiert mittlerweile erst so richtig, was man mehr oder weniger falsch gemacht hat. Und was auch interessant ist, in der Beziehung war man teilweise froh alleine zu sein und nun verhält es sich genau umgekehrt und man würde sich freuen die Person wieder bei sich zu haben.

Dass der Kontakt ein großer Faktor ist, bedeutet in dem Fall wahrscheinlich, dass es eher schlecht ist, oder?
Ich hab halt einfach versucht zu schauen, wo wir stehen, ob wir halbwegs normal irgendwie miteinander umgehen können. Die Hoffnung, dass sich irgendwann vielleicht doch noch etwas entwickelt, ist ja leider immer noch sehr präsent.

Und da ist eben auch das Problem mit dem Loslassen. Mein Kopf sagt mir, dass ich die Gedanken an sie ausschalten muss, aber das Herz spielt nicht so mit. Eine Weile lief das zwar ganz gut, aber mittlerweile ist die Phase wieder erreicht, wo du auf Arbeit sitzt und aus dem Nichts heulen könntest. So kenne ich mich wirklich überhaupt nicht.

Das bisschen Freizeit, was ich habe, habe ich bisher schon immer so gut es geht genutzt, aber diese sch....Gedanken kommen immer wieder. Und dann macht man natürlich noch den Fehler, sieht den WhatsApp Status, wo sie super glücklich und hübsch aussieht, da ist der Ofen natürlich erstmal wieder komplett aus.

Wie du selbst sagst, dermaßene Schei.....

04.11.2021 13:10 • x 2 #3


DieSeherin
vielleicht kommt diese trauer jetzt mit aller macht wieder, weil du gar nicht wirklich um sie trauerst, sondern dich nach einer beziehung sehnst?

04.11.2021 14:33 • #4


K
Zitat von DieSeherin:
vielleicht kommt diese trauer jetzt mit aller macht wieder, weil du gar nicht wirklich um sie trauerst, sondern dich nach einer beziehung sehnst?

Der Einwand macht immer Sinn. Das sollte man auf jeden Fall für sich klären. Hab ich auch gemacht.

Zitat von Daniel-84:
Dass der Kontakt ein großer Faktor ist, bedeutet in dem Fall wahrscheinlich, dass es eher schlecht ist, oder?

In den allermeisten Fällen ist das kontraproduktiv, ja. Aber halt nicht in allen. Du merkst aber, dass es Dir nicht gut damit geht, oder? Ergo ist das auch nichts für Dich. Wenn es zu schlimm wird, musst Du ihr aus dem Weg gehen.

Zitat von Daniel-84:
Die Hoffnung, dass sich irgendwann vielleicht doch noch etwas entwickelt, ist ja leider immer noch sehr präsent.

Jepp, das ist mehr als logisch. Deswegen meidest Du sie auch nicht komplett. Sondern Du begibst Dich in den Kontakt in der Hoffnung, dass noch was geht. Du hast also noch nicht abgeschlossen. Hast Du Dich vielleicht bislang in Verdrängung geübt? Männer machen das häufig. Frauen gehen sehr tief ins Gefühl und setzen sich damit auseinander. Daher sind sie mit der Trennung in der Regel auch schneller fertig.

Zitat von Daniel-84:
aber mittlerweile ist die Phase wieder erreicht, wo du auf Arbeit sitzt und aus dem Nichts heulen könntest. So kenne ich mich wirklich überhaupt nicht.

Ich mich auch nicht. Geheult habe ich zwar nicht, aber ich leide ähnlich wie Du. Bei mir ist aber auch noch nicht soviel Zeit vergangen. Du wirst duch diese sch. noch solange gehen, wie Du brauchst, um zu verstehen, dass es aus ist.

Zitat von Daniel-84:
Und dann macht man natürlich noch den Fehler, sieht den WhatsApp Status

Das war das erste, was ich mir abgewöhnt habe. Ich sehe auch, wenn sie einen postet, aber ich werde den Teufel tun und die mir anschauen. Du solltest das auch lassen. Sicherlich hast Du bemerkt, dass es Dir nichts bringt, im Gegenteil, Dir geht es schlagartig schlechter.

04.11.2021 15:09 • #5


D
Erstmal vielen Dank für die Antworten.

Zum Thema, ob ich mich nur nach einer Beziehung sehne, kann ich ganz klar sagen: nein.
Ich hatte ja nun viel Zeit zu Reflektieren und mir Gedanken zu machen und da habe ich für mich persönlich festgestellt, was für einen tollen Menschen ich mit meinem Verhalten teilweise verletzt und dadurch verloren habe. Ich will die Schuld natürlich nicht nur bei mir suchen, denn fehlende Kommunikation ist hierbei wohl ein ganz entscheidener Faktor.

