Hallo liebe Community. Zunächst allen ein frohes neues Jahr mit hoffentlich überwiegenden positiven Erlebnissen.
Nach nun einigen Tagen als stiller Mitleser einiger Beiträge bin auch ich soweit, dass ich euch um Ratschläge bitten möchte.
Ich versuche die Beziehung so kurz es geht darzustellen (im Vergleich zu vielem gelesenen mag es sich anhören, als sei es nicht so dramatisch und als steigere ich mich hinein, subjektiv für mich ist es gerade aber eine extrem schwere Phase) :
Zusammen waren wir nur 5 Monate, getrennt sind wir jetzt knapp 1,5 Monate.
Wir haben uns auf einer online Plattform kennengelernt, haben uns ziemlich schnell verabredet (nach ca 5 Tagen, sie war da erst 2 Monate aus einer mehrjährigen Beziehung gekommen - was sie mir dann später erzählte aber sagte sie hätte das schon länger innerlich abgehakt gehabt), da wir uns auf Anhieb sehr gut verstanden und auf einer Wellenlänge schieben (wie es eben immer so anfängt).
Das Treffen war dann die oft zitierte Liebe auf den ersten Blick (so empfanden wir es beide). Während des Schreibens war es wohl mehr ein verlieben wollen um wieder Geborgenheit zu spüren, als wir uns trafen hatte es mich aber dann doch völlig erwischt.
An dem Tag kam es zum ersten Kuss, Zärtlichkeiten und Gsv. Nach einer Woche kamen wir dann bereits zusammen.
Ab da lief es in die falsche Richtung.
Hatte mich schwer verletzt und musste den Sport völlig pausieren (bin selbst Leistungssportler).
Zudem stand meine Uni-Abschlussprüfung an, was mich ungemein belastet hat.
Sie hat mich bei alledem ungemein unterstützt und mir immer den Rücken gestärkt, war immer für mich da als ich sie brauchte.
Mehr und mehr kam in mir aber ein Gefühl hoch, dass irgendwas nicht stimmt und ich ihr nicht vertrauen könne. Sie gab mir nie Anlass dazu, ganz im Gegenteil sprach sie sogar sehr detailliert über gemeinsame Zukunftspläne und - wünsche (natürlich nach so kurzer Zeit viel rosarote Brille, weil es eine sehr frische Beziehung war).
Dennoch kamen dadurch richtige Verlustängste auf und mein Selbstwertgefühl sank gegen 0 (vermutlich wegen Zukunftsängste ob des Ausgangs der Prüfung, Zweifel wegen körperlicher Veränderungen da der Sport wegfiel und nicht zuletzt - nicht verarbeitete und vergessen geglaubte Mitbringsel bzw Überbleibsel aus der Kindheit). So kannte ich mich selbst nie, da ich generell sehr selbstbewusst bin.
Bei ihr begann ich von mir aus über meine Sorgen und Ängste zu sprechen und konnte auch das erste Mal über meine Kindheit sprechen. Sonst war mir das in Beziehungen zuvor nie möglich (klassisches Selbstschutz erhalten wahrscheinlich).
Je mehr es eigentlich für eine stabile und schöne Zukunft sprach bzw sie darüber sprach, desto größer wurden meine Sorgen und Ängste.
Durch diese habe ich sie letztendlich auch immer weiter von mir getrieben. Begann mich ständig mit anderen zu vergleichen und dachte sie würde mich für jeden x-beliebigen sofort verlassen, wenn er ihr auch nur Avancen machen würde. Teilweise habe ich ihr auch unfaire Unterstellungen diesbezüglich gemacht und mich unfein ausgedrückt.
Habe jetzt erkannt, dass mein Fehlverhalten und dieses einengen stark mit meiner Kindheit zusammenhängen und mich an professionelle Hilfe gewandt, wo mir auch eine depressive Episode diagnostiziert wurde.
Sie hat anfänglich kurz nach der Trennung noch gesagt ich solle um uns kämpfen und ihr die Zeit geben alles vergessen zu können. Hab mich dummerweise nicht daran halten können (Verlustängste etc), bishin zu dem Punkt, dass sie dann sagte nichts mehr von mir wissen zu wollen. Haben auch nun gänzlich keinen Kontakt mehr.
Ich sitze gerade ziemlich bedröppelt da und komm einfach nicht so richtig auf die Beine. Klar, die Trennung ist noch nicht allzu lange her aber so getroffen wie nun war ich von einer Trennung noch nie.
Irgendwie kann ich nicht so richtig Fuß fassen und hänge doch noch sehr stark an ihr und denke viel über alles nach.
Ablenkung klappt nur teilweise.
Mich lässt der Gedanke einfach nicht los etwas doch besonderes zwischen uns zerstört zu haben.
Oder ob sie nach ihrer Beziehung einfach selbst noch nicht so weit war.
Es bleiben viele offene Fragen und vielleicht hat hier jemand Anregungen, wie ich aufhören kann darüber ständig ins grübeln zu geraten, da ein Kontakt zwischen uns nicht mehr stattfinden wird, was sie mir zuletzt noch mitteilte.
01.01.2019 18:30 •
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