Was denkst du gerade?

Zitat von QueenA:

Zur Heilung gehören: Hinschauen, informieren, beobachten was macht das mit einem, reflektion im Sinne von was genau trifft sie zu und was davon weniger bis gar nicht, Austausch über Erkenntnisse, möglicherweise auch eine externe zusätzliche Ansicht hinzuziehen, erzählen und jemand hört zu…dann gehört eben auch dazu a) Pausen vom Thema b) die Erkenntnisse erfassen und verstehen, akzeptieren c) Kunst- bei der nächsten Gelegenheit aufmerksam mit den eigenen Erfahrungen, Gedanken und Ideen von Beziehung, Freundschaft usw sich an die neue Situation, Umgebung ran zu tasten, warm zu laufen um im besten Fall geschmeidig neu zu beginnen!

Finde es schwierig... all das ist mir bewusst, versuche ich seit zig Jahren - dennoch beseitigt es nicht den Schmerz, der entsteht, wenn man sich lebenslang von einem Elternteil nicht gesehen/angenommen fühlte. In der Theorie ja, in der Praxis nein, der Kopf kann da alles wissen und man kann überall gründlich hingeschaut haben, das Herz empfindet diesen Schmerz dennoch, weil Gefühle an diesem Punkt nicht ganz rational sondern einfach auch Erleben (gemachte) Erfahrung sind...

Insofern verstehe ich @Nur-ein-Mensch hier, ich halte mich für reflektiert und keinen schlechten Menschen, aber gegen eine solche Schmerztablette hätte ich auch nichts einzuwenden.

@QueenA ich weiß was du meinst und finde persönlich, das klappt bei jedem Thema, nur nicht bei der eigenen Mutter... du selbst hast ein gutes Verhältnis zu deiner, falls ich es an anderer Stelle richtig mitbekommen habe. Ich fürchte es gibt Themen bezüglich der Eltern, die muss man selbst erlebt haben um wirklich verstehen zu können wie es sich ganz genau anfühlt.
Es ist ja nicht so, als ob dieses Thema mein gegenwärtiges Denken und Handeln bestimmen würde - dem kann man durch alles, was du sagst, wunderbar entgegen wirken. Das ist freilich alles möglich und gut, wenn man es durch Reflexion und Aufarbeitung an diesen Punkt geschafft hat.
Es ändert nichts am Schmerz über Dinge, die man nicht ändern kann oder Gefühle, die man nicht bekommen hat. (Ich beziehe mich hier jetzt wie gesagt nur auf die Eltern, so viel anderes kann man tatsächlich vollständig bearbeiten und auflösen - und vielleicht auch das, nur kenne ich tatsächlich niemanden, dem es trotz massiver Aufarbeitung und Reflexion gelungen wäre, diese Gefühle vollständig und zu 100% zu beseitigen.)
Selbstliebe und Selbstfürsorge kann vieles, sehr vieles, aber nicht alles. Alles im Leben hat auch seine Grenzen. Wobei natürlich ganz sicher unterschiedlich ist wie weit man kommt und wie das individuell empfunden wird.

Zitat von Nur-ein-Mensch:

Ich dachte auch,das ich mich gut entwickelt habe in meinen 4,5Jahren Singlezeit,aber anscheinend habe ich mich geirrt.

Das hast du bestimmt auch getan und wirst das in anderen Bereichen deines Lebens sicher merken.

Aber eine Beziehung ist dann halt die Königsdisziplin, weil man so verwundbar ist wie in kaum einem anderen Bereich.

Du hast es selber schon geschrieben, ich möchte es nur wiederholen: sie hat von toxischen Verhaltensweisen gesprochen.

Nicht davon, dass du ein schlechter Mensch wärst.

Und ja, die Dynamik zwischen manchen Menschen kann sehr ungesund sein. Ich glaube schon, dass man das lösen kann, aber vermutlich viel früher und auch nur, wenn beide daran arbeiten wollen.

Dein Thema, dass du Sachen nicht ansprichst bis es explodiert würde ich mir auf jeden Fall ansehen. Ich kenne das von mir selber und ich habe damit viele Menschen verletzt.
Da war es auch keine Dynamik oder sowas. ICH war nicht in der Lage, meine Gefühle richtig wahrzunehmen und zum Ausdruck zu bringen. Ich habe sie beiseite geschoben, zu anderen Gefühlen, die sich dann in mir auftürmten. Um sich dann in einer Stresssituation wie ein Vulkan zu entladen.

Da hatten andere keinen Anteil, das war ich ganz alleine. Das heißt nicht, dass ich ein schlechter Mensch war. Aber mein Verhalten war es.

Auch wenn ich keine Schuld an der Ursache habe (natürlich die Kindheit. Meine Gefühle waren egal oder haben mich in ungute Situationen geführt. Wieso also fühlen und aussprechen? Besser wegschieben. Diese Strategie hat mich als Kind sicher vor einigen unangenehmen Situationen geschützt. Ist als Erwachsene aber nicht mehr sinnvoll.

Und andere Menschen können einfach nichts dafür. Da ist es meine Verantwortung, daran zu arbeiten. Und deine dann auch.

So etwas zu erkennen, ist immer schmerzhaft. Aber bitte vergiss nicht: einzelne Verhaltensweisen sind einzelne Verhaltensweisen. Nicht du, nicht dein Charakter.

Und du bist @Nur-ein-Mensch und wie wir alle machst du Fehler. Du bist aber bereit sie anzusehen und ich finde, das ehrt dich.

@Jane_1
@MissNextDoor
@QueenA

Danke !
Ihr findet die richtigen Worte.

Liebe Foris,

wie lautet denn Euer Motto fürs kommende Jahr?
Wenn ihr euch darüber überhaupt Gedanken macht!?

Meines 2026, rette sich wer kann.

Zitat von Worrior:

Liebe Foris, wie lautet denn Euer Motto fürs kommende Jahr? Wenn ihr euch darüber überhaupt Gedanken macht!? Meines 2026, rette sich wer ...

Da kann ich mich nur anschließen. Augen zu und durch! ist mein Motto....oder Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!.......oder Besser wird's nicht!