Mir geht es eigentlich immer besser, wenn wir Kontakt haben, aber im Endeffekt ist das wahrscheinlich ein Trugschluss, weil man sich sinnlos Hoffnung macht, dass noch was geht, wie du schon gut beschrieben hast, da ich noch nicht abgeschlossen habe. Womöglich habe ich es wirklich mehr verdrängt als zu verarbeiten, aber dadurch, dass man immer mehr realisiert, was da passiert ist, kommt es vermutlich nach und nach bei mir an.

Evtl. spielt es auch eine Rolle, dass es für mich doch recht überraschend und plötzlich kam, während sie sich schon länger damit befasst hat.

Wie viel Zeit ist bei dir denn aktuell vergangen und wie bewältigst du das Ganze?

05.11.2021 07:58 • #6


K
Ja, wenn so dieses latente es könnte ja doch noch was werden-Gefühl da ist, verschleppt es den Trennungsschmerz. Aber das kannst Du ja für Dich ganz gut sagen, ob das zutrifft. Wenn man weiss, man sieht sich, spürst Du ja, was in Dir abgeht. Bereite Dich aber für den Ernstfall vor - zum Beispiel auf den Zeitpunkt, wenn sie MIT jemandem da ist. Oder mal bei einer passenden Gelegenheit von ihr der Spruch kommt Du, es ist wirklich vorbei.
Man sollte sich auch die Frage stellen, ob die Zeit nicht sinnvoller genutzt würde, wenn man sich ganz bewusst mit dem Ende der Beziehung auseinandersetzt und akzeptiert, dass es so ist. Allerdings denke ich nicht, dass das irgendjemand freiwillig macht, wenn wenigstens im Kopf die Wahrscheinlichkeit auf eine Reunion nicht vollständig ausgeschlossen ist.

Bei mir ist es erst knappe 6 Wochen her. Inkl. der Tatsache, dass ich sie jeden Arbeitstag sehe. Sitzt neben/vor mir. Auch ich machte mir noch einige Zeit Hoffnung. Wenn man sich täglich sieht, sich gut versteht, dann wird das schon. Dachte ich wirklich. Das ist jetzt allerdings auch geklärt, es wird nichts mehr. So wie sie sagt, liebt sie mich immernoch abartig, aber sie hat festgestellt, dass ich das nicht tun würde (?!?!). Als ob ich nicht wüsste, was in mir vorgeht - aber auch dazu hat sie eine Meinung

Bei mir isses einfach so, dass ich rauswill aus diesem Tal. Mittlerweile ist es mir egal, ob mit ihr oder ohne sie. Hauptsache, wieder normal drauf sein, denn mein Zombiestatus ist mal aushaltbar, mal unerträglich. Und ich möchte bitte Normalität, geregeltes Essen, ausreichend Schlaf etc. Und mal langsam wieder Lebensfreude......

05.11.2021 18:21 • #7


D
Ja, das mit dem Verschleppen stimmt wohl, wobei es evtl. auch sein kann, dass es sogar hilfreich ist, ein wenig Kontakt zu haben, um besser damit abzuschließen. Wir haben uns beide nach der Trennung gesagt, dass wir versuchen wollen einen normalen Umgang miteinander zu pflegen und bisher klappt das ganz gut. Wir sehen uns zwar kaum und bei WhatsApp sind es vielleicht so 2-3 Nachrichten in der Woche, mehr nicht.
Und was ich halt sagen muss, auch wenn jetzt wieder so ein kleiner Rückfall kam, ist es im Vergleich zu Beginn natürlich schon besser geworden. Aber es ist und bleibt eben schwer damit zu 100% klarzukommen, da braucht der Kopf und vor allem das Herz wahrscheinlich noch etwas Zeit. Speziell die Weihnachtszeit wird noch mal hart werden, befürchte ich.

Na gut, das ist natürlich noch eine ganz andere Nummer, wenn du sie jeden Tag vor deiner Nase hast. Aber wenn sie dich abartig liebt, warum ist dann Schluss?
Wenn du den Punkt schon erreicht hast, dass es dir egal ist, ob es mit oder ohne sie weitergeht (wobei das anscheinend sowieso geklärt ist), dann bist du doch schon an einem sehr guten Punkt angelangt. Den Rest wird, genau wie bei mir, wahrscheinlich die Zeit bringen.
Wenig Essen, kaum Schlaf, davon kann ich ebenfalls ein Lied singen, aber das gibt sich mit der Zeit.

Wäre aber auch zu schön, wenn alles mal in geordneten Bahnen ablaufen würde...

08.11.2021 08:43 • #8


D
Zitat von Daniel-84:
wobei es evtl. auch sein kann, dass es sogar hilfreich ist, ein wenig Kontakt zu haben, um besser damit abzuschließen.

Das kann sein - aber nur dann, wenn du eh keine Hoffnung mehr hast. Wenn du weiterhin innerlich Hoffnung verspürst, nährst du sie nur durch jeden weiteren Kontakt und jede weitere Nachricht.

Zitat von Daniel-84:
Wir sehen uns zwar kaum und bei WhatsApp sind es vielleicht so 2-3 Nachrichten in der Woche, mehr nicht.

2-3 Nachrichten pro Woche finde ich viel. Worum geht es in den Nachrichten? Gibt es was zu klären?

Zitat von Daniel-84:
Aber wenn sie dich abartig liebt, warum ist dann Schluss?

Vermutlich weil sie etwas vermisst hat. Wie du beschrieben hast ja Zuneigung, Leidenschaft die sie auch spürt. Wenn das vom Partner nicht kommt, ist die Trennung unausweichlich. Deine Ex hat das Gefühl dich mehr zu lieben als du sie. Das zermürbt. Einfach die Beziehung zu beenden ist allerdings auch keine sinnvolle Lösung. Kommunikation und darüber zu reden ist da eher angebracht.

12.11.2021 09:47 • #9


D
Zitat:
Das kann sein - aber nur dann, wenn du eh keine Hoffnung mehr hast. Wenn du weiterhin innerlich Hoffnung verspürst, nährst du sie nur durch jeden weiteren Kontakt und jede weitere Nachricht.


Ja, das stimmt schon. Ich versuche mir auch immer wieder einzureden, dass ich keine Hoffnung haben darf. Ich hoffe, dass das Herz es bald einsieht.

Zitat:
2-3 Nachrichten pro Woche finde ich viel. Worum geht es in den Nachrichten? Gibt es was zu klären?


Genau, es war ein bisschen was zu klären. Also alles rein oberflächlich und aktuell herrscht auch wieder Funkstille.

Zitat:
Vermutlich weil sie etwas vermisst hat. Wie du beschrieben hast ja Zuneigung, Leidenschaft die sie auch spürt. Wenn das vom Partner nicht kommt, ist die Trennung unausweichlich. Deine Ex hat das Gefühl dich mehr zu lieben als du sie. Das zermürbt. Einfach die Beziehung zu beenden ist allerdings auch keine sinnvolle Lösung. Kommunikation und darüber zu reden ist da eher angebracht.


Die Frage nach dem warum war eigentlich auf die Antwort meines Vorredners bezogen, aber im Prinzip hast du schon Recht. Zwar hat meine Ex-Freundin nicht behauptet, dass sie mich abartig liebt, aber so wie du es schilderst, macht es schon Sinn. Ich hab ihr nicht das gegeben, was sie sich gewünscht hat und manchmal einfach unnötig weggestoßen, sodass die Konsequenz folgerichtig war irgendwann. Aber es war in meinen Augen auch eine Kurzschlussreaktion, weil sie zu diesem Zeitpunkt viel Stress im Studium etc. hatte. Nur, wie du schon richtig sagst, deswegen direkt den Stecker zu ziehen, fand/finde ich sehr hart. Aber die heutige Gesellschaft ist eben so. Statt miteinander zu reden, wirft man schneller was weg.
Ich hatte sie diesbezüglich anders eingeschätzt, aber muss wohl einsehen, dass ich mich getäuscht habe. Sehr schade....

13.11.2021 10:11 • #10


K
Es gibt Menschen, die machen ganz einfach sehr viel mit sich selbst aus. Ich bin auch so einer. Allerdings nicht in der Beziehung. Da bin ich eher der Redner, immerhin handelt es sich ja auch um die Person, die einem am allernächsten steht. Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als nicht zu wissen, was in meiner Partnerin vorgeht. Man muss aber wohl auch die richtigen Fragen stellen, denke ich.

Zitat von Daniel-84:
Na gut, das ist natürlich noch eine ganz andere Nummer, wenn du sie jeden Tag vor deiner Nase hast. Aber wenn sie dich abartig liebt, warum ist dann Schluss?

Das ist ein längeres Ding. Hab ich in einem meiner Themen erklärt. Im Tagebuch kann man´s ganz gut nachvollziehen. Ich bin aktuell so oft ich kann im Homeoffice und merke, dass es mir viel besser geht, wenn ich mal länger keinen Kontakt habe. Ich habe sie in Social Media überall entfolgt, obwohl ich das erst nicht wollte (ich halte das für kindisch, aber ich nutze die Medien halt fast täglich und bekomme ihr Profil immer wieder aufgetischt). Ansonsten habe ich ausser der Arbeit keine Berührungspunkte, sodass ich einigermassen störungsfrei durch den Tag komme.
Sie irritiert das mit der Arbeit nach wie vor, weil sie nicht versteht, dass es schmerzt, den anderen zu sehen. Sie scheint da echt anders zu ticken, als ich. Ihr macht das null was aus......

13.11.2021 10:38 • #11


D
Ja, das stimmt natürlich. Ich bin da auch nicht anders und schlucke gewisse Dinger einfach runter. Aber gerade, wenn es so gravierende Sachen sind, dass man schon teilweise nicht mehr schlafen konnte, sollte man doch wenigstens den Mund aufmachen und versuchen die Sache zu klären und nicht einfach ankommen und sagen ich kann nicht mehr...
Bei allem Verständnis für die Gründe, finde ich das einfach schwach.

Ansonsten geht es mir etwas besser, auch wenn immer mal wieder nachdenkliche Phasen kommen. Und die Wochenenden sind manchmal nicht so prickelnd. Bammel hab ich jetzt allerdings ein wenig vor der Weihnachtszeit. Das wird mich sicher wieder runterziehen. Aktuell herrscht im Prinzip auch Funktstille

Die Sache mit dem Entfolgen finde ich irgendwie auch bescheuert. Das kann man vielleicht machen, wenn die Beziehung recht kurz war, aber wenn man eine Weile zusammen war und ein bisschen was durchgemacht hat und die Trennung vom Prinzip her vernünftig abgelaufen ist, ist es Quatsch in meinen Augen. In dem Fall dann auch plötzlich nicht mehr großartig miteinander zu reden, finde ich persönlich nicht gut.
Klar, anfangs sollte man sich zurückhalten, um die Geschichte zu überwinden, aber irgendwann sollte doch sowas wie Normalität einkehren. Wie lange das bei jedem dauert, hängt natürlich davon ab, wie lange jeder braucht, um es zu verarbeiten. Dafür gibt es vermutlich keine Faustformel.

Und man muss sagen, Frauen verarbeiten es oftmals vielleicht doch etwas schneller als wir Männer. Oder sagen wir, sie können anders damit umgehen. Hängt natürlich noch davon ab, ob man verlassen wurde oder derjenige ist, der den anderen verlassen hat.

28.11.2021 10:30 • x 2 #12


D
Ich dachte mir, ich gebe mal ein kurzes Update zur aktuellen Situation.
Nachdem Weihnachten und Silvester erwartungsgemäßg schwierig waren, hatte ich das Gefühl, dass es zu Beginn des neuen Jahres etwas besser werden würde.

Klar, fehlende Perspektive bzw. diese innerliche Leere und Antriebslosigkeit, sind nicht direkt verschwunden, aber ich hatte den Eindruck wieder etwas mehr Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Gestern habe ich meine Ex-Freundin mit ihrem vermutlich Neuen im Auto gesehen. Vermutlich sage ich deswegen, weil ich das Auto von ihm bei ihr schon ab und an hab vor dem Haus stehen sehen.
Ich dachte mittlerweile, ich könnte damit einigermaßen gut umgehen, aber es fühlte sich an, wie ein ganz fieser Schlag in die Magengegend.
Ein böser Rückschlag.

Was mir besonders schaffen macht, ist die Tatsache, dass man irgendwie nicht so richtig aus diesem Hamsterrad herauszukommen scheint. Ich bin eigentlich ein Typ, der mental relativ gefestigt ist, den nichts so schnell umhaut, aber diese Nummer scheint mich zum ersten Mal in meinem Leben so richtig aus der Bahn zu werfen.

Das fühlt sich teilweise schon nach Depression an, wenn keine richtige Freude mehr im Leben aufkommen will und sich eine gewisse Einsamkeit breit macht. Man hat ja auch schon das ein oder andere Beziehungsende durch, aber so lange zu knabbern hatte ich noch nie. Hinzu kommt vielleicht noch die Tatsache, dass sich beruflich ebenfalls Unzufriedenheit breit macht. Ich hoffe nur, dass sich der Zustand wieder normalisiert und es nicht mehr allzu lange dauert.

Anscheinend muss man diesen Schmerz und die Tränen ertragen, um irgendwann wieder zu sich selbst zu finden. Es zehrt jedenfalls ziemlich an den Nerven, aber da geht es hier wohl vielen so.

24.02.2022 15:09 • #13


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag