War er einfach nicht der Richtige?

C
Hallo, nun finde auch ich mich in diesem Forum. Ich möchte mir meine Geschichte von der Seele schreiben und vielleicht interessiert sie auch jemanden. Zur Zeit tigere ich rastlos durch meine Wohnung, rauche eine Zig. nach der anderen und esse nicht mehr. Ich weiss nicht wo ich die Kraft hernehmen soll um die Tage durchzustehen. Ich habe mich, ich hoffe diesmal endgültig aus einer Beziehung befreit, die mich beinahe zerstört hat und trotzdem tut es unglaublich weh. Ich weiss, dass ich weiter leben will und muss, ich weiss nur nicht wie ich es schaffen kann. Ich habe mich vor drei Jahren von meinem Ex-Mann getrennt und mich anschließend sehr zurück gezogen. Ich habe nach einer sehr kurzen Affäre keine weiteren Beziehungen zu Männern gehabt. Letztes Jahr im März habe ich eine Tanzstunde bei einem Tanzlehrer genommen.

Mir fiel sein Blick auf und auch die Art wie wir miteinander getanzt haben war speziell. Merkwürdig innig. Wir haben eine weitere Tanzstunde vereinbart, die ich abgesagen musste, und noch eine weitere, die ich erneut absagen musste. Mir schien, dass er übermäßig sauer war wegen meiner Absage, zumal ich ihm das Geld für die zweite Stunde bezahlt habe. (Für die erste Absage wollte er kein Geld). Nach einer Weile hat er mich über Whattsapp angeschrieben und gefragt, wie es mir geht, ob alles gut ist. Ich war ein wenig überrascht und habe mich gefreut. Dachte jedoch nicht weiter darüber nach. Nach Monaten habe ich ihn angerufen und um einen Termin für eine Tanzstunde gebeten, doch wir fanden keinen gemeinsamen Termin. Zu Weihnachten hat er mich wieder angeschrieben und um ein persönliches Treffen angefragt. Ich habe zugestimmt. Er war der erste Mann, der mich seit drei Jahren interessiert hat. Da ich der Ansicht war, dass er in einer Beziehung ist, habe ich keinen Kontakt, außer für eine Tanzstunde, zu ihm gesucht. Bei unserem Treffen sagte er mir, dass ich ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen bin und ich gestand, dass auch ich hin und wieder an ihn gedacht habe. Da ich in die Tanzszene integriert bin, hatte ich von einigen Seiten gehört, dass er weder ein guter Tänzer, noch ein guter Tanzlehrer ist. Ich selbst fand die Stunde auch nicht berauschend, nur eben die Art, wie wir miteinander getanzt haben, hat etwas in mir berührt.

Der Gedanke, dass er mich nach der langen Zeit, nach nur einer Tanzstunde nicht mehr vergessen hat, hat mich gefesselt. Doch ich fühlte mich ihm gegenüber auch sofort gehemmt. Er redete die ganze Zeit, ich sagte nur wenig, war verschüchtert, hatte eine ganz leise Stimme. An sich bin ich nicht schüchtern und habe ein selbstbewußtes auftreten. Doch ihm gegenüber fühlte ich mich wie ein kleines Mädchen. Nach dem Treffen haben wir sehr viel über Whattsapp geschrieben. Nach ca. 1,5 Wochen fragte er mich, ob er bei mir übernachten könnte, da er Termine an aufeinanderfolgenden Tagen in Stadtnähe hat und er eine ganze Ecke weit weg wohnt. Kein Wort davon, dass er mich wiedersehen will, sondern lediglich, dass er eine Unterkunft benötigt. Erst war ich angesäuert, dass stimmte ich zu. Er wollte nachts zu mir kommen. Dummerweise hatten wir an diesem Abend Betriebsfest. Diese Feste sind immer feucht-fröhlich. Bis er kam war ich schon sehr angetrunken. Wir sind einfach nur ins Bett gefallen. Es war ein Albtraum. Ich konnte nicht verstehen, warum ich mich so betrunken habe. Das erste Date mit einem Mann nach drei Jahren. und ich betrinke mich. Ich habe mich mehrfach entschuldigt und damit gerechnet, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will. Doch er meldete sich wieder bei mir. Beim zweiten Treffen war ich nüchtern. Und habe mich ihm gegenüber wieder gefühlt wie ein kleines Mädchen. Bereits da sagte er mir dass ich angespannt bin, dass ich sehr dünn bin.

