Verlustangst Wem geht es auch so? Wie damit umgehen?

J
Hallo Ihr Lieben,

ich bin seit ca. 1 Monat wieder in einer Beziehung mit einem Mann, der mich schon einmal verlassen hatte. (Dies tat er weil er einfach Angst hatte vor einer Beziehung mit einer Frau mit Kinder.) Oft habe ich wieder Angst von ihm verlassen zu werden. Ständig ist da dieses ungute Gefühl in meinem Bauch und Kopf. Ständig sehe ich Probleme wo keine sind. Immer wieder zweifel ich, obwohl er sich sehr viel Mühe gibt. Oft kommen Situationen in denen ich denke, oh jetzt wird er bald wieder gehen.

Was kann ich gegen diese Verlustängste (und ich glaube, das ich diese habe) tun? Ich möchte ihn nicht einengen, nicht die jenige sein die zu sehr klammert. Ich möchte einfach alles genießen, kann es aber nicht. Meist will ich ihn gar nicht gehen lassen, da ich Angst habe das es das letzte Mal ist das ich ihn sehe. Eigentlich total verrückt, aber es ist so

Danke schon einmal für Eure Hilfe.

01.02.2015 19:10 • #1


SilentOne78
Hallo Johanini,

sooo verrückt ist das nicht. Verlassen werden tut weh, und der Gedanke daran macht Angst.

Die Angst ist verständlich, aber sie schränkt einen eben auch ein, nimmt Lebensqualität, und im schlimmsten Fall führt das angstgesteuerte Verhalten dazu (oder trägt zumindest dazu bei), dass genau das passiert, wovor man Angst hat...

Besonders groß ist die Angst vor dem Verlassen werden dann, wenn wir das Gefühl haben den Partner zu BRAUCHEN... je mehr wir ihn zu brauchen glauben, je mehr wir unser Wohlbefinden von seiner Bestätigung und Zuwendung abhängig machen, desto verletzlicher sind wir, desto schlimmer erscheint die Aussicht, wieder ohne ihn sein zu müssen.

Im Umkehrschluss heisst das, die Angst lässt sich reduzieren, wenn man zu der Erkenntnis und Einstellung findet, dass man auch ohne den anderen ein vollständiger, wertvoller, lebensfähiger und lebenstüchtiger Mensch ist.
Wenn man es schafft, den anderen als wunderbare Bereicherung zu sehen und zu lieben, ohne sich von ihm abhängig zu machen.

Kein leichter Weg, und ich hab leider auch kein Patentrezept dafür... aber sich dieser Zusammenhänge überhaupt bewusst zu werden bzw. sie sich in Erinnerung zu rufen ist schon ein erster kleiner Schritt.

01.02.2015 20:51 • #2


A


Verlustangst Wem geht es auch so? Wie damit umgehen?

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zeraphina11
Ja das mit der Verlustangst kenne ich auch und grade momentan ist es aktueller denn je. Habe irgendwie die letzten Jahre kein Glück gehabt mit den Männern und vor 1,5 Jahren meinen Freund kennengelernt, wo ich hoffte, er ist anders und diesmal wirds endlich gut. Nun meinte er schon vor einer Weile, er weiss nicht, ob seine Gefühle ausreichen. Wir hatten drüber gesprochen und wollten weiter dran arbeiten. Für mich stellte sich diese Frage nicht. Ich wollte trotz meiner Altlasten nach vorn schauen. Er hat da anscheinend immer noch seine Probleme, da er aus einer sehr langen Partnerschaft kommt.
In letzter Zeit hatte ich aber immer wieder das Gefühl, nicht wirklich richtig an seiner Seite zu sein und letzte Woche ist dann der Knoten geplatzt. Und dann kam raus, er weiss es immer noch nicht, ist immer noch unsicher. Und nun will er Zeit, um sich über seine Gefühle klarzuwerden.
Weil ich noch nicht kampflos aufgeben möchte, habe ich dem zugestimmt. Und andererseits halte ich es kaum aus und weiss nicht,ob es noch Sinn macht.
Eigentlich hatte ich gehofft, das mit der Verlustangst bei ihm in den Griff bekommen zu haben, war auch in Behandliung deswegen und nun bricht alles wieder auf.
@ johanini, wie seid ihr denn wieder zusammengekommen? Gab es auch eine Art Beziehungspause?

01.02.2015 21:53 • #3


J
Ich danke Euch für Eure Antwort.

Das ich alleine lebensfäig bin, ist mir bewusst. Schon alleine für meine Kinder ist es wichtig, das ich jeder Zeit stark bin. Warum ich natürlich dieses Gefühl habe, das alles zusammen brechen würde, wenn er nicht mehr da ist weiß ich leider nicht. Er ist beruflich extrem eingespannt und viel im Ausland. Ich bin Mutter und auch voll berufstätig. Habe viel Freund, Hobbys und genieße es auch ab und zu alleine zu sein und meine Zeit mit mir selbst zu verbringen. Ich bin komplett unabhängig! Und trotzdem macht es mich verrückt und traurig, das ich ihn verlieren könnte. Vielleicht liegt es auch daran, das er sich schon einmal von mir getrennt hat oder das es sein kann das er sich beruflich erändert und die Stadt verlässt. Nichts davon steht fest und ja ich könnte es alles auf mich zukommen lasse. Aber was ist, wenn dieser Fall eintritt?! Wohin dann mit meinem Schmerz und vor allem die Frage, warum habe ich mich noch einmal darauf eingelassen?!

@zeraphina11

Eine Beziehungspause war das damals bei uns nicht. Für mich war die Sache damals endgültig. Ich habe alles von ihm gelöscht und auch aus meiem Leben verbannt. Ich habe ihm gesagt, das er mir mit der Trennung schrecklich weh tut und es ein Schlag mitten in das Gesicht ist. Ich wollte mit ihm nichts mehr zu tun haben. Das wusste er auch... Nach dieser Ansage hat er sich trotzdem regelmäßig jede Woche bei mir einmal gemeldet, um zu fragen wie es mir geht. Egal war es ihm nicht! Nach seinen Dienstreisen haben wir uns dann wieder öffter getroffen. Allerdings als Freunde. Haben zusammen gegessen und auch wieder viel mehr gesprochen. Uns kennen gelernt... und nun sind wir wieder zusammen. Wir haben gemerkt, das wir einander gut tuen und wir immer noch Gefühle füreinander haben.

Das nichts für die Ewigkeit ist, ist mir auch bewusst...aber das Gefühl zu haben, es könnte jederzeit wieder so weit sein, das ich ihn verliere, macht mich ab und zu kopflos. Alleine eine Gedanke reicht und ich könnte weinen, obwohl es keinen ersichtlichen Grund gibt...Oftmals ist es auch einfach nur das Kopfkino. Nur das abzuschalten..puhhhh, das ist das Schwerste!

01.02.2015 22:29 • #4


A
Hallo Johanini,

deine Verlustangst ist verständlich. Ich kann mich der Meinung nur anschließen, dass du an einer anderen Einstellung arbeiten solltest. Versuche dein Selbstwertgefühl wieder aufzupolieren, mache eigene Dinge etc.
Aber ich denke diese Trennung hat nicht nur dein Selbstbewusstsein angekratzt, sondern auch eine tiefe Verletzung in dir verursacht und diese solltest du unbedingt ernst nehmen. Am Besten wäre es, wenn du und dein Partner mal ein ehrliches Gespräch miteinander führt, falls ihr das nicht schon getan habt. Da solltet ihr euch dann gegenseitig mal sagen, wie es euch geht, was in euch vorgeht, was ihr euch vom anderen wünscht etc. Hole deinen Partner mit ins Boot und versuche ihm deine Sorgen zu erklären, nimm aber auch seine Probleme ernst. Versucht gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Das verbindet euch, keiner fühlt sich ausgeschlossen und du kannst wieder Vertrauen aufbauen.

LG und alles Gute

01.02.2015 22:33 • #5


E
Ängstliche Frauen klammern gewöhnlich. Die eine mehr die andere weniger, aber sie tun es und auf Dauer ist so ein Leben sehr anstrengend. Wenn auch noch die Eifersucht im Spiel kommt, dann ist es bis zum Ende nicht mehr weit. Der Mann flüchtet!
Suche nach deinem Selbstbewußtsein, dann wirst du von dem Mann ganz anders geschätzt.

01.02.2015 22:34 • #6




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