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Umgang mit Kränkungen

P
Hallo liebe Foris

ich fasse mich sehr kurz: destruktive Beziehung beendet. Kein Wunsch zurück zu Eigentlich eine gute Situation. Kein Vermissen, keine Zweifel, eher Verwunderung darüber, so lange an einem Hindernis festgehalten zu haben. Diese Beziehung war eine einzige Selbstbehinderung.
Was bleibt ist die Kränkung. Die Fassungslosigkeit darüber, wie ich mich hab demütigen lassen.
Wie kann man damit klar kommen? Was kann helfen? Ich fühle mich beschmutzt. Es verfolgt mich und lässt mir keine Ruhe. Wie werde ich es wieder los?

Danke für eure Antworten.

25.11.2015 02:05 • #1


T
Tja wie geht man damit um, ich denke es wird durch die Zeit schwächer. Das Gefühl der Fassungslosigkeit solange blockiert gewesen zu sein geht dann vorbei wenn du so richtig wieder Fuß fasst im Leben.
Wenn du siehst wie wichtig die Trennung für deine Entwicklung als Mensch war. Du selbst Schreiber ja dass du froh bist alles hinter dir gelassen zu haben. Ja und genau dieser Zustand wird dir ein Wohlbefinden bringen und dadurch wird sich dieses benützt worden sein verflüchtigen.
Also du bist auf einem guten Weg wenn du nichts mehr nachtrauerst, das ist schon die halbe Miete zum Glück. Dumm ist es ja immer nur wenn man jemanden nachtrauert, doch in deinem Fall sprichst du von Glück es beendet zu haben.
Also du hast schon ein wenig Glück gefunden.
Blick nach vorne und am Besten das vergangene nicht allzu lange hinterfragen.
Alles Gute weiterhin.....

25.11.2015 03:54 • #2


A


Umgang mit Kränkungen

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SinkingWreck
Du schreibst, dass eine destruktive Beziehung beendet wurde, in der Du nicht mehr zurück möchtest. Du schreibst, dass es eigentlich eine gute Situation ist, und dass Du den Menschen nicht vermisst und darin kein Zweifel besteht, eher, dass Du Dich wunderst, so lange an der Beziehung, die Dich behindert hat, festgehalten zu haben.

Wie stark muss dieser Mensch Dich gekränkt haben, dass aus Deiner einstigen Liebe Wut und Zorn wurde? Wo war der Wendepunkt, als Du aufgehört hast für ihn Zuwendung zu empfinden? Ich vermute, dass Du Dich über den Zorn eigentlich nur über die eigentliche, unendliche Traurigkeit hinwegtäuschst. Du hast den Menschen geliebt und Du trauerst um ihn, deswegen bist Du zu uns gekommen. Sich der Traurigkeit über einen Verlust zu stellen, macht Angst.

Du schreibst, dass Du es nicht fassen kannst, wie Du Dich all die Zeit hast demütigen lassen.

Ich vermute, dass Du einst sehr viel Liebe und Kraft in den Menschen investiert hast und er es angenommen hat, ohne Dir in dieser Form die Liebe und Sicherheit zurück zu geben. Wir fallen im Laufe der Beziehungen zu einem Menschen in bestimmte Rollen und Verhaltensweisen, die uns selbst nicht gut tun. Oft verbiegen wir uns freiwillig für jemand und/oder lassen uns verbiegen. Das ist mir auch passiert. Und zum Schluss wurde ich dafür verachtet, dass ich kein Selbstwertgefühl mehr besaß, da es völlig weg war. Ich musste mich praktisch selbst schützen und gehen. Ich musste auch ihn in gewisser Hinsicht schützen.

Ich weiß nicht, in wie weit es bei Dir war.

Man kann mit dieser Wut nur umgehen, wenn man die Traurigkeit zulässt. Denn einiges an diesem Menschen musst Du geliebt und vermisst haben, was einstmals da war.
Wenn Du Deine Traurigkeit zu lässt, kannst Du ihn bewusst verabschieden und Dir selbst treu sein, ohne an dem Zorn körperlich und seelisch Schaden zu nehmen.

Gebe Dir hierfür Zeit. Habe Geduld mit Dir selbst. Und lasse los. Wut, Zorn ja, sogar Hass ist die umgekehrte Form von Liebe und ein starkes bindendes Gefühl, dass uns daran hindert, wirklich los zu lassen und frei zu sein.

Sorry, aber Eines verstehe ich nicht ganz. Du schreibst, dass Du Dich beschmutzt fühlst. Hat er Dich s.uell genötigt?

Vielleicht gehst Du joggen, das hilft Druck ab zu bauen und setzt Glückshormone frei. Du kannst es verarbeiten, in dem Du weg rennst/joggst, so weit Du nur kannst.
Irgendwann wirst Du zum Ziel finden: Zu Dir selbst.

Alles Liebe

SW

25.11.2015 04:07 • x 3 #3


M
Was bleibt ist die Kränkung. Die Fassungslosigkeit darüber, wie ich mich hab demütigen lassen.

ich glaube da liegt das problem...
du hast versucht es ihm recht zu machen und
dich selbst dadurch allein gelassen
und dir schaden zufügen lassen....

lerne daraus....werde deine eigene freundin.....
erlaube niemandem mehr, dich schlecht zu behandeln.....
tu dir gutes.....dann kehrt das vertrauen zu dir selbst zurück.....

er spielt dabei nur eine nebenrolle....
denn er hat nur die macht, die du ihm gibst........

25.11.2015 08:57 • #4


Hey
Zitat:
Was bleibt ist die Kränkung. Die Fassungslosigkeit darüber, wie ich mich hab demütigen lassen.


Gegen Fassungslosigkeit hilft nur Begreifen, etwas mit dem Verstand zu erfassen. Es gibt genügend verstehbare Gründe dafür, warum man sich demütigen lässt, die eigentlich positiv motiviert sind. Psychologisch und philosophisch betrachtet lässt sich das aus vielen Perspektiven beleuchten und somit einordnen und verstehen.

Für mich persönlich waren die offensichtlichsten Gründe, sich kränkendes Verhalten gefallen zu lassen (die ich auch teilweise selbst erlebt habe, aber längst abgehakt sind) - brainstormingmäßig:

- ungläubiges Staunen, bis man - im Schneckentempo - endlich mal die böse Absicht dahinter begreift. Dadurch nicht wahrhaben wollen = nicht wahrhaben können, gelähmt sein, verdrängen, bis es wieder passiert und sich immer wiederholt.

- zu unbedarft, um angemessen zu reagieren und denjenigen ggf. in die Schranken zu weisen.

- die Vorstellung, dass sich durch besonders weiche Reaktionen Verhärtungen per Vorbildfunktion beim Bösen auflösen und das Eis schmelzen. Dieses Verhalten hatte ich schon in der Kindheit bei meinem Vater geübt und war daran gewöhnt, nur hatte ich es nicht bewusst verarbeitet, sonst hätte ich nämlich schon damals erkannt, dass es eh nicht funktioniert hatte

Philosophisch betrachtet ist es nicht so tragisch, wenn das Ego zwischendurch mal pulverisiert wird. Das stärkt - hinterher - den Charakter und das Mitgefühl.

Jedenfalls sofern man sich vollständig regeneriert und wieder aufbaut. Und das geht mE nur durch Wissen und Verstehen der Vorgänge. Mir ist das auf diesem Wege gelungen.

Vielleicht gibt es noch weitere persönliche Erfahrungen, die meine o.a. Liste ergänzen?

25.11.2015 09:37 • x 2 #5


J
Eines Tages werden wir vielleicht sterben - aber an ALLEN ANDEREN Tagen nicht!

Liebe Hey, das hattest Du vor einem Monat beim Kämpfer geschrieben. Das fand ich saustark.

Genauso wie das hier von Dir.
Philosophisch betrachtet ist es nicht so tragisch, wenn das Ego zwischendurch mal pulverisiert wird. Das stärkt - hinterher - den Charakter und das Mitgefühl.


Danke dafür. Einen angenehmen Tag Euch.

25.11.2015 11:22 • x 1 #6




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