Warum bin ich dazu verdammt, entäuscht zu werden

N
Ca. 3 Monate ist es nun her, das sich meine Freundin von mir getrennt hat. Heute hat sie mir noch Sachen geschickt die bei ihr waren (wir führten eine Fernbeziehung). Schon allein der Karton, der vor meiner Tür stand, hat mir einen derben Stich versetzt...das war ein Geschenkkarton zu Ostern gewesen. Ich öffne ihn...und alle Sachen riechen nach ihr. Dazu noch eine Karte mit paar netten Zeilen...ich bekam wieder einen Heulkrampf. Hätte mir vor paar Jahren jemand gesagt, das ich mal um eine Frau Tränen vergießen würde, ich hätte ihm nicht geglaubt.

Es ist die zweite Beziehung in meinem Leben gewesen und wieder wurde ich nach knapp einem Jahr verlassen. (Genaueres könnt ihr ja in einen früheren Thread lesen). Sie hat mich damals bei der Trennung noch mit den Worten verabschiedet: Du bist so ein toller Mensch...
Nur warum bin ich als achso toller Mensch nie gut genug? Ich hab so viel Zeit investiert..aus Liebe, so viele Sachen mit ihr gemacht..aus Liebe, Dinge die sie zuvor noch nie in ihrem Leben erlebt hat...Massa.n ist nur ein Beispiel von vielen. Eigentlich müsste ich sie hassen, müsste sie verachten, nur mache ich das irgendwie nicht. Ich liebe sie nach wie vor. Bei meiner vorherigen Trennung musste ich niemals heulen, ich war nur traurig und zutiefst verletzt. Aber diesmal ist alles 10 fach schlimmer. Ich empfinde keine Freude mehr im Leben...für nix. Auch wenn ich viel unternehme und versuche Ablenkung zu schaffen. Warum werde ich immer so enttäuscht? Und warum tut es nach 3 Monaten immer noch so weh, ich hab das Gefühl kein Schritt nach vorne gemacht zu haben.
Alle Geschenke die sie mir gemacht hat, würde ich am liebsten nach Afrika schicken...da haben sie noch wenigstens ein Verwendungszweck. Niemals könnte ich wieder diese Halstücher tragen...

Ich habe das Gefühl, das es keine Menschen mehr gibt die aufrichtig und ehrlich lieben können. Alles ist schnelllebig in dieser Gesellschaft und das macht auch nicht vor der Liebe halt. Wenn irgendwelche Kleinigkeiten nicht passen, wird man einfach weggeworfen. Es gibt ja genug andere Auswahl....

03.09.2013 19:43 • #1


C
Hey du....

Ist es dir in der Zeit nach der Trennung nicht von Tag zu Tag besser gegangen ? 3 Monate sind ja nun doch ein Zeitraum in dem man beginnt
zu verarbeiten. Ich glaube das Paket hat dich einfach und deine vergangenheit eingeholt, alles was du hinter die hast ist jetzt wieder hochgekommen.

Und du musst es jetzt nochmal von vorne stemmen aber ich glaube du schaffst das und es wird einfacher. Auch mir geht es nicht gut gerade und ich stelle mir die selben Fragen wie du... warum kann man nicht einfach glücklich Lieben, warum gibt man Beziehungen so schnell auf, ich war noch nie in meinem leben in der Situation einen Partner nicht mehr geliebt zu haben, keine Gefühle mehr für diesen Menschen zu hegen, ich bin einfach ratlos und kann mich nicht
in die Situationen meiner Ex Partnerinnen hineinversetzen.

Halte durch und Klammere dich nicht an die Sachen, sie tun dir weh.

lg Charly

03.09.2013 20:00 • #2


A


Warum bin ich dazu verdammt, entäuscht zu werden

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N
Es gab mal Tage, da konnte ich durch vielfache Ablenkung etwas Besserung empfinden. Aber jeden Morgen wache ich mit den selben Gefühl auf, jeden Abend gehe ich mit dem selben miesen Gefühl schlafen. Ich schlafe nicht besonders gut...seit 3 Monaten. Ich habe auch lange Zeit die Hoffnung nicht aufgegeben, das ich durch meinen Kampf um sie noch was bewegen kann.
Ich schreibe seit ein paar Wochen Gedichte...und bei Deutsch in der Schule war ich meist nur Mittelmaß.

Einerseits quält mich meine Schuld die Fernbeziehung gewählt zu haben (ich hätte es nicht machen müssen...aber wählte lieber nen Jobwechsel) und andererseits macht mich die Frage nach dem richtigen Warum fertig. Ich glaube, wenn es umgedreht wäre und ich würde die selben Argumente wie sie verwenden, um die Trennung zu begründen, dann würde sie denken das solche Nichtigkeiten doch niemals ein Trennungsgrund sein können.

Tja aber ich habe auch noch nie einen Menschen verlassen. Bei meiner ersten Beziehung hab ich mal darüber nachgedacht, aber hab dann der Beziehung und uns damit eine zweite Chance gegeben und mal Klartext mit ihr geredet, danach lief es auch viel besser. Nur am Ende wurde ich dann verlassen...
Wenn man über Probleme redet, die man selbst sieht, dann würde ich das als fair empfinden. Nur ohne vorher mal etwas zu sagen verlassen zu werden, finde ich ziemlich mies. Aber mich haben bisher auch noch nie von selbst die Gefühle verlassen...ich weiss nicht warum sowas überhaupt möglich ist.

03.09.2013 20:35 • #3


S
Hey, ihr zwei,

mir geht es ähnlich! Ich liebe meinen Mann und er, nach seinen Angaben, liebt mich auch, nur, wir können sie nicht ausleben. Es ist wie Romeo und Julia. Wir haben es versucht, 6 Jahre, es war nie super oder schlecht, immer, im Durchschnitt gesehn, ok, aber jetzt, als ich 9 Wochen weg war, kamen die Probleme, die mein Mann hatte, erst richtig ans Tageslicht - und plötzlich will er mich nicht mehr......
Er sagte auch, dass er mich nicht mehr liebt, aber das stimmt nicht. Ein Mensch verliert nie auf einmal seine Gefühle. Entweder, das ist eine Lüge oder er empfindet nix mehr für Dich, hat es aber nicht wahr genommen oder wollte Euch noch eine Chance geben! Aber dass Expartner nix mehr empfinden, das ist eine Lüge...
Klar, eine Trennung tut weh, mir auch! Meine ganze Wohnung ist voller Erinnerung an ihn und ich weiß, dass mein Herz nach ihm schreit, aber es geht nicht. Ich verbiete mir meine Gefühle, verbiete mir, an ihn zu denken. Ich gebe, ab und zu, meiner Trauer die Zeit, die sie braucht, aber ich weiß auch, das Leben muß weiter gehn. Ich weiß, dass ich mit ihm nur untergehe und nicht glücklich wäre. Ich weiß auch, dass er es sicher bereuen würde, wenn zwischen uns Schluß wäre (noch hat keiner den Schritt gewagt, aber wir wissen im Prinzip, dass das unumgänglich ist! Er ist sehr krank, hat Borderline, und darunter leide ich sehr!), aber es wäre für uns beide wahrscheinlich besser, obwohl er eher andriften würde in ein menschenunwürdiges Dasein, aber ist das dann noch mein Problem? Fakt ist, ich muß eine Entscheidung FÜR MICH treffen - nicht für ihn!
Ich hab alles für ihn getan, vieles aufgegeben für ihn, aber wenn dann nur Schmerz bleibt, ist es dann nicht besser, zu gehn? Ist es nicht besser, etwas zu beenden, bevor nur Hass bleibt?
Ich weiß es nicht, aber es tut weh!

03.09.2013 20:49 • #4


N
Aus meiner Sicht war unsere Beziehung nie Durchschnitt, auf einer Skala von 1 bis 10 war es die 11... Ich habe gegeben und sie hat gegeben. Eigentlich war es immer ausgeglichen. Natürlich war die Woche hart, wenn wir uns nicht gesehen haben. Ich konnte selbst mehr Ablenkung finden als sie. Täglich geschrieben und telefoniert, niemals wollte ich eine Art Distanz aufkommen lassen. Nur war das anscheinend nie genug...

Sagmal wie äußert sich denn Borderline? Ich kann das jetzt schwer beurteilen wie sehr das dein Leben beeinträchtigt oder wie es dir geht, aber ich finde die Haltung schon sehr hart, das du sagst das es am Ende nicht dein Problem ist. Aber ein Trennungsgrund, wo man befürchtet den anderen am Ende nur zu hassen, kann ich schon eher nachvollziehen.

03.09.2013 21:53 • #5


S
Na ja, insoweit nicht mein Problem, weil er mich nur verletzt und demütigt.

Borderliner sind bekannt dafür, sich zu ritzen, die Arme aufzuschneiden. Das ist das Bekannteste, das Geläufigste. Mein Mann aber verletzt sich durch selbstabwertendes Verhalten, verletzt mich durch Sprüche wie Du hast Dich nie für mich interessiert. Du betrügst mich doch, genauso wie durch Taten wie einfach abhauen, sich einsperren, um sich schlagen!
Am Schlimmsten aber ist, dass er die totale Offenheit wollte (PIN und Passwörter) und nun behauptet, ich sei fremd gegangen, was gar nicht der Tatsache entspricht.
Borderliner sind sehr komplexe Menschen, ändern ihre Meinung von jetzt auf gleich, sind im Moment noch total ausgelassen und im nächsten rasten sie aus, werfen Dinge um sich!
Das hat viel an unserer Beziehung kaputt gemacht. Ich finde es einfach schlimm, dass er jetzt im Moment, er ist auf Therapie, die Zeit nicht sinnvoll nutzt und was für sich macht, sondern mich dort als schlechten Menschen hinstellt.
Borderliner haben viele Probleme mit Distanz und Nähe, wollen selbstbestimmend agieren! Borderliner sind egoistisch in ihrer Erkrankung und da die Erkrankung ein ständiger Begleiter ist, BLEIBEN sie das auch!
Es ist sehr komplex und wenn Dich meine Geschichte interessiert, kannst mir gern ne pn schicken, dann schreib ich Dir, ist nicht so ganz hier fürs Forum oder liess meine Threads, da hab ich auch schon ein bißchen was stehn!

Liebe Grüße

03.09.2013 22:21 • #6


C
Ich habe gerade lange Zeit versucht mich in Sternachen hineinzuversetzen, soweit das möglich ist und ich muss sagen ich verstehe Sie.
Man hat nur das eine Leben und in dem hat man das recht glücklich zu sein, ich weiss aber auch wie sich der Partner dann fühlt nach der Trennung. Ja er kann nichts für seine Krankheit aber Sternchen auch nichts dafür dass Sie erkannt hat das Recht auf ein glückliches Leben zu haben. Sie hat lange versucht zu kämpfen und Ihre eigenen gefühle in den Hintergrund gestellt so wie es sich liest, also kann ich jedes Wort verstehen, aber so schwer es auch fällt, auch aufgrund der Krankheit.... gib Ihm die Chance und beantworte Ihm alle Fragen über das WARUM... warum es aus ist, auch wenn diese Fragen erst nach einiger Zeit kommen, so werden Sie kommen. Du hilfst ihm damit seinen Kummer und seine schmerzen zu bewältigen und auch dir selbst.

@North .... Beziehungen sind ansich schon ekelhaft kompliziert wenn man dann auch noch auf die Distanz getrennt ist und sich nicht sehen kann, wenn das Herz es verlangt wird es immer eine Seite geben die damit weniger klarkommt und irgendwann überwiegt dies so sehr das man keinen Sinn mehr sieht. fernbeziehungen sind hart und funktionieren nur wenn beide seiten damit klarkommen, das kann die ersten paar Monate so sein und irgendwann plötzlich nicht mehr, es ist einfach mies... ich weiss es.. halte durch

03.09.2013 22:47 • #7


F
Dann ließ mal hier ne Weile statt Gedichte zu schreiben mein lieber.

Nicht böse gemeint aber Gedichte sind schön aber bla bla .... Das Gesäusel ist nicht das leben.
Liebe kommt, liebe geht.
Vielleicht erdrückst du andere mit deinem verhalten ? Wenn alle dich verlassen haben und du dir das nie erklären könntest ?

03.09.2013 22:59 • #8


S
Ja, ich hab viel für die Beziehung getan! Er wollte totale Offenheit - kann mir aber bis heute nicht vertrauen. Er ist eifersüchtig, unterstellt es aber mir. Er telefoniert mir nach, kaum, dass ich mal zwei Minuten zu spät bin, aber er will sich das Recht raus nehmen, nach Hause zu kommen, WANN er will und will aber, dass ich jederzeit verfügbar bin! Er will seine Freiheit, aber mich auch! Er will auf nix verzichten, aber ich soll verzichten! Diese Erkrankung, aber nicht alles, was er tut, kann man darauf schieben, ist sehr komplex. Mittlerweie, wenn ich anderen Borderlinern erzähle, was er macht, können sogar sie es nicht mehr verstehn! Ich will nicht mehr gedemütigt werden, nicht mehr Ar. einkassieren, nur, weil es ihm grad passt, jemanden fertig zu machen! Ich will nicht mehr heulen und wegen ihm nicht mehr schlafen können! Ich will mich nicht mehr zwingen lassen, wenn er es meint, mich umarmen zu wollen, es auch zu müssen!
Ich mag keinen Egoismus mehr, weil ich mir auch wichtig sein will. Jeder hat Bedürfnisse... und wenn ich fragen muß, überspitzt gesagt, ob ich aufs Klo darf, wo sind wir dann?
Ja, ich hab mich für ihn aufgeopfert, aber statt dessen es besser wird, wird es, hab ich das Gefühl, immer schlimmer!

Ja, Fernbeziehung ist nicht für jeden. Ich weiß, dass das gar nicht meins wäre..... Ich bewundere die Menschen, die es können! Mir würde das Herz jedes Mal zerreisen, wenn ich oder er gehn müßte!

03.09.2013 23:02 • #9


S
Zitat von ft:
Dann ließ mal hier ne Weile statt Gedichte zu schreiben mein lieber.

Nicht böse gemeint aber Gedichte sind schön aber bla bla .... Das Gesäusel ist nicht das leben.
Liebe kommt, liebe geht.
Vielleicht erdrückst du andere mit deinem verhalten ? Wenn alle dich verlassen haben und du dir das nie erklären könntest ?


Wen meinst Du damit?

03.09.2013 23:11 • #10


N
Hey ft,

ich lese hier inzwischen seit 3 Monaten und das Gedichte schreiben hilft mir in gewisser Weise meine Gedanken die im Kopf kreisen zu fixieren. Es befreit mich auch in gewisser Weise und ich kann für paar Momente entspannt atmen. Und ich weiß auch das das Leben weiterlaufen muss, ja ich zwinge mich auch dazu es weiterlaufen zu lassen.
Das Liebe kommt und Liebe geht, ist mir etwas zu einfach, sorry. Jedenfalls kann ich diese Aussage so nicht unterschreiben.

Man könnte zwar bei meinem Schreiben denken, das ich andere mit meinem Verhalten erdrücke, aber dem ist nicht so. Meine Ansicht nach und das habe ich auch so gelebt, sollte jeder seine Freiheiten haben und ich möchte auch nicht eingeengt und erdrückt werden. Aber es ist ja bei mir eher so, das mir vorgeworfen wurde, das ich zu wenig getan habe: Zitat: Man möchte als Frau auch mal auf Händen getragen werden, sich wie eine Prinzessin fühlen Daher ist es das leider nicht...sonst wäre ich schon etwas weiter

03.09.2013 23:15 • #11


C
Jeder muss elbst wissen was ihm gut tut um den trennungsschmerz zu überwinden. Deine ist es Gedichte zu schreiben, das ist gut so. Ich könnte es nicht, ich kann auch aktuell keine romantische Musik hören oder mir nen romantischen Film anschauen, anderen wiederum hilft die Musik ihren gefühlen freien lauf zu lassen, jeder mensch ist anders also vergiss was da oben steht, wenn man nichts sinnvoles zu sagen hat, sollte man es besser lassen.

03.09.2013 23:55 • #12


A


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