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Umgang mit besonderern Kindern, jungen Erwachsenen

Amaible
Hallo,
bin schon seit längerer Zeit eher stiller Mitleser, habe erst überlegt, ob ich hier mein Anliegen mal anspreche und habe mich einfach entschieden, es mal zu versuchen, da viele Themen sich hier nicht nur um Trennungsschmerz drehen.

Hoffe einfach auf ein paar Anregungen von extern? Vielleicht gibt es auch User, die in ähnlicher Situation sind oder diese ähnlich erlebt haben.

Mein Sohn ist nun 23 Jahre alt, im Kindesalter wurden aufgrund umfangreicher Diagnostik verschiedene Besonderheiten festgestellt, allerdings alles an der Grenze (unter 50 %). Autismus stand im Raum und eine Hörverarbeitungsstörung.
Er war im Förderkindergarten, dann das erste Jahr in einer Förderschule, bis mir der Lehrer sagte, dass kein Förderbedarf mehr besteht und er seinen Weg gehen wird.
Dann normal in der Regelschule, ging auch erst soweit und dann kam eben wieder seine spezielle Seite durch. Hohes Bedürfnis nach Ruhe, Probleme im Umgang mit seinen Mitschülern, Abgrenzung usw.

Ich habe als Mutter immer irgendwie versucht, mitzugehen und seine Entscheidungen zu unterstützen, obwohl ich oft Magenschmerzen dabei hatte und diese Entscheidungen auch häufig gescheitert in der Umsetzung sind.

Habe im Gespräch mit ihm vor kurzem mal das frühere Thema vorsichtig angesprochen, ob man evtl nochmal eine Testung durchführt und guckt, wie der aktuelle Stand ist, wird aber komplett abgelehnt.

Allerdings merke ich im Alltag seine Defizite, die mal mehr und mal weniger stark zum Vorschein kommen. Möchte ihm einfach helfen und bin manchmal ratlos, wie ich das anstellen soll, da er dicht macht, sobald es thematisiert wird.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit seinem Kind?
Er ist ein hochsensibeles Kerlchen, bin froh, dass ich ihn habe. Möchte allerdings auch, dass er glücklich wird in seinem Leben und unabhängig von mir leben kann.
Frage einfach mal in die Runde und würde mich freuen über ein paar Anregungen.

21.04.2025 14:14 • x 14 #1


Heffalump
Zitat von Amaible:
Ich habe als Mutter immer irgendwie versucht, mitzugehen und seine Entscheidungen zu unterstützen, obwohl ich oft Magenschmerzen dabei hatte und diese Entscheidungen auch häufig gescheitert in der Umsetzung sind.

Unabhängig von seiner Erkrankung - er ist erwachsen. Und muss eigene Erfahrungen machen, auch wenn sie scheitern werden.
Ich möchte meinen Sohn danach lieber stützen, als davor ständig bevormunden. Meiner wird 26

21.04.2025 14:21 • x 9 #2


A


Umgang mit besonderern Kindern, jungen Erwachsenen

x 3


Heavydreamy
@Amaible

Zitat von Amaible:
Mein Sohn ist nun 23 Jahre alt,

Zitat von Amaible:
ob man evtl nochmal eine Testung durchführt und guckt, wie der aktuelle Stand ist, wird aber komplett abgelehnt.

Ich kann verstehen, dass er ablehnt. Er möchte erstmal so bleiben, wie er eben ist, ohne getestet zu werden. Also seine Reaktion anversich, verstehe ich.

Er ist ja kein Kind mehr.


Zitat von Amaible:
Möchte ihm einfach helfen und bin manchmal ratlos, wie ich das anstellen soll, da er dicht macht, sobald es thematisiert wird.


Lebt er gerne bei dir daheim oder hat er schon angedeutet, wegen einer eigenen Wohnung?

Betreutes Wohnen, damit jemand, der eben besonders ist, ist immer ne gute Sache, da der/diejenige seine eigene Wohnung hat, aber eben mit neutraler Unterstützung.

21.04.2025 14:22 • x 4 #3


Amaible
Einerseits möchte er gerne ausziehen, andererseits würde es ohne Unterstützung vermutlich nicht funktionieren.
Ist alles nicht ganz einfach, weil er eben dicht macht, wenn es angesprochen wird.

21.04.2025 14:26 • x 1 #4


Heffalump
Zitat von Amaible:
weil er eben dicht macht, wenn es angesprochen wird.

hat meiner auch - ganz energisch, ich kam kaum noch an ihn heran. Ich musste lernen, ihn machen zu lassen. Ihn aber auch wissen zu lassen, er kann jederzeit zurück und neuen Anlauf nehmen

21.04.2025 14:28 • x 4 #5


Heavydreamy
Zitat von Amaible:
Einerseits möchte er gerne ausziehen, andererseits würde es ohne Unterstützung vermutlich nicht funktionieren.

Es gibt auch eine ambulante Wohnbegleitung.

Es muss nicht unbedingt betreutes Wohnen sein.

Frag ihn Mal, wegen eigener Wohnung mit Unterstützung von einer neutralen Person. Nicht von Mama persönlich

Deinen Sohn für immer behüten wäre viel schlimmer für sein späteres Leben Amaible.

Ich weiss, nicht einfach, aber wenn er doch den Wunsch hat, ne eigene Wohnung, ne kleine reicht ja erstmal, dann geh mit ihm gemeinsam auf Wohnungssuche, Dauerauftrag anlegen für die Miete und gut.

Dann siehst du, ob ers alleine hinkriegt, wenn nicht, kann man immer noch eine Unterstützung dazuholen. Nicht du. Sondern eine neutrale Unterstützung.

Denn von den Eltern will man sich einfach nichts mehr sagen lassen

21.04.2025 14:32 • x 3 #6


Heffalump
Zitat von Heavydreamy:
Denn von den Eltern will man sich einfach nichts mehr sagen lassen

Schlimmer noch - Wir wissen nix. Hab ich erst wieder von einer Mitmutter vernommen, als der erste böse Liebeskummer anstand, bei ihrem Sohn

21.04.2025 14:34 • x 4 #7


Vicky76
Hallo Amaible,
Zitat von Amaible:
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit seinem Kind?

Mir geht es ähnlich, mit meinen 2 Mädchen.
Eine ist 16 Jahre , hat ADHS, diagnostiziert und die andere , eine Autismus-Spektrumstörung , sie ist 14.
Natürlich mache ich mir um beide Sorgen, liebe sie aber , eben, weil sie so sind.
Wäre ich vollkommen alleine, würde ich verzweifeln, schöpfe aber immer wieder Mut , aus dem Zuspruch von Therapeuten und Hilfen.
Über Schule, schreibe ich lieber nix , das ist ein Drama.
Sonst bin ich zufrieden, außer, dass sie unordentlich sind und ständig Hunger haben. Ich weiß ehrlich, einfach nicht, wo ich das ganze essen herholen soll.
Natürlich unterscheiden sie sich, von anderen Jugendlichen, aber für mich ist es , genau wie dir, wichtig, dass sie glücklich sind.
Daran arbeiten wir.
Auf jeden Fall, möchte ich ihnen auch eine Stütze sein . Für mich wäre ganz schlimm, wenn sie mir nicht vertrauen würden.p
Ich glaube, in vielen Familien, ist das der Fall.
Liebe ist ein großes Glück, was dein Sohn erfahren kann, besonders von der Mutter.
Es gibt keine größere , zwischen Mutter und Kind

21.04.2025 14:36 • x 5 #8


FoolishHeart
@Amaible

Hat er eine externe Unterstützung? Sozialarbeiter, Psychologe oder soetwas? Vielleicht würde ein neutraler Berater in der Situation besser mit ihm zurecht kommen.

Ich denke da an Autismusambulanzen, Diakonie, Caritas Lebenshilfe etc. Gibt es eine Diagnose?

21.04.2025 14:37 • x 2 #9


Amaible
Ja, es ist nicht so einfach....
Möchte einfach nur, dass er glücklich wird in seinem Leben trotz der Defizite.
Möchte ihn auch nicht dazu überreden, evtl Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen...

21.04.2025 14:46 • #10


Amaible
8@Solist Ich bin selbst zur Unterstützung im Caritas Beratungszentrum, da mehrere Baustellen vorhanden sind , mein Sohn unter anderem auch.

21.04.2025 14:49 • x 4 #11


Laetitia2024
@Amaible Ich würde ihn auf eine Förderschule schicken und nebenbei Beratung und Hilfsangebote speziell für seine Störung annehmen. Auch eine Selbsthilfegruppe für Eltern, deren Kinder ähnliche Probleme haben, würde ich mir suchen, an deiner Stelle. Vielleicht lernt er so auch andere Kinder kennen, die ähnlich empfinden und handeln wie er. Ist schwierig, aber mit viel Liebe und Verständnis wirst du es sicher schaffen, den kleinen Mann groß zu kriegen. Auf eine normale Schule würde ich ihn nicht schicken. Er braucht ja eine spezielle Förderung. Viel Erfolg!

21.04.2025 14:50 • x 1 #12


Hedwig11
Ich hatte/habe ähnliche Sorgen. Kann dich verstehen. Es fällt mir bis heute schwer, nicht einzugreifen bzw loszulassen, obwohl mein Kind nun ebenfalls erwachsen ist. . Mir ist das durchaus bewusst; weshalb ich es immer gefördert habe, dass er Umgang mit seinem Vater und den Großeltern hat, da diese ja anders mit ihm umgehen als ich und ich das als positiv für ihn bewerte.

Mir fällt es aber auch bei anderen Kindern schwer, mich nicht schützend auf sie zu werfen. Beim Familientreffen am Wochenende war ein sehr lebhaftes Kind dabei, das furchtlos bzw in meinen Augen halsbrecherisch überall hinaufkletterte. Wenn ich das mitbekam, war ich ständig in Alarmbereitschaft und wollte das Kind am liebsten von allem zurückhalten. Ich machte mir dann bewusst, dass es ja nicht mein Kind ist und damit auch nicht meine Aufgabe, ständig aufzupassen. In mir stritten dann zwei Stimmen: die eine, die mich als überängstlich beschimpfte und die andere, die an mich appellierte, zu verhindern, dass sich dieses Kind schwer verletzt.

Ich persönlich halte mein Kind heutzutage eher davon ab, sich in psychiatrische Hände zu begeben und alles zu pathologisieren. Ich versuche, zu ermutigen und Ängste oder schwierige Phasen als zum Leben dazugehörend anzunehmen und zu lernen, damit umzugehen. Aber es ist auch für mich immer wieder ein schwieriger Balanceakt....

21.04.2025 14:52 • x 4 #13


Amaible
@Laetitia2024 Er ist 23, also kein Kind mehr. Muss ihn gut ins Leben bringen, dass ist meine derzeitige Herausforderung

21.04.2025 14:53 • x 4 #14


Amaible
@Hedwig11 Das ist genau der Zwiespalt, den ich gerade empfinde. Ich möchte ihn nicht pathologisieren, ihm aber alle Unterstützung bieten, die es gibt, um glücklich und selbstbestimmt leben zu können.
Und da kann Mutter soviel reden wie sie will...bringt nicht viel

21.04.2025 15:03 • x 2 #15


A


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