Hallo zusammen,
vor über einem Jahr lernte ich einen Mann kennen, von dem ich dachte: das ist er nun. Vorab gestalteten sich meine Beziehungen immer sehr schwierig-die Männer hatten stets Probleme (Trinken, Spielsucht, schwere psychische Erkrankung ohne Krankheitseinsicht). Nun lernte ich diesen Berufssoldaten kennen, der mit seiner fast erwachsenen Tochter (17) alleinerziehend zusammen lebt und zunächst lief alles perfekt: respektvoll, aufmerksam, liebevoll. Das Vater-Tochter Verhältnis war von vornherein angespannt und die junge Dame wartet eigentlich nur darauf endlich volljährig zu sein und auszuziehen. Ich habe sofort einen guten Draht zu ihr gehabt und auf der Seite gab es keine Probleme. Im Gegenteil, nach ein paar Monaten gehörte ich zumindest für sie klar dazu, war Familie für sie. Problematisch war allerdings von Anfang an, dass die Exfrau-obwohl ausgezogen und das aus eigenem Willen ohne Kind - stets intervenierte. Irgendwie war sie dauerhaft präsent, rief ständig bei ihm an, stalkte mich regelrecht über alle sozialen Medien, verschaffte sich über die Tochter meine Rufnummer, wollte mich ständig einladen, ausfragen usw. Das hat mir schon den ersten Dämpfer verpasst, weil er überhaupt nicht eingriff, sondern im Gegenteil noch behauptete, sie wolle doch nur nett zu mir sein. Ich hab sie mir dann selbst vom Hals geschafft.
Weil wir dann ja auch schon ein Jahr zusammen waren und ansonsten alles gut lief-dachte ich-fing ich an, auch mal ein bisschen weiter zu planen: Zukunft. was wäre, wenn wir uns irgendwann mal irgendwo zusammen niederlassen, uns neu organisieren, zusammenleben usw. also in die Richtung: mit dir möchte ich alt werden-ohne bestimmten Plan oder Zeit/Zielvorgabe.
Da fing das Drama an, er entzog sich immer mehr, wir stritten auf einmal total oft und nach dem letzten Streit, teilte er mir mit, dass er unsicher sei, Beziehungsangst habe, weil er zu oft verlassen wurde, nicht weiß, ob die Gefühle für eine solche Planung ausreichen, er enttäuscht sei, sich unter Druck gesetzt fühle, er noch ganz andere Dinge zu lösen habe-er würde so gern das Verhältnis zu seiner Tochter bessern, (sie sei halt eben die Nr. 1 (ich die Nr. 2)) und strampelt sich dafür ab ohne Ende. Die junge Frau ist allerdings der Meinung, dass ihr Vater Schuld habe, dass die Mutter gegangen sei, nebst anderen Freundinnen, die sie mochte und je mehr er strampelt, desto schäbiger behandelt sie ihn. Ich habe geraten, einen Familientherapeuten hinzuziehen, aber meine Meinung zählt nicht. von daher scheine ich aber mit meinen Wünschen und Träumen so richtig aufgelaufen zu sein und zweifele jetzt selbst ganz arg, ob das alles überhaupt einen Sinn macht. Zumal ich schon nun sehr direkt mitgeteilt bekam, dass von seiner Seite nicht im Geringsten über eine Zukunft nachgedacht würde-O-Ton: Er plane soweit in die Zukunft nicht. Ich bin nun selbst sehr niedergeschmettert und enttäuscht, weil für mich das Eine (die Familie/Tochter) das Andere (eine Zukunft) nicht ausgeschlossen hat. Alles ist jetzt total distanziert-sämtliche Nettigkeiten, mal ein Gutenmorgen-Gruß über Whatsapp oder sonstige Kommunikation findet gar nicht mehr statt-ich erfahre regelrechte Ignoranz momentan. Telefonate werden höflich geführt, auch die Aussicht auf gemeinsame Wochenenden gestellt, auf die ich dann momentan auch wenig Lust habe. Über die Tochter erfuhr ich ebenso, dass ihr Vater sich während unserer Beziehung, sowie auch in seiner Ehe mit anderen Frauen traf, immer wenn er sich unverstanden fühlte-angeblich ohne S. Hintergrund, wobei ich mich dann allerdings auch wieder frage: wieso man ausgerechnet irgendwelche Frauen ansteuert, die man mal irgendwo kennengelernt hat und nicht einen der wirklich langjährigen Freunde. Da im Moment in meinem Kopf echt Chaos herrscht und mich diese harte Abfuhr auch sehr verletzt hat, wäre ich dankbar für Sichtweisen Außenstehender-Vielen Dank vorab!
18.03.2021 19:50 •
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