37

Unausgesprochene Trennung - ist die Beziehung am Ende?

I
Hallo,
wo fange ich an...ich weiss es einfach nicht. Vielleicht beginne ich in der Gegenwart, im Hier und Jetzt und kämpfe mich durch bis an den Anfang unserer Beziehung vor 7 Jahren.
Wir haben eine fünfjährige Tochter und mein Partner ist ein wenig jünger als ich.

Gibt es so etwas, wie eine unausgesprochene Trennung? Ein zu zweit allein? Ein Partner, der zwar anwesend ist, aber nicht da? Sei es durch Ignorieren, Handy spielen, schweigen, sich aus dem Weg gehen usw usf? Eine Art Trennung in Raten - unausgesprochen natürlich ....irgendwie versteckt, mit feindseliger Grundstimmung. Nur der S. läuft gut, der läuft bei seinem fe. immer und ginge wahrscheinlich mit jeder Frau

Bei uns zuhause ist zur Zeit ein sehr trauriger Zustand und ich bin furchtbar unglücklich. Auch für unser Kind nicht gerade das, was ich mir vorgestellt hatte.

Mein Partner arbeitet in Schichten seit mehreren Jahren. Trotzdem schafft er keinen Ausgleich,außer bis in die Puppen fernsehen und Handy spielen, obwohl er eventuell andere Entspannungsstrategien in Betracht ziehen könnte? Er ist somit eigentlich nur am Schlafen, Arbeiten, Einkaufen und Fernsehen. Während der Wechsel hat er manchmal Einschlafprobleme, dann schaut er solange Fernsehen, bis er einpennt, auf dem Sofa und in Klamotten. Finde das halt nie so schön für unsere kleine Maus
Er ist gereizt, unausgeschlafen und fährt sie dann manchmal schon am frühen Morgen an, weil sie es gewohnt ist, sich DA anzuziehen, wo er halt gerade pennt....
(wir haben immer früh unsere kindgerechten süßen Rituale, und ihre anziehsachen liegen eben früh immer am selben Platz)

Alles andere bleibt an mir hängen, und er möchte schon wirklich Lob dafür, dass er einkauft.

Diese Woche hat er beispielsweise Frühschicht. Da ist er gegen vier spätestens zuhause, meistens kurz nach drei. Die Kleine hole ich meistens ich, nur die letzten zwei Tage hat er sie abgeholt, weil ich krank war. (und noch bin, mit Fieber und Schüttelfrost)

Er kommt dann heim, legt sich aufs Sofa, schlägt die Beine übereinander und spielt Handy. Wenn die Kleine mit ihm redet, blickt er sie oft nicht einmal an, damit er sein Spiel weiterspielen kann. Dann geht er rauchen, auch da nimmt er das Smartphone mit.

Auf Nachfrage, ob es irgendwas gäbe, was er brauchen könnte um zufrieden und glücklich zu sein, ist die Antwort Ja...meine Ruhe! Er ist grundlegend erschöpft sagt er. Wenn ich dann auch noch krank bin, wie jetzt, dann hängt die Kleine total in der Luft. Also powere ich, egal wie es mir geht. Aber das ist doch kein Zustand!

Er käme nicht auf die Idee, mir einen Tee zu kochen oder zu fragen, ob er etwas für mich tun kann. Nein, er fährt einkaufen. Ich beschäftige mich mit unserem Kind, die ganze Küche steht, das Wohnzimmer, und der Briefverkehr. Er kommt dann vom einkaufen wieder und geht rauchen auf den Balkon. Dann legt er sich wieder aufs Sofa und spielt. Also ich glaube, dass ist schon Ignoranz pur.

Wenn ich gesund bin, dann spiele ich die meiste Zeit mit meiner Tochter bzw. mache den Haushalt. Ich arbeite Teilzeit von zuhause aus, habe mir ein Kleinunternehmen aufgebaut, denn ich bin chronisch krank, darf leider nicht mehr als 3 Std tägl arbeiten, bekomme insgesamt bisschen was unter 800 Euro raus.
Er verdient wirklich gut, leider schreibt er mir auch vor, was ich kaufen darf und was nicht, weil wir trotzdem knapp bei Kasse sind und er der Hauptverdiener. Das geht so weit, dass er direkt Eingriff in meine Privatsphäre hat, dh, es kann echt passieren, es gibt schon Zoff, wenn ich mir mal zwei BH a 20 Euro bestelle. Das sind aber Grundbedürfnisse und ich finde, er hat mir da bei sowas nix zu sagen.

Einblick in seine Geldangelegenheiten habe ich gar nicht, ich habe keinen Zugriff auf sein Konto und bin darauf angewiesen, ihm zu glauben, wenn er sagt, sein Geld ist alle.
Er zahlt oft Rechnungen gar nicht und ich muss das von Rente, Nebeneinkommen und Kindergeld Sachen abpuffern, sodass ich in Schulden komme, aber ich benötige das Internet und Telefon für meinen Job und Strom brauchen wir ja auch. Die GEZ ist nicht bezahlt und als einmal auch noch Miete ausfiel, da wurde ich richtig böse - denn das ist ja existenzgefährdend.

Er wurde stinkig, ich solle ihn nicht wie ein Kind behandeln und ich würde nichts beitragen zu unserem Lebensunterhalt, da er alles bezahlt (Miete, Nebenkosten zahlt er) Er hat sich ein großes Auto gekauft mit mächtigen Raten, sollte er auch wirklich haben, und wir haben uns alle drei auf die Familienkutsche gefreut, aber ich hab ihn vorher gefragt, ob er sich das leisten kann und er hat dies bejaht! Bei über 30 gehe ich davon aus, er kann haushalten mit seinem Geld.

Jetzt wachsen ihm die Kosten scheinbar über den Kopf. Er nahm auch etliche Kredite auf, alles seine Entscheidung, ich werde da ja außen vorgelassen.

Habe alles versucht.
Hab ein Gemeinschaftskonto eingerichtet, wo jeder einen Anteil hin überweist, das will er nicht.
Hab nun Internet und Telefon übernommen zu zahlen (obwohl ich ja seine Rückstände dauernd versuche auszugleichen und meine dadurch auch) Ich muss ständig irgendwo anrufen, Ratenzahlungen vereinbaren usw usf. Es nervt mich einfach nur noch.
Gespräche zwischen uns sind nicht möglich. Er schaut entweder dauernd auf sein Handy und ich habe so langsam keine Lust mehr, gegen die Wand zu reden. Er drängt mich damit auch in eine Rolle, in der ich mich unwohl fühle.
Oder er geht hoch, wie von der Tarantel gestochen und erklärt, ich soll nicht so viele (Anzieh)sachen für mich oder die Tochter kaufen. Wir basteln viel und holen manchmal Glitzerstifte oder Tonzeichenkarton, aber ich achte auch auf ausreichend Bildung, sie bekommt mindestens jedes halbe Jahr ein Buch und altersgerechtes Spielzeug, sowie natürlich Anziehsachen. Ich soll halt Schnäppchenjäger sein, am besten gebraucht bei ebay. Sicherlich mache ich das auch, ich schaue ohnehin auf die Preise, er ist oft einfach nur unfair - so empfinde ich das.
Eine Lösung bezüglich des Geldes haben wir in sieben Jahren nicht gefunden! Sowas habe ich echt noch nicht erlebt. Er nutzt es vielleicht zum Schluss noch absichtlich aus, dass ich sozial so schlecht gestellt bin? Aber wenn es das ist, so fände ich einen Weg, auszuziehen. Höchstwahrscheinlich ginge es mir und meinem Kind sogar besser als jetzt.

Großer schmerzlicher Punkt ist der Umgang mit seiner Tochter.
Denn er signalisiert ihr ja leider immer wieder Desinteresse, aber er peilt das einfach nicht, wie verletzend es ist, ignoriert zu werden. Also unserer Tochter tut es extrem weh. Sie hat auch extreme Wutausbrüche und verstärkte negative Aufmerksamkeit, denn wenn sie Unsinn macht, dann hat sie Papas Aufmerksamkeit sicher. Er schreit sie dan nan, so wie er es mit mir macht. Bei uns ist einfach mal alles aus dem Lot, es geht echt gar nicht zur Zeit.

Mir brummt der Kopf. Ich bin ausgelaugt und kraftlos. Es ist so viel zu schreiben, dass ich gar nicht weiss, wo ich beginnen soll. Jedenfalls finde ich dieses Handygespiele irgendwie sehr befremdlich.

Ich habe ihm schon oft gesagt, dass ich mir vollkommen ungeliebt vorkomme. Auch unsere Tochter leidet an unseren Streitereien, an seinem Desinteresse, noch dazu ist er dauermüde.
Verschiedene Dinge mag er gar nicht tun, weil er echte Komplexe hat zB ins Schwimmbad fahren (wir haben sogar drei Freikarten!), mit Töchterchen draußen Fußball spielen, er mag auch nicht gerne mit ihr puzzeln oder ihr mal was vorlesen. Sie muss immer mitmachen, was er gern mag:
Garten, Einkaufen, Plätzchen backen. Er fährt hin und wieder mit ihr Fahrrad, und wir gehen in denTierpark oder machen Geocaching im Wald. Im Garten ist er sofort am arbeiten, da werden meine oder ihre Wünsche eh nicht berücksichtigt und richtig beschäftigen tut er sich mit ihr halt auch nicht, außer Radieschen säen und später ernten, was ich auch ok finde.

Und der große Hammer ist, er ist nach außen super schüchtern, und ruhig. Er kommt ausgeglichen, ruhig, gefestigt und etwas zurückhaltend rüber. Nie würde jemand denken von uns, was ich hier schildere. Vielleicht denkt jeder sogar, ich bin dominant und in Wahrheit ist es anz anders.

Er putzt sich halt auch nicht die Zähne und geht nicht zum Zahnarzt, nun hat unser Kind Karies,und ich durchs Küssen auch betroffen, aber Gott sei Dank bekommt sie super Schulzähne, alles intakt und mein Zahnarzt unterstützt mich mit Kronen usw. Es ist wirklich nicht mehr schön. Körperhygiene ist echt nicht seins. 'E'r hat große Defizite, finde zumindest ich.

Ist er aus Pflichtgefühl mit mir zusammen? Wo ist sein Problem! Er ist gar nicht in der Lage, zu reden! Ich lag vor zwei Jahren im KH mit großer OP nach Darmverschluss. Er hat nichtmal den Notarzt gerufen, weil er nicht gerne telefoniert! Ich habe mit ihm rumgestritten nachts um drei unter Schmerzen, dass er mir das sch... Telefon bringen soll! Musste selbst den Notarzt rufen!
Als ich im KH lag, hat er nichtmal meine Eltern informiert! GsD konnte ich meine Mutter per Handy (sms) kurz informieren!

Er bekam allein nichts organisiert. Er brachte die Kleine früh pünktlich in den Kiga und holte sie ganz spät wieder ab und verschob seine Schichten, das fand ich ok. Dann fuhren sie mich besuchen, obwohl ich ihm sagte, es wäre besser, er würde der Kleinen einen normalen Tagesablauf bieten und mich nur wenn Wäsche ist oder eben mal mehr Zeit besuchen kommen. Er liess sie sich sechs Wochen in der Freizeit nicht mit ihren Freunden treffen, rief keine einzige Mutter oder Vater an, obwohl die uns alle kennen...das wäre aber für das Kind sehr wichtig gewesen...bin ich zu streng...
Dafür war er mit ihr zumindest beim Zahnarzt, wenigstens das. Wahrscheinlich war er wie gelähmt. Keine Ahnung. Ist jetzt gut zwei Jahre her, sitzt noch so tief.

Als ich nach der schweren OP und Reha heimkam, traf mich der Schlag. Keine Rechnungen gezahlt. Bude sah aus wie Sau, nicht übertrieben. Wäsche von vor sechs Wochen. Nichts gewischt. Dreckiges Geschirr. Das durfte ich dann jeden Tag machen. Es tat weh, richtig weh, ich musste auch frisch operiert, die Kleine wieder in den Kiga bringen, denn wenn ich wieder zuhause bin, kann er ja schnellstmöglich in seinen Trott zurück. Tja das war eine harte Zeit für mich. Dann bestellte er auch noch Messekarten und ich sollte stundenlang durch die riesigen Messehallen. Ich hätte Ruhe gebraucht, nicht sowas. Als wenn er gar keine Empathie für Schmerzen etc hätte....
Oh mein Gott, soviel, was ich mir gerade von der Seele schreibe. So ists aber erstmal raus. Ich kann das nicht alles ewig mit mir abmachen.
Und natürlich habe ich auch meine Macken, ich habe so viele Baustellen aus der Vergangenheit. Aber ich wollte immer ein harmonische Beziehung. Ich glaube, bei uns läuft viel viel falsch.
Wenn er ausgebrannt ist, deswegen können seine Tochter und ich sich ja kaum in Luft auflösen. Was bedeutet dieses permantente Schweigen, und das Handygespiele und vor allem, wie geht man damit um. Beziehungstod auf Raten.
Ich schreibe etappenweise weiter, wenn aber jemand von euch nen ersten Eindruck hat, lasst es mich bitte wissen.
Unglückliche Iljana

10.02.2016 11:43 • #1


SilentOne78
Mein erster Eindruck?

Zieh die Notbremse! Rette Dich aus dieser Beziehung, solange Du noch die Kraft dazu hast. Für Dich und für die Kleine. Du hast lang genug ausgehalten... zu lange. Höchste Zeit, Dich aus dieser Abhängigkeit zu befreien und auf eigenen Füßen zu stehen. Du kannst das!

Wünsche Dir Mut und Zuversicht.

10.02.2016 11:51 • x 2 #2


A


Unausgesprochene Trennung - ist die Beziehung am Ende?

x 3


K
Das sehe ich auch so. Beim Lesen Deiner Geschichte stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ganz ehrlich. Überlege in Deinem und vor allem im Interesse Eures Kindes, ob Ihr ohne den Mann nicht besser dran wärt. Er mag vielleicht aufwachen wenn Ihr weg seid, aber dann ist es zu spät. Schichtarbeit hin oder her (ich arbeite übrigens auch in Schichten), das ist noch lange kein Grund, sich so gehen zu lassen und fehlende Körperhygiene wäre für mich schon ein Trennungsgrund.

Die Frage ist ganz einfach, kannst Du Dir für Dich und Eure Tochter vorstellen, Dein restliches Leben SO zu verbringen? Wenn nicht, dann ziehe die Konsequenzen. Und bitte nicht all zu lange warten. Dem Kind geht es sicher auch nicht gut in dieser Situation. Finanziell hast Du wahrscheinlich nichts zu erwarten, wenn er so viele Kredite am Laufen hat, aber bis das Kind 12 Jahre alt ist, kannst Du beim Jugendamt z.B. Unterhaltsvorschuss beantragen. Das ist nicht so viel wie eine Unterhaltshöhe, hilft aber.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, die Du brauchen wirst.

10.02.2016 11:55 • x 1 #3


I
Ja jeder Eindruck hilft mir weiter. Ich denke immer, ich fordere zuviel. Habe stets ein schlechtes Gewissen.
Seine Mutter und Schwester haben zudem immens Druck auf uns ausgeübt und ihn sogar belagert und gemaßregelt, als ich im KH war. Sie waren sauer, dass er mit der Kleinen nie bei denen langkam.
Noch so ne Baustelle!
Ich möchte aber einfach nach vorn sehen, möchte glücklich sein, trotz der schwierigen Momente. Möchte aber auch Fürsorge erfahren, Liebe, und gesundheitlich stabil bleiben.
Er redet einfach nicht mit mir, er unterstützt mich nicht. Und ich habe echt ein schlechtes Gewissen, weil er nach der Arbeit seine Ruhe braucht und ich hab keinen Plan, was er eigentlich von mir noch will.
Aus Pflichtgefühl noch zusammen bleiben muss nicht sein.
Ich habe die ganze Wohnung mit der Kleinen selbst gestaltet, alles versucht, schön zu machen. Wände gestrichen. Nur für manche Tätigkeiten benötige ich Hilfe.
Das ist es überhaupt, ich benötige tatsächlich etwas mehr Unterstützung. Er hat wahrscheinlich damit Probleme.

10.02.2016 12:03 • #4


F
Liebe Iljana,

bitte fasse das nun nicht falsch auf, ich bin alles andere als ignorant..

... aber ab dem Teil mit dem Krankenhaus, wo er sich geweigert hat, dir einen KW zu rufen, habe ich nicht mehr weitergelesen.

Wieso? Weil diese Textstelle für mich die Schwelle war, an der ich dachte, dass es nichts mehr gibt, was eine Beziehung zu diesem Mann rechtfertigt. Egal was Iljana jetzt eventuell noch positives schreibt - nein, dieser Mann hat sie nicht verdient.

Im Grund weißt du ja selbst, dass dein Leben nicht mit diesem Mann weitergehen kann. Aber wir alle wären ja nicht hier, wenn Trennungen so einfach wären.
Dennoch - du musst aus dieser Bindung raus. Wenn schon nicht für dich, dann wirklich für dein Kind.

