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Trennungswunsch und trotzdem traurig

W
Hallo liebe Foris,

ich bin nun über vierzig und hatte vor 2 1/2 Jahren noch einmal geheiratet.
Es war alles wunderbar und ich dachte (wir dachten) wir würden das Richtige tun.
Doch schon kurz nach unserer Hochzeit hatte sich alles verändert. Er zog schon vor unserer Hochzeit zu mir und meinen beiden erwachsenen Söhnen. Mein Ältester ist relativ kurz danach ausgezogen und mein jüngerer Sohn wohnt noch zuhause, da er studiert.
Leider war mein Mann von zu Hause her einen sehr herben Ton gewohnt, was ich allerdings auch erst nach unserer Hochzeit mitbekam, denn bis dahin war das nicht der Fall. Alles was ihn störte sagte er niemals ruhig, sondern immer sehr vorwurfsvoll und hart, was mich wirklich sehr störte und ich immer wieder bat doch etwas freundlicher zu sein.
Mein Sohn konnte ihm gar nichts mehr recht machen und ich wohl auch nicht, denn ich war für die Handlungen meines Sohnes stets verantwortlich. Allerdings möchte ich betonen, dass mein Sohn immer freundlich und hilfsbereit ihm gegenüber war. Mein Mann erwartete aber mehr. Mein Sohn sollte stets seine Hilfe anbieten!
Wir hatten dadurch schon sehr viel Streit. Zu dem kam, dass mein Mann nicht immer ehrlich war. Einmal als er getrunken hatte mich körperlich attakierte, aber das Schlimmste war für mich, dass er auf einer Party, auf der ich nicht dabei war, vor all unseren Freunden mit einer Frau sich lange küsste und sich ein paar Wochen später, als ich verreist war, sich auch mit ihr treffen wollte. Dies kam alles durch einen dummen Zufall heraus.
Damit kam ich überhaupt nicht mehr klar und bot ihn erstmal auszuziehen. Er war einige Zeit bei seinen Eltern. Als er sich eine Wohnung nehmen wollte und mein Schmerz endlich etwas abgeklungen war, bat ich ihn wieder nach Hause zu kommen und uns gemeinsam alles wieder in Ordnung bringen zu lassen.
Das wollte er nicht und nahm sich die Wohnung. Er wollte aber die Ehe weiterführen trotz getrennter Wohnungen. Allerdings kam ich damit überhaupt nicht klar. Ich hatte doch nicht geheiratet, damit ich wir uns nur besuchen und auch nur immer dann, wenn er mal gerade Zeit hatte.
Ich fühlte mich total hinten angestellt.
Ich sprach immer wieder offen darüber, dass ich so nicht klar komme. Ich möchte nicht verheiratet sein und doch alleine sein. Aber das ganze zog sich jetzt seit einem Jahr so hin und seine Bedenken, dass gegen unser Zusammenziehen war seinerseits immer mein Sohn. Doch soll ich meinen Sohn rausschmeißen oder ständig an ihm herum meckern nur damit mein Mann glücklich ist. Wir sind alle erwachsen und haben unsere Macken, kann man die nicht irgendwie akzeptieren.
Mein Sohn und ich sollten keine Bücher mehr auf der Toilette lesen. Beim Fernsehen sollte ich die Fernbedienung liegen lassen (nur er schaltete um). Schuhe sollten nicht mehr unter der Garderobe stehen. Unsere, seit vielen Jahren bestehenden Gewohnheiten störten ihn.
Er hatte wieder darüber nachgedacht mit mir zusammen zuziehen, allerdings fragte er erst seine Mutter, was sie davon halten würde. Auch das hatte mich geärgert, denn erst sollte er es doch mir sagen, dachte ich.
Und natürlich hatte ich immer noch ein wenig mit seiner Rumknutscherei und der folgenden Lügen zu kämpfen. Ich sollte nicht mehr darüber reden. Auch hatte ich damit zu kämpfen, dass wir bei Partys unseres Club`s immer wieder auf diese Frau trafen. Bin die einzige die damit ein Problem hat?
Ich weiß gar nichts mehr, ich weiß nur, dass mir die Trennung, die von mir ausging, trotzdem weh tut.
Vielleicht kann mir ja jemand von euch helfen mich besser zu verstehen!
Danke fürs lesen!

