Zitat von ttttt:Was sind denn eure Probleme in der Beziehung? Welchen Status quo will er nicht ändern?
Oje - wenn man das überhaupt Beziehung nennen kann. Uns fehlt im Prinzip alles. Nähe, Verbundenheit, gemeinsame Zeit, Aktivitäten, Gespräche, liebesbeweise, das Körperliche, Kompromissfähigkeit.
Die Vergangenheit war wirklich schrecklich. Ich habe die letzten 3 Jahre im Prinzip nur darauf gewartet dass er seine Fehler eingesteht, Verantwortung übernimmt, sich entschuldigt, vielleicht Wiedergutmachung und vorallem habe ich darauf gewartet dass er mein Vertrauen wiedergewinnt. (Ja, ich weiß, wie das klingt, aber so wars) und es ist als wäre ich aufgewacht. Als hätte ich verstanden, dass ich mit ihm nie haben werde, wonach ich mich sehne und das ich das alles bei der falschen Person suche.
Vlt erwarte ich auch zu viel. Aber da ist eine leise Stimme die mir sagt, dass er
mich nicht will, dass er deswegen keine Intimität zulassen kann und dass ich, wenn ich ein wenig Glück haben will, lernen muss für mich einzustehen, zu gehen, auf eigenen Beinen stehen, mir selbst das geben was mir fehlt. Ich glaube, es fällt mir so schwer weil ich dieser Beziehung mich untergeordnet habe. ich muss mir eingestehen, alles investiert zu haben, zu viel von mir selbst aufgegeben zu haben aber trotzdem war es nicht genug. Loszulassen, weiterzumachen.
Als ich mein Examen schrieb, das zwei Wochen ging, habe ich ihn an einem Wochenende gebeten vorbeizukommen. Ich war wirklich fertig und hätte etwas Aufmunterung und Ablenkung gebraucht. Er versprach es - und kam einfach nicht. Ging nicht ans Handy.Er hat sich nicht gemeldet. Und als ich ihm am nächsten Tag (Samstag) um 13:00 Uhr erreichte (ich hatte mir große Sorgen gemacht) und festgestellt hatte dass es ihm gut ging, würde ich innerlich ganz kalt, sagte nur dass er nicht mehr kommen soll. Eine Stunde später stand er da. Hat geklingelt und geklingelt. Mir war es so peinlich also ließ ich ihn rein. Ich war so völlig am Ende und ich musste ihn ! Aufbauen, weil ich ja so verletzend war.
Tja wie mein Examen danach verlief könnt ihr euch bestimmt vorstellen. Nach der letzten Examensarbeit hat er mich abgeholt (eigentlich wollte ich mit Freunden feiern...) schweigend, hatte nicht mal eine Flasche Sekt dabei. Es war alles nur traurig. Danach saßen wir nur im Zimmer. Ich war völlig an Boden. Wollte da raus. Ich fragte, warum er nicht kam am WE, er bleibt auf dem Standpunkt wir hätten uns gestritten (was nicht stimmt, ich habe Examen geschrieben und ihn überhaupt nicht gesprochen) und er wusste quasi nicht was er hätte tun sollen. Er sagt nichts dazu.
Es gab viele solcher Gemeinheiten und immer in schlüsselmomenten meines Lebens, aber er konnte mir erklären warum. Zunächst streitet er es ab, danach kommen lügen. diese Unsicherheit, diese Blockade. diese Verbindung von schönen Ereignissen mit seinen Dämpfern, hat mich immer weiter weggetrieben.
Verletzungen passieren.
Ich gebe ihm nicht die Schuld, außer dass durch sein abwehrendes und ignorierendes Verhalten unsere (Vlt auch nur meine) Probleme immer weiter angewachsen sind. Wir haben noch nie nach einem Streit nach einem Kompromiss gesucht und uns aktiv wieder vertragen. Im Prinzip habe ich ein Problem angesprochen, er hat daraufhin sofort geblockt, ich (idiotisch) habe irgendwann weiter gebohrt wenn mein Leidensdruck zu groß war, er wieder geblockt, irgendwann Streit bis es um kleine Details und nicht mehr um das eigentliche Thema ging (seine Spezialität) und ich ging dummerweise darauf ein. Er war immer so unglaublich dickköpfig und stur bis ich den Streit nicht mehr weiter führen konnte, danach Schweigen, ignorieren, bis wir irgendwann zur Tagesordnung übergegangen sind.
Mich hat es immer sehr verletzt, dass wir so wenig körperliche Nähe hatten, wenig Zeit und gemeinsame Aktivitäten. Er hat das immer abgewehrt. Das erstere hat er auf seinen Filmchenkonsum zugeschrieben. Ich denke mir aber, dass man doch einen echten Menschen vorziehen sollte.
Ich habe nie Konsequenzen gezogen.
Je älter ich wurde desto dicker wurde mein Fell, desto mehr konnte ich diese bescheuerten dämlichem zu nichtsführenden streitereien aushalten, ich konnte ihm ebenfalls sehr weh tun, war auch verletzend und herablassend. Aber so wollte ich nicht sein. Ich fühle mich danach immer selbst erniedrigt. Also habe ich versucht sachlich Probleme anzusprechen und wenn ich merke, er will nicht und blockt wieder, dann lasse ich es sofort. Ich verzettele mich nicht mehr. Aber das erschreckende ist, er scheint damit zufrieden zu sein. Er will nichts ändern. Es ist ihm egal wie es mir damit geht und er sieht nicht hin. Weinte ich, verließ er den Raum, er fragt nicht was ist, wie er es besser machen kann. Das gibt mir das Gefühl, ich sei ihm völlig egal. Wenn es mir nach einem Streit zu viel war und ich sagte, bitte lass mich für eine Weile, dann lässt er mir wiederum keinen Freiraum. Es ist als würde er das Gegenteil von dem machen, was ich brauche.
Er hat ein Problem Nähe zuzulassen; S. war immer schwierig. (Wohl auch mit anderen, aber nur in Beziehungen!) Es waren immer andere / die Umstände schuld.
Er wirft mir vor, ich könne nicht verzeihen. Ich sagte um verzeihen zu können muss ich verstehen warum er es tut. Im Unterbewusstsein gibt es doch Gründe warum er so hässlich zu mir ist. Irgend etwas muss ihn an mir verletzen. Nur dann kann man doch eine Basis wieder finden und weiter machen.
Andererseits hätte ich viel früher gehen sollen und war viel zu feige. Was warte ich auch, wenn der Mensch gemein ist und sich dann nicht entschuldigen kann, nicht einmal Einsicht bereit ist zu zeigen, wenn wünsche und Bedürfnisse einfach übergangen und ignoriert werden. ZB ich meinte, da wir beide einen stressigen Alltag haben (beinahe täglich 10 std Arbeit, 2 h Sport, er nimmt sich noch immer Zeit täglich mit seinen Eltern zu telefonieren) dass wir doch einen Abend als verbindlichen Termin für uns festlegen könnten. Er konnte darauf nicht eingehen, wollte sich nicht festlegen. Das heißt doch was
Das ist dann auch wieder meine eigene Schuld. Er war unreif und ich auch. Wir haben viel falsch gemacht aber auch viel voneinander gelernt.
Ich glaube er hat auch große Angst davor alleine zu sein. Er ist einige Jahre älter als ich, hat bestimmt Angst keine Familie zu haben (was Quatsch ist. er ist mega attraktiv, intelligent, wenige Laster nach außen, guter Job, routiniert, gewissenhaft, erfolgreich, hilft im Haushalt gut mit, wirkt sanft und humorvoll)
Traurig, dass man das erst im Alter von 33 feststellt... in einer Zeit, in der die meisten gerade Familie gründen, stellt man fest, dass man ins falsche investiert hat.
Ihm fällt es schwer auf mich einzugehen, glaube ich. Er hält Beziehungen nicht unbedingt für etwas, worin man Zeit/Arbeit investiert oder worüber geredet werden müsste . Es hat zu funktionieren. Er kontrolliert einseitig wann und wie viel Zeit wir miteinander verbringen und ich habe keinen sehr hohen Stellenwert bei ihm. Wie sehen uns unter der Woche selten vor neun. Und am Wochenende machen wir kaum etwas schönes zusammen. Wenn wir dann etwas machen, muss es immer nach seiner Nase gehen. Wie essen, wo er, wenn er will. Ich schlage etwas vor, er verändert es.
Zb mein Geburtstag: ich wollte nach Baden Baden und an meinem Geburtstag ins Cas.. ok. Ich buche und plane die Reise, wir fahren. Er hat als Überraschung einen Brunch gebucht, sodass wir uns verspäteten für meinen Plan: und er weiß ! Ich frühstücke nicht gerne. Warum macht er denn so etwas? Warum muss ich Dinge toll finden, die er angeblich für mich macht, die ich nicht mag und er das auch weiß. Ich habe natürlich nichts gesagt aber mir innerlich gedacht, so typisch du. Du denkst überhaupt nicht nach, dass das was du tust überhaupt nicht für mich ist.
Wir sind wegen seiner planumstellung nicht ins Cas. gegangen sondern erst am nächsten Tag. Er hat für den Abend nichts getan, keinen Tisch reserviert, nichts vorbereitet, einfach nichts. (Bin ich zu fordernd?) auch dazu habe ich nichts gesagt. Wir sind den Abend einfach Dir h die Stadt gelaufen und fertig. Innerlich war ich so traurig und hab mir nur gedacht, was ist nur los mit dir warum machst du immer so komische Sachen. Warum ist da immer so ein kleines aber bei allem dabei.
Wenn ich sage, ich habe dieses WE keine Zeit, bohrt er bis ich nachgebe. Ich verstehe das einfach nicht, was ist denn das für ein Verhalten.
Er sagt, ihm fehlt Anerkennung, Wertschätzung... und Kinder.
Ich musste also lernen, wie man Anerkennung gibt. (Weil er die Wohnung mal putzt, etc) Er hat nicht gelernt sie anzunehmen (wehrt es ab, spielt es gleich runter) letzteren Wunsch kann ich einfach nicht verstehen. In eine solche Beziehung kann man doch keine Kinder setzen. er hat jetzt schon kaum Zeit. Er will Familie besitzen. Nicht ein Teil davon sein glaube ich. vielleicht auch deswegen weil er sich nie wirklich von seiner abgenabelt hat. Seine Eltern sind sehr kontrollierend und grenzüberschreitend und manipulierend, machen im immer ein schlechtes Gewissen. Ihnen hat er nie gelernt Grenzen zu setzen und ich glaube deswegen hat er diese starke kontrollbedürfnisse bei mir.meine Leistungen bemerkt er zwar, kommentiert sie aber nicht oder er redet sie klein.
Früher habe ich stundenlang darüber sinniert, wieso, wie besser, probiert etwas zu verändern.
Habe (obwohl damals sehr schlank nochmals abgenommen und meine Fitness gesteigert, weil ich dachte, evtl bin ich nicht attraktiv genug. (Obwohl wenn ich mich mit anderen Frauen vergleiche, habe ich den Eindruck doch ganz gut auszusehen, das bemerke ich auch an anderen Männern) auch nicht das was ihm fehlte.
Alles gescheitert. Und nun denke ich, dass eine Ehe nun mal von beiden ausgehen muss, beide gleich viel investieren müssen. Und wenn der eine nicht will, muss man gehen.
Andererseits bringt er mich dann wieder so durcheinander. Er sagt, ich sei es. Ich würde nicht sehen wie sehr er sich anstrengt.
Ich fragte ihn, ob er eigentlich weiß, dass ich eine Ehe aus Partnerschaft, WG, Liebe, Freundschaft besteht und man nicht das eine völlig dem anderen unterordnen kann sondern alles ein wenig im Lot halten muss. (Das sagte ich, weil wir karrieretechbisch super funktionieren ind unsere gemeinsamen Pflichten gut bewältigen) ihm reicht es wohl.
Er war völlig fassungslos. Er sagt, ich sei zu eloquent und das treibe ihn in die Ecke. Das macht mich fassungslos. Ich sagte zu ihm, dass das kein Wettstreit ist, ich führe diese Gespräche für ein uns und dass es kein ich gg dich ist. Das kann er nicht verstehen. Ich könnte stundenlang so weiter machen.
Wenn hier jemand einen Fehler in meinen Gedanken/Verhalten sieht, wäre ich um ein ehrliches Feedback dankbar.
Ich fühle mich unglaublich unsicher und weiß einfach nicht was ich hätte anders machen sollen. Außerdem habe ich Angst nun völlig Beziehungsunfähig zu sein. So gehts mir zumindest. I h habe so eine Angst vor weiteren Verletzungen dass ich einfach nichts mehr an mich heranlasse auch nicht mehr seine Annäherungsversuche (was er mir vorwirft) ich sagte zu ihm, bevor wir die Punkte Kommunikationsfähigkeit, Nähe, Kompromissbereitschaft nicht besprechen, er nicht lernt meine Bedürfnisse einfach zu akzeptieren (ich sage micht dass er ihnen entsprechen muss) ohne sie ständig zu hinterfragen ich mich gar nicht erst wieder öffnen werde. Ich bat ihn einen Therapie anzufangen was das körperliche betrifft. Ein no Go für ihn. Naja. Was soll ich sagen.
Vlt habe ich einen menschen wie ihn erst gebraucht um zu lernen, das ich für mich einzustehen muss... wir hatten auch schöne Zeiten aber ich sehe einfach keine Basis und diese vielen Verletzungen kann ich so nicht verzeihen. Ich brauche da mehr. Und er ist nicht bereit es zu geben.