Ich drücke dich ganz fest. Du bist stärker, als du denkst!

10.02.2016 12:08 • x 2 #5


G
Hallo Iljana,

ich möchte dir gern etwas sagen. Der Vater meines 2. Kindes war Berufssoldat. Ich war in Elternzeit zuhause. Ich habe auch gemacht, getan. Der Herr ging seinem Job nach - hat sich um nichts weiter gekümmert (auch mal eingekauft, na super klasse). Gemeinschaftskonto? Fehlanzeige! Seine Rechnungen etc. bekam ich fast nie zu Gesicht, erst wenn es zu spät war, dann durfte ich auch Mama spielen und regeln - und habe auch vieles von meinem Erziehungsgeld / Kindergeld bezahlt, damit elementare Dinge nicht abgestellt wurden.

Ich war irgendwann so krank, dass ich 6 Wochen zur Reha musste - ich war körperlich und emotional völlig ausgelaugt.

Ich bin mit meinem 1. Kind (damals 5) und dem 2. Kind (16 Monate) gegangen. Ich habe mir eine eigene Wohnung gesucht, habe Hartz IV beantragt und allein mit Kind und Kegel gestartet. Und das war nicht einfach.

Aber (!) ich war in keiner lieblosen Beziehung mehr. Ich konnte für mich und die Kinder allein entscheiden. Ich konnte nachts ruhig schlafen, denn meine Rechnungen waren bezahlt. Und (!) ich wollte nicht, dass meine Kinder weiterhin in so einer schwarzen Umgebung groß werden.

Was soll ich dir sagen? Es war das beste, was ich damals gemacht habe. Die große wird jetzt 16, die kurze wird 12. Ich arbeite Vollzeit seit ein paar Jahren, uns geht es gut. Und ja, eine neue, große Liebe kam auch wieder.

Ich habe mir damals professionelle Hilfe gesucht, weil ich echt am Ende war - dies hat mir sehr geholfen.

Ich wünsche Dir und deiner Tochter, dass ihr den gleichen Weg geht und für euch ein glückliches, selbst bestimmtes Leben aufbaut.

LG Grace

10.02.2016 12:16 • x 2 #6


I
Vor kurzem haben sich die Eltern der besten Freundin meiner Tochter getrennt und ihre Frage an uns war Ihr bleibt für immer zusammen, stimmts Mama? Wir halten für immer zusammen!
Ich hätte heulen können.
Ja ich kann auch gemein sein und bissig werden, ich habe ihn auch gefragt, ob er mich nicht als Haushaltshilfe bezahlen will. Weil irgendwann schlugen meine Gefühle auch um. Ich werde sauer, wenn er in das sch... Handy schaut.
Manchmal gehe ich gleich nach dem Kiga mit dem Mäusel in den Park oder auf den Spielplatz, Hauptsache er bekommt erstmal seine Ruhe. Ich dachte, es hilft ihm vielleicht.
Natürlich hat er auch absolut gute Seiten, wie eigentlich jeder Mensch. Er bringt sie abends auch ins Bett und liest ihr ne Gute-Nacht-Geschichte vor.
Aber zwischen ihm und mir ist etwas total in Schieflage.
Er empfindet, dass ich ihn nur rumkommandiere und Aufräumen bzw gemütlich machen braucht er alles nicht. Demzufolge mag er auch keinen Besuch, er duldet es halt. Wenn es bei uns aussieht wie Sau, sagt er, ich würde mir a) zuviele Gedanken machen, was andere sagen und b) dann soll ich halt nur wen einladen, wenn aufgeräumt ist.
An und für sich richtig, allerdings geht es mir um ein wenig Unterstützung, um Familienleben in einer gemütlichen Wohnung. Es muss nicht steril sein.
Es gibt doch aber ein paar grundlegende Dinge, damit Zusammenleben funktioniert.
Er tröstet mich mit den Worten, nimm dir nicht zuviel vor, du schaffst das schon?! wenn ich ihm sage, dass das Chaos gar nicht mehr aufhört. Entweder er veralbert mich oder keine Ahnung!
Ich vermisse es, abends Freunde einzuladen zu einem gemütlichen Kochen. Das Mäusel darf trotzdem Freunde mitbringen, die spielen im Kinderzimmer. Kinder interessiert das alles noch nicht so.
Jetzt hab ich mir schon einen Plan gemacht und so langsam wird wenigstens das Chaos etwas weniger.
Ich habe ihm schon Anfang der Woche mitgeteilt, dass ich Zeit brauche, um herauszufinden, ob ich das alles mit ihm noch so möchte, denn selbst über Trennung reden blockt er ab, d.h. er tut einfach so, als hätte ich nie etwas versucht, anzusprechen und macht so weiter wie bisher.
Und am Telefon sagt er nach jedem Gespräch (zB was wir noch zum einkaufen brauchen) ich liebe dich - aber nur am Telefon. So wie wenn andere Tschüss sagen.
Ich muss mich erstmal ordnen und momentan tut einfach das Schreiben gut und eure Antworten. Entscheidung ist noch nicht gefallen, da ich selbst ein Scheidungskind war und bin leider extrem harmoniebedürftig.
Habe selbst jetzt ein schlechtes Gewissen, hier zu schreiben.
Er arbeitet voll, hat ne kranke Frau, das Kind und könnte es ja wirklich besser haben.

