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Ungewollte Begegnungen mit EX

S
Hallo Ihr Lieben!

Ich brauche Rat!
Die Trennung ist nun ca. 5 Wochen her. Zuerst ging es mir schrecklich, ich konnte an nichts anderes denken, wollte auch niemanden sehen und war ständig traurig und fühlte mich verletzt.
Unmittelbar nach der Trennung hatte ich als ersten Schritt die Kontaktsperre eingelegt, lange Zeit in der Hoffnung, dass wir danach wieder zusammenkommen.

Aber seit einer Woche hat sich meine innere Haltung komplett gewandelt. Irgendwas hatte plötzlich in mir klick gemacht und es setzte sich in meinen Gefühlen und Verstand die Überzeugung fest, dass dieser Mensch mir nicht gut tut! Überhaupt gar nicht. Und dass er mir auch schon lange nicht gut getan hatte. Und dass ich darum nicht wünsche jemanden, der mir nicht gut tut, in meinem Leben zu haben. Das hatte ich mir vorher zwar schon zig mal gesagt, aber es war nicht in meine Gefühle übergegangen. Aber vor einer Woche plötzlich doch.
Ich fühlte mich dadurch plötzlich so gut und habe von einem Moment auf den nächsten aufgehört traurig zu sein und mich statt dessen total auf mich konzentriert und auf all die Dinge, die mir gut tun. Begünstigend kam hinzu, dass ich auch jemand Neues kennengelernt habe, der mich total liebevoll behandelt und das total im Kontrast zu der Situation mit meinem Ex steht.

Nun das Problem: Gestern sind ER, also EX, und ich uns zufällig in der Stadt begegnet. Das erste Mal seit der dramatischen trennung vor einigen Wochen! Und seitdem fühle ich mich wieder total runtergezogen und verletzt. Ich kämpfe gerade dagegen, dass ich nicht wieder in diesen negativen Gefühlsstrudel gezogen werde. es ging mir gerade soo gut. Und dann treffe ich ihn und zack, fühle ich mich schlecht und zwar richtig doll. Ich habe seitdem ständig Angst ihm irgendwo zu begegnen. Er wohnt nicht weit von mir entfernt und wir gehen eigentlich in die ähnlichen Gegenden der Stadt.
Habt Ihr einen Tipp, wie man mit dieser Situation am besten umgeht,wenn man in derselben Stadt wohnt? Am besten wäre, dass wir nicht in derselben Stadt lebten. Aber umziehen ist überhaupt keine Option für mich.

Lieben Dank schon mal!

PS Wenn es schon einen threat zu dem Thema geben sollte, lasst es mich gerne wissen. habe das aber bisher nicht in den themen gefunden.

PPS Ich bin übrigens stolz auf mein Verhalten ihm gegenüber: Als wir uns sahen kam er zu mir. Wir begrüßten uns, aber nur mit Hi. Er fragte mich Dinge, die ich einsilbig, aber nicht unfreundlich beantwortete (Wo gehst Du hin? Nach Hause). Ich fragte ihn hingegen nichts und sagte nach ganz kurzer Zeit Tschüß, steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und ging weiter meines Weges. Hätte ich ihn eine Woche vorher getroffen, wäre ich bestimmt vor Freude viel aufgeschlossener gewesen oder hätte angefangen zu weinen. Ich bin darum zufrieden mit meinem gestrigen Verhalten.

Dennoch war es aber insgesamt eine ganz komische Situation, die mich im Nachhinein traurig gestimmt hat und stimmt.

26.05.2014 01:21 • #1


S
Hallo Sani.

was glaubst du, warum du so reagiert hast, als du Ihn getroffen hast? Und warum du dich danach wieder schlechter gefühlt hast?

