168

Warum es cool ist lange/ewig ein Single/Mingle zu sein?

G
Hallo allerseits!

Habe mich nun seit ein paar Wochen hier durchgelesen und bin seit kurzem quasi zwangsweise angemeldet (konnte als nicht angemeldeter Gast irgendwann keine Beiträge schreiben). Zumeist bin ich stiller Mitleser, in ein paar wenigen Themen habe ich mich schon geäußert, die mich bewegen oder die ich interessant finde.

Nun, nach der Erstauslese, habe ich mich entschlossen, mal auch ein Thema zu eröffnen und meine Meinung kundzutun, gerne würde ich auch Eure Eindrücke dazu haben.

Kurz zu meiner Hintergrundgeschichte: Bin Ü50, war lange Zeit verheiratet, mehrere Kinder (alle außer Haus) und bin nun mal wieder kürzlich in einer Freundschaft plus/Mingle-Beziehung was auch immer gewesen. Mingle finde ich ein lustiges Wort, kannte es bisher nicht, bis mir dieses ein User hier mal unterstellte, ich sei einer. Er hat recht - das bin ich wohl.

Es wird ja immer gejammert, wenn Beziehungen zu Ende gehen, ist alles so schlimm und dunkel usw. Nach meiner Ehescheidung dachte ich das auch mal, aber nun, wenn eine Beziehung mal endet so wie jetzt gerade, sehe ich das viel differenzierter und entspannter.

Ich habe seither ein paar Beziehungen gehabt, aber stets den Singlestatus verteidigt für mich. Eine eigene Behausung, besonders wenn es mal nicht so rund in der Beziehung läuft, finde ich wichtig und richtig. Würde ich nie mehr aufgeben, für keine Frau und kein Geld der Welt.

Seither geht es mir richtig gut und die Frauen, mit denen ich seither zusammen war, sind damit auch ganz gut gefahren. Hier kommt es vor allem auf die Reife der Frauen an:

Es hat sich bei mir die Erkenntnis manifestiert, dass Frauen stärker nach ihrer biologischen Uhr ticken als gemeinhin angenommen. Frauen bis ca. 45 haben den irrsinnigen Wunsch, unbedingt Kinder zu zeugen und eine Familie zu gründen. Nur um dann wenige Jahre später wieder geschieden zu werden. Meistens heiraten diese Frauen nicht unbedingt aus Liebe, sondern wegen ihrer Traumvorstellung a la Hollywood oder sie abgesichert sein. Das Märchen, dass Frauen keinen Versorger suchen, trifft leider nicht auf alle Frauen zu. Die eben beschriebene Altersgrenze ist da schon ein wichtiger Indikator.

Auch dieser fast immer präsente Kinderwunsch ist ein Dilemma, gerade für Männer, die erst einmal eigentlich die Frau kennenlernen möchten und dann gleich ran zitiert werden zum Kinderzeugen. Ui ui ui

Nun, glücklicherweise bin ich davon befreit, schon aufgrund meines Alters. Nach der langen Ehe werde ich Single bzw. Mingle bleiben, das wird vor einer etwaigen Beziehung auch stets kommuniziert. Bisher hatten die Damen damit kein Problem und wenn eine dann doch mal eins hatte, wurde die Beziehung/Freundschaft plus what ever beendet. Damit wurde keinem weh getan und beide kommen damit gut zurecht.

Es gab auch schon Affären, aber die halten i.d.R. auch nicht lange. Sind auch nicht erstrebenswert, ich möchte weder der Sargnagel sein, noch der Booster für eine Lebensänderung in einer anderen Beziehung. Dafür bin ich mir zu schade.

Seit dieser Zeit, mit dieser Einstellung, habe ich keine Beziehungsprobleme gehabt, beep gab´s wenn gewollt, ohne Hintergedanken, einfach so, wie er sein sollte: Heftig, gefühlvoll, ohne Scham usw. und häufig!

Ich habe eine wunderschöne Wohnung, ein paar vierbeinige Zeitgenossen, kann meinen Hobbies und Interessen uneingeschränkt nachgehen ohne Probleme, ohne Druck von einer Frau.

Wenn ich alleine sein will, bin ich das. Wenn ich Gesellschaft suche, gehe ich los. Alles ohne Reue, Bedenken und Problemen.

Von daher, mein Leben als Single/Mingle ist schön, meine Begleiterinnen empfinden es auch so und beide Seiten müssen auf nichts verzichten, ganz im Gegensatz zu festen Partnerschaften und Ehen. Die gehen alle in die Büchse, früher oder später, mit eine Menge Tratra und Herzschmerz und wer weiß was für wie vielen Problemen. Darauf verzichte ich nur allzu gerne und lebe mein Leben, wie es mir gefällt.

Wollte mal sehen, ob es noch andere Befürworter diesbezüglich hier gibt. Oder auch Gegner. Also ich finde es nicht schlimm, nicht in einer festen Partnerschaft zu sein. Diese sind eher problembelastet.

Was meint ihr?

P.S.: Ein tolles Forum hier. Als ich das erste Mal hier reinschaute, dachte ich, es ginge überwiegend um Beziehungstrennungen und den damit verbundenen Schmerzen, aber hier wird ja fast alles abgedeckt (außer 6-Themen, was ich sehr schade finde, aber egal). Lediglich die Affärenthemen kommen hier überdurchschnittlich oft vor, dafür gibt es ja eigentlich noch andere Foren im Netz, aber sie gehören ja auch dazu und sind bzw. können Teil eines Trennungsschmerzes sein. Aber zu viele davon müssen auch nicht sein, frisches Blut braucht das Land. Von daher habe ich mal diesen Thread hier eröffnet und ich bin gespannt, wie er ankommt.

Allen einen schönen Start in diese verkürzte Woche!

03.04.2018 11:55 • x 8 #1


Nemesia
spiegelthema zur glücklichen geliebten

interessant

03.04.2018 11:59 • x 3 #2


A


Warum es cool ist lange/ewig ein Single/Mingle zu sein?

x 3


D
Hallo Gast 10001,

grundsätzlich bin ich bei den Vorteilen deines Themas Mingle komplett bei dir wenn nicht

tja, wenn nicht Gefühle im Spiel wären. Dein gelebtes Liebesmodell bestätigt eher meinen Eindruck, dass wenigstens 1 von Beiden langfristig nicht 100% glücklich und zufrieden ist. Ansonsten bräuchtest du oder deine jeweilige Partnerin ja nicht zu wechseln, denn auf ständiges Wechseln kommt es dir (und ihr?) ja gar nicht an. Trotzdem klappte es bisher offensichtlich nicht mit einer jahrelangen Minglebeziehung.

Ich glaube, das Modell wirkt in der Theorie deutlich schöner als in der dann tatsächlich gelebten Unverbindlichkeit. Weil sich eben irgendwann doch zumindest einer von euch Beiden etwas Verbindlicheres, Tieferes wünscht.

Das sind meine Gedanken zu diesem doch sehr spannenden Thema.

03.04.2018 12:18 • x 4 #3


Angestellte88
Wenn beide Parts nach genau so einer Art Beziehung gesucht haben und es passt: perfekt! Was will Mann/Frau mehr?!
Solange beide ungebunden sind und sich Exklusivität zusichern ist es doch ein komfortables Beziehungs-Modell.
So viel zur Theorie, in der Praxis leider kaum zu erreichen. Bislang dachte ich auch immer, dass diese Art von Beziehung perfekt für mich ist, da ich gerne auch mal alleine bin und eh durch Hund, Pferd und Sport zeitlich sehr beeinträchtigt bin, es auch niemals, egal für wen, aufgeben würde. Andererseits würde mir auch etwas fehlen. Schwierig, ob man auf Dauer damit glücklich und zufrieden wird.

03.04.2018 12:42 • x 2 #4


G
Zitat von Dunya:
Hallo Gast 10001,

grundsätzlich bin ich bei den Vorteilen deines Themas Mingle komplett bei dir wenn nicht

tja, wenn nicht Gefühle im Spiel wären. Dein gelebtes Liebesmodell bestätigt eher meinen Eindruck, dass wenigstens 1 von Beiden langfristig nicht 100% glücklich und zufrieden ist. Ansonsten bräuchtest du oder deine jeweilige Partnerin ja nicht zu wechseln, denn auf ständiges Wechseln kommt es dir (und ihr?) ja gar nicht an. Trotzdem klappte es bisher offensichtlich nicht mit einer jahrelangen Minglebeziehung.

Ich glaube, das Modell wirkt in der Theorie deutlich schöner als in der dann tatsächlich gelebten Unverbindlichkeit. Weil sich eben irgendwann doch zumindest einer von euch Beiden etwas Verbindlicheres, Tieferes wünscht.

Das sind meine Gedanken zu diesem doch sehr spannenden Thema.


Hallo Dunya,

da ist durchaus was dran, aber ich denke auch erst einmal, dass keine Beziehung ewig halten kann, allerspätestens kommt die Biologie beim Ableben eines der Protagonisten ins Spiel. Aber solange überdauern hier ja eh kaum noch Beziehungen, zumindest bei den meisten Menschen unter 60, manchmal sogar bei unter 70 (gab hier davon ja auch schon Geschichten).

Die Partnerin will ich ja nicht unbedingt wechseln, aber Umstände im Leben können sich ändern, sowohl bei mir als auch den betreffende Damen. Ich mache nur kein großes Gedöns daraus und falle in ein tiefes Loch oder so. Mein Leben, wie ich es lebe, ist toll, vielseitig, entspannt und belebend zugleich.

Wer braucht da noch eine feste Partnerschaft oder Ehe ö.ä.?

Mal schauen, was noch für Meinungen kommen, ich hatte jetzt mit einem Shitstorm gerechnet?!

Danke für dein Statement!

L.G.

03.04.2018 12:44 • #5


Angestellte88
Zitat von Gast10001:
Ich mache nur kein großes Gedöns daraus und falle in ein tiefes Loch oder so.

Spätestens wenn die Frau schlechthin in dein Leben tritt und dir den Kopf verdreht werden solche Aussagen nicht mehr fallen
denn so lag dir an den bisherigen Damen nicht besonders viel
sprich es kommt nicht vor, dass du sie als Mensch/Person vermisst, dir ihre Gesellschaft/Nähe fehlt

03.04.2018 12:47 • x 6 #6


G
Zitat von Angestellte88:
Schwierig, ob man auf Dauer damit glücklich und zufrieden wird.


Also ich lebe jetzt so seit ca. 10 Jahren und komme damit bestens zurecht. Mir hat nie in dieser Zeit irgendetwas gefehlt und wenn ich mal eine Zeit alleine war, ist diese auch schön und lebhaft gewesen. Von daher. .

Ja, man kann damit dauerhaft glücklich sein. Ich könnte es mir als eine Art modernes Lebensmodell in dieser schnelllebigen und leistungsorientierten Zeit sehr gut vorstellen.


Zitat von Angestellte88:
Spätestens wenn die Frau schlechthin in dein Leben tritt und dir den Kopf verdreht werden solche Aussagen nicht mehr fallen
denn so lag dir an den bisherigen Damen nicht besonders viel
sprich es kommt nicht vor, dass du sie als Mensch/Person vermisst, dir ihre Gesellschaft/Nähe fehlt


Wird nicht passieren, weil ich in der Ehe die vielseitigen Schattenseiten einer festen Partnerschaft kennenlernen musste. Dazu alles auf beschränkten Raum, keine Rückzugsmöglichkeiten. Nee, das möchte ich nicht wieder.

Ich kann meine Hobbies betreiben, mein Leben leben, habe aber auch die Angenehmlichkeiten einer nichtfesten Beziehung, ohne, dass jemand dabei beschädigt wird. Wenn sich beide darüber einig sind, das ist klar. Von meiner Seite aus aber wird das nie ein Problem sein.




.

03.04.2018 12:48 • x 1 #7


Urmel_
Ich stelle mir die Frage, was daran cool sein soll?

-

63% aller Selbstmorde betreffen Kinder aus Haushalten ohne Vater (Source: U.S. D.H.H.S., Bureau of the Census
90% aller Ausreißer sind Kinder aus Haushalten ohne Vater
85% aller Kinder mit Verhaltensstörungen sind aus Haushalten ohne Vater (Source: Center for Disease Control)
80% aller Vergewaltiger mit Impulskontrollstörungen sind aus Haushalten ohne Vater (Source: Criminal Justice Behavior, Vol 14, p. 403-26, 1978.)
71% aller Schulabbrecher sind aus Haushalten ohne Vater (Source: National Principals Association Report on the State of High Schools.)
75% aller Dro. sind aus Haushalten ohne Vater (Source: Rainbows for all Gods Children.)

Und so weiter...

GoGirrrrrrl!

03.04.2018 14:25 • x 2 #8


Angestellte88
Zitat von Gast10001:
Wird nicht passieren, weil ich in der Ehe die vielseitigen Schattenseiten einer festen Partnerschaft kennenlernen musste. Dazu alles auf beschränkten Raum, keine Rückzugsmöglichkeiten. Nee, das möchte ich nicht wieder.

Ich kann meine Hobbies betreiben, mein Leben leben, habe aber auch die Angenehmlichkeiten einer nichtfesten Beziehung, ohne, dass jemand dabei beschädigt wird. Wenn sich beide darüber einig sind, das ist klar. Von meiner Seite aus aber wird das nie ein Problem sein.

Ziemlich traurig.
Angst Gefühle zuzulassen?
Bindungsangst?
Jeder hat schon eine gescheiterte langjährige Beziehung oder auch Ehe hinter sich und verfällt deshalb ja nicht sofort in so ein Verhaltens- und Denkmuster. Glaube du machst dir stückweit selbst etwas vor, hast eine Mauer errichtet um ja nicht verletzt oder enttäuscht zu werden, immer bereit die Notbremse ziehen zu können.

03.04.2018 14:34 • x 7 #9


A
Liest sich so, als möchtest Du Dir selbst Dein Leben schön reden / schreiben (und ein Notar möge das noch amtlich besiegeln, damit es auch offiziell ist )

03.04.2018 14:44 • x 5 #10


K
Hey,

mit solch einer Einstellung vereinsamt die Gesellschaft immer mehr. Schade und traurig, dass keiner mehr Verantwortung tragen möchte. Armseliges Leben.

03.04.2018 14:48 • x 6 #11


A
Zitat von Aufbruch:
Liest sich so, als möchtest Du Dir selbst Dein Leben schön reden / schreiben (und ein Notar möge das noch amtlich besiegeln, damit es auch offiziell ist )


Den Eindruck hatte ich auch. Und es wirkt auch ein wenig verbittert - und so, als hättest Du noch nie eine schöne, bereichernde Beziehung auf Augenhöhe erleben dürfen.

Ich sage, allein leben kann schön sein, in einer Beziehung leben kann schön sein. Ich würde keins von beiden kategorisch ablehnen. Wie es halt kommt im Leben.

03.04.2018 14:55 • x 7 #12


M
@Aufbruch
Genau das habe ich auch gedacht ... viel ausprobiert es hat nicht geklappt so is es eine gute Rechtfertigung warum es so ist wie es ist
@Katzenmosaik
Ja so oft passiert es genau so .... ich bin immer auf Männer gestoßen die eigentlich nichts mehr riskieren wollten.. oft dann sowas wie ich glaube ich bin nicht Beziehungsfähig....

03.04.2018 14:56 • x 1 #13


G
Ich weiß nicht was es ändern soll, ob ich eine Verbindung als Beziehung oder nicht als Beziehung bezeichne.
Wir haben uns auf einen Begriff geeignet um kommunizieren zu können.
Wie es sich das anfühlt ist eh individuell.
Es gibt Beziehungen mit jeder Menge Freiheit und es gibt Mingle-Nicht-bindungen die so ziemlich alles enthalten an Druck den ich persönlich auch nicht will.

Eine Beziehung oder auch Nicht-Beziehung ist immer das, was man daraus macht und intern abspricht.

Daher brauche ich, da ich n Mund habe, keine Angst haben vor egal was. Wenn mir die Rahmenbedingungen nicht passen, sage ich was mein Wunsch ist.
Ob der erfüllt werden kann ist eh unabhängig vom Status.

03.04.2018 15:07 • x 2 #14


A
Zitat von Katzenmosaik:
mit solch einer Einstellung vereinsamt die Gesellschaft immer mehr. Schade und traurig, dass keiner mehr Verantwortung tragen möchte. Armseliges Leben.

sehe ich genauso !

Zitat von Mischoui:
Ja so oft passiert es genau so .... ich bin immer auf Männer gestoßen die eigentlich nichts mehr riskieren wollten

kenne ich auch von einigen Männern, die mir begegnet sind. Traurig. Als habe man sich schon aufgegeben.
Ich bin auch oft verletzt worden / habe mich verletzen lassen, aber ich will weiterhin riskieren, weil mir andernfalls das Leben nicht mehr wie leben vorkommt, sondern wie im Innern einer Flasche Desinfektionssprays - da kann nix mehr wachsen; höchtens resistente Keime.
Zitat von arjuni:
Und es wirkt auch ein wenig verbittert

lese ich auch so. Und mit Verbitterung schadet man letztlich nur sich selbst. Mit Verbitterung macht man dicht und wenn man dicht macht - was soll dann noch reinkommen ?

03.04.2018 15:09 • #15


A


x 4