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Kämpfen? Oder Trennung nach langer Zeit?

WeissesPapier
Ich habe in letzter Zeit viel hier gelesen, das hat mir geholfen. Darum möchte auch ich meine Geschichte erzählen. Vielleicht bekomme ich noch mehr Hilfe.

Meine Frau und ich sind seit 28 Jahren zusammen. Wir haben uns kennengelernt, da waren wir knapp über zwanzig, ich etwas älter als sie. Wir sind zwanzig Jahren verheiratet und haben zwei Kinder. Meine Frau ist das, was ich mir wünsche – eine Partnerin, die neben mir steht. Sie ist groß, attraktiv, schlank, sportlich. Sie läuft regelmäßig, fährt Rad, ist eine begeisterte Schwimmerin, trainiert im Verein. Auch ich laufe, fahre Rad, gehe ins Fitnesstraining.

Ein Sprung zurück ins Jahr 2006. Die Jahre vorher waren schwierig. Die Arbeit fraß einen auf. Dazu kam, dass wir zusammengearbeitet haben. Da war das Zuhause kein Rückzugsgebiet, sondern eher eine Fortführung der Arbeit mit riesigem Konfliktpotential. Die Kinder wurden grösser und schwieriger. Im Jahr zuvor hatten wir unser Haus gebaut. Auch das kostete viel Kraft. Eine Situation, wie sie wohl auch andere kennen – viel Pflicht, wenig Lust.

Frühling und Sommer 2006 war unsere Beziehung dann kaputt. Wir waren emotional getrennt, haben nicht mehr miteinander gesprochen, nur noch gestritten. Wenn wir überhaupt noch miteinander geschlafen haben, war es reine Routine. Es war grauenhaft. Ich habe den Sport vernachlässigt, zu viel gegessen und getrunken, das Rauchen wieder angefangen. Entsprechend sah ich auch aus. Die ersten Gedanken an Trennung kamen auf. Einmal habe ich meine Frau gefragt, ob sie überhaupt mit mir zusammenbleiben wolle. Es kam keine Antwort.

Ende August sind wir für zwei Wochen in den Urlaub gefahren. Kaum in unserem Ferienhaus angekommen, hat ihr Handy vor mir auf dem Tisch gepiepst. Ich habe ganz automatisch danach gegriffen und die SMS gelesen - das erste Mal, dass ich eine SMS von ihr gelesen habe. Ich hatte keinerlei Misstrauen.

Diese SMS war sehr seltsam. Sie war nicht unterschrieben, aber dem Stil nach war deutlich erkennbar, dass ein Mann sie geschrieben hatte. Und es war deutlich erkennbar, dass es keine einfache Freundschafts-SMS war. Es waren zwar keine direkten Liebkosungen drin, aber viele Anspielungen. Ich habe sie auf diese SMS angesprochen und sie meinte, diese wäre von einer Freundin. Misstrauisch geworden, habe ich mir alle SMS in ihrem Handy angesehen und fand von derselben Nummer eine ähnliche SMS, einige Monate älter. Ich habe mir die Nummer notiert und beschloss abzuwarten.

Der Urlaub war schlimm. Das einzige, was meiner Frau wichtig erschien, außer mit mir zu streiten, war unsere rechtzeitige Rückkehr am Samstag, da am Sonntag ein Marathon stattfinden würde, zu dem sie unbedingt gehen müsste. Sie nahm zwar nicht teil, aber viele Freunde von ihr, besonders eine Freundin aus dem Schwimmverein würde teilnehmen.

Nachdem ich mir sicher war, dass der Marathon vorbei war, habe ich die Handynummer von einer Telefonzelle angerufen. Natürlich meldete sich ein Mann. Obwohl ich das erwartet hatte, bin ich fast zusammengebrochen. Ich schlich nach Hause und wartete auf meine Frau.

Sie traf einige Stunden später ein und ich konfrontierte sie mit dem ganzen. Zuerst leugnete sie alles, dann gab sie zu, dass sie einen Mann getroffen hätte. Aber es wäre überhaupt nichts passiert, sie wären nur gute Freunde. Ich bat sie dringend, die Wahrheit zu sagen, damit wir unsere Beziehung retten könnten, aber sie leugnete weiter. Ich sagte ihr, dass ich mit einem Seitensprung leben könnte, wenn es passiert wäre, aber von ihr kam nichts. Sie verhielt sich die ganze Zeit wie ein Politiker - nur das zugeben, was man nun wirklich nicht mehr leugnen konnte. Am Anfang behauptete sie sogar, nicht mal seinen Namen zu kennen. Absurd. Irgendwann war aber klar, dass es sich um einen Sportler aus dem Verein handelte, 10 Jahre jünger als ich.

