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Wechselmodell kippen

C
Hallo,



ich brauche euren Rat!



Mein Ex Mann und ich sind seit 7 Jahren getrennt, seit 4 Jahren geschieden. Ich inzwischen wieder total glücklich verheiratet.

Wir haben 2 Kinder (Jungs 10 und 8 Jahre alt). Die Kinder leben seit der Trennung, also seit 7 Jahren im paritätischen Wechselmodell.



Der KV will das Wechselmodell kippen. Er ist ein ziemlich narzisstischer Mensch und beeinflusst die Kinder. Redet wohl öfters auf sie ein. Er prangert immer wieder an, dass Wechselmodell würde nicht mehr funktionieren, weil ICH nicht bereit wäre mich korrekt um die Kinder zu kümmern.



Die Kinder gehen beide natürlich zur Schule und sind gute Schüler. Der Kleine ist sehr extrovertiert und dem KV hörig. Er will ihm unbedingt Ohrlöcher stechen lassen, was ich nicht will. Und so kam es zB dazu, dass er das Kind mir vorgeführt hat - der kleine soll mir seinen Wunsch sagen. Ist klar, dass ich dann da dagegen sein muss. Es kam drei mal vor, immer wieder musste ich klar bleiben.



So Situationen kann man auch auf andere Themen übertragen.

Egal was ich mache, typisch Narzisst - ich mache es nur falsch. Wenn ich den Jungs grüne Socken anziehen würde, würde er sich beschweren warum nicht rote. Nur als Bildliches Beispiel.



Er hat Termine ohne mein Wissen bei der Diakonie gemacht. Elternberatung mit den Kindern! Dort hat die nette Dame wohl Familienszenarien mit Spielzeug nachstellen lassen. Wohl gemerkt, ich wusste davon nichts.

Ich war dann in dem Szenario die Brüllaffe, weil ich wohl oft laut werden würde. Er der Bär. Die Kinder haben sich als Seehund und Maus ausgewählt.

Es gab wohl auch noch weitere Termine (ohne die Kinder).

Er verbreitet auch in der Öffentlichkeit wohl schlechte Bilder von mir. Ich wurde in die Schule einbestellt für ein Elterngespräch. Weil es dem Kind daheim wohl nicht gut gehe und man mit mir über die häusliche Versorgung reden möchte.

Auch hat er gemeinsam mit der Klassenlehrerin gesprochen. Sie kamen dazu den Schulpsychologen einzubestellen. Bei uns in Thüringen darf man das eigentlich nur mit der Genehmigung beider Eltern! Ich wurde erst gar nicht gefragt.



Diese Dinge macht er um überall die Keime auszusäen, dass es den Jungs bei mir nicht gut gehen würde sondern dass sie besser bei ihm im Residenzmodell sein müssten.



Ob er mit dem Jugendamt schon gesprochen hat weiß ich nicht. Jeden Tag warte ich nur darauf Post vom Amt zu bekommen. Oder vom Anwalt. Oder dass die Kinder nach der Schule nicht nach Hause kommen. Das belastet mich sehr sehr sehr.



Kurz zu meiner Person. Ich habe eine sehr gute Stelle, verdiene auch sehr gut. Bin eine liebende Mutter und habe mir nie etwas zu Schulden kommen lassen. Immer wieder signalisiere ich, dass ich zu allem bereit bin. Für Austausch offen. Wenn ich mal nicht gleich ans Telefon gehe wenn er anruft, schreibt er direkt eine böse SMS, dass man MICH MAL WIEDER NICHT ERREICHEN KÖNNE. Immer wieder so Dinge nur um aufzuzeigen, dass ICH nicht bereit wäre zur Besprechung wichtiger Dinge.



Zuletzt hat er die Auffrischimpfung verbaselt. Er wollte ZWINGEND selber hin. Dann kam es anders. Sein Terminplan hat es ihm vereitelt. Dann war ichSchuld daran und hab dann meinen Mann gebeten dem KV auszuhelfen um zu der Impfung zu gehen. Obwohl der KV so einen Aufstand gemacht hat.



Wir schreiben uns jede Woche ein Mail um über die vergangene Woche zu berichten. Es kam schon öfter vor, dass er nicht geschrieben hat. Ich hab das auch schon mal vergessen, weil es nichts gab. Wir reden von 7 Jahren seit der Trennung. In jeder Mail bekomme ich kleine Boshaftigkeiten. Ich wäre unfähig. Nicht mal sei ich in der Lage, dem kleinen seine Lieblingsschuhe mitzugeben.

