Umgang mit Kindern nach Trennung

Hallo,

meine Ex hat sich vor 2 Monaten von mir getrennt. Wir haben 2 Kinder (7,5 und fast 4). Ich bin aus der gemeinsamen Wohnung raus und bin jetzt erstmal zeitlich begrenzt in einer kleinen 1-Raum Bude untergekommen.
Die Kinder seh ich regelmäßig. Der Große ist ein absolutes Papakind. Der kleine Mamakind, kommt aber mittlerweile auch gern zu mir.

Bin derzeitig auf Wohnungssuche - 3 Zimmer, nicht einfach aber wird werden. Ex hat durch Zufall schon was eine bekommen.

Mein Großer hat schon seit ein paar Wochen immer wieder zu mir gesagt, wenn ich Wohnung habe, dann eine Woche Papa und eine Woche Mama. Das hat er jetzt offenbar auch Ex so gesagt, worüber sie anscheinend nicht so ganz erfreut ist. Weil wir wollen eigentlich die Jungs nicht trennen und der Kleine könnte für Wechselmodell noch zu klein sein. Tatsächlich drüber gesprochen haben wir noch nicht.

Daher an euch die Frage, ob ihr Erfahrungen mit Wechselmodell bei Geschwistern habt und wie man das eventuell umsetzen kann. Ich liebe meine Kinder und will für sie natürlich da sein.

PS: Bevor hier komische Meinungen auftauchen, ich will weder meiner Ex die Kinder wegnehmen, noch mich durch Wechselmodell Unterhalt einsparen

@Blinder

Ähm... du musst dich nicht rechtfertigen, jeder muss für sich schauen was am besten ist. Ich meine 50/50 Modell kostet genau so viel. Viele übersehen so etwas immer, denn immerhin musst du auch 2 Wochen im Monat essen, trinken, Strom, Klamotten usw. bezahlen und es steht dir ja dann auch nicht zu die Klamotten der Mutter einfach immer mitzunehmen. Auch die Ausstattung die du ja dann neu kaufen musst wie Betten, Schränke usw kostet Geld, also ja, bei einem 50/50 Modell spart man relativ wenig, weil der Alltag dann auch bei dir herrscht. Du musst sie dann genau so vorbereiten in der Früh für die Schule, sie zum Fußball bringen oder zu Freunden auf den Geburtstag etc... Dieses Modell spart definitiv kein Geld ein, höchstens ein paar Euros, dafür hat man dann aber auch den Stress und zwar vollkommen auf sich gestellt. Jetzt war noch ein Partner da, man konnte sich abwechseln aber dies ist dann nicht mehr möglich.

Also schau bitte ganz genau ob du dieses Modell überhaupt leisten kannst. Immerhin müssen sie auch abgeholt werden in dem Alter, zum Kindergarten,von der Schule oder vom Hort zum Beispiel.

Du musst dir erstmal klar werden ob du so etwas kannst und vor allen ob es sinnvoll ist, wenn ja, dann bestehe auf dieses Modell und sei einfach der Vater der du sein willst, ganz egal was die Mutter davon hält. Es steht dir zu, es ist mittlerweile dein gutes Recht, denn immerhin hast du dir nicht ausgesucht zu gehen. Es ist ihr Recht zu gehen, aber sie hat kein Recht zu bestimmen wie du deine Kinder betreuen möchtest. Sie muss mit dem 50/50 Modell leben und ganz ehrlich, sie wäre mir auch egal, zumindest ihre Gefühle wären mir egal. So lange das beste für die Kinder dabei herauskommt, spielt alles andere keine Rolle. Es gibt keine Familie mehr im klassischen Sinne, also musst du schauen was am besten für die Kinder ist und wenn der große schon sagt er will ne Woche zu dir, dann sollte man diese Aussage auch ernst nehmen.

Man kann die Kinder auch trennen für den Anfang, sollte der kleine noch nicht so weit sein, holt man ihn halt nur jedes zweite Wochenende, an denen wo dein großer auch bei dir ist, dann gewöhnt er sich langsam ein und sobald das Kind älter ist, wird da ebenfalls ein 50/50 Modell gemacht.

Ihr müsst euch nur einig werden als Eltern, dann ist es auch leichter. Sich weiter mit Respekt behandeln und alles ist gut. Ich wünsche dir viel Glück dabei

@Chrome
ich kann mir ein Wechselmodell leisten. Da muss ich glücklicherweise nicht Spitz auf Knopf rechnen.

Möbel, die jetzigen wollen wir aufteilen. Wir haben ja schon Möbel für 2 Kinderzimmer. Bett für den kleinen... Da geht gegebenenfalls auch Kleinanzeigen.

Klamotten, das sollte auch nicht ein wirkliches Problem sein.

Einen wunderschönen guten Morgen,

danke, dass du eure aktuelle Familiensituation mit uns teilst. Egal für welches Modell ihr euch entscheidet, dass Wichtigste ist, dass ihr euch als Eltern in erster Instanz zusammensetzt und darüber sprecht und die Entscheidung nicht euren Kids überlasst. Das ist zu viel Verantwortung, die die kleinen Schultern nicht tragen können und dürfen. Ich habe erst gestern einen Blogbeitrag zum Wechselmodell veröffentlicht. Wann kann ein Wechselmodell funktionieren und wann nicht. Leider kann ich (noch) keine Links in die Beiträge setzen, deshalb der Tipp, einfach bei Google Susanne Pehse Trennungsbegleiterin eingeben.

Ich wünsche euch alles Gute.
Susanne Pehse.

@Brightness2 sehr gut auf den Punkt gebracht.

@Blinder Es spricht zunächst einmal sehr für dich, dass du deine Verantwortung wahrnimmst. Auch wenn dein Großer eine starke Beziehung zu dir hat, so kann er die zukünftige Situation noch nicht abschätzen. Vielleicht ist es seine Art, damit zu sagen, dass er Mama und Papa gleich lieb hat. Und es ist auch möglich, dass der Kleine irgendwann sagt, er sei dir ja nicht so wichtig gewesen. Ich glaube, dass es für Geschwister gut ist, dass sie auch mal getrennt etwas unternehmen. Ob die Regelmäßigkeit des Wechselmodells förderlich für die Verbundenheit der Geschwister ist? Selbst wenn der Große es befürwortet, sollte die Situation des Kleinen auch im Auge behalten werden. Ich wünsche euch Einfühlungsvermögen und eine glückliche Hand bei der Betreuung und Erziehung eurer gemeinsamen Kinder.