Danach kamen ihre Vorwürfe - ich würde ihr nichts glauben, wäre maßlos eifersüchtig und so weiter. Gleichzeitig beteuerte sie, dass sie mich lieben würde und alles tun würde, um unsere Beziehung zu retten und weiterzuführen. Ich wusste nicht mehr weiter. Aber mir wurde klar, dass meine Frau mir nicht die Wahrheit sagen würde. Ich stand also vor der Entscheidung, mich zu trennen oder die Lüge zu schlucken und bei meiner Frau zu bleiben. Nun liebe ich meine Frau. Außerdem kamen wir uns wieder näher, die Beziehung lebte wieder. Also blieb ich und versuchte, das Ganze zu verdrängen. Aber das ist nicht so einfach, wie es klingt.

Die Jahre danach waren gute Jahre. Wir haben viel zusammen unternommen - Urlaub, Radtouren, ausgehen, mit Freunden feiern. Meine Frau hat ihre Freiheiten - Schwimmverein, Hobbys, Freunde und auch ich habe meinen Sport und meine Freunde. Trotzdem sind wir viel zusammen und aktiv. Auch s.uell läuft es gut. Wir schlafen oft und gerne miteinander und es macht Spaß. Mir jedenfalls. Wir waren glücklich - aber diese Lüge lag wie ein Schatten über uns. Immer wieder sprang mich das Ganze an - was war damals? Im Sommer letzten Jahres hatten wir einen furchtbaren Streit, dessen Bitterkeit von mir ausging. Da hat die Verdrängung nicht mehr geklappt.

Es wurde immer schwieriger, das Misstrauen wurde immer grösser. Vor einigen Wochen griff ich zum IPad. Meine Frau hatte gerade ihre Mails abgerufen, die Seite war noch offen. Die letzte Mail war von einem jungen Sportler, der sie anhimmelte.

Ich dachte, mich trifft der Schlag. Deja-Vu. Wieder mit einem jüngeren Sportler. Wieder geheime Nachrichten hinter meinem Rücken. Jetzt kam die ganze Bitterkeit der letzten Jahre hoch. Am nächsten Tag habe ich sie darauf angesprochen. Natürlich hat sie mir versichert, dass nichts dran wäre, dass alles ganz harmlos wäre. Und das war es auch. Es war die Mail eines Kindes, das Freundlichkeit mit einer Einladung verwechselte.

Zwei Tage später habe ich sie abends nochmals angesprochen. Ich habe ihr erzählt, dass mich dieses Geheimnis langsam zerreißen würde. Nach einiger Zeit fing sie an zu reden. Sie erzählte mir, dass sie damals 10 Monate eine Affäre gehabt hat, den anderen ein- bis zweimal die Woche getroffen und mit ihm geschlafen hätte. Sonst nichts. Sie hat nicht mit ihm gesprochen, etwas unternommen oder sonst etwas – nur mit ihm geschlafen. Einmal sogar in unserem Haus. Da gleich zweimal hintereinander.

Die nächste Woche war die schlimmste meines Lebens. Aber dann begannen wir zu kämpfen. Wir haben eine Paartherapie begonnen. Und wir haben viel miteinander geredet, viele Dinge aus unserer Beziehung kamen hoch, nicht nur die Affäre. Es war ein Auf und Ab. Manche Tage waren sehr glücklich, ich wollte sie nicht mehr loslassen. Andere Tage waren verzweifelt, ich habe geheult wie ein Schlosshund, wollte nur davonrennen und nicht mehr zurückkommen.

Und jetzt – drei Monate später – weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Ich habe realisiert, dass es hier nicht nur einen Schuldigen gibt. Ich bin auch verantwortlich. Ich habe das verweigert, was jeder Mensch braucht – Nähe, Wärme, Anerkennung, Zuneigung, Liebe. Ich hätte es geben können, ja müssen, aber ich habe es nicht gegeben. Sie hat sich das, was gefehlt hat, woanders gesucht.