Lauter so Sachen. Das belastet!





Ich brauche also euren Rat.



Wie groß seht ihr die Gefahr, dass mir der KV die Kinder wegnehmen kann? Kann er einfach sagen - Kommunikation klappt ja nicht, egal wer dran schuld ist - und zack kommt der Richter?

Ich habe mit ihm gemeinsam jetzt einen Termin bei der Diakonie. Habe aber Angst davor, dass er mir auch dort das WOrt im Mund rum drehen wird. Darin ist er inzwischen sehr gut.

Seit jeher versuche ich mir selbst treu zu bleiben und bleibe stets nett, freundlich, offen. Biete Austausch an. Gemeinsames Grillen usw.

Einmal kam er mit paar Minuten Vorankündigung zu mir in die Wohnung und hat lauthals rumgepöbelt. Vor den Kindern. Ich bin ganz ruhig geblieben und hab immer wieder gesagt, er soll sich benehmen. Nichts da.



Also - was kann ich tun, damit die Kinder nicht mir weg genommen werden?

Kennt jemand vergleichbare Situationen?

Soll ich mich vorbereiten mit Anwalt oder weiterhin eher passiv bleiben?

Es liegt mir Null selber aggro zu werden. Ich bin ein ausgesprochener Empath. Ich whre mich immer erst vermutlich wenn es zu spät ist.



Ach so. Noch eine Info. Wir haben eine gerichtlich festgelegte Umgangsregelung, welche 5 Jahre alt ist, in der das Wechselmodell festgelegt wurde. Wochenwechsel steht drin.



Der KV sagt aber, dass die Kinder so LEIDENNNNN. Bei uns daheim keine Spur davon. Ein einziges mal vor 2 Jahren hat der Kleine gemeint, beim Papa sei es schöner, er habe Papa mehr lieb, ich solle nicht traurig sein. Wer weiß, was dahinter sich verborgen hat.



Also bitte an Euch - sagt mir was ich tun kann!



DANKE!



Eure Clara

10.04.2022 16:50 • x 1 #1


MissGeschick
Ich würde mich auf jeden Fall mit dem Therapeuten treffen, wo er mit den Kindern war. Und da ganz ehrlich deine Situation schildern. Auch deine Angst. Ansonsten jede Kommunikation ganz klar und deutlich führen. Wenn er dir schriftlich etwas unterstellt, darauf ruhig und sachlich antworten wie es war. Auf jeden Fall alle Abmachungen genau einhalten und die Mail jede Woche positiv und freundlich abschicken. Alles abspeichern. Und einen Anwalt oder Jugendamt würde ich hinzuziehen. Erstmal zur Beratung wie du dich in diesem Fall verhalten kannst.
Und viele Fotos/Videos aus dem Alltag der Jungs bei dir aufnehmen. Keine zurecht gekämmten, oder gestellten. Einfach das Leben ein bisschen dokumentieren. Anhand dessen kann ein Gedächtnisprotokoll einfacher sein, wenn er dir falsche Dinge unterstellt.

10.04.2022 17:03 • x 3 #2


A


Wechselmodell kippen

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C
Danke dir für den Rat. Gerade gestern hab ich durch Zufall ein Video gemacht. Jungs alles gut bei euch? Strahlende Buben.
Mir macht der KV ANgst. Ich schlafe seit Wochen und Monaten nicht mehr durch. Knirsche mit den Zähnen. Liege stundenlang wach. Auswirkung auf den Job hat es nicht. Zum Glück. Da kann ich gut abschalten. Aber alleine der Gedanke montags die Mail zu lesen, die vom KV kommt mit all den anzunehmenden Vorwürfen macht mich wahnsinnig.

Die Trennung damals war übrigens nicht von mir ausgegangen. Gemeinsam. Und WM haben wir auch gemeinsam festgelegt.

Ich bin überzeugt, dass er ein mächtiger Narzisst ist. Hat große Probleme in der Kindheit gehabt. Er war eine Zeit lang im Kinderheim. Die Mutter hat sich extrem Mühe gegeben, aber es saß eine Zeit lang immer ein anderer Kerl an seinem Tisch. Traurig genug. Aber ich kann da nix für.
Ich will einfach nur mein Leben leben und mich nicht mehr schikanieren lassen.