Ich fuhr wieder nach Hause und fühlte mich innerlich zerrissen. Hatte ständig das Handy bei mir, wartete dauernd auf eine Nachricht von ihm und machte mir furchtbare Sorgen, dass er es sich anders überlegt hätte, wenn keine Nachricht kam. Meine Gefühle beganen Achterbahn zu fahren, ich wünschte mir unglaublich eine Beziehung mit ihm, doch fühlte ich mich gleichzeitig sehr schlecht damit. Ich sehnte mich nach einer Nachricht von ihm und war jedesmal enttäuscht, weil nichts über seine Gefühle für mich drin stand. Meine Gedanken kreisten nur noch um ihn. Vor den Treffen mit ihm hatte ich Angst. Es kamen immer wieder Bemerkungen von seiner Seite über meinen Körper, über meine Kleidung, über meinen Gesichtsausdruck, über meine Ausdrucksweise. Nach kürzester Zeit fühlte ich mich häßlich, klein, dumm, unattraktiv. Schließlich sagte er ich hätte mich wohl noch nicht wirklich entschieden eine Frau zu sein. Ich war vor den Kopf gestoßen und habe auch das geschluckt.

Ich fing an mich zu optimieren. Gab Unsummen für Kosmetikbehandlungen und neue Kleidung aus, trainierte mehr, las Bücher die mich nicht wirklich interessierten. Ich war so damit beschäftigt es ihm recht zu machen, dass ich alles andere vernachlässigte, ich kontrollierte keine Hausaufgaben mehr, ich kochte manchmal nicht wie sonst, die Kinder mussten sich mit Pizza begnügen, ich konnte mich in der Arbeit nicht mehr richtig konzentrieren, weil ich ständig nur auf Nachrichten von ihm wartete. Wenn keine Nachricht kam geriet ich in Panik, ich schrieb irgendwas, nur um weiterhin Kontakt zu ihm zu haben. Wenn wir zusammen waren hatte ich ständig Angst nicht gut genug auszusehen, unpassende Kleidung zu tragen, etwas falsches zu sagen. Der Druck in mir wurde immer größer, die Unruhe und die innere Zerrissenheit wurden unerträglich. Ich konnte es nicht verstehen, dass er einerseits mit mir zusammen Zeit verbrachte und mir doch immer wieder zu verstehen gab, wie unzulänglich ich bin. Ich wurde immer trauriger, verzweifelter. Ich hatte mich verliebt und ich wollte wissen, ob auch er Gefühle für mich hat. Wenn ich fragte, bekam ich nur ausweichende Antworten. Ich hatte Sehnsucht nach einer Beziehung, ich bat ihn die Sache zu beenden, wenn er nur eine Affäre darin sieht. Er stritt es ab, sagte, er sieht mich als Frau an seiner Seite. Vielleicht bin ich zu romantisch, doch ich dachte, wenn man sich verliebt, kommen kleine Gesten, ein spontaner Anruf, ein kleines Blümchen, eine kurze Nachricht, in der steht, dass er mich vermisst, irgendetwas, dass mir zeigt, dass ich ihm etwas bedeute.

Es kamen Nachrichten, in denen ganz nüchterne Alltagsdinge standen, wir telefonierten nie, es kam kein Valentinsgruß. Ich sagte ihm, dass mir das fehlt, er erwiderte, dass er diese romantische Seite nicht an sich hat. Nachdem wir uns einige Monate kannten habe ich einen facebook account angelegt. Ich sah mir seine fb Seiten an und stieß auch auf die seiner Ex-Freundin. Hier war alles zu finden. Gedichte, die er ihr geschrieben hatte, gemeinsame Lieder, Kommentare zu ihrer Schönheit, alles was ich mir wünschte. Ich sprach ihn darauf an, dass wohl doch eine romantische Seite in ihm steckt und es wohl an mir liegt, bzw. an fehlenden Gefühlen für mich, dass diese Seite mir gegenüber nicht vorhanden ist. Er sagte ich solle das nicht vergleichen, er hätte Gefühle für mich. Ich wollte das so gerne glauben, doch ich konnte nicht. Seine Aussagen und sein Verhalten waren so widersprüchlich. Der Druck in mir wurde immer größer, mir kam, und kommt immer noch alles irreal vor. Manchmal war der Druck so groß, dass ich mich betrank. Ich war zeitweise so verpeilt und angespannt, dass mir nichts mehr gelang, ich zog mich vor meinen Kindern zurück, vor meinen Freunden. Viele merkten, wie schlecht es mir geht und sprachen mich darauf an. Ich war und bin nur noch ein Schatten meiner selbst. Ich hatte immer das Gefühl nicht gut genug für ihn zu sein und habe immer nach irgendeiner Bestätigung oder Anerkennung durch ihn gesucht. Ich habe jede Freude, jede Energie verloren. Ich erkenne mich nicht mehr wieder. Jedes Treffen mit ihm bedeutete für mich einen unglaublichen Streß und Kraftaufwand. Immer wieder gab er mir das Gefühl minderwertig zu sein. Es schien mir so, als wäre ich ihm peinlich. Er ließ sich nie in der Tanzszene mit mir sehen, obwohl ich eine gute Tänzerin bin, auch einer Tanzlehrerin eine Weile assistiert habe, auf ihren Wunsch hin. In seiner Wohnung hängen einige Bilder von seiner Ex-Freundin, mehr als von seinen Kindern. Ich fragte mehrfach, ob er über sie noch nicht hinweg ist, doch das bestritt er. Ich fragte auch mehrfach, ob er denn in mich verliebt ist, was er zwar bestätigte, es jedoch hauptsächlich durch handwerkliche Tätigkeiten bei mir zeigte. Ich war so oft am Boden zerstört, schaute in den Spiegel und empfand mich als häßlich. Ich brauchte meinen gesamten Freundeskreis um mich immer wieder aus meinem Loch zu holen.

Er gab sich mit meinen Kindern ab, zum Teil sehr liebevoll und verletzte gleichzeitig mich durch Worte. Wenn ich ihn auf den Widerspruch ansprach, sagte er ich solle ihn so nehmen wie er ist in seiner Widersprüchlichkeit, oder es bleiben lassen. Ich sagte ihm, dass ich mich minderwertig fühle, er sagte, er sei nicht mein Universum, wie könne er mir Wert geben. Ich versuchte mehrmals die Beziehung zu beenden und ging doch wieder zu ihm zurück. Auch er hat die Beziehung nicht beendet. Dass ich die Beziehung beenden wollte, hat ihn verletzt. Nun waren wir einige Tage in Urlaub, doch auch das war leer, als wäre es nicht geschehen. Nach dem Urlaub bat ich ihn noch einmal mir zu sagen, ob er denn überhaupt eine Beziehung mit mir will, denn dazu gehört für mich Liebe und ein liebevoller Umgang miteinander und er sagte mir, dass er mir keine Sicherheit geben kann. Dass sich seine Gefühle verändert haben nach meinen Aktionen. Er hat sich nicht von mir getrennt, wollte abwarten, in welche Richtigung es sich entwickelt und dass er nicht darunter leidet, dass ich diejenige bin die leidet. Ich fuhr von ihm weg und war unglaublich traurig. Wir hatten schöne Momente, die mir immer irreal vorkamen. Ich habe ihm, wenn ich mir trennen wollte unschöne Dinge gesagt, nein eigentlich habe ich ihm nur gesagt, wie ich mich fühle. Seit Monaten belabere ich meine Freunde mit meinem Unglück. Ich war tatsächlich sehr unglücklich in dieser Beziehung. Er wollte nie ein gemeinsames Foto von uns.

Seine Wände sind jedoch tapeziert mit Fotos von ihm und seiner Ex. Jedes mal, wenn ich dachte, dass da etwas schönes ist, dass uns verbindet, hat er es mit wenigen Worten verniedlicht. Als er jetzt auch nicht mehr geschrieben hat, habe ich ihn gestern angerufen und die Beziehung beendet. Ich habe seine Kontakte gelöscht, Fotos von ihm und den gesamten Chatverlauf. Ich habe mir so sehr eine Beziehung, eine Zukunft mit ihm gewünscht. Manches war so einfach und unkompliziert, doch ich hatte immer auch das Gefühl ungeliebt zu sein. Es hat mich so viel Energie und Kraft gekostet und nun ist eine solche Leere in mir. Ich muss das alles irgendwie verarbeiten, was da mit mir passiert ist. Ich habe mich so furchtbar reingesteigert, hatte eine solche Sehnsucht. Ich habe ihn tatsächlich zu meinem Universum gemacht und nun sitze ich hier, meine Gedanken drehen sich im Kreis.

Ich bin so verletzt und ich kann es ihm nicht zum Vorwurf machen, denn ich habe wohl von Anfang an gespürt, dass er nicht ehrlich zu mir ist. Ich habe mir seine Liebe gewünscht, ich habe mich verbogen, sehr viel Geld ausgegeben, meine Bedürfnisse hinten angestellt und ich war doch nicht mehr als ein Zeitvertreib für ihn. Ich hänge noch immer an ihm, will die Zeit zurück drehen, von vorne mit ihm anfangen. Doch was würde es bringen? Das gleiche Drama noch einmal. Er wusste immer, was ich für ihn empfinde und was ich mir wünsche und wusste sicher auch was er für mich empfindet bzw. nicht empfindet. Warum hat er mir das nicht schon längst gesagt? Ich weiss nicht wo ich die Kraft hernehmen soll um weiter zu gehen. Ich habe viele liebe Menschen um mich, dafür bin ich dankbar.

15.08.2017 11:52 • #1


S
Gruselig. Was willst Du denn mit so einem Kerl? Sorry, aber das sollte sich keine Frau antun. Du fühlst Dich abgewertet, missachtet und Du willst genau das wieder zurück? Nein, das willst Du nicht. Sei froh, dass Du noch einmal davongekommen bist und nur eine relativ kurze Zeit mit ihm verbracht hast. Langfristig sind solche Beziehungen Gift für jede Psyche.

15.08.2017 12:07 • #2


A


War er einfach nicht der Richtige?

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C
Danke für deine Antwort, sade. Du hast es genau getroffen-gruselig. Die Zeit mit ihm war gruselig und die Zeit danach ist es immer noch. Ich wollte abwarten, wie es mir nach ein paar Wochen geht. Ich kann kaum etwas essen. Das ist nicht ungefährlich, ich bin sehr schlank und kann mir nicht leisten noch mehr an Gewicht zu verlieren. Diese Beziehung war tatsächlich Gift für mich. Und doch kann ich ihn nicht loslassen und muss mich jeden Tag zurückhalten mich nicht bei ihm zu melden. Ich habe zufällig erfahren, dass er schon länger mit einer anderen Frau zusammen sein soll. Wir wohnen weit auseinander und ich habe ihm nie hinterher spioniert, bin nie überraschend bei ihm aufgetaucht oder auf den Veranstaltungen, die er beruflich besucht hat. Ich habe ihm vertraut. Ich wollte wissen, ob es tatsächlich so ist und habe ihn angerufen. Er hat es geleugnet und sich über die Leute aufgeregt, die so etwas erzählen und keine Ahnung haben. Er sagte noch, er wollte die Trennung nicht. Ich führe ein eigenständiges Leben, wir haben uns fast nur an den Wochenenden gesehen. Er fehlt mir und ich verstehe nicht was mir da fehlt. Ich habe von ihm nicht bekommen, was ich gebraucht hätte. Wenn ich mit ihm zusammen war, habe ich mich beobachtet und unwohl gefühlt. Es kam mir immer nicht richtig vor. Wenn ich zu ihm gekommen bin und seine Ex-Freundin an den Wänden gesehen habe, habe ich oft über mich selbst den Kopf geschüttelt. Vielleicht entsetzt mich, wie ich mit mir selbst umgegangen bin, dass ich immer wieder nachgefragt habe und Szenen gemacht habe. Meine Freunde sagen, dass ich nie auch nur ein positives Wort über ihn gesagt habe. Das stimmt, mir fällt nichts ein, was ich an ihm toll fand. Gibt es das, dass man sich selbst zu Gefühlen zwingt, die nicht da sind? Ich hatte nie Schmetterlinge im Bauch, ich habe mich nie für ihn gefreut, wenn etwas geklappt hat, habe mich nie wirkich für das interessiert, was er mir gesagt hat. Ist es möglich, dass ich einfach nur nach der langen Zeit eine Beziehung wollte? Er hinterlässt trotzdem ein riesen Loch in mir. Ich hatte mein ganzes Denken nur auf die Frage ausgerichtet, ob er verliebt in mich ist oder nicht. Es ist richtig, er hat mich abgewertet. Durch seine Kommentare, durch seine Aussagen bzw. Fragen wie: ob ich denke, dass man mich im Mittelalter als Hexe verbrannt hätte. Am Flughafen, als wir aus dem Urlaub zurück flogen wurde ein Dro.test an mir durchgeführt. Ich kannte das nicht und fragte ihn, was das war. Er sagte es sei ein Dro.test gewesen und den hätte er an mir auch durchgeführt, bei meinem Blick und meinen Gesichtszügen. Ich war entsetzt, zumal mein Sohn daneben saß. Als mein Sohn abgeholt wurde, fragte ich ihn, ob es ihm darum geht mich nieder zu machen. Er sagte ich solle nicht aus jeder Kleinigkeit ein Problem machen. Vielleicht sehe ich es tatsächlich ein bißchen eng, doch das ist kein liebevoller Umgang mit seinem Partner. Ich habe diesen Kerl genau so viel gebraucht wie ein Loch im Kopf. Trotzdem ist mit mir irgendetwas passiert. Ich bin nicht mehr die Person, die ich vor ihm war. Mein Leben ist nicht unanstrengend, alleinerziehend mit zwei Kindern, eines geistig behindert, berufstätig, in den Schulen präsent, ich habe einen stabilen Freundeskreis. Ich war auch ein bißchen stolz darauf, wie ich das hinbekomme. Ich habe auch ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Ex-Mann, das war mir wegen der Kinder wichtig. Ich war einmal zufrieden mit mir und meinem Leben, es war nicht perfekt, lief aber gut. Jetzt kommt es mir vor, als wäre mein Leben zersplittert. Ich kann das viele Gute in meinem Leben nicht mehr sehen, ich bin nicht mehr dankbar für alles was um mich herum ist. Ich fühle mich schwach, dem Leben nicht gewachsen, obwohl es so viele Jahre jede Herausforderung gemeistert habe. Die Trennung ist nun einige Wochen her und es ist noch immer keine Erleichterung eingetreten. Ich müsste froh darüber sein, dass ich die Kraft hatte mich von ihm zu befreien, ihn los zu sein. Wie es aussieht, hat er mich nur benutzt. Doch ich kann noch immer nicht nach vorne schauen. Ständig kommen mir die Tränen und ich fühle mich richtig krank.

07.09.2017 13:32 • #3


D
Der Gedanke, dass er mich nach der langen Zeit, nach nur einer Tanzstunde nicht mehr vergessen hat, hat mich gefesselt. Doch ich fühlte mich ihm gegenüber auch sofort gehemmt. Er redete die ganze Zeit, ich sagte nur wenig, war verschüchtert, hatte eine ganz leise Stimme. An sich bin ich nicht schüchtern und habe ein selbstbewußtes auftreten. Doch ihm gegenüber fühlte ich mich wie ein kleines Mädchen.

in diese kleinmädchenrolle bist du zurückgefallen in dieser beziehung,
du fühltest dich auch wie ein kind abhängig von seiner liebe und seinem wohlwollen
und bist in eine emotionale abhängigkeit gerutscht....

vielleicht solltest du mal nachforschen, woran es liegen kann, daß du ausgerechnet von einem mann, der so wenig gibt,
geliebt werden willst.

- Meist ist ein Muster erkennbar, häufig fühlen sich die Betroffenen vom Liebespech verfolgt. Immer verlieben sie sich in den Falschen, immer beginnen die Beziehungen so vielversprechend und enden doch unglücklich. Der Wunsch nach Liebe hat sich dabei verselbstständigt da die Ursachen oft im Verborgenen lauern, fällt es Betroffenen schwer, ihre Liebesucht zu erkennen. Geschweige denn, die Gründe hierfür auszumachen.

- Kindheitserlebnisse: Wer zu wenig Liebe in der Herkunftsfamilie erfahren hat, leidet unter diesem Defizit mitunter sein ganzes Leben lang. In Beziehungen wird er versuchen, das Erlebte wieder gut zu machen. Die Bindungssucht ist Ausdruck einer tiefen Verletztheit, die im späteren Liebesleben kompensiert werden soll. Auch wer sich nicht richtig von den Eltern lösen konnte, bleibt unter Umständen zwanghaft abhängig von den Meinungen und Handlungen anderer. Ganz besonders von denen eines Liebespartners.

- Problemlösungszwang: Oft sieht der Liebessüchtige in der Beziehung die Lösung für alte Verletzungen oder Probleme, für Einsamkeit oder innere Leere. Der Wunsch nach Liebe steht für ihn im Mittelpunkt, das Bedürfnis nach gerade dieser Beziehung absorbiert sämtliche Lebenserergie. Alles vor dem Hintergrund der irrealen Hoffnung, einzig diese Liebe könne ihn glücklich machen

- Geringes Selbstwertgefühl: »Mich kann man ja gar nicht lieben«, Liebessüchtige haben häufig wenig Selbstbewusstsein und fühlen sich anderen unterlegen. Diese Minderwertigkeitskomplexe bewirken, dass Liebessüchtige in Unglücksbeziehungen tapfer ausharren. Sie glauben oft, sie würden sowieso keinen anderen Partner finden und halten Liebesqualen für normal irgendwie haben sie es nicht verdient, glücklich zu sein.

- Bindungsangst: Manchmal steckt hinter Beziehungssucht auch kurioserweise die Angst vor wirklicher Nähe. Auch hierfür können Kindheitserlebnisse verantwortlich sein: Die Betroffenen sind von ihren ersten »Liebespartnern«, den Eltern, verletzt worden, ohne sich wehren zu können. Denn als Kind waren sie ja tatsächlich abhängig. Im Erwachsenenleben bleiben sie in emotionaler Hinsicht Kinder und machen sich als Liebessüchtige vom Partner ebenso abhängig wie früher von den Eltern.





07.09.2017 14:54 • #4