10.02.2016 12:57 • #7


G
Ja, der arme Kerl - er hat eine kranke Frau und ein Kind an der Backe.

Bitte verbanne diesen Gedanken SOFORT aus deinem Kopf! Du bist krank, hast ein Kind, musst alles ALLEIN regeln und solltest jemanden an deiner Seite haben, der dich unterstützt, liebevoll mit dir umgeht! Mach dich zur Priorität Nr. 1!

Ich bin auch ein Scheidungskind, aber deshalb ist man noch längst kein Versager, wenn man es in seiner Beziehung nicht schafft.

Fühl dich umarmt und ganz viel Kraft!

10.02.2016 13:01 • x 1 #8


G
Hallo Til,

mach doch bitte deinen eigenen Thread auf, dass ist a) der Threaderöffnerin gegenüber fair und b) erhältst du in deinem eigenen Thread Antworten auf dein Problem, in einem bestehenden Thread geht das schnell unter.

Vg
Grace

10.02.2016 13:15 • x 2 #9


I
Vielen Danke für diese netten Hinweise

Edit: Ein eigenes Thema wurde erstellt - Forenleitung.

10.02.2016 13:17 • #10


I
Zitat von Grace_99:
Ja, der arme Kerl - er hat eine kranke Frau und ein Kind an der Backe.

Bitte verbanne diesen Gedanken SOFORT aus deinem Kopf! Du bist krank, hast ein Kind, musst alles ALLEIN regeln und solltest jemanden an deiner Seite haben, der dich unterstützt, liebevoll mit dir umgeht! Mach dich zur Priorität Nr. 1!

Ich bin auch ein Scheidungskind, aber deshalb ist man noch längst kein Versager, wenn man es in seiner Beziehung nicht schafft.

Fühl dich umarmt und ganz viel Kraft!


Danke für deine Antwort, das ist wahrscheinlich so das Grundproblem, ich fühle mich als totale Versagerin und habe sowohl meiner Tochter gegenüber als wahrscheinlich auch ihm gegenüber das Gefühl, nicht gut genug zu sein, es nicht gut genug zu machen.
Leider werde ich nie wieder im Leben Vollzeit arbeiten gehen können, das ist die Realität, volle Rente ist unbefristet. Im Alltag merkt man es mir im Grunde nicht an, bin relativ attraktiv, etwas Gewicht kann vielleicht noch runter.
Im Klartext, er muss sich für mich nicht schämen, doch ich benötige dennoch Hilfe im Alltag. Es würde helfen, wenn er mir Stauraum in der Küche bastelt, weil ich schlecht auf die Schränke hochkomme und wenn er regelmäßig Staub saugt oder den Müll rausbringt. Am liebsten wäre es mir, wenn wir uns genau da abholen, wo wir uns brauchen.
Leider scheint er komplett resigniert zu haben.
Unter Umständen ist er neu verliebt?
Meine Intuition sagt mir, er will mich nicht mehr sehen, es sei denn ich stelle keine Forderungen, und mit 38 bin ich in der Lage, zu sagen: Ignoranz und Schweigen....sind auch ne Art Flucht...
Aber nicht reden können usw ist oft auch einfach männertypisch. Mangelnde Fürsorge dagegen könnte auch für mangelnde Reife oder schlechtes Einfühlungsvermögen stehen...
Er verfällt doch zu oft in Schockstarre oder elendiges Schweigen... Aber es gab auch andere Situationen der Konfliktbewältigung: mitten im Streit sowohl mit mir als auch unserer Tochter einfach gehen, sich nicht melden, bis nachts wegbleiben... Einmal im Garten verschanzt, das nächste Mal in den Baumarkt gefahren, scheinbar um den Kopf frei zu bekommen. Und wir zwei Mädels saßen wie geplättet Zuhause. Wie das einem fünfjährigen trotzigem und auch traurigem Mädchen erklären?
Er machte das Handy aus, es kam insgesamt dreimal vor. Also Reden habe ich echt aufgegeben.
Die Entscheidung liegt nun bei mir.
Schlechtes Gewissen in jeder Hinsicht.
Aber wenn ich gerade wieder die Berge Dreckwäsche vor dem Bett sehe und die Tbk auf der Anrichte vom Zig. stopfen und die Wolldecken von seiner Nächtigung im Wohnzimmer...Dann habe ich eigentlich nur noch das Bild vor Augen, welche Schritte gehen, was tun, und wie unserer Tochter erklären....Was Trennung heißt.
Sie hat diesen Sommer Schulanfang, es ist momentan sehr ungünstig alles...

