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Warum musste es so enden und warum nicht mit mehr Respekt?

J
Hallo Ihr Lieben,

ich selbst wurde vor kurzem auch verletzt, möchte aber gar nicht mehr so explizit darauf eingehen, denn ich habe beschlossen, damit abzuschließen (JA, das funktioniert (parziell)!). Immer wenn die Gedanken kommen, versuche ich, diese auf einen einzigen Satz zu reduzieren, sodass keine Endlosschleife entsteht - z.B. Das mit Euch sollte es eben nicht gewesen sein. etc.

Eine Sache bekomme ich jedoch nicht aus meinem Kopf. Ich sehe es ja tatsächlich ein, dass Beziehungen auseinander gehen oder sich Menschen leider Gottes trotz fester Beziehungen fremd verlieben etc. Das soll wohl so sein. Aber wenn sich dann einer trennt - warum nur so respektlos und kühl? Das ist es auch, was ich hier zu 99% in den Geschichten wiederfinde. Kaum einer der Verlassenden behandelt sein Gegenüber, mit dem er mitunter Jahre verbracht oder sogar Kinder gezeugt hat, mit Respekt. Kaum einer liefert ausreichend Erklärung oder steht für ein vernünftiges Gespräch zur Verfügung wenn dem Anderen der Boden unter den Füßen weg gerissen wird. Wollen diese Menschen denn wirklich nur noch so schnell wie möglich WEG? Ist man tatsächlich lästig ab dem Moment, wo das Wort Trennung ausgesprochen wurde? Sicher tut eine Trennung dem Verlassenen immer mehr weh als dem Verlassenden - aber ist es nicht unsere Pflicht als Mensch, demjenigen zumindest behutsam Gründe zu nennen bzw. auch danach noch in die Augen zu sehen und zumindest einen Guten Tag zu wünschen? Ich verstehe das nicht. Warum wird man zu einem Menschen zweiter Klasse degradiert, der kein klärendes Gespräch verdient, sondern zu einem, der dem neuen Partner/Leben schnellstmöglich Platz machen muss?

Versteht Ihr dieses Verhalten? Ist es das schlechte Gewissen oder ist es Feigheit oder tatsächlich Gleichgültigkeit? Diese Frage treibt mich seit Wochen umher.

Danke, Jenn.

17.06.2011 15:45 • x 2 #1


A
Ach Jenn,

ich glaube diese Frage, haben die meisten von uns=). Gut das du sie gestellt hast, ich bin ja mal gespannt auf die Antworten.
Ich habe vier Versionen im Kopf, aber leider bin ich nicht so gut im ausdrücken ;o). Also nur die kurz Fassungen.
Version 1.

Der der Verläßt klärt den Verlassenen auf, gerne auch ein zweitetes und drittes mal, der wiederum entwickelt sich zu nem Stalker weil er das einfach nicht begreift. Worauf man ja irgendwann verständlicherweise keine Lust mehr hat.

2. Diejenigen die sich Schuldig fühlen und Angst davor haben den Spiegel vorgehalten zu bekommen und ja nicht sehen wollen was sie tun und vielleicht merken das sie ja nicht ganz unschuldig an der Sache sind.

3. Die hart Ar. die es wirklich nen schei. interessiert was sie dem Partner damit antun.

4. Gott sei Dank, gibt es auch die ganz andere Möglichkeit, aber da gehört auf beiden Seiten ganz viel Größe, Respekt, und Entwicklung auf beiden Seiten. Das in Freundschaft enden zu lassen.


Lg Sassi

17.06.2011 16:14 • x 2 #2


A


Warum musste es so enden und warum nicht mit mehr Respekt?

x 3


B
Ich verstehe es auch nicht wirklich. Ich habe einen 7 seitigen Brief bekommen in dem was drin stand, was aber nicht stimmt.
Meine Ex hat die Eigenschaft sich gern mal in was reinzusteigern. Das hat sie später (zu spät) auch eingesehen und somit ihr Schreiben selber außer Kraft gesetzt. Warum sie dann aber nicht zurück gekommen ist, weiß ich nicht. Kann nur spekulieren.

Da wir Kollegen sind, bin ich auch davon ausgegangen, dass man sich mit Respekt begegnet...so war es in der Anfangszeit auch ausgemacht. Aber sie hat mich dann komplett ignoriert..richtig durch mich durch gesehen.

Als ich sie bei einer zufälligen Begegnung freundlich aber distanziert grüßte, hat sie es wenigstens geschafft zu antworten.

Also kurz um ich denke in diesem Fall ist es eine Gewissensfrage. Ich denke ihr tut die Trennung auch weh auch wenn sie es sich nicht eingesteht. Ich glaube sie hält auch eine Kontaktsperre um die Trennung zu verarbeiten.

Gruß

17.06.2011 16:24 • #3


J
Hi Sassi,

1000 Dank für die Antwort - Du hast anscheinend auch schlaflose Nächte hinter Dir

Zu Version 4 - es muss ja nicht unbedingt Freundschaft sein - das funktioniert wahrscheinlich in den wenigsten Fällen. Aber wenigstens doch Respekt und ein Blick in die Augen, ein freundliches Hallo und nicht wie in meinem Fall jeden Tag ein vernichtender Blick.

Lieber Gruß

17.06.2011 16:29 • x 1 #4


A
Danke Jen, wir werden Version 4 einfach ein wenig umschreiben hihi =)

4. Gott sei Dank, gibt es auch die ganz andere Möglichkeit, aber da gehört auf beiden Seiten ganz viel Größe, Respekt, und Entwicklung auf beiden Seiten. Das in Freundschaft enden zu lassen, oder sich wenigstens mit Anstand und Höflichkeit zu behandeln, wenn man sich dann mal über den Weg läuft.;o)

Lg Sassi

17.06.2011 16:34 • #5


R
Hallo ihr Lieben,

meine These ist: der für uns erscheinende mangelnde Respekt lässt sich darauf zurückführen, dass die Verlasser oft einfach nicht wissen, was sie wie sagen und erklären sollen. Denn sie können es sich selbst nicht erklären. So geschehen bei meiner Ex. Ein klärendes Gespräch? Bringt meist nicht viel, denn es ist oft einfach so. So banal und unbefriedigend es klingt. Es verfolgt oft kein logisches Prinzip, keine Gründe die man hören will. Viele Dinge, die der Verlasser uns nennen würde, würden wir nicht verstehen. Weil sie es selbst nicht verstehen. Es ist einfach passiert.

Das ist so die These, die ich mir nach langem Grübeln zurechtgelegt habe. Zumindest habe ich bei meiner Ex die Puzzleteile zusammengesetzt. Hinzu kommt noch, dass Ex uns nicht wehtun möchte. Weil er/sie weiß, dass er Sachen sagen würde, die uns wehtun und uns schlecht fühlen lassen, auch wenn es nicht so gemeint ist. Deshalb erscheint es mir nachvollziehbar, dass viele sich zurückziehen und keinen Redebedarf haben. Ist es mangelnder Respekt? Ich denke nicht. Es ist vielleicht feige. Aber die Ex machen sich auch Gedanken drüber, glaubt mir, wir sind ihnen nicht egal. Wir deuten es nur falsch. Aus oben eben genannten Gründen. Sie wissen, dass es uns auch wehtut, wenn sie nichts sagen. Aber sie wissen auch, dass es uns mehr weh tun würde, wenn sie Gründe nennen, die wir nicht hören wollen, weil wir so arg verletzt sind. Ich denke, sie bauen da auch eigene Erfahrungswerte mit ein, als sie mal verlassen wurden und denken, so ist es das Beste für uns.

Natürlich gibt es noch die Ar., die wirklich einfach Ar. sind und die es nicht interessiert. Aber oft ist es wohl so, wie ich es oben gesagt habe. So stelle ich mir es jedenfalls vor. Ich habe mir das aus all den Geschichten hier zusammengereimt.

17.06.2011 16:45 • x 6 #6


J
Liebe Sassi,

Größe ist genau das richtige Wort. Das ist es wohl, was den meisten fehlt. Ich bilde mir ein, dass ich mich anders trennen würde - respektvoller und reifer.

Hallo Broken Heart,

da hast Du eine vergleichbare Geschichte. Auch wir sind Kollegen und ich werde gemieden - dabei habe ICH allen Grund, sauer zu sein. Das alles ist infantil und unsouverän - ein Armutszeugnis. Geht es Dir nicht auch manchmal so, dass Du am liebsten zu den Kollegen sagen würdest: Hey, XY ist gar nicht so nett wie Ihr denkt sondern menschlich ein totaler Versager! ?

LG

17.06.2011 16:57 • x 2 #7


J
Hallo Rummy,

aber wenn man einigermaßen vernünftig/erwachsen ist, dann redet man doch mal mit dem anderen, oder nicht? In meinem Fall endete das Ganze mit einer sms (!). Nicht zu fassen - ich bin 33 Jahre alt und nicht mehr 15.
Du hast so Recht - die Geschichten und Kommentare hier helfen einem UNGEMEIN, das Puzzle selbst zu beenden.

LG

17.06.2011 17:05 • x 1 #8


R
Hallo Jenn,

lies mal meine Geschichte; ich musste es Stück für Stück PER SMS SELBST erfragen und selbst dann kamen nur Lügen und Halbwahrheiten. Nie ein direktes ich trenne mich. Bis heute nicht. Hatte es nie ausgesprochen. Es wurde einfach angenommen, dass es daraus zu lesen ist.
Ich glaube, es hat nichts mit erwachsen sein zu tun (sie ist eine gestandene Frau). Ich glaube, es ist typbedingt. Manche können nicht aus ihrer Haut, vor allem, wenn sie befürchten, anderen weh zu tun. Auch wenn einem das Hinterhältige noch mehr weh tut. Aber das sehen sie nicht. Es ist keine Böswiliigkeit. Vielleicht eher eine charakterliche Schwäche. Es ist denke ich nicht mangelnder Respekt. Menschen tun komische Dinge. Und gerade Gefühle sind nicht rational. Deshalb verhalten sich Verlasser oft aus unserer Sicht unmöglich.

Natürlich ist es völlig daneben, es per SMS oder auf ähnliche Weise zu beenden. Oder es selber zu erfragen. Aber wenn man in sich geht, den Menschen, der einem das antut, genau vor Augen hat, merkt man irgendwann, dass es so sein muss. Denn man kennt ja den Menschen. Wie er sich verhält, erscheint das nicht schon direkt logisch? Ich habe das bei meiner Ex gemacht. Ich kenne sie und nach einer Zeit merkte ich: ja, so hat sie es beendet. Und es passt. Es ist ihr Wesen. Es ist nicht verwunderlich, dass es so geendet hat.

Ein schwacher Trost, ich weiß. versteht jemand, was ich meine? Oder schreibe ich zu wirr?

17.06.2011 17:40 • x 1 #9


J
Oooookay, hab Deine Geschichte gelesen. Auch keine schöne Nummer muss ich sagen.
Und Du schreibst keinesfalls wirr, ich kann Dir gut folgen und danke Dir für Deine Gedankenanstöße. Aber letztendlich frage ich mich doch, ob man sich nicht als erwachsener - wegen mir auch wie Du sagst gestandener - Mensch über die Konsequenzen seines Handels bewusst ist. Dass unser Einer dabei verletzt wird, ist klar, auch bei einer sanften Trennung. Aber wenn man jemanden doch so viele Jahre geliebt hat, warum versucht man nicht trotzdem fair zu sein, warum setzt man dann von heute auf morgen ein anderes Gesicht auf. Diese Kühle, diese Härte im Gesicht und das Glanzlose in den Augen. Tut mir Leid, ich verstehe es NICHT.

Wie geht es Dir jetzt?

17.06.2011 18:25 • x 2 #10


R
Das freut mich, dass ich zu verstehen bin

Du, ich verneine nicht, dass sich unsere Ex schei. verhalten haben. Ich denke, sie sind sich sehr eindeutig über die Konsequenzen ihres Handelns bewusst. Doof sind sie nicht, und außerdem, wie du sagst, erwachsen. Aber trotzdem können sie nicht anders. Warum? Weil sie so sind, wie sie sind. Das ist ihr Charakter. Ihre Schwäche. Es ist keine Bosheit, sie wissen was sie da tun, aber sie tun es nicht aus niederen Gründen. Sie können nicht anders. Sie wissen, dass es unfair ist, gemein, wie sie die Sache handhaben. Aber sie tun es. Sie denken, es ist besser, als konkret zu reden und denken, so gewinnen wir Abstand und können damit besser umgehen. Meine Ex meinte auch, dass sie sich kaum meldet, weil sie denke, ich käme sonst nie zur Ruhe. Ich solle Gelegenheit haben, sie zu hassen, um damit abzuschließen. Interessante Einstellung, die mir aber zeigt, dass sie sich Gedanken macht und sich sehr bewusst darüber ist, was sie tut.

Ich weiß, unbefriedigend, aber das ist inzwischen meine Sichtweise. Verstehen tue ich alles an diesen Verhaltensmustern ehrlich gesagt auch nicht. Ich könnte nicht so sein. Aber ich verstehe zumindest, dass Menschen alle unterschiedlich ticken. Da ich mir bewusst bin, wie sie tickt, kann ich es besser handhaben inzwischen. Auch wenn es komisch klingen mag.

17.06.2011 18:50 • x 2 #11


J
Also ich bin immer noch ziemlich sauer über die Art und Weise und kann sie IHM nicht zugestehen - auch wenn es zu ihm passt - da hast Du 100% Recht. Meiner Meinung nach machen es sich alle viiiiiiel zu einfach - von wegen um Dich zu schützen. Das nehme ich Deiner Ex auch nicht ab. Sie wollen sich selber schützen und gehen den Weg des geringsten Widerstands. Das ist schwach.

17.06.2011 19:05 • x 2 #12


B
Hallo Jen,
genau da liegt mein Problem...sie ist nett.
Sie hat echt ne harte Kindheit hinter sich und ganz klar nen richtigen Treffer...in einem unserer letzten Chats, hat sie das auch eingeräumt.
Sie ist vor mir geflohen weil sie dachte, damit sind auch ihre Probleme weg. Genau wie damals bei ihrem ex, als sie zu mir ist. Jetzt ist sie wieder bei ihm...und das ertrage ich nicht.
Sie ist wie ein kleines unreifes Kind...und eigentlich 28
Hätte damit nicht gerechnet, darum trifft es mich so hart.

keine 2 Monate vorher haben wir uns auf arbeit geoutet, die haben sich alle gefreut, nun müssen mich meine kollegen in meinem zustand ertragen
Ging dann alles so schnell und so überstürzt und unnötig

naja, ich würde sie gern hassen aber ich kann es nicht

17.06.2011 20:01 • #13


J
Hm, Hassen ist so eine Sache. Da sind viel zu viel Gefühle im Spiel, die die anderen nicht verdient haben. Gleichgültigkeit - darauf sollten wir alle hin arbeiten. Ich frage mich auch jeden Tag wenn ich ihn sehe Was geht in seinem Kopf bloß vor?. Aber weißt Du was? Es ist egal! Es ist Schluß, aus vorbei. Das sollte es nicht sein. Wir waren es nicht für den den anderen. Damit müssen wir klar kommen, so weh es auch tut. Lass sie gehen, dann wirst Du zu Dir zurück finden.

18.06.2011 01:05 • x 2 #14


B
naja, eigentlich sprengen wir ja das Thema hier mit unserer Querdiskussion...naja heute war wieder ein besonders schwarzer Tag für mich...wie Hangover immer so schön sagt...gestern Abend war zumindest mal grau ^^... aber auch nur weil mir nach dem ich es mal wieder zum sport geschafft habe ...das erste mal in 8 Wochen...mir jemand ins Auto gefahren ist...hatte ich mal kurz andere Gedanken....is das nicht schön jetzt freu ich mich schon über nen Blechschaden ^^

18.06.2011 02:14 • #15


A


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