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Über das Kämpfen

G
Ich habe noch nicht geduscht, Zähne noch nicht mal geputzt, dafür den ganzen Tag auf dem Balkon verbracht und Mankell gelesen.

Liebe @KBR Einfach nur herrlich! Ich habe ein Opernglas, falls du es brauchst

06.05.2018 19:38 • x 5 #1876


Waldbewohnerin
@KBR ... Deine Zeilen sind einfach herrrrrrrrrlich! Danke für' s teilen hier!

06.05.2018 19:49 • x 2 #1877


A


Über das Kämpfen

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aquarius2
Zitat von KBR:
Heute fehlte mir ein zweisames Frühstücken und Pläneschmieden für das Wochenende sehr. Seufz.


Das habe ich neulich auch von meinem Ex gehört, aber als wir noch zusammen waren konnte man die zweisamen Momente zählen, Männer! Mittlerweile kann ich ihn etwas besser ertragen und ab und zu unternehmen wir mit dem Kleinen oder mit allen vieren was zusammen, aber nur mit ihm dazu fehlt mir die Lust, da lese ich lieber oder gehe zum Sport, oder treffe meine Freunde.

Ich träume auch sehr intensiv aber meist hat es was mit der Arbeit zu tun, ist nervig, aber ich bin bisher noch nicht schreiend aufgewacht. Da ich ja im Moment noch krank geschrieben bin ist es nocht so schlimm, denn ich glaube ich verpasse da echt nichts. Wie geht es dir mit der Arbeit? Ich hoffe es ist da einigermaßen auszuhalten.

Das was du beschreibst kenne ich, ich habe immer mal wieder Phasen wo ich müde bin und das, obwohl ich eigentlich ausgeruht sein müsste, aber wie gesagt, meist geht das nach einer Zeit vorbei. Sei nicht so streng mit dir, dann kanst du auch andere wieder mehr an dich ranlassen und wenn nicht, auch gut, solange man niemanden in die Flucht schlägt...

06.05.2018 22:13 • #1878


K
Die Wiederkehr von Adonis
wird wohl erstmal ausbleiben. Die Reifen rollen.

Ich erwähnte ja bereits ein ums andere Mal meinen Papierschieberjob, all die Haufen *gg*, die ich durcharbeite und von links nach rechts schiebe. Tja, nun ist es offiziell raus: das ist nichts für mich! Ich reagiere mit Neigung zu Ekzemen auf einen Harz, das sich u.a. in Papier befindet. Nun ist mir auch klar, warum es schleichend immer schlimmer wurde. In meinen letzten Job habe ich kaum noch mit Papier gearbeitet.

Und wir scherzten noch, dass ich bestimmt gegen die Arbeit allergisch sei. Gnmpf. Naja, nun habe ich gute Gründe, auch im neuen Job für die Digitalisierung einzutreten.

Was das eigentlich Auffällige ist: wenn es nicht so jucken würde, würde es oder ich mich nicht kratzen. Irgendwie ist so viel größerer und kleinerer Mist passiert seit April 2016, dass es nun darauf auch nicht mehr ankommt. Seufz.

Nettes Kompliment bekommen von einer Kollegin, die die zweite Siegerin um meine Stelle war. Sie sagte, sie wäre sehr traurig gewesen, als sie den Zuschlag nicht bekam. Doch als sie gehört habe, dass ich die Stelle bekomme, sei es nicht mehr so schlimm gewesen, weil sie so viel Gutes von mir gehört habe, dass sie die Entscheidung verstehen konnte. Daa ging runter wie Öl nach all der bewunderungslosen Zeit, denn es sagt mir, dass ich menschlich vieles richtig mache.

Wenn man kein Regulativ zuhause hat, wird man selten hinterfragt. Es gibt außer den eigenen Werten keine anderen Aspekte. Mir wurden nie Grenzen oder Möglichkeiten aufgezeigt. Das hat mir oft gefehlt im Leben. Auch weil damit bei mir immer der Eindruck entstand, dass es keine Sau interessiert, wie ich etwas mache oder ob ich überhaupt etwas mache. Umso wertvoller sind diese kleinen Feedbackmomente.

07.05.2018 22:44 • x 3 #1879


Froschkönig
Zitat von KBR:
Ich reagiere mit Neigung zu Ekzemen auf einen Harz, das sich u.a. in Papier befindet.


Oh NEIN liebe @KBR das ist ja schrecklich. Ich drück dich

Das ist der Beweis, Arbeit macht krank.

Oh und ich armer Wicht, muss bald wieder arbeiten

07.05.2018 23:02 • x 1 #1880


K
Erinnerungsheulen
Heute vor zwei Jahren lernten wir uns kennen. Wir trafen uns am Hafen.

Ich erzählte einer Freundin von dieser Begegnung, die mir einfiel, weil ich heute zum Segeln (lassen) auf der Elbe sein werde. Genau am Ort des ersten Treffens mit ihm bin ich heute zufällig verabredet.

Und auf einmal stiegen so viele Bilder in mir auf von diesem Tag vor zwei Jahren und davon wie ich vormittags meine Schäfchen für das Shooting im Rathaus einsammelte, was ohne das später anstehende Date schon etwas Besonderes war. Und davon, wie ich ihn zum ersten Mal sah und vollkommen unattraktiv fand, während er gleichzeitig etwas nie da Gewesenes in mir anrührte und ich sofort das Gefühl bekam, ich müsse diesen großen, starken und selbstbewussten Mann ab jetzt und für immer beschützen und von ihm beschützt werden.

Schon bei der Verabschiedung hätte ich ihm sagen wollen, dass ich ihn liebe, doch es erschien mir so absurd, dass ich es ihm letztlich niemals sagte.

Ab dem nächsten Treffen waren wir ein Paar. Mir stiegen heute all die Bilder, der Respekt, die Fürsorge, das Verstehen und Erkennen, das Lachen, die Leidenschaft und die Lust in den Kopf, so dass ich die unrühmlichen Tatsachen ausblendete und noch einmal sehr um und weinte und den Verlust und die Tatsache, betrauerte, dass ich eine solche Geborgenheit nicht mehr finden werde.

Doch ich wurde auf den Boden der Tatsachen gezogen und ergriff Gegenmaßnahmen, nachdem ich so viel geweint hatte wie lange nicht mehr.

Gestern lief gut. Ich konnte beruflich punkten, in eigener Sache Pflöcke einschlagen, wurde von einer Kollegin als schlank bezeichnet (was es jetzt nicht so ganz trifft, aber trotzdem nett war) und bekam ein sehr nettes Kompliment von einem Kollegen. Also sind die Sport- und Ernährungsmühen schon mal nicht umsonst. Ich fühle mich auch viel wohler in meiner Haut, wenn auch mein Gewicht immer noch zu hoch ist

Doch heute liegt das Tal des Jammers in der hiesigen Vorstadt. Was also tun?

Anprobe.

Es gab ein paar Hosen, die mir viel zu klein waren und die ich absurderweise dennoch aufbewahrte, weil frau sich ja immer einbildet, sie würde noch einmal erschlanken. Die Range bei mir im Schrank liegt bei etwa 6 Kleidergrößen.

Heute holte ich also nochmal die Hosen hervor. Zwei von ihnen kann ich zeitlich sehr gut zuordnen, denn eine trug ich 2007 bei einem sehr wichtigen Vorstellungsgespräch und die andere war 2008 mit mir auf Kreuzfahrt.

Check! Passen wieder. Fast. Zwei bis drei Kilo weiter kann ich wieder bequem darin sitzen.

Ein Erfolg, den ich ausschließlich mir selber zu verdanken habe und der von niemandem sonst abhängig ist. Das versuche ich gegen die Traurigkeit zu halten.

Und sonst?

Bin dann mal Fischbrötchen essen und segeln. Vermutlich bei Gewitter.

Es wird ein schwieriger Tag.

10.05.2018 09:33 • x 6 #1881


A
...und wie hast du den Tag geschafft?

11.05.2018 09:20 • #1882


U
Zitat von KBR:
Bin dann mal Fischbrötchen essen und segeln. Vermutlich bei Gewitter.


Schon auf der halben Strecke nach La Reunion?

11.05.2018 09:26 • #1883


K
@anka76
Danke, dass Du fragst. Es war emotional ein ganz finsterer Tag. Vormittags habe ich immer wieder geweint wie ein Schlosshund, was wirklich nicht so oft vorkommt. Bis mittags war das Wetter schön und dann zog der Himmel komplett zu und zeigte sich für den Rest des Tages grau in grau wie mein Gemüt.

Tage, an denen ich so furchtbar emotional bin, kosten ich tatsächlich auch die Tage danach noch viel Erholung. Ich fühle mich körperlich und seelisch total ausgelaugt, aber wenigstens habe ich nicht mehr das Gefühl. jeden Moment in Tränen auszubrechen. Aber selbst der Einkauf gleich wird zur Herausforderung, denn ich bin so dünnhäutig, dass ich Menschen kaum ertragen kann.

Wie geht es Dir?

@unregistriert
Das Schiff, auf dem ich war, ist eines dieser Schiffe, die mit begünstigten und/oder benachteiligten Jugendlichen um die Welt segeln (eigentlich gemein, dass normal aufwachsende Jugendliche kaum die Chance auf so einen Trip haben. Ich hätte das gern gemacht) in den Wintermonaten. Es gab ein paar Bilder von der Karibik an Bord und da war das Wetter eindeutig besser.

Allerdings ist es gut, dass ich in HH wieder von Bord gehen konnte, denn es waren sehr unangenehme Menschen unter den Gästen, mit denen hätte ich nicht bis in die Karibik segeln wollen. Wäre es noch einen Tick dunkler gewesen, hätte durchaus unauffällig die eine Frau oder der andere Mann einen kleinen Schubs über die Bordwand bekommen können.

11.05.2018 11:29 • x 1 #1884


A
Das tut mir sehr, sehr leid, dass du grad wieder so drinnen hängst - aber wenigstens weißt du ja selbst auch, dass es wieder eine Phase ist, die vorüber geht und Gott sei dank nicht mehr dauerhaft so ist! Auch wenn es furchtbar mühsam ist und es so Kraft kostet - ich weiß, es ermüdet unglaublich und man braucht wirklich einige Tage Erholung!

Bei mir ist es ein ständiges auf und ab - aber es ist kein andauerndes Tief mehr, ich habe auch schon wirklich gute Tage so wie z.B. gestern und heute - habe gerade laut singend zu lauter Musik im Wohnzimmer getanzt, das habe ich zum letzten Mal gemacht, als ich wegen ihm noch glückstrunken war! Hat sich irgendwie seltsam angefühlt zuerst, aber auch gut.....habe ihn letzte Woche 2 mal auf einem Fest gesehen - er hat mich ignoriert - hat mich im ersten Augenblick sehr geschwächt, habe mich aber relstiv schnell wieder gefangen....es geht bergauf!

11.05.2018 12:06 • x 1 #1885


U
Zitat von KBR:
Allerdings ist es gut, dass ich in HH wieder von Bord gehen konnte, denn es waren sehr unangenehme Menschen unter den Gästen, mit denen hätte ich nicht bis in die Karibik segeln wollen. Wäre es noch einen Tick dunkler gewesen, hätte durchaus unauffällig die eine Frau oder der andere Mann einen kleinen Schubs über die Bordwand bekommen können.


Was braucht frau für eine Rumpfmannschaft für sein ein Schiff, um bis in die Karibik zu kommen? Ich habe gelesen (im bayerischen Generalanzeiger, Fachblatt für internationale Seefahrt) das es Haie ja quasi überall gibt und man auf Deck ganz schnell mal ausrutscht!

11.05.2018 16:01 • #1886


K
@unregistriert
Sehr schöne Signatur! Hast Du diese schon länger? Falls ja, muss ich gestehen, sie heute erst gesehen zu haben.

Als Crew braucht man vor allem Menschen, die einem niemals in Sachen Pegel unangenehm voraus sind! Das sollte auch im Generalanzeiger gestanden haben. Sie sollten übrigens niemals so voll sein, dass man sie nicht mehr verstehen kann, wenn sie einen angraben.

Ein paar Crewmitglieder sollte im Übrigen immer den Überblick behalten!

@anka76
Schön, zu lesen, dass es eben auch auf geht. Und die Abs sind ja eh nur dazu da, dass wir besser Anlauf für die Aufs nehmen können.

Solche Begegnungen sind leider mitunter nicht vermeidbar, aber sie härten irgendwann ab!

11.05.2018 16:19 • x 1 #1887


aquarius2
Ich wünsche dir wieder bessere Zeiten in den kommenden Tagen.

11.05.2018 16:53 • x 1 #1888


U
Zitat von KBR:
Sehr schöne Signatur! Hast Du diese schon länger? Falls ja, muss ich gestehen, sie heute erst gesehen zu haben.


Der Business läuft an! Wurde schon angesprochen deswegen. Unwissende Kretins haben uns unterstellt, wir würden einen Dosenöffner bewerben. Tsss!

11.05.2018 18:27 • #1889


K
Was mir nichts ausmacht
im Gegensatz zum letzten Jahr, ist der Besuch auf dem Hafengeburtstag. Ich würde auch noch mehr an meiner geistigen Gesundheit zweifeln, wenn es anders wäre.

Mir fiel heute ein, wie paranoid und fast panisch ich vor einem Jahr auf meiner kurzen Stippvisite dort war und wie angespannt ich die Menschenmassen scannte. Donnerstag war davon nichts zu spüren. Die damaligen Gefühle sind kaum mehr nachvollziehbar. Ein langer Weg war es bis hierhin. Allein die Sentimentalität wegen Datum und Ort des Kennenlernens war spürbar.

. und heute Abend hole ich mir den Kiez zurück!

12.05.2018 15:15 • x 6 #1890


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