Wann merkt man, dass man wirklich frei ist?

M
Bisher habe ich immer verlassen, weil mir die Männer einfach lieblos und unzuverlässig wurden, meine Beziehungen waren zwar länger aber überschaubar. Im letzten Fall wurde ich verlassen. Seit dem denke ich täglich an ihn, beim Einschlafen und Aufwachen, eigentlich ständig, sicherlich mindestens einmal in der Stunde geistert er mir im Kopf herum.

Anfangs wollte ich nur allein sein, das zog sich lange, ich konnte garnicht mit Freunden weg gehen und Spaß haben, weil mir der Trubel auf die Nerven ging, mir war alles zu viel.

Mittlerweile kann ich zumindest wieder lange Phasen am Tag oder sogar halbe Tage genießen, ich denke zwar an ihn, aber ich will ihn nicht mehr zurück.

Und dennoch habe ich mindestens einmal am Tag eine Phase, wo ich im Auto sitze oder unterwegs bin, auf der Arbeit und mir denke, ich will ihn zurück, das ist dann kurz und knackig und nach wenigen Sekunden meistens schon wieder vorbei, zum Glück.

Die Trennung ist jetzt knapp 3 Monate her, ich habe wieder viel Kontakt zu neuen Leuten, bin in einem anderen Fitness Studio angemeldet, damit ich ihn nicht mehr sehen muss. Das half mir.

Aber wann merkt man, wirklich frei zu sein? Meine letzte Trennung ist 5 Jahre her, ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern, wie es damals war, nur noch dass ich die Nase von Männern voll hatte und frei war.

Frei fühlte ich mich in diesem Falle nicht, weil es keinen echten Trennungsgrund gab. Ich habe Angst, dass er immer in meinem Kopf als Vergleich herumgeistert.

13.01.2014 16:44 • #1


E
Hallo Melanie,

ich bin nun schon 5 Monate getrennt und ich denke immer noch täglich an ihn.
Egal, wo ich mich gerade befinde. Ob im Büro, im Auto, sogar im Supermarkt...
natürlich nicht den ganzen Tag, aber dennoch täglich!
Und ich stelle mir oft die Frage, ob ich ihn wieder zurücknehmen würde. Ein klares JA!
Im Grunde genommen ist bei uns nicht viel passiert, dennoch wollte er die Trennung, weil er eine Sache nicht akzeptieren konnte und hat dann sofort eine Kontaktsperre eingeleitet.

Ich bin noch lange nicht frei. Dafür blockieren mich meine Gedanken - trotz Ablenkung - denn ich habe noch so viele Fragen!
Vielleicht ist es so, dass wir beide etwas länger als andere brauchen.

13.01.2014 17:02 • #2


A


Wann merkt man, dass man wirklich frei ist?

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N
Zitat von MelanieT:

Aber wann merkt man, wirklich frei zu sein?


... wenn du das Leben in vollen Zügen, mit all seinen Annehmlichkeiten aber auch Hürden genießen , du dich ganz auf dich konzentrieren kannst, du deine Freiheiten zu schätzen weißt, positiv denken und in die Zukunft schauen kannst, dein Ex deine Gedanken und Träume nicht mehr beherrscht...
... ganz einfach: wenn du glücklich bist... mit dir und deinem Leben zufrieden bist...

Nach 3 Monaten kannst du das kaum erwarten. Gib dir Zeit und setz dich nicht unter Druck! Das wird alles wieder.
Ich habe etwas mehr als ein Jahr gebraucht, andere wiederum sind auch nach einem Jahr noch in ihren Gefühlen gefangen und fahren wieder und wieder und wieder eine Extrarunde im Gefühlskarussel.
Es gibt keinen Richtwert. Jeder Mensch ist etwas besonderes und darum benötigt auch jeder Mensch seine individuelle Zeit.
Sei gut zu dir, geduldig, nachsichtig und sensibel!
Du wirst merken, wann es so weit ist. Es ist wie ein Befreiungsschlag.

Alles Gute!