Alles was man so liest geht von - er kann nix tun gegen WM bis hin zu neues Urteil blabla. Die Umstände sind ja bei jedem anders.

Wir wohnen übrigens in der gleichen Stadt, 3 km entfernt. Beide gute Jobs. So formal gibt es echt keinen grund. Aber meine Angst wächst von Tag zu Tag weil ich immer öfter zwischen den Zeilen lesen kann, was er mir vorwirft.

Am liebsten würde ich ihm maöl richtig meine Meinung sagen, aber das verkneife ich mir. Für mich wäre von heute auf morgen wieder ein ganz braves Miteinander möglich. Weihnachten ganze Familie beisammen. Grillen gehen. So Dinge. Das hab ich schon oft vorgeschlagen.

10.04.2022 17:16 • #3


T
Liebe Clara, hab nicht so viel Angst. Ich bin leider keine Juristin, aber so einfach kann man dir das Sorgerecht/den Umgang nicht entziehen. Das klappt ja noch nicht einmal bei Elternteilen, die sich nicht an Vereinbarungen/Absprachen halten, so ohne weiteres.

Ich würde dir im Sinne deines Seelenfriedens ganz dringend ans Herz legen, einen Anwalt für Familienrecht zu konsultieren. Der könnte deinem Exmann auch einen Brief schreiben, dass er die üble Nachrede und Schikane künftig zu unterlassen hat.

Ganz so einfach ist es auch wieder nicht, jemanden zu diffamieren und ihm den Umgang zu entziehen.
Wäre das wirklich so einfach, hätte die Hälfte der Geschiedenen/Getrennten keinen Umgang mehr mit ihren Kindern.

Nur Mut, da du nichts zu verbergen hast wie Gewalt, Alk., Dro. oder seelische Misshandlung wird das schon werden, egal was dein schikanöser Exmann sich in seinem verdrehten Kopf zusammenspinnt.

Aber: such dir bitte einen Anwalt und lasse dich einmal von dem beraten. Dann kennst du deine Rechte und Aussichten ganz genau.

10.04.2022 17:24 • x 3 #4


B
Liebe @Clara24,

du scheinst gerade wie das Kaninchen vor der Schlange, in der Erwartung, dass sie dich schnappt. Woher kommt diese Angst und Verunsicherung? Mein erster Gedanke beim Lesen war erstaunen, wie sehr du noch immer -sieben Jahre nach der Trennung- um deinen Ex und seinen Narzissmus -vermutet oder diagnostiziert?- kreist.
Zitat von Clara24:
Der Kleine ist sehr extrovertiert und dem KV hörig.

Puh, das ist eine ganz schön heftige Aussage. Bewusst? Woran machst du das fest, wie ist euer Umgang miteinander?
Zitat von Clara24:
Er hat Termine ohne mein Wissen bei der Diakonie gemacht. Elternberatung mit den Kindern! Dort hat die nette Dame wohl Familienszenarien mit Spielzeug nachstellen lassen. Wohl gemerkt, ich wusste davon nichts.

Wie hast du reagiert? Erkennt die Dame inzwischen ihren Fauxpas, weiß sie, dass sie damit ganz gewaltig mit deinem Sorgerecht kollidiert ist?
Zitat von Clara24:
Ich wurde in die Schule einbestellt für ein Elterngespräch. Weil es dem Kind daheim wohl nicht gut gehe und man mit mir über die häusliche Versorgung reden möchte.

Wie ist das ausgegangen, was wurde besprochen, was beschlossen? Was war der Anlass des Gespräches, dein Ex oder Beschwerden der Kinder?
Zitat von Clara24:
Sie kamen dazu den Schulpsychologen einzubestellen.

Autsch, hast du hier ganz offiziell interveniert und den Psychologen darauf aufmerksam gemacht, dass er damit dein Sorgerecht umgeht?
Zitat von Clara24:
Ob er mit dem Jugendamt schon gesprochen hat weiß ich nicht. Jeden Tag warte ich nur darauf Post vom Amt zu bekommen. Oder vom Anwalt. Oder dass die Kinder nach der Schule nicht nach Hause kommen. Das belastet mich sehr sehr sehr.

Was hält dich davon ab, selbst beim Jugendamt vorstellig zu werden und um ein Beratungsgespräch zu bitten? Die können anschließend auch deinen Ex einladen zu einer gemeinsamen Elternberatung.
Zitat von Clara24:
Ich habe mit ihm gemeinsam jetzt einen Termin bei der Diakonie. Habe aber Angst davor, dass er mir auch dort das WOrt im Mund rum drehen wird. Darin ist er inzwischen sehr gut.

Hm. Wieder Angst. Was könnte er dir denn vorwerfen, was du nicht ausräumen kannst?
Zitat von Clara24:
Ach so. Noch eine Info. Wir haben eine gerichtlich festgelegte Umgangsregelung, welche 5 Jahre alt ist, in der das Wechselmodell festgelegt wurde. Wochenwechsel steht drin.

Ihr lebt seit fünf Jahren das Wechselmodell, es ist gerichtlich festgelegt. Wie geht es euren Kindern damit, wie ist ihr Verhalten in der Schule, ihre sozialen Kontakte, Noten? Besteht da aus deiner Sicht irgendein Handlungsbedarf?

Ich empfehle dir, dich ausschließlich auf das Kindeswohl zu fokussieren, auch in den kommenden Gesprächen mit der Diakonie und möglicherweise dem Jugendamt. Die interessieren eure internen Machtspielchen aus der Ex-Beziehungsebene nicht. Auch nicht, ob dein Ex Narzisst ist oder nicht. Die wollen sicher stellen, dass es den Jungs gut geht. Bei euch beiden. Für dich persönlich kannst du dir überlegen, ob es vielleicht hilfreich ist, dir zur Stärkung deines Selbstvertrauens und deiner Selbstsicherheit professionelle Beratung, vielleicht auch nur in Form weniger Beratungsstunden mit einem Coach, holst. Jemand, der dir hilft, dich in den Fokus zu nehmen und den Gedankenkreisel um deinen Ex zu stoppen.

10.04.2022 18:11 • x 3 #5


T
Zitat von Clara24:
Für mich wäre von heute auf morgen wieder ein ganz braves Miteinander möglich.

Zitat von Clara24:
Am liebsten würde ich ihm maöl richtig meine Meinung sagen, aber das verkneife ich mir. Für mich wäre von heute auf morgen wieder ein ganz braves Miteinander möglich. Weihnachten ganze Familie beisammen. Grillen gehen. So Dinge.


Liebe Clara,
der hat Dich schon ganz schön mürbe gemacht.
Deine obigen Aussagen widersprechen sich auch.
Du musst unbedingt agieren lernen.
Nicht passiv bleiben und/oder stets und ständig auf sein Zeugs reagieren.
In meine Wohnung käme mir so ein Querulant auch nicht, geschweige denn würde ich gemeinsam grillen wollen.
Der hat total Oberwasser und nimmt sich frech heraus, Dich vor Euren Kindern -in Deiner Wohnung- zu kritisieren. Aua! Aufwachen. Grenzen aufzeigen, im Sinne Deiner Gesundheit und dem Ansehen Deiner Kinder Dir! gegenüber.

Du schaffst das! Viel Kraft, Stärke und LIEBE.

10.04.2022 18:21 • x 3 #6


T
Zitat von Tempi:
zu kritisieren

sogar gepöbelt..
Zitat von Clara24:
hat lauthals rumgepöbelt. Vor den Kindern

10.04.2022 18:34 • #7


B
Geht das seit 7 Jahren so ?
Ihr habt das alles gemeinsam sls Eltern geschafft trotz diesem schlechtem Verhältnis untereinander und das 7 jahre lang?
Das glaube ich nicht
Verstehe auch nicht wieso dir jemand deine Kinder wegnehmen sollte, wenn seit 7 Jahren doch alles gut ist bei dir.
?
Entweder fehlt hier ein Teil oder ich weiß auch nicht. Der Mann Scheint schwierig zu sein aber ihr habt das doch beide lange gut gemeistert finde ich

10.04.2022 20:44 • x 1 #8


L
Zitat von Clara24:
Soll ich mich vorbereiten mit Anwalt oder weiterhin eher passiv bleiben?

Ich denke passiv warst Du lange genug.

- Termin Anwalt
- Termin Jugendamt
- Termin Therapeutin

Alles dokumentieren. Dann hast Du Infos und kannst weitersehen.

11.04.2022 12:39 • x 2 #9


A


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