Ich weiß, dass sie mich liebt. Sie ist zurückgekommen, hat um mich gekämpft. Und ich liebe sie. Aber ich weiß nicht, wie ich die ganze Sache verarbeiten soll. Am schlimmsten ist es, wenn wir, wie dieses Wochenende, glücklich miteinander sind. Dann holt mich die Verzweiflung ein. Dann realisiere ich, was sie alles riskiert hat, was sie alles weggeworfen hat. Was auch damals möglich gewesen wäre, wenn sie mir eine Chance gelassen hätte. Dann frage ich mich, ob der Betrug nicht zu groß, die Lüge zu ungeheuerlich war.

Wie kann man 10 Monate Woche für Woche aus dem Haus gehen, so tun, als ob alles normal wäre, und sich auf den anderen Mann freuen? Zurückkommen, die Kinder küssen, mich küssen und schnell duschen gehen, ohne einen Gedanken an den anderen zu verschwenden, ohne ein schlechtes Gewissen? Wie kann man zusehen, wie die Beziehung immer schlechter wird, die Probleme immer grösser, die Sprachlosigkeit immer weiter wächst? Und wie kann man mit einem solchen Menschen zusammenbleiben? Ich kann es nicht verstehen. Und ich weiß nicht, ob ich weiter kämpfen oder fliehen soll.

22.04.2013 22:13 • x 1 #1


F
hallo,

was soll man dir raten. ich hoffe eshilft dir schon mal zu schreiben und deine gedanken zu sortieren.

ich weiß nicht wie ich mich verhalten würde aber wenn sie dich liebt, hättest du es nicht erfahren, wäre ja alles wie vorher.

ich bin da vielleicht auch kein guter ratgeber. hab ja ähnliches durch nur mit nem anderen ergebnis und mir wurde die entscheidung ja abgenommen. von der warte aus kann ich nur schreiben als ich es wußte und versucht habe die ehe zu retten hatte ich doch im hinterkopf, dass das nichts mehr wird. kann man aber schlecht vergleichen.

holt euch hilfe von aussen. alles gute

22.04.2013 23:52 • #2


A


Kämpfen? Oder Trennung nach langer Zeit?

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Z
Hallo,

es ist natürlich schwer, dir etwas zu raten, weil ich dich und deine Frau nicht kenne. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus würde ich sagen: Weiter kämpfen.

Ich finde, dass du gute Voraussetzungen mit bringst, weil du auch an dir Dinge erkannt hast, die du verändern musst. Mir erging es genauso.

Ich bin ganz ähnlich wie du hinter die Affäre meines Mannes gekommen und dann hatte er mir erzählt, dass er 2004 schon einmal eine hatte.

Auch wir haben eine Paartherapie gemacht und auch bei uns war es so, dass aus Sicht meines Mannes eben nicht alles so toll lief: Er fand, wir hätten zu häufig gestritten, er hat sich nicht von mir geliebt gefühlt. Und dann wurde er irgendwann offen für andere Frauen und in die letzte war er leider auch noch ganz stark verliebt.

Auch mein Vertrauen ist dahin und auch ich habe mich natürlich gefragt: Wie hat er es mit seinem Gewissen vereinbart, mehr oder weniger im Sekundentakt solche dermaßen phantasiereichen und liebevollen Nachrichten per SMS bzw. Facebook an seine Geliebte abzuschicken?

Manchmal schrieb er ihr auch, dass er jetzt etwas vorsichtiger sein müsse, weil ich in der Nähe war, und mich empfand er zu dem Zeitpunkt lediglich als Hindernis. Mir hat das so weh getan! (Ich hatte alle SMS und Facebook-Nachrichten gelesen).

Auch mein Mann ist Sportler und ich hatte ihm immer die Freiheiten gelassen, an irgendwelchen Rennen dran teilzunehmen und dort dann auch zu übernachten. Und diese Gelegenheiten wollte er nutzen, um mit seiner Geliebten alleine sein zu können. Sie war noch nicht soweit - nur deswegen hatten die keinen S. miteinander gehabt.

Mein Mann wollte sogar ausziehen, er wollte auch unsere gemeinsame Firma aufgeben!

Aufgedeckt habe ich es Ende November 2012, mein Mann ist dann erst einmal ausgezogen (aber nicht zu ihr) und seit 1.3. diesen Jahres wohnen wir wieder zusammen.

Auch seine Lüge war ungeheuerlich und auch ich fand: Der wirft einfach 20 Jahre Beziehung weg und hat das, was ihn störte, vorher nie angesprochen!

Aber dann waren alle Treffen, die wir miteinander hatten (auch, als wir noch getrennt waren) wunderschön. Und auch jetzt ist es sehr schön mit uns und für mich ist klar: Es war richtig gewesen, um ihn zu kämpfen.

Wichtig fand ich allerdings, dass er offen sein musste! Er hat noch Kontakt zu dieser Frau, sie begegnen sich bei sportlichen Veranstaltungen und er hatte ihr am PC geholfen und macht es noch, wenn sie Fragen hat.

Aber er ist absolut offen und hat mir auch eine Email gezeigt, in der er ihr geschrieben hat, er wäre glücklich, wieder mit mir zusammen zu sein und er möchte allenfalls eine freundschaftliche Beziehung zu ihr haben. Allerdings erst, wenn ich mich wieder stabilisiert habe.

Diese Offenheit ist für mich extrem wichtig. Mittlerweile glaube ich, dass mein Mann sich von mir tatsächlich vernachlässigt gefühlt hat. Dann traf er sie - die ebenfalls in einer Krise steckt und die sich sehr geschmeichelt durch seine Liebe gefühlt hat. Sie sieht mir ähnlich - und fällt total in sein Beuteschema.

Aber im Grunde scheint es so zu sein, dass er immer große Gefühle für mich hatte und nun, wo wir uns sehr bemühen, auch auf die Bedürfnisse des jeweils Anderen einzugehen, da kommen die großen Gefühle wieder hervor.

Uns hilft es, die Paartherapie, die mittlerweile beendet ist, alleine weiter zu führen: Wir treffen uns regelmäßig einmal die Woche in einem Café und reden in neutraler Umgebung darüber, wie es uns miteinander geht. Welche Konflikte es gibt, was schön ist, was wir voneinander wünschen.

Anfangs kamen bei mir immer die Bilder wieder hoch - aber das wird seltener. Anfangs, wenn ich nur einen anderen Frauennamen hörte, fühlte ich mich alarmiert. Aber auch das wird weniger - und wichtig ist: Ich darf drüber sprechen und ich bekomme eine ehrliche Antwort.

Diese Lüge 10 Monate lang durchzuziehen, das ist schon wirklich sehr heftig! Konnte deine Frau dir erklären, warum sie sich dann nicht getrennt hat? Warum ist sie denn dann bei dir geblieben? Wolle der Liebhaber nicht? War auch er verheiratet?

Ich finde, dass du auch verzweifelt sein darfst. Und dass du das auch zeigen darfst, denn von heute auf morgen vergisst man so etwas nicht.

Sicherlich hast auch du deinen Anteil an der Geschichte - aber für die Lüge hat sich allein deine Frau entschieden! Und da muss ihr klar sein, dass dein Vertrauen und auch das Verzeihen nicht von heute auf morgen zurück kommen kann.

Viele Grüße
Zarifah

23.04.2013 00:58 • #3


F
hallo zarifah,

2 monate wieder zusammen wohnen sind keine lange zeit. der te kämpft seit jahren mit sich. hm.

23.04.2013 01:28 • #4


S
@feuerteufel, meine zustimmung!
ich habe zarifah schon öfters gelesen und ich wünsche ihr natürlich alles gut und toi toi toi dass es klappt.
nur erinnert mich ihre euphorie an vielen betrogenen ehefrauen, die, nach dem sie denn endlich diese langersehnte neue chance hatten, mächtig auf die schnauze gefallen sind. zähle mich hier dazu!
weil, einige finden dann erst nach vielen monaten oder auch jahren, dass der gute weitermacht und bei einigen diese anfangseuphorie eines tages wieder der alte trott ist.

und was soll man hier zu dem weißen papier sagen?
mir geht es wie dem feuerteufel, ich weiß es auch nicht.
anscheinend bist du aus der sorte, die sehr schwer mit dem verzeihen haben. die einen können das, die anderen weniger.
ist kein makel, nur eine charaktereigenschaft.

der letzte absatz in dem du diese vielen und berechtigten fragen stellst, finde ich sehr wichtig, lieber papier.
das macht einen menschen aus. und nur du kannst entscheiden, ob du mit so einem weiterleben möchtest. ob du ihm verzeihen kannst.
kannst du nicht, drehst du auch weitere 10 jahre in deinem hamsterrad.
ist es dann wert so ein aufgewühltes leben zu leben, mit all dem schmerz, was du nicht ablegen kannst?
oder gibts wege diesen zu revidieren? durch meditation, therapie, sport?
nur du kannst es wissen, was deines ist.

allgemein, so meine subjektive meinung, ob im realen leben oder hier im forum....... sehe ich folgendes- nach anfänglichem trennungsschmerz irgendwann gewinnen die betrogenen mehr, die den alten partner los sind. ein neues leben zu stalten ist wohl einfacher als mit diesen verletzungen zu leben und das neben dem menschen, der uns betrogen, belogen und hintergangen hat.

23.04.2013 09:24 • #5


M
Hallo WeissesPapier,

eine Geschichte aus meinem Freundeskreis zum Nachdenken für Dich!

Seit mehreren Jahren ein Paar, der Alltag wird bestimmt durch Job und dem gemeinsamen (Leistungs)Sport Triathlon! Du bist selbst Sportler und weißt daher, dass man dafür unglaublich viel Selbstdisziplin aufbringen muss und dass der Sport nahezu Deinen ganzen Wochenplan bestimmt. Selbst für den Urlaub wurden Trainingspläne aufgestellt mit einem einzigen Ziel: Höher, Weiter, Schneller- alles aus Liebe zum Sport! Auf alles wurde peinlichst geachtet: Ernährungsplan, notwendige Ruhephasen, Weckzeit, Nachtruhe, wann werden die Laufschuhe angezogen, wann geht’s aufs Rad, ist ein Schwimmbad in der Nähe! Und das auf dem Papier und minutengenau!

Ohne schei., wir haben so oft den Kopf über die Beiden geschüttelt und waren fassungslos, dass Sport wichtiger war wie Se.! Ja selbst der wurde vor wichtigen Wettkämpfen „ausgesetzt“! Über mehrere Jahre lief das bei den Beiden Hand- in Hand bis SIE irgendwann gemerkt hat, und das wahrscheinlich auch nur wegen einer langen Verletzungspause, dass ihr im Leben was wichtiges fehlt was keinen Weltrekord aufwiegen kann- die Liebe und Nähe zwischen den Beiden war weg, irgendwo verloren gegangen zwischen Fahrradfahren, Joggen und Schwimmen!

Sie hatte nicht den Mut es mit ihrem Mann zu besprechen, stattdessen verfiel sie dem Charme eines Trainingskollegen und hat ihn dazu benutzt um den Absprung aus der Ehe zu schaffen! Hinter dem Rücken ihres Mannes mietete sie sich eine Wohnung! Ihr Mann fand am Tag ihres Auszuges einen Brief indem sie ihm alles „beichtete“ und darum bat, er möge sie gehen lassen! Auf meine Frage WARUM dieser Weg meinte sie, dass er NIE zugehört hat, wenn er verstehen wird dann nur mit ihren Zeilen!

Das Ende vom Lied: Der Mann wurde „munter“, sah seine Fehler ein und wusste somit auch, dass Beide wirklich nur noch der Sport verbunden hat. Er hat die Trennung sauber und fair akzeptiert und ist heute wieder mit einer neuen Frau an seiner Seite glücklich! Und Sie? Ja sie heult sich die Augen aus weil sie das was sie erwartet hat nicht bekommen hat: Sie hat wirklich geglaubt, dass ihr Mann um sie kämpft! Fazit? „Wettkampf“ verloren!

Ich kann Dir nur eins ans Herz sagen: Flucht ist keine Lösung, stelle Dich Deinen Ängsten und Sorgen denn nur so wird auch Dein Herz erkennen was Dir Dein Verstand bereits rät!

23.04.2013 10:40 • #6


F
Ist natürlich eine schwere Entscheidung und egal wie du es machst, es bleibt immer war das jetzt das richtige ?

Bleibst du bei ihr ist es so, verlässt du sie genau so. Hier geht es denke ich im Moment weniger um euch als paar sondern mehr um dich als Mensch.
Was hältst du aus, kannst du dich aus dem loch holen.

Ich muss sagen meine ex hatte 2007 schon was mit nem Kollegen.. Ich wusste nur es war Schreiberei, letztes Jahr fand ich heraus es war mehr. Und trotzdem ich dachte nur schreiben und reden hat es mich die letzten 5 Jahre begleitet.
Ich habe nachts mit geballten Fäusten im Bett gelegen und gegrübelt und mir vorgestellt, wie ich ihr die Meinung Geige.

Aber was habe ich statt dessen gemacht ? Neu gebaut mit ihr und alles geschluckt. Mir Mühe gegeben alles für mich zu verarbeiten.

Das Ende vom Lied kannst du in meiner Geschichte nachlesen.
Ich will nie wieder so verletzt werden und bin auf der einen Seite froh endlich ( mit ihrer Hilfe durch ihr verhalten ) hier zu stehen wobei ich mir einen intakte Familie gewünscht habe und sie auch sehr geliebt habe. Aber es tut immer noch weh.

Tja ich habe so entschieden, viele andere auch. Aber du musst allein entscheiden. Tut mir leid.

23.04.2013 12:28 • #7


WeissesPapier
Zuerst einmal vielen Dank für die Antworten.

Mein Problem ist nicht, daß ich nicht mit meiner Frau zusammen sein kann, sie nicht liebe oder ihr mißtraue. Ich weiß auch, daß sie mich liebt und bei mir bleiben will. Sie hat damals, als es herauskam, die andere Beziehung sofort beendet und seitdem auch nie wieder eine Außenbeziehung gehabt. Aber sie war nicht in der Lage, ehrlich zu sein, aus Angst, daß unsere Ehe dann ebenfalls zu Ende wäre. Was wahrscheinlich auch passiert wäre.

Die Jahre seitdem hatten wir eine gute Beziehung. Wir sind wieder sehr nahe zusammengekommen. Deswegen hatte sie jetzt den Mut, die Wahrheit zu sagen. Aber die überfordert mich. Mir war immer klar, daß da ein anderer Mann war und sie eine Affäre hatte. Aber mir war nie klar, wie lange und wie intensiv diese war. Ich stehe jetzt vor diesen 10 Monaten wie vor einem Riesenberg. Und sie ist schon lange auf der anderen Seite.

Mein eigentliches Ziel ist es, mit ihr zusammen zu bleiben. Aber ich weiß nicht, ob ich dies schaffe. Ich bin kein rachsüchtiger oder nachtragender Mensch und ich würde ihr gerne verzeihen. Aber ich verstehe nicht, wie man sich solch ein Doppelleben aufbauen kann. Und momentan leide ich sehr unter Stimmungsschwankungen. Am Wochenende sind wir zusammen, unternehmen viel, haben tollen Se., aber am Sonntagabend holt mich die Verzweiflung ein. Und dann bin ich hilflos. Aber dann krabbele ich wieder raus und kämpfe weiter. Momentan geht es wieder nach oben.

23.04.2013 13:31 • #8


F
Na wenn das so ist, Mensch, Backen zusammen und durch.

23.04.2013 13:44 • #9


WeissesPapier
Ich kneife. Und wie. Als ich den Thread eröffnet habe, war ich ziemlich down. Jetzt geht es mir wieder viel besser - vielleicht die Sonne? - und bin überzeugt, dass es klappt. Es ist hart, aber das Leben ist nichts für Feiglinge. Und zum Weglaufen bin ich einfach schon zu alt.

25.04.2013 11:24 • #10


Z
Hallo WeissesBlatt, Feuerteufel und Sonnilein,

@Feuerteufel: Ich hatte es so verstanden, dass die Probleme zwar schon vor langer Zeit begangen, dass die beiden aber noch zusammen sind und WeissesBlatt sich jetzt aktuell fragt, ob er kämpfen soll oder nicht.

@Sonnilein: Jeder schreibt hier natürlich vor dem Hintergrund dessen, was er erlebt hat und das gilt auch für mich. Du hast Recht, die Tatsache, dass ich gute Erfahrungen mit dem Kämpfen gemacht habe, macht mich auch etwas euphorisch und natürlich hoffe ich nicht, dass ich es eines Tages alles noch einmal durchmachen muss.


Zitat:
WeissesBlatt: Mein eigentliches Ziel ist es, mit ihr zusammen zu bleiben. Aber ich weiß nicht, ob ich dies schaffe. Ich bin kein rachsüchtiger oder nachtragender Mensch und ich würde ihr gerne verzeihen. Aber ich verstehe nicht, wie man sich solch ein Doppelleben aufbauen kann. Und momentan leide ich sehr unter Stimmungsschwankungen. Am Wochenende sind wir zusammen, unternehmen viel, haben tollen Se., aber am Sonntagabend holt mich die Verzweiflung ein. Und dann bin ich hilflos. Aber dann krabbele ich wieder raus und kämpfe weiter. Momentan geht es wieder nach oben.


Diese Stimmungsschwankungen habe ich auch erlebt und ich glaube, es ist fast egal, ob eine heimliche Affäre lange oder weniger lange gedauert hat.

Das Unfassbare ist ja, dass es passiert ist. Dass der Partner sich megamäßig verliebt hat, dass man nichts davon gemerkt hat oder nur nur langsam und vor allen Dingen, dass man das Ausmaß nicht im Traum erahnt hätte.

Dieser Schock sitzt und will erst einmal verdaut werden.

Wie Sonnilein schreibt, ist es lt. Statistik leider tatsächlich so, dass die meisten Fremdgeher es immer wieder tun. Aber auch die Antworten hier im Forum zeigen mir, dass hinter dem Fremdgehen meistens irgendwelche Defizite in der Partnerschaft steckt.

Ein Neuanfang kann daher kein zurück zur alten Beziehung sein, sondern beide Partner müssen etwas an sich und der Beziehung verändern.

Änderungsbereitschaft setzt voraus, dass man auch seine eigenen Anteile erkennt - und das scheint bei dir der Fall zu sein, weswegen ich auch fand: Kämpfe weiter.

Ich wünsche dir, dass der Trend, dass es dir besser geht, anhält.

Viele Grüße
Zarifah

25.04.2013 16:45 • #11


WeissesPapier
Danke für eure Antworten. Das ganze aufzuarbeiten ist wirklich mühsam und es dauert. Vor allem wird man immer wieder zurückgeschmissen. Gestern Abend ist mir klargeworden, dass ihre Affäre nicht 6 Monate, wie sie immer behauptet hat, und auch nicht 10, wie ich vermutet habe, sondern in Wirklichkeit 15 Monate, eineinviertel Jahre gedauert hat. Im Grunde ist es wirklich egal, wie lange eine geheime Beziehung dauert. Aber wenn scheibchenweise immer wieder etwas neues kommt, das einen wieder zurückwirft, wenn man das Gefühl hat, dass sie einem nicht die Wahrheit sagt, dann wird es schlimm. Wie soll man da wieder Vertrauen gewinnen?

26.04.2013 09:55 • #12


K
Hallo white paper!

Damit ihr die Geschichte so gut wie möglich aufarbeiten könnt, wäre bedingungslose Ehrlichkeit bedeutungsvoll.

Der Betrüger wird Angst haben, seinen Partner, den er ohnehin schon so sehr verletzt hat, noch mehr verletzen zu wollen und verschweigt aus diesem Grund die schonungslose Wahrheit.

Dass er (bzw in dem Fall SIE) dich noch mehr verletzt, wenn du es scheibchenweise erfährst, muss ihr endlich klar werden.

Sofern ihr eine Eheberatung besucht, sprich das bitte an.

Ich weiß sehr gut, wie du dich fühlst, weil die Affäre meines Mannes auch erst vor 6 Monaten aufflog.

Anfangs wollte er mich glauben lassen, es wären nur 2 Mal gewesen, aber ich fand Schritt für Schritt heraus, dass es eben nicht nur 2 Mal gewesen sind. Abgesehen davon wären auch 2x zwei Mal zuviel gewesen...

Er hat zwar in allem anderen versucht, ehrlich zu sein, aber DA wollte er mich nicht noch weiter kränken. Er hat gesehen, wie schlimm das alles für mich ist und hatte Angst, ich würde ihn dann komplett verlassen.

Als die Paartherapie (Caritas) begann, haben wir ganz offen reden können. Es war nichts, was ich nicht ohnehin schon geahnt hatte. Klar tat es weh, aber es war ENDLICH raus - und ich kam mir nicht mehr wie ein Psycho vor.

Jetzt besuchen wir seit 6 Monaten die Paartherapie. Mittlerweile im 14tägigen Abstand. Ich habe noch immer Höhen und Tiefen. Wenn ich denke, JETZT läuft es richtig gut, holen mich plötzlich Erinnerungen ein - ausgelöst durch bestimmte Orte oder auch Worte bzw Gestiken.

Dann geht es mir tagelang sehr mies. In diesen Momenten misstraue ich ihm auch wieder sehr. Was mich ärgert, aber ich nicht abschalten kann.

Ich komme mir so dumm dabei vor. Doch andererseits ist meine Reaktion bestimmt auch berechtigt.

Was ich dir mit meinem Posting sagen will ist, dass deine Reaktion völlig normal ist (oder aber wir sind beide bescheuert )

Versuche, mit deiner Frau zu sprechen. Es ist WICHTIG, dass du alles ansprichst, was dir auf dem Herzen brennt - und es ist genauso wichtig, dass sie dich dabei ernst nimmt.

Nur so ist es möglich, alles aufzuarbeiten und aus der Krise gestärkt hervor zu gehen.

LG

Kk

PS: Noch vor 3 Wochen wollte ich endgültig das Handtuch schmeißen, bis wir eine sehr emotionale Sitzung hatten, wo ich endlich auch mal richtig laut wurde und meiner Frust und meiner Wut freien Lauf gelassen habe. Seither geht es mir viel - sehr viel besser!

26.04.2013 10:09 • x 1 #13


G
Wow, deine Frage ist recht merkwürdig...auch wenn es vielleicht gar nicht so gemeint war, aber sowas entscheidet man für sich selber und ich würde mir bei sowas auch nicht reinreden lassen wollen.
Und natürlich wird dir sowieso jeder dazu raten zu kämpfen. Du hast geschrieben, dass Sie dich liebt, also wieso sollte dir bitte jemand zu was anderem raten?
Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass jemand der sich hier meldet sich wirklich mit dem Thema Trennung auseinander gesetzt hat. Klar ist dies eine Option, aber nach so langer Zeit wieder alleine zu sein, packt halt nich jeder. Also schreibt man hier mit der Hoffnung, dass noch was zu retten ist. Man möchte überzeugt werden, dass man um die Beziehung kämpfen soll, die man eigentlich sowieso nicht aufgeben wollte. Klar bist du unzufrieden, weil nun der ganze Mist an den Tag kommt und du immer noch nicht weisst, was da noch alles kommen kann.
Aber das Sie dir nicht schon vor der Paartherapie alles erzählt hat, bedeutet wohl, dass du alles nicht verkraften könntest und Sie verlassen würdest.
Also egal wozu man dir hier rät, dir ist hoffentlich klar, dass du dein Leben trotzdem selber leben musst und natürlich auch mit der Frau zusammen leben, die nicht in der Lage ist ehrlich mit dir zu sein.
Und diese Schuldzuweisung, die man desöfteren liest, finde ich aber lächerlich. Klar hast du Fehler gemacht, aber fehlende Aufmerksamkeit heisst nicht, dass man mit dem nächst besten ins Bett steigen darf.
Obwohl, vielleicht ist Ihr gerade dadurch klar geworden, dass Sie dich noch liebt, also nach den 15 Monaten, freu dich also und kämpf um Sie.

Der letzte Satz war übrigens Sarkasmus , wobei es wirklich einige gibt, die der Meinung sind, dass eine Affäre einer Beziehung gut tut.


Ach ja einen Rat gebe ich dir trotzdem noch auf den Weg...geh mal in dich und lass dir alles durch den Kopf gehen. Und dann zieh deinen Entschluss ohne wenn und aber durch, aber auch so, dass du es nicht bereuen wirst.

27.04.2013 08:56 • #14


WeissesPapier
Gestern habe ich wirklich realisiert, daß sie 15 Monate mit dem anderen zusammen war. Über ein Jahr hat sie mich betrogen. Irgendwann konnte sie ihre beiden Leben nicht mehr auseinanderhalten. Dann hat sie alles getan, um unsere Beziehung zu zerstören. Und sie war erfolgreich. Sie hat mich, sich, uns zerstört. Und jetzt zerstört es mich wieder. Ich weiß nicht mehr, wie ich kämpfen soll.

27.04.2013 11:20 • #15


A


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