10.02.2016 13:55 • #11


I
Seine Art ist manchmal so versteckt feindselig...ich weiß, er ist sauer und fühlt sich ungerecht behandelt, aber es erschließt sich mir einfach nicht, warum!
Ich sagte zu ihm, wenn wir nicht reden können, ob er mir nicht einen Brief schreiben mag, wo mal richtig eindeutig geschildert ist, was ihn an meinem Verhalten so auf die Palme bringt...(außer seine Ruhe haben zu wollen) und was er davon hält.
Nüscht halte ich davon
Das traf mich schon. Ich bin eindeutig für ihn diejenige, die Schuld ist...woran auch immer....

10.02.2016 14:08 • #12


G
Ach Liebes, du bist doch nicht schuld am Elend der ganzen Welt... und ganz sicher nicht am Elend eines erwachsenen Mannes, der nicht in der Lage ist empathisch zu reagieren.

Mir tut es in der Seele weh zu lesen, dass es nicht mal die einfachsten Dinge sind, die er für dich macht (Ablage mit dem Stauraum). Frag dich, was du einer Freundin sagen würdest, wenn sie dir genau so etwas erzählt?

Deine Tochter..... Du hast nicht die Verantwortung für SEIN Verhalten. Du kannst nur du im Umgang mit ihr sein. Und sitz mit ihr nicht geplättet zuhause - macht schöne Dinge gemeinsam.

Denk bitte wirklich nur an dich / deine tochter.

Du nimmst ihr bei einer Trennung nicht den vater. es ist SEINE Verantwortung bei einer evtl. Trennung Vater zu sein - nicht deine.

10.02.2016 14:18 • x 1 #13


F
Zitat von Grace_99:
Ich bin auch ein Scheidungskind, aber deshalb ist man noch längst kein Versager, wenn man es in seiner Beziehung nicht schafft.


Leider bin ich gerade im Stress und kann mir die Beiträge nicht vollständig durchlesen. Ich möchte jedoch zu diesem (meiner Meinung nach) sehr wichtigen Beitrag noch hinzufügen:

Ich bin kein Scheidungskind, sondern stamme aus einer Familie, in der die Eltern nur wegen uns Kindern zusammen geblieben sind. Und es war die Hölle!
Eltern denken häufig, sie würden ihren Kindern schaden, wenn sie sich trennen. Selbstverständlich ist die Trennung der Eltern nicht leicht. Wenn diese jedoch zusammen bleiben und es keinen Tag schaffen, normal und liebevoll miteinander umzugehen, ist der Schaden für das Kind VIEL größer.

Kinder sind nicht dumm. Die bekommen sowas mit. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Himmel, das prägt!

10.02.2016 14:20 • x 5 #14


G
@forgottenforlon.

Ich bin da ganz bei dir - ich bin auch froh das meine Eltern sich damals getrennt haben; jetzt aus Sicht der erwachsenen Frau hätte ich mir gewünscht, sie hätten es viel eher gemacht.

Und ich würde es bei mir immer wieder so machen wie damals - gehen. Für mich und für meine Kinder. Der Motor meiner kleinen Familie bin ich und dieser muss reibungslos laufen. Tut er es nicht, geht es den Kindern nicht gut usw. - daher war / bin ich da Egoist.

10.02.2016 14:24 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag