Verlassen nach 1 Jahr Ehe

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Dirk,

ich werde es Dir - bis Du es glaubst - noch schreiben.

Sie ist weg, sie ist definitiv weg. So lange Du noch hoffst, so lange wirst Du Dich nicht lösen können.
Sie zieht sich von gemeinsamen Freunden zurück, sie will in keiner Weise Kontakt zu Dir, auch nicht indirekt. Sie muß verarbeiten, Du mußt verarbeiten.

Das Gedankenkarussell ist jetzt normal, es immer wieder zu unterbrechen versuchen, darum geht es jetzt.

Erkenne an, daß es vorbei ist - der erste Schritt.
Versuche, neue Lebensinhalte zu finden (nicht gleich eine neue Beziehung), beschäftige Dich mit Dingen, die Du schon lange tun wolltest, beschäftige Dich mit Deinen Hobbies, mit (alten) Freunden. Erinnere Dich an die Zeit, wo Du noch nicht mit einer Partnerin zusammen warst. Such nach Deinem Weg, es wird irgendwann vorbei sein mit dem Schmerz und Du wirst erkennen, daß es viele andere Dinge gibt, die viel erfüllender sein können als eine Partnerschaft (da bin ich selbst über mich erstaunt!).

Halt den Kopf oben, helfe hier im Forum anderen, beschäftige Dich in irgendeiner Form. Es wird mit jedem Tag, mit jeder Stunde besser. Sie wird immer weniger Einfluß auf Dich haben... verabschiede Dich von ihr, es ist vorbei! Gruß, Gerd

22.07.2003 09:16 • #16


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Hallo Gerd

Du hast ja Recht, aber es ist immer so ein auf und ab. Sie ist die Liebe meines Lebens und geht. Ich werd mich dran gewöhnen müssen.

22.07.2003 12:55 • #17


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Verlassen nach 1 Jahr Ehe

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Hallo Dirk73,

erstaml hut ab das Du deine Probleme so offen darstellen kannst. Ich habe das gleiche körperliche Problem wie Du. Das ist nicht leicht durchzustehen, man(n) meint das ist alles die eigene Schuld, da man(n) ja nicht so kann. Das frist einen auf. Dennoch glaube ich nicht das Deine Frau nur aus diesem Grund die Beziehung beendet hat. Das Problem liegt an einem andern Punkt. Wenn Du das Problem mit den Kinern auser acht lässt wird dir noch etwas auffallen was wahrscheinlich das Hauptproblem darstellt. Wenn deie Frau sich so plötzlich zurückzieht hat sie schon lange darüber nachgedacht. Darum möchte sie nun auch kein Kind mehr. Weist Du ich bin eher in der Situation deiner Frau, ich bin auch verheiratet und möchte die Ehe beenden, nur habe ich bisher nicht den Mut aufgebracht. Doch werde ich nach der Trennung nicht einfach ein neues Leben beginnen. Wenn ich meine Frau dann auf der Strasse treffen würde hätte ich bestimmt auch Tränen in den Augen. Es ist nicht leicht sich zu Trennen für beide Seiten.

Ich hoffe das Du die nächste Zeit gut überstehst, sie wird nicht leicht. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen die Kraft die du brauchst um die Trennung zu überstehen. Gruss Holger

29.07.2003 17:16 • #18


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Hallo Dirk,

ich kenne diese Situation nur zu gut. Vor 5 Jahren verließ ich meinen Mann, einige Zeit nachdem eine künstliche Befruchtung fehlschlug und ich dabei fast 'hops' ging. Allerdings hatten wir zu dem Zeitpunkt bereits eine 4jährige Tochter. Ein Wunder, wie sich nach Untersuchungen rausstellte, denn mein damaliger Mann war unfruchtbar, kaum 'Schwimmer', wie Du es nennst.

Das waren harte Jahre. Wenn Du Dir nichts sehnlicher wünscht als ein Kind bzw. in unserem Fall viele Kinder, dann fällt es schwer andere Dinge in den Vordergrund zu stellen.
Das ist eine harte Probe für die Beziehung, die unsere leider nicht überstanden hat.
In dieser Zeit wird deutlich, wie tief die Liebe ist, ob jeder nur mit seiner Trauer, Wut, Umgang mit der Tatsache beschäftigt ist oder aber auch den anderen versteht, es zusammen durchstehen wird.

In dieser Zeit dachte ich viel nach. Vielleich tat Deine Frau dies und Du sicher auch. Es wurde mir bewusst, was eigentlich wirklich schief bei uns lief. Der starke Kinderwunsch war nur vorgeschoben, vielleicht um abzulenken. Ich fing an ehrlich vor mir selbst zu sein: Was wollte ich eigentlich? Wie wollte ich leben? Passt dies mit den Vorstellungen meines Mannes zusammen? Befinden wir uns wirklich auf einem Pfad?
Ich stellte fest, dass es bei weitem nicht so war. Grundlegende Dinge sahen wir völlig verschieden, z.B. ich liebte es unter Leuten zu sein, er nicht; ich arbeitete ehrenamtlich mit Kindern aus soz. Brennpunkten, nahm sie auch mal mit nach Hause, er haßte es. So kam eins zum anderen und ich merkte, dass wir eigentlich nicht miteinander lebten, sondern nebeneinander. Wie ein Blitz traf mich diese Erkenntnis. Ich trennte mich.

Ich glaube, er hat es bis heute nicht verstanden, sondern mir immer vorgehalten, nur weil er keine Kinder zeugen kann, verlasse ich ihn. Anfangs hat er mir das Leben zur Hölle gemacht, weil er mit seiner Trauer nicht klar kam. Er war so gemein, zweifelte sogar unsere gemeinsame Tochter an,was mir bestätigte, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen hatte.
Ich lebe immer noch allein und bin eigentlich ganz glücklich.

Ich schreibe Dir dies, um Dir die Dinge mal aus der Sicht einer Frau, die ebenso betroffen, wie Deine Frau war. Vielleicht kann es Dir helfen sie zu verstehen. Wenn Eure Liebe fest war bzw. ist, dann wird eine Pause Euch gut tun, um sich anderen Dingen zuwenden zu können. Ihr werdet wieder zueinander finden.
Wenn aber grundlegende Dinge nicht stimmten, die für eine gemeinsames Leben ausschlaggebend sind, dann wird es eine Trennung für immer sein.

Ich wünsche Dir und Deiner Frau alles Gute!

Sissi

29.07.2003 19:27 • #19




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