14.01.2014 14:02 • #3


M
genau diese Frage beschäftigt mich auch gerade. Trennung seit einem halben Jahr. Kann das Leben genießen, mich freuen, alleine sein, alles gut bewältigen Zukunft planen, weiß, das es kein Zurück mehr gibt. Trotzdem denke ich jeden Tag an ihn und daran, was wir Schönes hatten. Aber sofort kommen auch die negativen Sachen und die Frage, was wäre, wenn er wieder kommt. Was mir geholfen hat: Es gibt so viele Menschen in meinem Leben, die ich weit weniger lang kannte, trotzdem denke ich von Zeit zu Zeit (natürlich bei bestimmten Anlässen und Auslöser) auch an diese und daran, was aus denen wohl geworden ist. Das ist also ganz normal. Umso normaler ist es wohl bei so nahestehenden Menschen, vorallem wenn die Trennung frisch ist und man selbst der Verlassene ist.
Am Anfang habe ich immer noch so gedacht und meine Arbeiten erledigt in Rücksichtnahme und Einklang auf meinen Ex, d.h., eine unsichtbare Stimme im Hintergrund sagte mir, räum das auf, das hätte er so nicht gewollt, kauf das/das nicht, zieh dich so an/ so nicht, mach das und das/nicht, da kannst du mit Freunden weg, weil er den und den Termin hat und as nicht stört, heute ist er schön da/kommt später,
usw. Jetzt bin ich davon frei und las mich davon nicht mehr beeinflussen bzw. diese Stimme ist völlig verschwunden.
Inzwischen hebe ich keine Rachegelüste mehr, will gar nicht mehr von anderen wissen, was er gerade macht, will auch keinen Kontakt mehr, hoffe nicht auf eine Freundschaft und es bringt mich auch nicht aus der Fassung, wenn seinerseits noch ein paar Gemeinheiten kommen. Inzwischen weiß ich, ich bin ok, aber er ist nicht mehr der Richtige für mich, er hat mich nicht geschätzt und mich nicht verdient.

Wenn Du das auch so ähnlich für Dich formulieren kannst, bist Du auf dem besten Weg. Und denk dran: Die Zeit ist unsere Verbündete.

14.01.2014 14:38 • #4


I
ich stimme mutabor da voll und ganz zu!

Solange du den Kopf nicht ganz frei hast und du dich nicht auf die Zukunft freuen kannst, ist noch nicht alles überstanden..
Meine Trennung ist jetzt etwas über einen Monat her. Ich habe viel geweint, geflucht, war verzweifelt.. Aber so langsam geht es bergauf.. Ich will ihn nicht mehr zurück, auch wenn die schönen Erinnerungen mich imme rnoch überkommen. Wenn das passiert, lenke ich mich direkt ab, mit allem, was bei uns schief gelaufen ist.. Ich träume noch von ihm.. Aber ich habe Spaß mit meinen Freunden und habe keine Angst mehr vor dem Schmerz..
Ich bin also noch nicht drüber hinweg, aber habe die Trennung akzeptiert..

27.01.2014 10:00 • #5


bifi07
Hallo in die Runde..
Das mit dem Vergessen ist so eine Sache und dauert, je nachdem wahrscheinlich wie lange und intensiv man mit seinem Partner zusammen war, unterschiedlich lange. Ich weiß seit Anfang November, dass es (eigentlich) keine Hoffnung mehr gibt und kann seit einiger Zeit auch mal genießen wegzugehen. Mein Mann hat im Moment die Phase, wo er bereut, dass er über ein Jahr eine heimliche Beziehung hatte und es mir dann gestanden hat, weil ER so darunter leidet....Wohnt bei seinen Eltern, sucht ein Wohnung und will eine Therapie machen um von ihr los zukommen. Allerdings hat er immer noch (angeblich freundschaftlichen) Kontakt, weil er sooo alleine ist. Ich könnte k.... und allein das schon zeigt mir, wieviel Abstand ich schon zu ihm gewonnen habe. Ich mache mir da allerdings nichts vor, dass das Leiden schon ganz vorbei ist, aber es hat schon erheblich abgenommen. Habe mir einen Beitrag aus dem Forum kopiert, über das Verlassenwerden, den ich so toll finde, dass mein Göttergatte ihn bekommt, wenn ihn die Therapie zum (richtig) denken angeregt hat. Er will ja auch dadurch, dass wir noch eine Chance für uns sehen (sagt er), aber das Vertrauen ist so erschüttert und der innere Abstand wird immer größer (bei mir), dass ich da keine große Chance für uns sehe. Habe mir auch von Anfang an klar gemacht, dass ich mir keine Hoffnungen machen soll...auch wenn das Umsetzen unendlich schwer zu sein scheint, aber es hat sich gelohnt...im Moment wenigstens...

Guts Nächtle, bifi07

01.02.2014 00:41 • #6


L
Hallo ihr Lieben,

auch ich habe gerade eine Trennung hinter mir - es ist nicht ganz einen Monat her......die letzten Wochen haben sich gedanklich nur um ihn gedreht und das fast Ganztägig Es war der erste Gedanken nach dem Aufwachen und der letzte Gedanke beim Einschlafen - so viele Fragen, warum alles so gekommen ist und auch so viel Trauer über die Art des Endes - bei mir ist es jetzt so, dass das nachlässt, ich denke immer noch gelegentlich an ihn - aber es schmerzt nicht mehr so - es ist eher ein Denken, welches akzeptiert, reflektiert, annimmt und versucht loszulassen.....ich denke, das ist die letzte Phase und wenn diese überstanden ist, ist man wirklich wieder frei - ich habe mich auch zu Hause eingebuddelt, wollte am liebsten alleine sein die ersten Tage - jetzt ist es so, dass mein alter Tatendrang langsam wieder an die Oberfläche kommt.....

Ich denke, es ist FAST überstanden - wie hier schon jemand geschrieben hat - die Zeit ist unser Freund......

01.02.2014 00:55 • #7


bifi07
Das stimmt Lischen...
Die Zeit ist der Freund der Verlassenen und der Feind der unglücklich Verlassenden...denn glücklich sind davon nun wirklich die wenigsten!
Schönes WE!

01.02.2014 14:52 • #8


K
Zitat von MelanieT:
Aber wann merkt man, wirklich frei zu sein? Meine letzte Trennung ist 5 Jahre her, ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern, wie es damals war, nur noch dass ich die Nase von Männern voll hatte und frei war.....


Ich habe diesen Faden mal rausgekramt....dieser Gedanke, ...wann merkt man.... kam mir heute in den Sinn. Mein Ex, meine Schwester und ich waren gestern noch zusammen im Kino, anschließend was Essen, dann ist mein Ex nach Hause und wir zwei sind noch was trinken gegangen.

Ich sagte ihr, dass ich echt froh bin, ihm so ohne Vorbehalte begegnen zu können....ich wollte von Beginn unserer Trennung an den Kontakt nicht abbrechen, er auch nicht. Wir lieben uns nicht mehr, waren mehr wie Bruder und Schwester (haben uns also schon lange in der Beziehung gewissermaßen getrennt, war uns aber gar nicht so klar), vielleicht ging deshalb die endgültige Trennung relativ gesittet ab. Auch wenn er da Sachen sagte, die mich wirklich traurig machten, enttäuschten und für die ich mich auch ein stückweit fremdschäme.

Ich sagte ihr jedenfalls weiter, wenn nach so langer Beziehung am Ende nur noch Zank und gegenseitiger Stress bleibt, vergrößert sich der Schaden immens. Vor allem der emotionale Schaden. Das glaube ich wirklich. Man kann mich auch naiv und blöd finden (bei den Sachen die er tat und sagte, haben mir Bekannte, denen ich davon erzählte, gedanklich einen Vogel gezeigt, dass ich überhaupt noch mit ihm rede....).

Aber letztlich frage ich mich, wie ich mich überhaupt mit ihm einlassen konnte.....unvorstellbar heute. Er ist überhaupt nicht mein Typ, heute. Zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens muss er aber was gehabt haben, was mir gefiel.

Vielleicht sollte man wirklich nur noch von Lebensabschnittsgefährten sprechen. Ich mochte diese Begrifflichkeit eigentlich nie besonders, weil sie ein Ende impliziert und deshalb irgendwie einschränkend wirkt. Durch Einschränkungen begrenzt man Liebe und ist irgendwie nicht so bedingungslos.

Oder, was meint Ihr?

16.11.2014 18:16 • #9


A


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