Gruß
Widderfrau

02.06.2013 10:33 • #1


groupie
Hi liebe Widderfrau!

Du bist doch Widder, nicht Waage wie ich. Es ist doch genau richtig, dass Du ihm die Grenze zeigst.

Wenn es daran liegt, dass er sich nicht einordnen kann, ist es hilfreich, dass er eine eigene Wohnung hat. Vielleicht akzeptiert er im Laufe der Zeit, dass Du ein eigenständige Perönlichkeit bist.

Vielleicht ist er aber schon wieder auf Freiersfüßen und denkt nicht im Traum daran, mit Dir einen bessen Umgang zu finden. Klar tut sowas weh!

02.06.2013 11:05 • #2


A


Trennungswunsch und trotzdem traurig

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W
Hallo Groupie,

danke für deine Antwort!
Ja es tut weh, denn bevor er mit der Anderen anfing hatten wir wirklich nur kleine Problemchen die locker hätten gelöst werden können, wenn Mann nur gewollt hätte. Aber du hast recht, ich bin Widder und mir fällt es sehr schwer mich komplett unterzuordnen. Nicht umsonst bin ich beruflich in einer Führungsposition. Aber das heißt nicht, dass mir die Wünsche anderer nicht wirklichlich wichtig wären.
Im Gegenteil! Es ist mir sehr wichtig! Ich möchte nur nicht meine Persönlichkeit an den Nagel hängen müssen nur um ein einigermaßen ruhiges Leben führen zu können. Außerdem ist mir die Harmonie zuhause äußerst wichtig, denn wir alle haben doch schon genug um die Ohren.
Zwischendurch geht es mir ja auch echt gut, weil ich die hin-und her fahrerei so leid war zwischen unseren Wohnungen. Ich bin da altmodisch, aber ich möchte schon, wenn ich verheiratet bin mit meinem Partner auch unter einem Dach wohnen.

Nun ja, ich weiß nicht, wird heute wohl so ein Tag an dem ich mich wieder durchquälen muss

Liebe Grüße
Widderfrau9

02.06.2013 11:29 • x 1 #3


M
Hallo Widderfrau,

ich sage das zwar jetzt äußerst ungern, dafür aber von Herzen: Sei bitte, bitte froh, dass Du ihn los bist. So schmerzhaft das auch für Dich ist aber er tat Dir in keinster Weise gut. Er hatte sicher tolle Seiten aber in einer Partnerschaft kann es nicht angehen, dass einer bestimmt macht und tut und die anderen haben ihm Untertan zu sein! Er hat glaub ich das Wort Gleichberechtigung noch nie gehört oder für sich eigens interpretiert!

Er fragt Mama ob er wieder zu Dir ziehen soll? Na nun hörts aber auf, ich hoffe er hat Mama auch gefragt ob fremdküssen in Ordnung ist!

Bist Du Dir sicher, dass er über 40 ist? Sorry, er kommt mir zumindest nicht so vor! Ausserdem finde ich es traurig wie er sich Deinem Sohn und auch Dir gegenüber verhält! Du solltest Dir bitte vor Augen führen, dass er aus Euch willenlose aber gehorsame Geschöpfe machen wollte. Sei Dir mehr wert als das!

Der hat echt einen an der Klatsche!

Komm, kämpf Dich aus Deinem Loch raus, dort gehörst Du nicht rein. Er hat Dich da reingeschubst! Nun nimm Dein Leben wieder in Deine Hände, es kommt garantiert der Tag wo Du erkennst, dass es Dir ohne ihn besser geht!

LG und ganz viel Kraft für Dich

02.06.2013 15:41 • #4


W
Guten Morgen Muzel,

vielen Dank, für deine lieben Worte!
Ich weiß ja, dass es nicht weiter gehen kann und, dass mich das alles auch sehr belastet hat und immer noch belastet. Und natürlich weiß ich auch, dass auch ich nicht ohne Fehler bin.

Es liegt eine schlimme Zeit hinter mir. Ich hatte sogar Monate lang häufig Panikattacken und dachte schon ich wäre schwer Herzkrank bis mich ein guter Arzt aufklärte, dass dies eine Stressreaktion wäre und ich meine Lebenssituation überdenken sollte.

Das Schlimme ist, dass ich ja nun die endgültige Trennung wünschte und auch weiß, dass alles andere keinen Sinn hätte, sonst würde ich daran kaputt gehen und dennoch fühle ich mich als hätte ich total versagt und das tut sehr weh!

Vielleicht geht es mir besser, wenn wir den heutigen Termin beim Notar (den ich in die Wege leitete) hinter uns haben, in dem wir die Trennungsvereinbarung besprechen, und wenn endlich endlich die Sonne wieder scheint

Ich wünsche dir und allen anderen einen guten Start in die Woche!

LG
Widderfrau

03.06.2013 07:11 • #5


M
Du bist wichtig und wenn Du schon solch gravierenden körperlichen Symptome zeigst ist die Trennung dass einzig Richtige! Der Schmerz vergeht, gib Dir Zeit und bleibe stark!

Du wirst sehen, dass es Dir wieder besser gehen wird!

Ich glaube schon, dass Euer Notartermin für Dich ein wichtiger Schritt nach vorn sein wird! Auch wenn es Dich erstmal schmerzt, die Erleichterung wird kommen!

Gib Dich nicht auf!

03.06.2013 08:21 • #6


W
Guten Morgen Muzel,

ich gebe mir Mühe
Der Termin beim Notar ist geplatzt, weil der Notar krank wurde. Aber natürlich wird ein neuer Termin gemacht.

Komisch ist, dass mein Mann momentan total freundlich zu mir ist. Aber auch er versucht nicht irgendwas zu retten. Ich habe das Gefühl, dass auch er froh ist, dass es nun vorbei ist. Die ewigen Streitereien hinter uns liegen.

Einmal versuchte ich ihm meine Entscheidung zu erklären, rein gefühlsmäßig meinerseits, aber das funktioniert nicht, er mag nicht zuhören, wird sauer, fängt wieder mit meinem Sohn an, dass dieser ihm nicht oft genug seine Hilfe angeboten hätte, kramt alten Mist aus und Vorwürfe.

Es funktionierte auch niemals, wenn ich in ich-Sätzen sprach, also wirklich nur bei mir blieb, ohne Vorwürfe. So kann man keine Lösungen finden und sich weiter entwickeln. Ich hatte immer das Gefühl, dass er mich zwar liebt, aber nicht mag und dass wir nie bei einem Streit eine Lösung finden könnten. Die Streitereien endeten dann meist ziemlich abrupt, dann Schweigen, dann Vertragen bis zur nächsten Auseinandersetzung mit immer den gleichen Themen.
Es war ein Teufelskreislauf.

Es ist schon wesentlich ruhiger nun in meinem Leben
Gestern abend habe ich noch die Vertäfelung in meinem Flur neu gestrichen und für meinen Sohn und mich etwas leckeres gekocht und war sehr zufrieden mit mir und meinem Leben.

Hier zu schreiben hilft mir wirklich sehr. Es ist schwer zu verstehen, dass es einem doch so schwer fällt etwas loszulassen, obwohl man doch weiß, dass es keine Zukunft mehr hat.

Mein Traum ist geplatzt. Ich muss mich von meinem Traum verabschieden. Und der Mann den ich kennen lerne vermisse ich. Er ist einfach spurlos verschwunden und hat einen nörgelnden unzufriedenen Typen zurück gelassen den ich gar nicht wollte.

Ich wünsche dir und allen die das lesen einen schönen Tag

LG

Widderfrau9

04.06.2013 07:01 • #7


M
Guten Morgen Widderfrau,

ja das Akzeptieren und Loslassen ist schwer obwohl man weiss, dass es nur diesen Weg- zu einem glücklichen Leben- geben kann! Aber im Moment siehst Du nur, dass ein Traum zerplatzt ist und im Hinterkopf dazu die selbstquälenden Fragen was man hätte tun können um die Katastrophe zu vermeiden!

Ich weiss ja das es besser wird und deshalb kann ich Dir nur raten nach vorn zu schauen! Du wirst sehen, dass Du allein mit Deinem Sohn jetzt ein lebenswürdigeres Leben führen kannst!

Kämpf Dich durch die Trauerzeit, die hat ihren Sinn denn sie wird Dir anschliessend zeigen, was Du nicht mehr willst! Wenn man in einer Beziehung so leiden musst wie Du kann alles was DANACH kommt nur besser werden!

Ganz wichtig dabei: NIE aufgeben und durchbeissen!

LG

04.06.2013 08:01 • #8


W
Guten Morgen

du hast recht, es wird besser werden.
Momentan genieße ich zum Beispiel, dass ich eigentlich machen kann was ich will und wann ich es will. Auch mal wieder spontan sein kann.
Ich habe in den letzten Tagen den Flur neu gestrichen und freu mich total darüber. In den letzten Monaten habe ich immer alles so vor mir her geschoben, das passiert mir immer noch, wenn ich durchhänge, aber ich merke, dass ich mittlerweile auch wieder mehr Elan bekomme etwas zu tun und das finde ich schön.
Außerdem habe ich meinen Beruf der mir Freude macht, auch wenn er mich sehr fordert und ich habe eine wirklich tolle Familie hinter mir stehen.

In Löcher werde ich zwar immer wieder mal fallen, aber gerade gestern habe ich gemerkt, dass ich da auch wieder heraus komme.

Danke fürs bisherige lesen und die Antworten! Es hat mir wirklich unglaublich gut getan!

Liebe Grüße
Widderfrau

05.06.2013 06:59 • #9


M
Du bist auf dem richtigen Weg! Du siehst was Du tolles hast und weniger was Du nicht mehr hast! Genau so kam ich in die Gänge und konnte mich rauskämpfen!

Weiter so! LG

05.06.2013 07:16 • #10


W
Liebe Muzel,

ich werde mir Mühe geben

Vielen Dank für deine Unterstützung!

Liebe Grüße
Widderfrau

07.06.2013 07:12 • #11


M
Gerne, ich wünsch Dir von Herzen, dass Du wieder glücklich wirst! Sei geduldig, die Zeit kommt!

LG

07.06.2013 07:25 • #12


W
Guten Morgen

es hatte nicht geklappt. Als der Notartermin geplatz war ging es dann doch irgendwie wieder mit uns weiter.
Er wollte sogar, dass wir wieder zusammen ziehen. Sagte er, ob er es jemals umgesetzt hätte weiß ich nicht.
Allerdings ging es trotzdem fast so weiter wie vorher. Gemeinsame Absprachen gab es nicht. Entweder Vorschläge von mir, dass wir dieses oder jenes unternehmen könnten, aber von ihm sehr wenig.
Was gleich blieb ist, dass er mir mehr oder weniger mitteilte wann wir uns sehen würden mit so Aussagen wie zuletzt:

Morgen Abend bin ich bei... und am Dienstag bei dir.

Niemals wären so Aussagen gekommen wie: du ich hab für morgen dieses und jenes geplant, aber wenn du möchtest können wir uns dann am nächsten Tag sehen.
Seit ewigen Zeiten sagte ich ihm, dass ich einfach gerne in Entscheidungen einbezogen werden möchte.

Ich wollte mit ihm nochmal darüber sprechen, sagte ihm, dass mich das ärgert, weil ich das Gefühl hätte, dass das was ich sage sich einfach in Luft auflöst und keinerlei Beachtung findet, aber es endete wie immer mit Geschrei und Vorwürfen seinerseits.

Nun ist es beendet. Ich habe keine Lust mehr. Ein neuer Notartermin steht fest und vielleicht hat es das noch einmal gebraucht damit ich merken konnte, dass es so nicht weiter gehen kann.

Das Blöde ist, dass er es immer wieder schaffte mich derart zu verwirren so, dass ich meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr traute.

Schöne Grüße
Widderfrau

25.06.2013 14:44 • #13


groupie
Hi Widderfrau,
ich habs nochmal gelesen. Ziemlich traurig das Ganze. Es ist wohl besser, wenn es vorbei ist. Dein Ex kommt mir recht extrem vor. So unfreundlich und bestimmend. So, als ob er selber gar nicht merkt, dass er damit eure Beziehung zerstört, dass sein Verhalten inakzeptabel ist.

Danke, dass Du Dich nochmal gemeldet hast. Liebe Grüße und alles Gute für Dich.

25.06.2013 20:57 • #14


A


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