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Was kommt nach dem Loslassen?

L
Liebes Forum,

Meine Geschichte ist lang (2 Jahre) und endete im absoluten Drama. Wäre es nicht so fürchterlich geendet, gab es aber dennoch in der Beziehung einige alltägliche Probleme die mich ohnehin irgendwann dahin gebracht hätten, meinen Partner auf kurz oder lang zu verlassen.

Mein Ex war bindungsängstler, wurde von seiner Ex Frau sehr verletzt und konnte nicht mit mir über die Zukunft sprechen. Das Thema zusammen ziehen konnte ich, Gott bewahre, nicht ansprechen. Kinder oder Hochzeit - auch Tabuthema. Jedes Wochenende mit den Jungs raus; Dro. haben sowieso eine allgemein große Rolle gespielt. Da gab es aber noch viel mehr. Ich hatte einen neuen Job - Ex hat sich entfernt. Er hatte immer große Angst, dass ich auf der Arbeit jemand "Besseren" kennenlerne. Ich habe ihn kritisiert - Streit, ich würde "ihn nicht richtig lieben".

Kein Wunder dass ich mich nicht gesehen gefühlt habe und immer unzufriedener wurde, habe ich ihm doch alles gegeben. Jegliche Freiheiten, liebe, Fürsorge, Verständnis. Je weniger ich mich gesehen gefühlt habe, desto mehr habe ich ihm auch gesagt, dass sich etwas ändern muss. Darauf hin noch größeres Entfernen seinerseits. Und dann der Schlussstrich von ihm, für den ich fast dankbar war.

Man könnte nun meinen, mein Ex hat mich nicht richtig geliebt, aber dem ist nicht der Fall, das weiß ich. Nur war diese Liebe verschüttet von Ängsten und Rauschmitteln. Nachdem ich weg war bereute er es natürlich, er gestand sich alles ein, dass er mir zu wenig gegeben hatte, dass er die Beziehung bewusst selbst sabotiert hat, gerade weil es so gut zwischen uns war. Er betrank sich abends alleine auf der Couch - ich schöpfte Hoffnung, ließ mich wieder darauf ein, ohne dass es zur Beziehung wurde und wurde wieder bitter enttäuscht. Er entschied sich quasi wieder gegen mich und für ein exzessives Partyleben und lockere Affären.

Nun sind 5 Monate seit der Trennung vergangen und 2 Wochen seitdem ich den endgültigen Schlussstrich gezogen habe. Ich habe ihn überall blockiert und mir geht es von Tag zu Tag besser. Natürlich hoffe ich sehr, dass er das alles bereuen wird. Ich war ihm ein Zuhause, ein Anker. Habe nie mit schlechten Intentionen gehandelt und mehr gegeben als bekommen.

Was nun? Was passiert wenn ich ihn tatsächlich loslasse? Was kommt nachdem loslassen? Einsamkeit?
Ich habe große Angst davor, ihn loszulassen, große Angst vor den leeren Samstagabenden und Sonntagmorgen. Meine Freundinnen sind alle in festen Partnerschaften. Ich habe große Angst vor der kommenden Leere.

24.09.2021 12:48 • #1


K
Ich wurde einfach von heute auf morgen verlassen und hatte nicht mal ne Chance,zu überlegen was wäre wenn...Es waren danach harte Monate,aber jetzt bin ich absolut glücklich. Ich war alleine im Urlaub und buche morgen den nächsten. Natürlich fühlt man sich immer wieder mal einsam,aber vielleicht hast du jemanden,mit dem du regelmässig wenigstens telefonieren kannst. Und auch Freundinnen hängen doch nicht 24/7 mit dem Partner ab. Man schafft so vieles und wer weiss,vielleicht tut dir das auch mal gut.

24.09.2021 12:57 • x 2 #2


A


Was kommt nach dem Loslassen?

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A
Ich würde dir raten dich jetzt erstmal nur um dich zu kümmern, tu dir gutes finde erstmal zu dir zurück.
Gerade Menschen die Dro. Probleme haben versprechen einem sehr viel und schaffen es dann nicht einzuhalten.
Es ist die ersten Monate sehr schwierig aber wenn man die Trennung erstmal verarbeitet hat wird es dir wieder richtig gut gehen.

24.09.2021 15:48 • #3


A
Zitat von Käfer2311:
Ich wurde einfach von heute auf morgen verlassen und hatte nicht mal ne Chance,zu überlegen was wäre wenn...Es waren danach harte Monate,aber jetzt bin ich absolut glücklich. Ich war alleine im Urlaub und buche morgen den nächsten. Natürlich fühlt man sich immer wieder mal einsam,aber vielleicht hast du ...

wie hast du es geschafft, jetzt wieder glücklich zu sein?

24.09.2021 15:50 • #4


L
Ich hab gerade gesehen, dass er mich sogar bei Spotify gelöscht hat. Musik hat uns immer sehr verbunden. Die gemeinsamen Playlists sind jetzt auch weg.
Großer Stich im Herz für einen kleinen Moment. Er wird es wohl nicht bereuen und niemals sehen, was er an mir hatte. Er will mich genauso aus seinem Leben löschen, wie ich ihn. Ich hab mit meiner Block-Aktion wohl gehofft, er würde aufwachen. Wird er wohl nie. Das tut gerade weh.

24.09.2021 15:52 • #5


K
Zitat von alptraum:
wie hast du es geschafft, jetzt wieder glücklich zu sein?

Ich habe super Arbeitskollegen und tolle Freunde. Die haben immer ein offenes Ohr für mich und alleine das ist für mich Glück. Und irgendwie fühle ich mich befreit. Ich kann alles so machen wie ich es will und bin zeitlich nicht mehr eingeschränkt. Ich hab mich immer nach seinen Arbeitszeiten gerichtet und musste deshalb auf vieles verzichten. Jetzt mache ich sowas einfach. Und normalerweise findet sich immer jemand,der mit mir dahin geht. Und wenn nicht: selbst ist die Frau

24.09.2021 16:42 • x 1 #6


A
Zitat von Käfer2311:
Ich habe super Arbeitskollegen und tolle Freunde. Die haben immer ein offenes Ohr für mich und alleine das ist für mich Glück. Und irgendwie fühle ich mich befreit. Ich kann alles so machen wie ich es will und bin zeitlich nicht mehr eingeschränkt. Ich hab mich immer nach seinen Arbeitszeiten gerichtet und musste ...

Wie gehst du mit der Ablehnung, Enttäuschung und Trauer um? Ich freue mich für dich, dass du schon so weit bist

24.09.2021 18:26 • #7


K
Zitat von alptraum:
Wie gehst du mit der Ablehnung, Enttäuschung und Trauer um? Ich freue mich für dich, dass du schon so weit bist

Ablehnung,Enttäuschung und Trauer begleiten mich mein ganzes Leben,da ich adoptiert bin und mich immer minderwertig gefühlt habe. (Meine Adoptiveltern haben mir dieses Gefühl nie vermittelt,die waren und sind super!) Und durch sein wegwerfen meinerseits war alles wieder verstärkt da. Aber der Rückhalt durch die Freunde und Kollegen hat mir gezeigt,dass ich nicht so minderwertig bin wie ich mich fühl(t)e. Sie zeigen mir,dass ich für sie wertvoll bin und das hilft mir durch die Trauer. In meinem Kopf ist es noch nicht richtig angekommen,dass ich gut so bin wie ich bin,aber so langsam lichtet sich der Nebel. Und das macht mich zufrieden und glücklich. Ich hoffe,ich hab das verständlich erklärt

24.09.2021 19:03 • x 1 #8


A
Zitat von Käfer2311:
Ablehnung,Enttäuschung und Trauer begleiten mich mein ganzes Leben,da ich adoptiert bin und mich immer minderwertig gefühlt habe. (Meine Adoptiveltern haben mir dieses Gefühl nie vermittelt,die waren und sind super!) Und durch sein wegwerfen meinerseits war alles wieder verstärkt da. Aber der Rückhalt ...

wenn du zur Adoption abgegeben wurdest, wusstest du eigentlich als Kind doch gar nichts davon. Wenn dein Adoptiveltern dir das Gefühl auch nie vermittelt hatten. Wie könntest du dann so ein Gefühl haben? Seit du das gewusst hast, dass du abgegeben bist?
Schön, dass du dich endlich wieder glücklich fühlst.

24.09.2021 21:31 • #9


K
Zitat von alptraum:
wenn du zur Adoption abgegeben wurdest, wusstest du eigentlich als Kind doch gar nichts davon. Wenn dein Adoptiveltern dir das Gefühl auch nie vermittelt hatten. Wie könntest du dann so ein Gefühl haben? Seit du das gewusst hast, dass du abgegeben bist? Schön, dass du dich endlich wieder glücklich fühlst.

Ein Baby ist der einzige Mensch,der die Mutter sogar inwendig kennt. Das Baby hört im Bauch schon die Stimme und spürt Gefühle(leider auch die schlechten). Und wenn man dann die Stimme nicht mehr hört,geht das Urvertrauen verloren. Ich wurde mit 4 Wochen adoptiert. In den 4 Wochen musste ich lernen,mich auf immer neue Personen (Krankenschwestern) einzustellen. Hätte ich das nicht geschafft,wäre ich gestorben. Gibt da ein paar gute Bücher von Bettina Bonus,wo das alles sehr gut erklärt wird. Durch die Bücher habe ich endlich gelernt,mich zu verstehen. Und 3,5 Jahre Therapie...

24.09.2021 21:43 • #10


A
Zitat von Käfer2311:
Ein Baby ist der einzige Mensch,der die Mutter sogar inwendig kennt. Das Baby hört im Bauch schon die Stimme und spürt Gefühle(leider auch die ...

Heisst das, wenn ein Baby nach der Geburt im Krankenhaus ohne Mutter ein Monat lang von Krankenschwester gekümmert wird, hat das Baby später als Erwachsene auch keinen Urvertrauen?

24.09.2021 22:26 • #11


K
Zitat von alptraum:
Heisst das, wenn ein Baby nach der Geburt im Krankenhaus ohne Mutter ein Monat lang von Krankenschwester gekümmert wird, hat das Baby später als Erwachsene auch keinen Urvertrauen?

Wenn die Mutter das Kind nie besucht,kann das durchaus passieren.

24.09.2021 22:32 • #12


VictoriaSiempre
@Käfer2311 @alptraum : Ihr wisst schon, dass das hier der Thread von Lapetitefleur ist?

Zitat von lapetitfleur:
Jedes Wochenende mit den Jungs raus;

Zitat von lapetitfleur:
große Angst vor den leeren Samstagabenden und Sonntagmorgen

Liebe TE - was hat sich denn für Dich großartig geändert? Wo sind die Unterschiede am Wochenende, wo bist Du jetzt weniger alleine?

24.09.2021 22:42 • x 1 #13


A


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