Für mich klingt es so, als ob du zwar bewusst eine Entscheidung für dich getroffen hast, die dir auch einen großteil deines Schmerzes genommen hat, aber den Rest hast du noch in dir und schleppst diesen mit dir rum. Du bist noch nicht wirklich im Frieden mit dir und deinem Ex, stimmts? Aus der Reaktion die du Ihm gegenüber gezeigt hast entnehme ich, das du es unbedingt vermeiden wolltest, schwäche zu zeigen, oder Interesse oder irgendetwas, was dich dazu gezwungen hätte das du dir den Gefühlen und den Schmerzen die immer noch in dir wohnen Aufmerksamkeit zu schenken. Die Trennung ist bei euch noch nicht so lange her. Und ich vermute das es noch einiges gibt was du Ihm nach trägst oder zum Vorwurf machst (vielleicht das er so negativ war und dich damit auch emotional belastet hat?)

Ich kann dir nur raten dir mal Zeit zu nehmen und in dich hinein zu fühlen. Finde heraus, welche Gefühle da immer noch in dir sind. Gefühle, die negativ sind und sich vlt schwer anfühlen. Zbsp. wenn du an eine schlimme Zeit mit Ihm zurück denkst. Du wirst sicher wissen was ich meine.
Fühle diese Gefühle. Nimm sie wahr. Erkenne sie als deine Schöpfung. Als das, was du erschaffen hast. Und nimm sie in dein Herz auf. Als ob es deine Kinder wären. Sie gehören zu dir. Erst wenn du Sie wirklich bejahend gefühlt hast, können Sie gehen. Erst wenn du erkennst, das du kein Opfer und er kein Täter ist, wirst du wirklich frei sein.

Alles im Leben, hat zutiefst seinen Sinn. Völlig egal, ob wir in der Lage sind diesen Sinn zu erkennen oder auch nur zu beschreiben. Vielleicht kannst du mit etwas Abstand auch deine Sichtweise ändern, einfach um auch die andere Seite der Medaille zu erkennen. Zbsp, weißt du jetzt, das du mit einem Menschen, der so negativ ist, nicht zusammen leben willst und kannst... Oder zu erkennen das die Verletzung die er dir zugefügt hat, dich hat wachsen lassen. Oder vielleicht auch, das die Erfahrungen die du in der Beziehung mit Ihm gesammelt hast, durchaus auch positive Seiten haben.

Verurteile nicht Blindlinks einen Menschen, den du mal geliebt hast. Niemand auf der Welt fügt anderen Menschen absichtlich Schaden zu. Vielleicht konnte er nicht anders. Und vielleicht konntest du auch nicht anders.

Hör in dich hinein. Dein Herz wird dir schon sagen und zeigen was für dich stimmt. Evtl erkennst du ja auch Mitgefühl. Für dich. Und auch für Ihn.

Wir sind alle Menschen. Wir sind alle nicht perfekt. Und genau deshalb, sind wir alle perfekt, genauso wie wir sind.

Ich hoffe das konnte dir ein wenig helfen...

VLG

26.05.2014 03:00 • x 1 #2


S
Vielen vielen Dank, 4sure!
Das sind ganz viele interessante Punkte, über die ich nachsinnieren werde. Ich bin bei der Arbeit und kann darum erstmal nicht so viel scheiben.
Es ist bestimmt ganz wichtig, sich richtig mit der vergangenen Beziehung und ihrem Scheitern auseinanderzusetzen. Und damit bin ich auch echt noch nicht durch: Das meinte ich auch nicht, wenn ich schrieb, dass ich mich seit einer Woche gut fühlte. Ich war glücklich wieder glücklich zu sein, aber beschäftige mich sogar stark noch mit dem, was passiert ist und dessen Gründen.

Es ist aber für die Verarbeitung und das Bemühen, loszukommen, echt schlecht, wenn man dem anderen ständig begegnet. Darum wollte ich gerne wissen, wie andere mit sowas umgehen.
Aber Du hast bestimmt recht: Wenn man sich nicht total aus dem Weg gehen kann, dann ist die eigene innere Haltung entscheidend dafür, wie man mit den Begegnungen und den vermeintlich möglichen klarkommt.

26.05.2014 14:49 • #3




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