4

Was gibt euch Halt in Trennungsphase?

P
Ich bereite mich gerade auf die Trennung von meinem Mann nach 14-jährigen Ehe vor. Da mich das Festhalten an einer unbefriedigenden Ehe nur unglücklich machte und mein Mann jahrelang nicht bereit war, den status quo irgendeiner Form zu verändern, weiß ich dass das auch der einzige Weg ist, sich nicht weiter zu quälen. Wenn ich nämlich in eine solche Zukunft blicke, bekomme ich Atemprobleme und Heulattacken.

Meine Frage: was gab euch in solchen Zeiten Halt und die nötige Sicherheit, zu wissen dass es die richtige Entscheidung ist. Wie habt ihr die einsamen Stunden ertragen, womit euch getröstet? Was gab euch Kraft es durchzuziehen? Ich weiß, dass es nicht anders geht aber es kommen die vielen Zweifel: Wirst du je Familie und Kinder haben. bist du bereit das Risiko einzugehen, keinen Partner zu finden und dieses Lebensziel aufzugeben. was ist wenn es nur eine normale Phase ist und du nur zu schwach bist, es auszuhalten. Was ist, wenn du im Grunde die bist, die alles falsch macht und nur zu viel will.

Und auch: gibt es eine Art des Trennungsgesprächs, die es dem Partner nicht allzu schmerzhaft macht und ihm sein Selbstwertgefühl nicht zu sehr nimmt. Ich möchte ihn nicht mehr als unbedingt notwendig verletzen. Ich weiß nicht, was man sagen muss damit der andere weiß dass es endgültig vorbei ist und was man lieber verschweigt. Er raagiert auf Kritik unendlich empfindlich und nimmt es sehr persönlich, auch wenn ich versuche so diplomatisch und sensibel wie nur möglich zu sein.

16.09.2019 10:09 • #1


J
Sich darauf zu besinnen, dass Dein unglücklich sein keine Option mehr ist.

Des Weiteren gibt es keine schönen Trennungen, aber faire.
Dir bleibt nichts weiter, als genau Deine Gefühle und Beweggründe für die Trennung zu thematisieren.
Keine Phrasen, das er trotzdem ein toller Kerl ist oder Du eine Freundschaft willst, das ist für viele Verlassene wenig hilfreich, eher noch quälender.

Alles Gute Dir und viel Kraft.

16.09.2019 10:26 • x 1 #2


A


Was gibt euch Halt in Trennungsphase?

x 3


A
Hallo,
ich glaube jeder googelt mal in so einer Phase und das ist mir eben passiert.
Was ich bei dir lese, ist das, was ich vor 4 Monaten nach 8-jähriger Beziehung gemacht habe.

Aber aus einem Grund geht es mir jetzt immer schlechter. Was mir nicht bewußt war, meine Depressionen haben mich während der Beziehung beschlichen und ich habe immer alles überspielt. Ob Job oder in der Familie ect.
Ich muß dazu erwähnen, das wir es wegen seiner Nuttenbesuche immer wieder neu versucht haben, oder eher wohl nur ich und ich dann bis zu diesem Jahr auch die Schwindeleien nicht mehr ertragen konnte. Ich habe mir eingeredet, das man alles schafft, wenn man darüber spricht. Aber auch das war nie richtig und ich fühlte mich auch immer einsamer, was ich ihm auch öfter sagte.
Mit letzter Kraft führte ich das Trennungsgespräch. Zuvor folgten aber meinerseits immer wieder seit ca 2 Jahren Gespräche oder auch Ansätze, das etwas nicht richtig läuft und ich nicht zufrieden bin ect. Aber sehr einseitig. Er hat zwar mit mir hier gemeinsam unser Leben auch aufgebaut und das war auch meine Hemmschwelle zu denken ich will nichts bei ihm zerstören.
Aber glaub mir, Männer sind bequem und würden schon schon deshalb nicht von allein auf einen Trennungsweg begeben.

Wir hatten auch viele schöne Tage. Daher wollte ich es versuchen mich zu befreien. Das Trennungsgespräch hatte ich mit den Worten geführt, das ich es so nicht mehr kann, es sich auch nichts ändert, es ihm ja auch schon aufgefallen ist, es sei denn wir gemeinsam ändern etwas. Da er immer wieder rückfällig wurde und auch weiter beharrlich log konnte ich ihm begreiflich machen, das es an meine Substanz geht und wir uns im Kreis drehen.
Er teilte mir auch mit, das er so nicht glücklich sei und willigte erst mal ein. Da hatte er erkannt, das auch mit ihm etwas nicht stimmt und macht nun eine Therapie wegen S.. (es waren auch massiv P. usw. aber nie eine reale Affaire, von der ich wußte) Voller Euphorie hat er sich eine Wohnung gesucht und auch gesagt, das er glaubt wir kriegen das hin.
Das war ja alles ganz gut, das er das auch so erkannt hatte aber er war wirklich der Überzeugung, das wir wieder zusammen kommen und es schaffen. So weit reichte meine Kraft nicht mehr und ich brachte es nicht fertig ihn einfach raus zu schmeißen. Da sind zu viele Gefühle da, gerade das ist ja so sehr schwer, wenn man versucht ein Problem zu lösen. Ich redete mir jahrelang ein, jeder hat Probleme, das schaffen wir schon.
Aber für mich stellte sich heraus, im nachinein, das es mir derart zu Boden gerissen hat zu sehen, wie er erst noch Hoffnung hat, bereits in einer anderen Wohnung wohnt aber aufgrund seiner Neigung sich in diversen S. um Frauen bemüht hat.
Aus meiner Mühle raus zu kommen, das nicht mehr hinterher zu schauen, hinterher zu fahren, weil man weiß man wird belogen, kam ich einfach nicht raus.

Und die Hoffnung hatte ich tief in mir auch, aber es war schon anfangs wie eine Last, die abgefallen ist.
Nun hat er nach 3 Monaten schon eine andere Frau und ihn interessiert das alles nicht mehr. Macht seine Therapie und es ist ein Jungbrunnen für ihn.
Und das ist das Schlimmste für mich: Ich werde nie Antworten bekommen, wegen seiner Sucht, es kam auch nie ein Danke das ich es versucht habe oder so und man versteht einfach nicht, wie sich das so schnell ändern kann. War die Hoffnung auch nur eine Art Warm halten für ihn, und sich dann aber schon mal neu umschauen. Er hat auch von sich aus andauernd nachgefragt und ich dachte schon, was soll das, es kann sich doch so schnell nichts ändern, das wir nun plötzlich wieder zusammen kommen, wenn dieses Problem schon Jahre da war.
Aber ich wollte, das alles fair zugeht. Die friedliche Trennung hat mir aber das Genick gebrochen.
Weil ich, was ich da nicht wusste, auch mir selbst unbewusst Hoffnung gemacht habe, es doch wieder zu schaffen. Und ich weiß nicht mal richtig warum. Ich wünschte ich könnte ihn hassen, das es mir besser geh. Nun 3 1/2 Monate seit dem Auszug. Ich weiß nicht ob das normal ist. Anfangs ging es mir recht gut.
Aber ich hatte bereits Trennungen, da war es natürlich alles klar, Trennung und jeder hatte Klarheit, mußte auf seine Weise damit fertig werden. Aber so?
Es tut weh wenn ich alte Videos sehe, unseren Garten ect.. Es vergeht kein Tag wo ich nicht an ihn denke und nicht weinen muss. Sogar eine Therapie muß ich nun machen, aber das auch schon wegen der Depression, die nun massiv ausgebrochen ist. Man ist teilweise wie gelähmt, kann mit niemanden mehr reden und, keine Musik hären, Schlaflosigkeit, manchmal ganzen tag nichts essen.
Ich hätte es nie gedacht.
Aber eins weiß ich, eine Trennung, die dem anderem leichter fällt gibt es nicht. Das geht nur nach hinten los, weil jeder anders ist. Bei mir kam der Bummerang zurück. Mir hat es eher geschadet. Mir war nicht klar, wie viel ich noch empfinde. Aber ich wollte auch keinen Krieg solange er noch hier gewohnt hatte.
Am besten Klartext reden, gleich ausziehen oder erst mal zu Freunden o Eltern ziehen eine Weile und dem anderen keinen Raum mehr lassen den Schwerz auf dich abzuladen.
Ein Ende mit Schrecken ist immer besser. Das Schlimme für mich ist auch ich lebe noch in unserem Haus, wo wir gemeinsam alles gemacht und aufgebaut hatten. Und die Erinnerungen zermürben mich, so das ich wohl auch verkaufen werde.

Es muss nicht immer so sein, das ist meine Erfahrung, es hingen zu viele Gefühle dran und ich habe zu lange etwas schön geredet, was für mich schlecht war. Ich hätte mich heute früher getrennt.

liebe Grüße und alles Gute für dich

16.09.2019 13:12 • x 1 #3


N
Familie !
Freunde !
Mein Sport !
Meine Mucke !

16.09.2019 13:31 • #4


P
es ist echt hart, zu gehen. Aktiv etwas zu betreiben, obwohl es einem das Herz zerreißt und es das letzte ist, was man will. vor allem wenn man so viel investiert hat. Ich musste mir zunächst eingestehen, dass meine Liebe nicht reicht. es nicht genug ist. alles was ich getan habe war nicht genug. und dabei habe ich zu viel aufgegeben - mein Fehler. es kostet mich unglaublich viel, das alles aufzugeben. Dass ich trotzdem unglücklich blieb bzw. noch viel unglücklicher wurde und wir gemeinsam einfach nicht funktionierten. Als ich versuchte, das anzusprechen, fing er an zu blocken. er will keine Veränderung alles soll bleiben wie es ist. aber als ich fragte, ob er denn so glücklich ist, sagte er nein. Ich kann es nicht nachvollziehen. habe ewig gewartet. jahre. mal lief es besser, viel öfter schlechter. das erschreckende ist, er hat gar nicht mitbekommen, wie sehr ich gelitten habe. wie viel kraft es mich kostete, diese Beziehung aufrecht zu erhalten. und ich weiß jetzt, es ist verfahren. aber das loslassen ist mir schon immer wahnsinnig schwer gefallen. ist meine erste Beziehung. und gleich so schlimm und so eine lange. ich fürchte, dass ich jahre brauchen werde, um drüber wegzukommen. so ein gefühlschaos. eure berichte helfen mir. dann hat man nicht das gefühl, alleine zu sein. Ich wünsch euch auch ganz viel kraft. Ich habe nur das gefühl, dass ich keine einzige Verletzung mehr ertragen kann, dass ich keine Hoffnung habe und ich weiß nicht, ob ich ihm das sagen kann. ich weiß nicht, wie wir das Problem mit der räumlichen Trennung hinbekommen wollen, denn er wird nicht gehen und ich kann mir keine Wohnung auf diesem angespannten Wohnungsmarkt suchen, da ich mich noch in der Probezeit befinde. ich glaube, ich werde seine anschließende gefühlskälte und den ganzen rosenkrieg kaum ertragen. ich weiß, dass er zornig wird. ich habe unglaubliche angst davor. aber gleichzeitig habe ich mehr angst davor, was mit mir passiert, wenn ich weiter an dieser Beziehung festhalte.

16.09.2019 14:37 • #5


N
Zitat von procurator:
es ist echt hart, zu gehen. Aktiv etwas zu betreiben, obwohl es einem das Herz zerreißt und es das letzte ist, was man will. vor allem wenn man so viel investiert hat. Ich musste mir zunächst eingestehen, dass meine Liebe nicht reicht. es nicht genug ist. alles was ich getan habe war nicht genug. und dabei habe ich zu viel aufgegeben - mein Fehler. es kostet mich unglaublich viel, das alles aufzugeben. Dass ich trotzdem unglücklich blieb bzw. noch viel unglücklicher wurde und wir gemeinsam einfach nicht funktionierten. Als ich versuchte, das anzusprechen, fing er ...

Erstmal trennen ! Sofort, auf Abstand. Sich Zeit geben ! Keine Gespräche! Die kann man wenn der Kopf frei ist immernoch führen.

Und keine Angst vor Veränderungen haben, sie zulassen, ich weiß das ist leicht gesagt.! Aber es geht !.....und es MUSS gehen, da keine andere Wahl !

16.09.2019 14:45 • x 1 #6


A
Zitat von procurator:
Ich musste mir zunächst eingestehen, dass meine Liebe nicht reicht. es nicht genug ist. alles was ich getan habe war nicht genug. und dabei habe ich zu viel aufgegeben - mein Fehler. es kostet mich unglaublich viel, das alles aufzugeben. Dass ich trotzdem unglücklich blieb bzw. noch viel unglücklicher wurde und wir gemeinsam einfach nicht funktionierten. Als ich versuchte, das anzusprechen, fing er an zu blocken. er will keine Veränderung alles soll bleiben wie es ist. aber als ich fragte, ob er denn so glücklich ist, sagte er nein. Ich kann es nicht nachvollziehen. habe ewig gewartet. jahre. mal lief es besser, viel öfter schlechter. das erschreckende ist, er hat gar nicht mitbekommen, wie sehr ich gelitten habe. wie viel kraft es mich kostete, diese Beziehung aufrecht zu erhalten.



Das wird sich auch im Alter nicht ändern. Als ich das las dachte ich, genau das kenne ich auch.
Also mach es, wenn es deine erste Beziehung ist. Wenn du schon die Gedanken hast macht alles andere keinen Sinn mehr. Vielleicht ist es ja auch anders als es scheint. Männer sind bequem, und er wird etwas Neues finden. Daran stirbt man nicht. Du hast noch so viel vor dir und wirst wissen wenn es der Richtige ist. Also ändere es ohne viel Tra ra und Vorsicht und Gedöhns. Besser wirds nicht.

16.09.2019 14:54 • x 1 #7


L
Die Vorstellung, in 50 Jahren auf dem Sterbebett zu liegen und sich zu fragen, was ich mit diesem einen, kostbaren Leben getan habe. Um Festzustellen, dass ich den größten Teil meines Lebens unglücklich in einer Beziehung verbracht habe.
Und an all die Möglichkeiten zu denkne, die ich 'damals' gehabt hätte. Als ich mich noch hätte trennen können, als ich noch viele Jahre vor mir hatte.

16.09.2019 16:40 • #8


M
eine Art des Trennungsgesprächs, die es dem Partner nicht allzu schmerzhaft macht - sowas gibt es nicht, da hast Du keine Chance, Procurator. Nicht nur für Dich wird's hart, auch für Deinen Mann. Mach Dir nichts vor.

17.09.2019 00:58 • #9


T
Was sind denn eure Probleme in der Beziehung? Welchen Status quo will er nicht ändern?

17.09.2019 07:11 • #10


P
Zitat von ttttt:
Was sind denn eure Probleme in der Beziehung? Welchen Status quo will er nicht ändern?


Oje - wenn man das überhaupt Beziehung nennen kann. Uns fehlt im Prinzip alles. Nähe, Verbundenheit, gemeinsame Zeit, Aktivitäten, Gespräche, liebesbeweise, das Körperliche, Kompromissfähigkeit.
Die Vergangenheit war wirklich schrecklich. Ich habe die letzten 3 Jahre im Prinzip nur darauf gewartet dass er seine Fehler eingesteht, Verantwortung übernimmt, sich entschuldigt, vielleicht Wiedergutmachung und vorallem habe ich darauf gewartet dass er mein Vertrauen wiedergewinnt. (Ja, ich weiß, wie das klingt, aber so wars) und es ist als wäre ich aufgewacht. Als hätte ich verstanden, dass ich mit ihm nie haben werde, wonach ich mich sehne und das ich das alles bei der falschen Person suche.
Vlt erwarte ich auch zu viel. Aber da ist eine leise Stimme die mir sagt, dass er mich nicht will, dass er deswegen keine Intimität zulassen kann und dass ich, wenn ich ein wenig Glück haben will, lernen muss für mich einzustehen, zu gehen, auf eigenen Beinen stehen, mir selbst das geben was mir fehlt. Ich glaube, es fällt mir so schwer weil ich dieser Beziehung mich untergeordnet habe. ich muss mir eingestehen, alles investiert zu haben, zu viel von mir selbst aufgegeben zu haben aber trotzdem war es nicht genug. Loszulassen, weiterzumachen.

Als ich mein Examen schrieb, das zwei Wochen ging, habe ich ihn an einem Wochenende gebeten vorbeizukommen. Ich war wirklich fertig und hätte etwas Aufmunterung und Ablenkung gebraucht. Er versprach es - und kam einfach nicht. Ging nicht ans Handy.Er hat sich nicht gemeldet. Und als ich ihm am nächsten Tag (Samstag) um 13:00 Uhr erreichte (ich hatte mir große Sorgen gemacht) und festgestellt hatte dass es ihm gut ging, würde ich innerlich ganz kalt, sagte nur dass er nicht mehr kommen soll. Eine Stunde später stand er da. Hat geklingelt und geklingelt. Mir war es so peinlich also ließ ich ihn rein. Ich war so völlig am Ende und ich musste ihn ! Aufbauen, weil ich ja so verletzend war.
Tja wie mein Examen danach verlief könnt ihr euch bestimmt vorstellen. Nach der letzten Examensarbeit hat er mich abgeholt (eigentlich wollte ich mit Freunden feiern...) schweigend, hatte nicht mal eine Flasche Sekt dabei. Es war alles nur traurig. Danach saßen wir nur im Zimmer. Ich war völlig an Boden. Wollte da raus. Ich fragte, warum er nicht kam am WE, er bleibt auf dem Standpunkt wir hätten uns gestritten (was nicht stimmt, ich habe Examen geschrieben und ihn überhaupt nicht gesprochen) und er wusste quasi nicht was er hätte tun sollen. Er sagt nichts dazu.

Es gab viele solcher Gemeinheiten und immer in schlüsselmomenten meines Lebens, aber er konnte mir erklären warum. Zunächst streitet er es ab, danach kommen lügen. diese Unsicherheit, diese Blockade. diese Verbindung von schönen Ereignissen mit seinen Dämpfern, hat mich immer weiter weggetrieben.
Verletzungen passieren.

Ich gebe ihm nicht die Schuld, außer dass durch sein abwehrendes und ignorierendes Verhalten unsere (Vlt auch nur meine) Probleme immer weiter angewachsen sind. Wir haben noch nie nach einem Streit nach einem Kompromiss gesucht und uns aktiv wieder vertragen. Im Prinzip habe ich ein Problem angesprochen, er hat daraufhin sofort geblockt, ich (idiotisch) habe irgendwann weiter gebohrt wenn mein Leidensdruck zu groß war, er wieder geblockt, irgendwann Streit bis es um kleine Details und nicht mehr um das eigentliche Thema ging (seine Spezialität) und ich ging dummerweise darauf ein. Er war immer so unglaublich dickköpfig und stur bis ich den Streit nicht mehr weiter führen konnte, danach Schweigen, ignorieren, bis wir irgendwann zur Tagesordnung übergegangen sind.
Mich hat es immer sehr verletzt, dass wir so wenig körperliche Nähe hatten, wenig Zeit und gemeinsame Aktivitäten. Er hat das immer abgewehrt. Das erstere hat er auf seinen Filmchenkonsum zugeschrieben. Ich denke mir aber, dass man doch einen echten Menschen vorziehen sollte.

Ich habe nie Konsequenzen gezogen.
Je älter ich wurde desto dicker wurde mein Fell, desto mehr konnte ich diese bescheuerten dämlichem zu nichtsführenden streitereien aushalten, ich konnte ihm ebenfalls sehr weh tun, war auch verletzend und herablassend. Aber so wollte ich nicht sein. Ich fühle mich danach immer selbst erniedrigt. Also habe ich versucht sachlich Probleme anzusprechen und wenn ich merke, er will nicht und blockt wieder, dann lasse ich es sofort. Ich verzettele mich nicht mehr. Aber das erschreckende ist, er scheint damit zufrieden zu sein. Er will nichts ändern. Es ist ihm egal wie es mir damit geht und er sieht nicht hin. Weinte ich, verließ er den Raum, er fragt nicht was ist, wie er es besser machen kann. Das gibt mir das Gefühl, ich sei ihm völlig egal. Wenn es mir nach einem Streit zu viel war und ich sagte, bitte lass mich für eine Weile, dann lässt er mir wiederum keinen Freiraum. Es ist als würde er das Gegenteil von dem machen, was ich brauche.
Er hat ein Problem Nähe zuzulassen; S. war immer schwierig. (Wohl auch mit anderen, aber nur in Beziehungen!) Es waren immer andere / die Umstände schuld.

Er wirft mir vor, ich könne nicht verzeihen. Ich sagte um verzeihen zu können muss ich verstehen warum er es tut. Im Unterbewusstsein gibt es doch Gründe warum er so hässlich zu mir ist. Irgend etwas muss ihn an mir verletzen. Nur dann kann man doch eine Basis wieder finden und weiter machen.

Andererseits hätte ich viel früher gehen sollen und war viel zu feige. Was warte ich auch, wenn der Mensch gemein ist und sich dann nicht entschuldigen kann, nicht einmal Einsicht bereit ist zu zeigen, wenn wünsche und Bedürfnisse einfach übergangen und ignoriert werden. ZB ich meinte, da wir beide einen stressigen Alltag haben (beinahe täglich 10 std Arbeit, 2 h Sport, er nimmt sich noch immer Zeit täglich mit seinen Eltern zu telefonieren) dass wir doch einen Abend als verbindlichen Termin für uns festlegen könnten. Er konnte darauf nicht eingehen, wollte sich nicht festlegen. Das heißt doch was

Das ist dann auch wieder meine eigene Schuld. Er war unreif und ich auch. Wir haben viel falsch gemacht aber auch viel voneinander gelernt.
Ich glaube er hat auch große Angst davor alleine zu sein. Er ist einige Jahre älter als ich, hat bestimmt Angst keine Familie zu haben (was Quatsch ist. er ist mega attraktiv, intelligent, wenige Laster nach außen, guter Job, routiniert, gewissenhaft, erfolgreich, hilft im Haushalt gut mit, wirkt sanft und humorvoll)
Traurig, dass man das erst im Alter von 33 feststellt... in einer Zeit, in der die meisten gerade Familie gründen, stellt man fest, dass man ins falsche investiert hat.

Ihm fällt es schwer auf mich einzugehen, glaube ich. Er hält Beziehungen nicht unbedingt für etwas, worin man Zeit/Arbeit investiert oder worüber geredet werden müsste . Es hat zu funktionieren. Er kontrolliert einseitig wann und wie viel Zeit wir miteinander verbringen und ich habe keinen sehr hohen Stellenwert bei ihm. Wie sehen uns unter der Woche selten vor neun. Und am Wochenende machen wir kaum etwas schönes zusammen. Wenn wir dann etwas machen, muss es immer nach seiner Nase gehen. Wie essen, wo er, wenn er will. Ich schlage etwas vor, er verändert es.
Zb mein Geburtstag: ich wollte nach Baden Baden und an meinem Geburtstag ins Cas.. ok. Ich buche und plane die Reise, wir fahren. Er hat als Überraschung einen Brunch gebucht, sodass wir uns verspäteten für meinen Plan: und er weiß ! Ich frühstücke nicht gerne. Warum macht er denn so etwas? Warum muss ich Dinge toll finden, die er angeblich für mich macht, die ich nicht mag und er das auch weiß. Ich habe natürlich nichts gesagt aber mir innerlich gedacht, so typisch du. Du denkst überhaupt nicht nach, dass das was du tust überhaupt nicht für mich ist.
Wir sind wegen seiner planumstellung nicht ins Cas. gegangen sondern erst am nächsten Tag. Er hat für den Abend nichts getan, keinen Tisch reserviert, nichts vorbereitet, einfach nichts. (Bin ich zu fordernd?) auch dazu habe ich nichts gesagt. Wir sind den Abend einfach Dir h die Stadt gelaufen und fertig. Innerlich war ich so traurig und hab mir nur gedacht, was ist nur los mit dir warum machst du immer so komische Sachen. Warum ist da immer so ein kleines aber bei allem dabei.

Wenn ich sage, ich habe dieses WE keine Zeit, bohrt er bis ich nachgebe. Ich verstehe das einfach nicht, was ist denn das für ein Verhalten.

Er sagt, ihm fehlt Anerkennung, Wertschätzung... und Kinder.
Ich musste also lernen, wie man Anerkennung gibt. (Weil er die Wohnung mal putzt, etc) Er hat nicht gelernt sie anzunehmen (wehrt es ab, spielt es gleich runter) letzteren Wunsch kann ich einfach nicht verstehen. In eine solche Beziehung kann man doch keine Kinder setzen. er hat jetzt schon kaum Zeit. Er will Familie besitzen. Nicht ein Teil davon sein glaube ich. vielleicht auch deswegen weil er sich nie wirklich von seiner abgenabelt hat. Seine Eltern sind sehr kontrollierend und grenzüberschreitend und manipulierend, machen im immer ein schlechtes Gewissen. Ihnen hat er nie gelernt Grenzen zu setzen und ich glaube deswegen hat er diese starke kontrollbedürfnisse bei mir.meine Leistungen bemerkt er zwar, kommentiert sie aber nicht oder er redet sie klein.

Früher habe ich stundenlang darüber sinniert, wieso, wie besser, probiert etwas zu verändern.

Habe (obwohl damals sehr schlank nochmals abgenommen und meine Fitness gesteigert, weil ich dachte, evtl bin ich nicht attraktiv genug. (Obwohl wenn ich mich mit anderen Frauen vergleiche, habe ich den Eindruck doch ganz gut auszusehen, das bemerke ich auch an anderen Männern) auch nicht das was ihm fehlte.
Alles gescheitert. Und nun denke ich, dass eine Ehe nun mal von beiden ausgehen muss, beide gleich viel investieren müssen. Und wenn der eine nicht will, muss man gehen.

Andererseits bringt er mich dann wieder so durcheinander. Er sagt, ich sei es. Ich würde nicht sehen wie sehr er sich anstrengt.

Ich fragte ihn, ob er eigentlich weiß, dass ich eine Ehe aus Partnerschaft, WG, Liebe, Freundschaft besteht und man nicht das eine völlig dem anderen unterordnen kann sondern alles ein wenig im Lot halten muss. (Das sagte ich, weil wir karrieretechbisch super funktionieren ind unsere gemeinsamen Pflichten gut bewältigen) ihm reicht es wohl.

Er war völlig fassungslos. Er sagt, ich sei zu eloquent und das treibe ihn in die Ecke. Das macht mich fassungslos. Ich sagte zu ihm, dass das kein Wettstreit ist, ich führe diese Gespräche für ein uns und dass es kein ich gg dich ist. Das kann er nicht verstehen. Ich könnte stundenlang so weiter machen.
Wenn hier jemand einen Fehler in meinen Gedanken/Verhalten sieht, wäre ich um ein ehrliches Feedback dankbar.

Ich fühle mich unglaublich unsicher und weiß einfach nicht was ich hätte anders machen sollen. Außerdem habe ich Angst nun völlig Beziehungsunfähig zu sein. So gehts mir zumindest. I h habe so eine Angst vor weiteren Verletzungen dass ich einfach nichts mehr an mich heranlasse auch nicht mehr seine Annäherungsversuche (was er mir vorwirft) ich sagte zu ihm, bevor wir die Punkte Kommunikationsfähigkeit, Nähe, Kompromissbereitschaft nicht besprechen, er nicht lernt meine Bedürfnisse einfach zu akzeptieren (ich sage micht dass er ihnen entsprechen muss) ohne sie ständig zu hinterfragen ich mich gar nicht erst wieder öffnen werde. Ich bat ihn einen Therapie anzufangen was das körperliche betrifft. Ein no Go für ihn. Naja. Was soll ich sagen.

Vlt habe ich einen menschen wie ihn erst gebraucht um zu lernen, das ich für mich einzustehen muss... wir hatten auch schöne Zeiten aber ich sehe einfach keine Basis und diese vielen Verletzungen kann ich so nicht verzeihen. Ich brauche da mehr. Und er ist nicht bereit es zu geben.

19.09.2019 14:15 • #11


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag