Trennungsschmerzen anderer Art.

T
...hab hier, nachdem sich meine Frau von mir getrennt hat ab und an reingeschaut und mitgelesen, sporadisch auch mal gepostet. Über meine Ex bin hinweg, bin sogar dankbar dafür, dass Sie diesen Schritt gemacht hat, aber...

... Sie entzieht und entfremdet mir nach und nach unsere beiden Kinder und ich hab schon überall angefragt, JA, Rechtsanwalt, VafK, ich hab einfach keine Chance auf mehr Umgang mit meinen Kindern. Es schmerzt so unglaublich, wenn einem das liebste auf der Welt stückchenweise aus dem Herzen gerissen wird. Ich hatte Sie jetzt seit letztem jahr August jeden Dienstag und Donnerstag Abend, jeden Sonntag, die Große über Nacht, hab Sie in den KiGa gebracht und seit Anfang des Jahres einmal im Monat beide Samstag auf Sonntag/Montag. Ich bin wegen dem Umgang wieder ins Dorf zurück gezogen. Sie hat das nie gern gemacht. Fing an mich zu erpressen, ich sehe die Kids nicht mehr, wenn ich nicht dies und jenes tue, riss mir die Kids aus dem Arm und knallte mir die Tür vor der Nase zu. Dann bekam ich ein Anwaltsschreiben, sie gibt mir die Kinder einfach nicht mehr wie bisher sondern nur noch Mittwochs und alle vierzehn Tage Sa auf So... Droht mit Polizei, Anzeige wegen Kindesentführung, wenn ich die Kinder nicht um 17:00 am So zurück brächte, alles vor den Kindern... War auf dem JA, die haben Sie angeschrieben, bisher keine Reaktion von Ihr. Meint Anwalt fragte nach Gründen für die Umgangseinhscränkung, keine Reaktion bisher... Und dann ist Sie wieder kompromissbereit, verschiebt die Umgangstage, weil ich ja schon was anderes plante, vor Ihrem Anwaltsschreiben, gibt mir von sich aus Eleja nach Ihrem Urlaub am Abend Ihres Geburtsttages... Ich durfte mit meiner Tochter heute ´, nachdem Sie letzte Woche schon war, wo's nicht zu gut klappte auf einen Schnuppertag im neuen Kindergarten hier im Dorf, 500m von Ihr und 500m von mir entfernt. Die Kids sind alle über mich hergefallen, ich hab mit Ihnen gepielt, die Erzieherinnen waren begeistert, wie toll ich mit den Kindern umgehen kann. Mich haben auch schon wildfremde Leute z.B. im Schwimmbad drauf angesprochen, wie toll ich mit den Kids umgeh... Sie sind bald 2J und 4J... Die Kleinen lieben mich über alles, das sagen mir bald alle, die mich mit Ihnen sehen. Das tut so gut, nach all den Vorwürfen, die meine Ex macht, auch per Anwalt. Die Kinder seien zu fertig nach meinem Umgang... Ein Vorwurf jagt den nächsten, und dann schränkt Sie den Umgang ein und ist nicht bereit mit irgendjemanden zu reden. Ihre gesamte Nachbarschaft scheint mich zu ignorieren und Ihr Verhalten gut zu heißen. Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen, zahle mehr Unterhalt, als ich müßte, weil wir eine Unterhaktsvereinbarung gemacht haben und ich kurz danach, aufgrund der Wirtschaftslage kaum mehr arbeit finde. Sie reicht die Scheidung ein, will, dass ich Ihren Prozesskostenorschuss zahle, alles rechtens - unterhaltssonderbedarf... Aber mir geht es nicht ums Geld. Ich liebe meine Kinder und die lieben mich und ich darf einfach nicht Papa sein, obwohl ich bestimmt ein guter, liebevoller Vater bin, woran Sie mich immer wieder zweifeln läßt. Wann hat der Kleine geschlafen, was haben Sie gegessen. Heute ist sie am Schnuppertag vorbeigekommen um zu kontrollieren...

Sie fährt demnächst zwei Wochen mit den Kindern in urlaub und mir gesteht sie eine Woche ab Oktober mit der Großen zu, der Kleine wäre noch zu klein... Und ich lass mir auf der Nase rumtanzen, denn wenn ich einen Umgangsprozess anstreben würde, sähe ich die Kids nicht öfter, im gegenteil, meint mein Anwalt...

DAS SIND TRENNUNGSSCHMERZEN!!! Ich liebe meine Kinder und darf es nicht. Meine Kinder lieben mich und dürfen nicht...

Ich kann nicht mehr. Mich hat das vergangene Jahr zerstört. Ich überlege mich immer häufiger alles hinzuschmeißen, um endlich selbst mal zur Ruhe zu kommen. Ich hatte kurz eine Freundin, an die ich mich wohl zu sehr geklammert hab, um endlich mal wieder das Gefühl gemocht zu werden zu bekommen, und konnte Ihr selbst wohl nicht das geben was sie brauchte, sie begann zu zweifeln. Daraufhin haben wir es wieder beendet. Ich war nicht sonderlich traurig, zumindest ist die Trauer in all dem anderen Kummer untergegangen.

Ich bin allein. Hab keine Freunde, kaum bekannte. Meine Eltern können mir auch nicht das geben, was ich brauche: Etwas Zuneigung, etwas körperliche Nähe... Ich mußte Sie nach dem letzten Anwaltsschreiben meiner Ex, wo Sie einfach so den Umgang nach einem jahr grundlos einschränkte anflehen, dass sie mal nicht sagen du mußt dies..., du mußt jenes, sondern einfach mal meine Hand halten und nix sagen... Ich glaube ich bin an diesem Tag echt zerbrochen...

Jetzt sitz ich hier vor dem PC und stöbere im Internet nach einer magischen Formel, wie ich mehr Umgang für und mit meinen Kids erreichen könne. Und stoße nur auf Schicksale liebender Väter, denen es noch viel schlimmer als mir geht, die Ihre Kinder gar nicht mehr sehen. Wer weiß, was mir noch alles droht?

Ich kann einfach nicht mehr, dass mußte jetzt alles mal raus.

29.07.2003 19:01 • #1


E
Hey TabSel,

das was ich hier lese, treibt mir die Tränen in die Augen. Wie kann man nur so herzlos sein? Wie kann eine Mutter ihren Kindern nur so etwas antun? Ich weiss es nicht.

Ich habe ja selber zwei Kinder. Sicher schon älter (Tochter 16, Sohn 12), aber dennoch: sie lieben mich - ihre Mutter und sie lieben ihren Vater. Und ER liebt sie. Er kann sie sehen und mit ihnen zusammensein wann er will bzw. wann sie wollen. Die Kinder sind zusätzlich noch alle 14 Tage am Wochenende bei ihm und seiner Freundin und deren vier Kinder.

Auch die Zeit im letzten Jahr, die so schlimm für mich war, als er mich verlassen hat und ich ihn hasste, konnte er sich mit den Kindern treffen, wann immer er wollte. Und auch wenn sie noch kleiner und jünger gewesen wären, ich hätte ihnen nie den Vater vorenthalten und ihm nie die Kinder entzogen. So etwas ist doch einfach verbrecherisch.

Oh man, wenn ich so etwas höre oder lese, dreht sich mir der Magen um. Ich verstehe aber auch nicht, dass hier die Behörden nicht eingreifen können.

Lieber TabSel......ich kann dir hier keinen Rat geben, weil ich einfach keinen weiss. Und das diese Trennungsschmerzen bei weitem schlimmer sind, als den Verlust eines Partners kann ich verstehen. Mir ginge es genauso und meinem Ex auch.

Ich hoffe, dass deine Ex irgendwann einmal zur Einsicht kommt und wünsche dir ganz viel Kraft das irgendwie durchzustehen.

Lass dich erst mal ganz lieb von mir umarmen (und das mit Tränen in den Augen).

Alles Liebe
Wolfsfrau

29.07.2003 19:53 • #2


A


Trennungsschmerzen anderer Art.

x 3


T
Die Tränen bekam ich auch, während ich Dein posting las... Hatte Sie auch davor schon Mich macht das alles so fertig...

Ich weiß nicht was ich mir erwarte, von meinem Posting, was hab ich schon diskutiert mit Anwalt, Väteraufbruch für Kinder, wasweißichwemnoch, Ich kann nicht mehr, nach einem Jahr der Demütigung bin ich am Ende... Vielleicht erwarte ich mir wirklich DIE magische Antwort, was ich tun kann, damit Sie zur Einsicht kommt, aber ich werde nicht mein Leben lang danach trachten. Ich bin (wieder einmal) an einem Punkt, an dem ich denke ich muß es beenden, indem ich mich von allem zurückziehe. Und dann lächelt mich meine Tochter in gedanken an, der Kleine strahlt beim Eis essen - und ich sitz hier und flenn mir einen ab... Ich bin in Psychotherapie und es überkommt mich noch immer. Obwohl, ich seh Sie ja morgen wieder, und dennoch schmerzt das alles so, es ist unbeschreiblich, diese Hilflosigkeit. Sitz hier und flenne, spinn ich jetzt wieder?

29.07.2003 20:10 • #3


E
Lieber TabSel,

nein, du spinnst nicht!

Was du schreibst ist unendlich traurig.

Ich würde dir gerne etwas schreiben was dir hilft. Aber mir fehlen im Moment die Worte.

Fühl dich umarmt.

Lillith

29.07.2003 21:17 • #4


E
Hallo TabSel!

Hast du es mal auf dieser Seite versucht? .spao.de

Ist eine gute Seite, und dort bekommt man evtl. auch rechtliche Infos.

Liebe Grüße

Ela

29.07.2003 22:36 • #5


E
oder dort .isuv.de

29.07.2003 22:45 • #6


T
Ela_, Voice,

danke, ich glaube es gibt keine Site mehr im Netz, kein Forum, dass sich mit diesem Thema beschäftigt, das ich noch nicht abgegrast hab. Es geht nicht um Recht oder Unrecht. Moralisch hätte ich wohl Anspruch auf 50% der Kinder. Aber was nützt das? Wenn die Mutter einem die Kinder aus dem Arm reisst, oder eben nicht da ist, wenn ich sie holen will. Wenn Sie mal auf die Idee kommt, weit wegzuziehen. Ängste! Hilflosigkeit, an deren Leben gefesselt zu sein, wegen den Kindern... Ich war gestern beim Anwalt. Hab gefragt, ob nicht ICH sondern die Kinder auf Umgang mit mir klagen, ich bin ja Ihr gesetzlicher Vetreter. Absurd... Wenn ich vor gericht gehe, verhärten sich die Fronten noch mehr, die Chance auf eine Einigung, oder zumindest auf friedliche Kinderübegabe und Umgang werden noch geringer, und selbst wenn mir der Richter einen super Umgang einräumt (was aber hier nicht der Fall sein wird, sagt er...) dann sind halt die Kinder krank und sie gibt Sie mir halt nicht. Ich will kein Recht! Ich wünschte mir Einsicht, um wen es überhaupt geht. Ich wünschte mir Reife um die Bedürfnisse der Kinder zu respektieren und Sie nicht als Eigentum und Gegenstand zu sehen, die man benutzen kann, um den Ex klein zu halten... Die Mutter kann machen, was Sie will, die Kinder leben bei Ihr. Wenn ich nur wüßte, was ich getan hab, was ich Ihr angetan haben soll, damit sie mich und die Kinder so mißachtet. sie hat mich doch verlassen, und das auch nur weil sie glücklich sein will und sie mich nicht mehr liebe, wieso ist Sie so voller Hass? Sie sagt, das wäre Sie nicht, aber das wäre so alles besser für die Kinder, so wie Sie es bestimmt...

Ich schimpfe und meckere und jammere... Wie oft hab ich das alles schon geschrieben? Ich kann und mag nicht mehr, und dann schlaf ich wieder ne Nacht, und finde wieder ein bisschen Kraft, aber es wird immer weniger... es wird irgendwie immer sinnloser, mich dagegen zu wehren...

30.07.2003 07:48 • #7


E
Lieber TabSel,

Ich habe auch 2 Kinder und fühle mit dir. Meine Frau verhält sich aber glücklicherweise so wie Wolfsfrau und ich kann die Kinder meistens zu mir nehmen wenn ich will. Hatte sie jetzt gerade 2 Wochen und als ich danach wieder allein in meiner Wohnung war, hab ich nur noch geheult. Die Trennung von den Kindern schmerzt viel mehr als die vom Partner, weil sie unschuldig sind. Aber bitte auch wenn es schwer ist, schmeiss den Brocken nicht hin, das darfst du deinen Kindern nicht antun. Sie brauchen dich und würden nicht verstehen, warum du sie nicht mehr sehen willst.
taka

30.07.2003 08:19 • #8


T
es ist jetzt ein Jahr her, und die Schmerzen werden nicht weniger, im Gegenteil... Manchmal hab' ich phasen, da geht's mir schon wieder mal ganz gut. Und wenn mir wieder bewußt wird, wie sehr ich meine Kinder liebe, und die mich, und dann die Hilflosigkeit, Ihnen nicht mehr geben zu dürfen, weil das was ich gebe, nur verpöhnt wird, wenn ich merke, dass ich nicht mehr Teil Ihres Lebens, sie auf Ihrem ganzen weg begleite, sondern nur noch der Stundenonkel, dann bricht alles über mich herein. Für jeden, der die Kinder oft hat ist es nichts besonderes, die Kinder abends ins bett zu bringen und morgen der erste zu sein, den sie anlächeln. Da bin vielleicht wirklich zu emotional, lächerlich, wie meine Ex sagt, aber es ist so ein vertrauensvolles, ruhiges, liebes Gefühl, ich merke wie es den Kindern gut geht, wie Sie spaß mit und bei mir haben und es wird immer nur alles runtergemacht und als grund gesehen den Umgang einzuschränken oder zu verbieten. Mein Sohn hat nun wohl schon öfter bei meinen Schwiegereltern übernachtet, als bei seinem eigenen Vater. Ich fühle mich so ausgegrenzt, es tut so weh, mir vorzustellen, wie die zwei gerade lachen und fröhlich sind, wenn sie erzählen wie Sie mit Mama im Märchenwald waren. Und ich für sowas mit schikanösen Umgangsvorschriften unfähig gemacht werde. Wenn mir andere Väter erzählen, dass sie das mitgemacht haben, bis das Kind 12 war und dann von sich aus keinen Kontakt mehr zum Vater wollte... Ich hab so Angst. Klammere ich zu sehr an meine Kinder? Ich mache mir Vorwürfe deswegen. Ich will sie ja loslassen und dann tut's immer wieder so weh. Die Vorstellung, sie gehen in die Schule und ich kann mit Ihnen keine Hausaufgaben machen, weil Sie nicht bei mir sind... Ich liebe Sie doch nur, ist das ein Verbrechen? Ich vermisse Sie... Ich glaube, ich habe seit einem Jahr an fast nichts anderes Gedacht als an meine Kinder, meine Zukunft, meine Ängste, die Demütigungen... Ich bin ausgelaugt. Dazu kommt, dass ich völlig allein bin, wahrscheinlich, weil es für mich gar kein anderes Gesprächsthema gibt zu Zeit. Und weil ich glaube, das niemand für so einen Gefühlsdussel verständnis hat. Erst gestern rief mich seit langer Zeit wieder ein bekannter an, der Probleme mit seinem PC hat. Ich war total verheult. Ich sagte, ich könne heute nicht vorbeikommen, da ich die Kinder habe. Er sagte, er hätte seine jeden Tag und lachte... Das tat so weh, und ich hab auf sowas keine Lust zu Zeit, bin wirklich etwas empfindlich in der Richtung und will und muß einfach allein sein, aber das hilft mir auch nicht. Ich bin gefangen in mir selbst. Oh man, rede ich eine schei., ich werd noch total verrückt. Anfangs der Trennung nahm ich Antidepressiva und bin vor lauter Verzweiflung in die Psychiatrische Abteilung im Krankenhaus gefahren. Hab mir beim Sport die Achillessehne gerissen und lag zwei Wochen im Krankenhaus - zum Nachdenken - hatte neun Wochen Gips und konnte mich nicht rühren - nur nachdenken. Jetzt wo ich mich rühren könnte, ist es schon das höchste, allein spazieren zu gehen, ansonsten fällt mir nix ein, woran ich allein Spaß haben könnte, also sitz ich hier und grüble und grüble...

Mir geht echt die Kraft aus...

30.07.2003 08:53 • #9


E
Lieber TabSel,
was du hier schreibst klingt genau so traurig wie es ist. Leider kann ich Dir, was die Bewirkung von Einsichten seitens der Mutter angeht keinen Tip geben. Manchmal ist es so. dass nach einer Trennung der einstmals oder noch geliebte Partner zum erbittertsten Feind wird und versucht einem Steine in den Weg zu legen, wo es nur geht, einem das Leben möglichst schwer zu machen... Solange das nur unter den ehemaligen Partnern abläuft, ist das zwar auch nicht wirklich o.k., aber die Kinder sind immer aussen vor. Oder besser: stehen höher in der Prioritätenskala. Und es ist supermies, die Konflikte, die die Erwachsenen haben, über die Kinder auszutragen. Sie sind sowieso schon die Leidtragenden und haben unter der Trennung, auch wenn man es manchmal nicht bemerken mag, ordentlich zu knabbern. Da heisst es für die Erwachsenen sich auch wie Erwachsene zu verhalten... Meine Kinder wollen nach mehr als sieben Jahren am Liebsten immer noch dass Mama und Papa wieder zusammen sind... Natürlich geht das nicht... Da müssen die Erwachsenen eben trennen zwischen Beziehungs- und Elternebene. Beziehungen sind leider nicht unbegrenzt haltbar, Elternschaft hat man ein Leben lang...

Ich habe mit der Mutter meiner Kinder auch ca. 2 Jahre gebraucht, bis wir etwas ähnliches wie eine friedliche Koexistenz hinbekommen haben, zahle auch mehr als ich müsste, sehe meine Kinder regelmässig und sie brauchen mich, ebenso wie umgekehrt. Als das Kindschaftsrecht reformiert wurde, habe ich der Mutter meiner Kinnings angekündigt, dass ich auch das Sorgerecht haben möchte (wir waren nicht verheiratet). Das geht ohne ihre Zustimmung nicht, sie will es nicht und so bin ich auch, wenn Du so willst, auf ihre Gnade angewiesen. Manchmal kotzt mich das ganz schön an... Aber wie gesagt, es war ein weiter Weg bis zu der friedlichen Koexistenz, von daher sei geduldig...

Und genau das mit der Geduld wird Dir wohl im Moment am Schwersten fallen... So wie Du Deine Situation beschreibst, drehst Du Dich alleine im eigenen Saft um immer das gleiche Thema und blutest dabei auf allen Ebenen, geistig, seelisch, gefühlsmässig und sozial aus und Deine Kräfte werden von Tag zu Tag geringer. So schwer es Dir auch fällt, Tabsel, versuche Dich abzulenken, versuche Dir neue Kraftquellen zu erschliessen, oder versuche alte Kraftquellen neu zu aktivieren. Deine Grübeleien 24 Stunden am Tag / 7 Tage die Woche bringen Dich nicht weiter, vor allem, wenn Dir der Input von aussen fehlt. Du solltest wirklich zur Ruhe kommen (ich weiss, dass das jetzt klingt wie Hohn) und versuchen wenigstens für ein paar Stunden am Tag an etwas anderes zu denken. Dein Leben besteht, auch wenn es hart klingt, nicht nur aus Deiner Vaterschaft, es ist auch ganz alleine Dein Leben und dafür bist Du alleine verantwortlich, auch wenn Dir die Knüppel von aussen zwischen die Beine geworfen werden. Deine Kinder werden es instinktiv spüren, dass es Dir nicht gut geht, auch wenn Du liebevoll mit Ihnen umgehst und immer Lächeln würdest. Kinder sind vielleicht ungebildet - aber nicht doof - und in dem Alter in dem Deine beiden jetzt sind, sind ihre Antennen noch nicht mit dem ganzen Dreck des wie komme ich in der Gesellschaft zurecht verklebt. Und möglicherweise beziehen sie das dann auf sich, vor allem, wenn die Mutter dermassen unverantwortlich ist, dass sie solche Szenen vor den Augen der Kinder abzieht. Da es um sie (die Kinder) geht, werden die Kinnings wahrscheinlich anfangen sich schuldig zu fühlen. Und das kann doch keiner wollen. Zum einen sind es Kinder, zum anderen sind nicht sie es gewesen, die die Beziehung verbockt haben.

Du solltest für Dich selbst, und damit als erwünschte Nebenwirkung auch für die Kinder schauen, dass Du wieder besser drauf kommst. Wenn Du juristisch keine Handhabe haben willst, was ich gut verstehen kann, weil vermutlich nur noch mehr böses Blut entstünde, dann versuche die Situation vorerst(!) als gegeben hinzunehmen und lasse die Zeit für Dich arbeiten. Deine Kinder werden auch älter und sie werden sich ein eigenes Bild der Angelegenheit machen. Sie werden wissen, was sie an Dir als Papa haben und ihre eigenen Bedürfnisse der Mutter gegenüber artikulieren. Mal sehen, wie lange die Mutter dann noch gegenhalten kann...

Natürlich verursacht die ganze Situation bei Dir ein ekliges Gefühl, das u.a. Hilflosigkeit, Verzweiflung, das Gefühl gedemütigt zu sein beinhaltet. Die Situation ist auch schei., die kann man sich nicht schön denken (ich könnte es wenigstens nicht). Du kannst nur schauen, dass Du für Dich, auch in winzigsten kleinsten Schritten etwas machst. Deine Kinder brauchen Dich nicht nur heute, sondern auch noch in zehn / zwanzig Jahren. Und deshalb solltest Du versuchen, z.B. unter die Leute zu kommen. Vielleicht andere als die, die Dir (absichtlich oder unabsichtlich) in Deinen Wunden herumstochern um sich anschliessend nicht um Dich zu kümmern. Freue Dich an Kleinigkeiten... Der Sonnenuntergang ist schön! So oder so! Er wäre rein physikalisch der gleiche, auch wenn Du jetzt gerade superglücklich wärst... Also freue Dich darüber, das gibt Dir Power. Vielleicht magst Du Musik? Oder greifst ein altes Hobby auf? Suchst Dir neue? Aber bitte, bleibe nicht paralysiert in Deinem Kämmerchen und versuche nicht Dinge mit dem Kopf zu lösen, die nur die Zeit lösen kann. Nutze die Zeit lieber zum Trainieren. Auch Dein Leben geht weiter. So oder so. Also lass Dich nicht nur hängen, sondern kämpfe an gegen den Frust in Dir. 20 Stunden am Tag Grübeln sind vermutlich immer noch 18 zuviel, aber immer noch besser als 24 Stunden... Tu es für Dich. Und damit auch für Deine Kinder.

Ich wünsche Dir viel Kraft und gute Gedanken, die Deine Batterien wieder aufladen.

Lieber Gruss

donald

30.07.2003 09:49 • #10


E
Hallo mein lieber TabSel!
Wow, es ist jetzt das erste Mal seit ich hier bin (14Tage), dass ich einem anderen mal versuche zu helfen. Diese Forum hat mich wirklich überzeugt! Vor kurzer Zeit noch undenkbar.

Also kurz zu meiner Story, die schon 8 Jahre zurückliegt. Ich trennt mich damals von Frau (von Kind, damals 3 nur räumlich 10km), da wir vor den Augen unseres Sohnes zu oft zu heftigen Streit hatten. Als der Junge während eines Konfliktes in sein Zimmer gerannt ist, bin ich hinterher und sah ihn in der Ecke sitzen, die Hände vor den Augen. Dieses Bild hat mich zum spontanen Auszug bewogen! Die ersten Wochen gingen noch, was den Umgang betrifft, aber nach 2 Monaten hat sie erfahren dass es wohl ne Neue gibt. Reaktion war sofortiger Kindesentzug! Da stehst du von heute auf morgen abgestraft alleine da. Andereseits fehlte ich bestimmt auch meinem Kind! Was meinst Du hatte ich eine Wut und Verweiflung in mir. Wer gibt einem Elterteil das Recht über das junge Leben willkürlich zu entscheiden!? Ich habe den Weg zum Jugendamt gewählt. Vollkommen verzweifelt habe ich dort nach meinem Sohn geschrien!

Es hat aber für mich und das Kind etwas gebracht! Es wurde in einem Gespräch zu Dritt eine feste Besuchsreglung vereinbart. Hiermit konnte ich ganz gut leben, da ab diesem Zeitpunkt ein regelmäßiger Umgang mit dem jungen Kind beschlossen war. 10 Tage im Monat war er nun bei mir und ich konnte ihm die väterliche Wärme geben, die jedes Kind braucht. Kein materieller Kram - nein einfach nur Beschäftigung! Spielplatz, mit Figuren spielen, Gute Nacht Geschichten.....

Während dieser Zeit habe ich eine Menge Herzblut in die Seele von ihm fliessen lassen. Bis heute habe ich die Umgangszeit wie einen roten Faden eingehalten, da er immer wissen soll, dass ich ihm ein zuverlässiger Vater bin! Wir haben ein außergewöhnliches Vater/Sohn Verhältnis, woran leider meine Beziehung zu meiner Ex vor 2 Monaten nach 6 Jahren gescheitert ist. Aber das ist ne andere Story!

Sei dir eines sicher - du bist hier nicht alleine, dass habe ich im positiven mehrfach gespürt und es hilft ungemein, wenn sich wer auch immer, jemand bei dir meldet und deines Problems annimmt. Glaube mir, ich sitze hier seit Wochen paralysiert und beschäftige mich mit mir arround the clock!

Nimm eines noch zum Schluss mit: Sie wird es niemals schaffen, dir die Kinder zu entziehen! Ich dachte das damals auch, man sieht halt sooo schwarz, aber die Realität ist zum Glück eine andere!!!

Lass eines auf keinen Fall zu! Deine innere Unruhe und Betroffenheit den Kids zu zeigen! Du musst dir schon während der Umgangszeit ne Maske aufsetzen!! Vermittle den Kindern nie das Gefühl, dass es dir schlecht geht!!

Bis in Kürze - immer zur Hilfe bereit!!

Frank

30.07.2003 10:14 • #11


juliet
Lieber TabSel,
es tut mir ganz furchtbar weh, das zu lesen, was dir widerfaehrt! es ist schrecklich und ich schaeme mich stellvertretend fuer diejenigen meiner schwestern, die so etwas machen. ich habe das in letzter zeit schon ein paarmal gehoert und erlebt, dass frauen sogar nicht davor zurueckschrecken, ihre eigenen kinder gegen den partner zu instrumentalisieren. fuer mich sieht das so aus, als wuerde die frau die beziehung zum expartner man gerade abarbeiten und vielleicht merken, dass sie ihn nicht mehr treffen kann, weil er vielleicht die trennung schon akzeptiert hat, und dann werden sogar die gemeinsamen kinder als waffe gegen den expartner eingesetzt. das ist schlimm! koennen wir nicht wenigstens die trennung auf der erwachsenen - ebene durchmachen, aber kleine leute aussen vorlassen? es scheint so, dass das, was dem mann am meisten wehtut, zuletzt auch noch getan wird, egal, wer dabei noch zu schaden kommt. ich fasse es auch nicht, dass frauen so etwas (rechtlich gesehen) so leicht gemacht wird... ich kann dir das sooo gut nachfuehlen, und ich finde, dass du absolut angemessene gefuehle schilderst.. wer haette die nicht??...  und du klammerst bestimmt nicht, du bist in dieser siotuation eben wirklich sehr zu recht verzweifelt... das erstmal, damit du nicht denkst, mit DIR stimmt etwas nicht ...
mir erscheint es am wichtigsten, dass du erstmal deine eigene stabilitaet wieder herstellst, soweit es eben geht, also dein selbstvertrauen aufbaust, und unbedingt gegen die depressionen vorgehst. mit allen methoden, die dafuer gesunderweise zur verfuegung stehen!!! damit hilfst du niemandem, wenn du alles hinwirfst, und du BRAUCHST kraft, allein fuer deine kids, denn die brauchen dich!!! allein deswegen musst du alles daransetzen, deine kraft wieder zu erlangen und sie dann kontinuierlich pflegen!!!! dazu koennte gehoeren, dass du erstmal im kleinen gut zu dir selbst bist, kontakte knuepfst und stabilisierst usw.. denn ich meine, du bist fuer deine kinder bestimmt am ehesten da, wenn du stabil bist und sie sich nicht um dich sorgen machen muessen... so paradox es klingen mag, wenn deine kinder unbeschwert froehlich sein koennen auch in den zeiten, wenn sie dich nicht um dich haben, ist es doch gewissermassen am besten. aber dazu brauchen sie auch den vater, wenigstens im hintergrund unantastbar, der fuer sie da ist, auch wenn es zeitlich etwas eingeschraenkter ist. schau mal, deine kids muessen dich ja auch loslassen, es ist fuer sie ja auch ein leid, dich nicht mehr taeglich um sich zu haben. wenn sie dich dann haben und wieder fortgehen oder du wieder fortgehst, ist es fuer sie sicher am leichtesten, wenn du einigermassen gelassen fortgehst und nicht zusammenbrichst... ich habe gut reden, ich habe keine kinder, aber ich glaube bestimmt, dass du deine kraft fuer dich und deine kinder aufbauen solltest... und ich glaube, hoffe, dass deine exfrau sich irgendwann wieder auf einem normalen level mit dir begegnet. denn irgendwann wird diese phase der wut und des vielleicht versuchens, dir wehzutun, auch vorbei sein und ihr koennt wieder vernuenftig grenzen setzen und so weiter. aber das, dieses eigene grenzen setzen, kannst und musst du jetzt schon mal ueben. mit gelassenheit und ruihiger kraft. o mann, ich weiss, es hoert sich doof an, aber kopf hoch!!!
ich denke an dich und sende dir ein kleines stueck vertrauen in die zukunft! du schaffst das. !
juliet

30.07.2003 13:38 • #12


E
Hallo TabSel,

noch etwas zu meiner Kurznachricht zur Ergänzung:

Die Trennung spielt sich nicht nur in der Ebene Mann - Frau ab sondern in der Regel auch in der Ebene Mann - Kinder.
Auch hier entsteht Trennungsschmerz - der ganz genauso verarbeitet werden muß wie die Trennung von der geliebten Frau, dem geliebten Mann.

Wie ich das handhabe, habe ich Dir geschrieben, meine Frau hat das nur einmal versucht!
Ich bin so egoistisch und lebe mein Leben - an Dingen, die ich nicht ändern kann, halte ich mich nicht auf. Das ist vielleicht brutal, da es ja um die geliebten Kinder geht. Diese merken aber sehr schnell, wer der wahre Verursacher dieser Situation ist. Und dann kann das ein sehr sehr böser Bumerang werden.

Noch etwas - es macht meiner Erfahrung nach - nichts aus, wenn Dich Deine Kinder mal schlecht drauf erleben. Halte nur die Mutter heraus, traurigsein ist o.k. Für die Kinder ist in dem Zeitpunkt, wo Du sie hast, nur wichtig, daß Du da bist. Ich habe meinen Kindern schon mal erklärt, daß ich traurig bin, das tut der Sache keinen Abbruch. Nur - die EX nicht schlecht- oder verantwortlich machen, das bringt Kinder in einen Konflikt, da sie ja beide Personen in sich vereinen.

Bei mir läuft jetzt die Richtung inzwischen anders, sie will, daß ich mich mehr als alle 2 Wochenenden um die Kinder kümmere, sie braucht ihre Freiräume. Dies war, wie Du weißt, anfangs anders!

So schwer es ist - löse Dich von den Kindern, kümmere Dich erstmal um Dich, werde stabil, Überlege, wie die Zeit vor den Kindern und vor der Beziehung war, stecke Dir neue Ziele - spätestens wenn die Kinder erwachsen sind, mußt Du Dich lösen. Neue Hobbies, 4 Wochen Urlaub, entziehe Dich und kümmer Dich um Deine Entwicklung.
Die Kinder müssen auch lernen, mit der Trennung umzugehen, sie schaffen das, glaub mir!! Und Deine EX wird ihre Rechnung bekommen - sicher! Und sie wird noch froh sein, wenn sie die Kinder abgeben darf!

Löse Dich von den Kindern - genauso wie Du Dich von EX lösen mußtest - gib ihr nicht mehr die Chance, Macht über Dich auszuüben - dann wird es besser werden (die Kinder herzugeben tut trotzdem immer etwas weh, aber nur ganz wenig nach gewisser Zeit) - Gruß Gerd

30.07.2003 18:17 • #13


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag