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Umgang mit besonderern Kindern, jungen Erwachsenen

Amaible
@Fenjal Ja, ich bin auch froh, wenn das in trockenen Tüchern ist und er seinen Abschluss geschafft hat. Kritik ist immer sehr schwierig, weil er vieles persönlich nimmt. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind zum Glück kein Thema

21.04.2025 17:52 • x 2 #61


Fenjal
@Amaible welche Ausbildung macht er?

21.04.2025 17:57 • #62


A


Umgang mit besonderern Kindern, jungen Erwachsenen

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Amaible
@Fenjal Er arbeitet im Metallbau

21.04.2025 17:58 • x 4 #63


F
@Amaible Wie ist das mit Umgebungsgeräuschen? Kommt er damit zurecht?

21.04.2025 18:03 • #64


Amaible
@Solist Er ist schon sehr geräuschempfindlich. Konnte ihn mir auch nie im Handwerk so wirklich vorstellen, war aber seine 2. Wahl und scheint zu klappen.

21.04.2025 18:08 • x 1 #65


E
Ohne Diagnose bekommt er keine richtige Unterstützung, heißt Persönliches Budget, Teilhabeassistenz usw. Wenn er autist ist, mit Diagnose steht ihm ein besonderer Kündigungsschutz zu.

Ich empfehle Kontakt mit Kinder/Jugendpsychater aufzunehmen. Auch wenn er Erwachsen ist. In NRW bekommt man noch Termine.

Wende dich an deinen regionalen Autismusverein, die sind sehr versiert und helfen sehr kompetent! Die sind in der Regel auch Mitglied vom Bundesverein. Eine Mitgliedschaft kostet nicht viel und ist Gold wert. Kannst du auch als Angehörige machen.

21.04.2025 18:09 • x 3 #66


P
Zitat von Amaible:
@PsychoMantis Er braucht viel positives Feedback, versuche ich ihm auch zu geben. Allerdings ist es im anderen Umfeld nicht immer so. Natürlich muss ...

Als Mutter von so einem Kind kann ich dir nur sagen dass du es aushalten musst. Und dich da abgrenzen.
Er ist erwachsen, er der selbst entscheiden was er tut. Wenn er sich gegen jede Hilfe quer stellt obwohl er leidet muss er mit den Konsequenzen von aussen leben. Eventuell wächst er auch dran. Man muss los lassen.

21.04.2025 18:10 • x 1 #67


Fenjal
@Amaible Anlagen - oder Industriemechaniker.... er wird die Prüfungen gut bestehen, wer weiß, vielleicht macht er noch seinen Industriemeister.
Jedenfalls, optimistisch in die Prüfung gehen, Zuverlässig- und Pünktlichkeit ist schon mal die Viertel Miete .
Vielleicht kannst du 2, 3 seiner Mitschüler einladen um 1 mal in der Woche gemeinsam Prüfungsfragen der beiden letzten Jahre durchzugehen, auch entsprechend ihrer Endgeräte aus dem Netz rausfiltern und Schwerpunkte herausarbeiten.
Der schafft das

21.04.2025 18:11 • x 1 #68


Amaible
@Fenjal Danke für die aufbauenden Worte. Ich versuche auch positiv zu denken. Klappt zwar nicht immer, aber ich arbeite dran

21.04.2025 18:28 • x 1 #69


L
@Amaible

Liebe Amaible,

auch ich verstehe dich sehr gut, da ich auch ein Kind mit Autismus-Spektrum-Störung habe. Von Zuversicht bis Panik inklusiver massiver Zukunftsängste ist bei mir auch alles dabei. Der Wunsch nach einem schönen und selbstbestimmten Leben dominiert dabei immer.

Mein erster Gedanke war, warum machst du dir gerade jetzt so einen Druck? Er ist 23 Jahre alt und die meisten neurotypischen Kids wohnen in der aktuellen Zeit noch zu Hause. Gerade wenn er vor dem Ausbildungsabschluss steht, würde ich das Thema Auszug noch ein bisschen schieben. Mit Erwachsen werden haben es aktuell wenig eilig, von daher ist alles innerhalb der Norm, auch wenn man die Weichen nach aussen stellen kann.
Und unterm Strich kannst du stolz sein. Er hat die Schule geschafft und bewegt sich auf einen Abschluss zu. Ich kann mir vorstellen, welchen Stress und durch welche Täler du gegangen bist sowie die Einsamkeit in vielen Situationen. Dennoch, er geht seinen Weg und das sicher auch dank dir und deiner Fürsorge.

Wenn es in Richtung Hilfen und Teilhabe geht, braucht er eine Diagnose und kommt um weitere Testungen nicht herum. Niemand unterstützt und bezahlt für es könnte und gefühlt tickt er anders.

Ich würde dir raten, erstmal deinen persönlichen Druck rauszunehmen und ihn seine Ausbildung abschließen zu lassen. Vielleicht öffnen sich dann ganz neue und unerwartete Türen, mit denen du jetzt nicht rechnest.
Das Gefühl, nichts dem Zufall überlassen zu können und alle negativen Eventualitäten auszuschließen, ist mir sehr vertraut, genau so die Vermeidung von Frust, Krisen und Enttäuschungen. Nur ist dieser Anspruch unrealistisch und frisst.
Er hat dich und konnte sich bisher jederzeit auf dich verlassen und das wird er sicherlich auch verinnerlicht haben.
Lass ihn sich aktuell darauf verlassen und verlass dich darauf, das er das weiss.

22.04.2025 10:01 • x 6 #70


P
Ich habe mal gehört dass besonders Autisten Angst haben, aus dem elterlichen Haushalt ausziehen zu müssen. Es sollte ihm klar sein dass er immer bei euch Willkommen sein wird und immer einen Platz bei euch hat.

22.04.2025 10:42 • x 1 #71


Amaible
@Lizzzy Vielen lieben Dank für deine aufbauenden Worte.
Ja, es war eben ein sehr steiniger Weg bis jetzt mit vielen Herausforderungen, die mich selbst oft in Panik und Verzweiflung versetzt haben, weil er oft Enttäuschungen wegstecken musste, die ich ihm gerne erspart hätte.
Mein Wunsch ist einfach, dass er ein glückliches Leben führen kann, ohne meine permanente Unterstützung, die ihn auch oft nervt, weil er natürlich sein eigenes Leben führen möchte und auch soll.
Ist immer eine Gratwanderung bei uns und ich bin immer auf Tuchfühlung, in wie weit ich mich einbringen soll oder eben nicht.

22.04.2025 11:17 • x 2 #72


L
Zitat von Amaible:
Ist immer eine Gratwanderung bei uns und ich bin immer auf Tuchfühlung, in wie weit ich mich einbringen soll oder eben nicht.

Das verstehe ich total.
Auf der anderen Seite hilft es schon, sich der Justierung von einem Gleichgewicht zwischen Unterstützung und Selbständigkeit stets bewusst zu machen, was sicher nicht einfach ist.
Du hast dein Kind entdecken müssen, wie es ist, tickt, was es braucht usw. und bist seit 23 Jahren auch irgendwie darauf konditioniert, präsent und unterstützend zu agieren. Das runter zu schrauben ist auch für dich als Mutter erstmal ein Akt.
Ich habe keine Ahnung wie du das Umfeld von dir und das deines Sohnes erlebt hast. Ich kenne auch die Steine und in der ersten Zeit sogar die Abgrenzung der Familie aufgrund Überforderung. Das bewegt und macht ganz viel in einem und bindet vielleicht sogar noch mehr ans Kind. Mir ist es so ergangen, es gab wenig Unterstützung sondern eher Unverständnis, was das eigene Leben nicht wenig verändert hat und das Gefühl, ziemlich einsam an der Front zu stehen, trübt vielleicht so manches Mal den Blick, ob es in bestimmten Situationen überhaupt noch eine Front gibt.
Selbst wenn die Entscheidungen, die man als Elternteil trifft nicht immer förderlich oder neurologisch korrekt sind, versuche ich persönlich daran zu glauben, dass das Vertrauen, die Liebe und das Herzblut, was da fliesst, einen Einfluss auf eine positive Entwicklung hat.
Aktuell habe auch ich mehr Angst als Zuversicht und stelle mich in Frage. Aber vielleicht gehört das einfach dazu, keine Ahnung.
Aber du liest dich sehr reflektiert, achtsam und liebevoll, von daher appelliere ich an uns beide:
Zuversicht!

22.04.2025 12:08 • x 4 #73


Amaible
@Lizzzy Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, hinterfrage mich auch ständig, ob und was ich hätte anders machen können. Er hat so einige Ehrenrunden drehen müssen und ich habe seine Entscheidungen oft mit Magenschmerzen mitgetragen, die dann eben auch gescheitert sind. Aber man will ja unterstützen und die Kinder auch ein Stück weit eigene Erfahrungen sammeln lassen.
Auch ich stand und stehe komplett alleine mit der Herausforderung da. Der Vater hat die Defizite seines Sohnes stets abgetan und auch die gesamte Förderung belächelt bzw nicht verstanden. Eingebracht hat er sich leider nie.

22.04.2025 12:27 • x 2 #74


HeavyDreamy
Hier ist es richtig: war vorhin im falschen Thread sorry! Habe es jetzt einfach rüberkopiert und dort gelöscht.


Ich habe jetzt etwas mitgelesen und will dir sagen: Glaube an deinen Sohn.

Zitat von Amaible Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind zum Glück kein Thema

Zwei wunderbare Punkte, die sonst einige normale Menschen leider nicht immer kennen!

Zitat von Amaible Konnte ihn mir auch nie im Handwerk so wirklich vorstellen, war aber seine 2. Wahl und scheint zu klappen.
Ja, weisst du warum? weil ER das wollte und nicht du Wunderbar.


Zitat von Amaible weil er oft Enttäuschungen wegstecken musste, die ich ihm gerne erspart hätte
Ich kann dir nur raten: Hör bitte auf, für deinen Sohn zu denken und lass ihm selber seine Erfahrungen machen, aus die er dann lernen kann.

Ihn dauerhaft zu beschützen schadet jeden Menschen. Man lernt nur aus Fehler machen


Ich bin mir sicher, er findet seinen eigenen Weg, ob mit oder ohne neutrale Hilfe muss man noch abwarten. Für mich klingt dein Sohn einfach als Mensch, der eben nicht gerne der Gesellschaft entsprechen möchte, sondern wirklich seinen eigenen Weg gehen möchte und genau das ist der richtige Weg für IHN! Sonst für niemand Auch nicht den von Eltern

22.04.2025 16:08 • x 2 #75


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