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Welche Therapie-Möglichkeiten nutzt ihr?

M
Zitat von grünesblatt:
Sich in die Psychiatrie zu begeben ist tatsächlich ein einschneidender Schritt


Hier war lediglich die Rede von einer Reha bzw. psychologischer Therapie.

22.02.2016 15:43 • #16


H
Ich habe auch eine Psychotherapie begonnen. Mein Hausarzt hat meine Trennung (und mein Fall ist definitiv deutlich leichter als Deiner) nicht auf die leichte Schulter genommen und mir umgehend eine Überweisung zukommen lassen. Auf einen Termin musste ich zwei Wochen warten und bin damit glaube ich ganz gut weggekommen. Auch der Therapeut hat mein Problem ernst genommen und geht den Fall professionell an. Ich glaube es liegt immer im Ermessen jedes einzelnen wie stark man ein Problem an sich heranlässt, da kann man nicht pauschal gewisse Fälle als Bagatelle abwimmeln. Ansonsten hat auch die Kassenärztliche Vereinigung so eine Art Vermittlungsfunktion und kann dir einen geeigneten Therapeuten zu einem baldigen Termin vermitteln.

22.02.2016 15:51 • x 3 #17


A


Welche Therapie-Möglichkeiten nutzt ihr?

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Grit
@Selbstliebe ...dann lass ich das Glas Rotwein am Abend weg, den Rest erfülle ich insoweit, dann ist ja wieder alles heile Nein im Ernst, ich glaube nicht dass ein gesunder Körper eine verletze Seele heilen kann. Der gesunde Körper kann hilfreich sein, aber in meinem Fall ist es nicht die alleinige Lösung.

@arjuni und @grünesblatt ich glaube, ich habe keine Depression in diesem Sinn. Ich bin nur unendlich erschöpft. In meiner Beziehung musste ich immer die Vernünftige und Erwachsene sein. Mein Ex hat sich immer das Kind erhalten und sich stets geweigert erwachsen zu werden. Tja und jetzt, wo er gegangen ist, geht es gerade so weiter. Ich muss vernünftig sein.... Vielleicht ist der Wunsch nach professioneller Hilfe, auch der Wunsch schwach sein zu dürfen. Mein Leid in die Hände eines Anderen zu geben, damit er sich eine Lösung mit mir ausdenkt...

Ich denke es ist unendlich wichtig, seine Trauer aufzuarbeiten..... nur so kann ich irgendwann wieder richtig lieben . Ohne panische Angst vor Verletzung.

Ich finde es wahnsinnig interessant welche Therapieformen es gibt, ich habe mich mit diesem Thema noch nie richtig auseinander gesetzt.

22.02.2016 17:47 • #18


Y
Liebe Grit!

Das was vielen Menschen nach einer Trennung fehlt ist ein positives Lebensgefühl, sie fühlen sich ausgelaugt, benutzt, beschmutzt, missbraucht, körperlich erschöpft und am Rande ihrer Kraft, obgleich sie nicht körperlich Hochleistungen erbringen, sondern seelisch-geistig-psychisch totalen Stress erleben. Ihn aber als solchen gar nicht wahrnehmen, weil sie neben sich stehen, d.h. nicht bei sich sind.

Ihr Körper ist völlig aus dem Lot, da der psychische Stress nicht rausgelassen und abgebaut wird, sondern sich einfrisst in die Seele und deshalb zu psychosomatischen Erkrankungen führt, wie z.B. dem vielgenannten Burnout, Schlafstörungen, Süchte etc. Nur wenn ein Mensch körperlich in der Lage ist, seinen Stress adäquat abzubauen, lebt ein Mensch vital und erst dann kann auch hier eine Seele gesunden. Den menschlichen Körper muss man als System begreifen, und man sollte es in dem Fall vermeiden, psychisch-seelische getrennt von körperlichen Vorgängen zu definieren. Sie gehen Hand in Hand.


Zitat:
@Selbstliebe ...dann lass ich das Glas Rotwein am Abend weg, den Rest erfülle ich insoweit, dann ist ja wieder alles heile Nein im Ernst, ich glaube nicht dass ein gesunder Körper eine verletze Seele heilen kann. Der gesunde Körper kann hilfreich sein, aber in meinem Fall ist es nicht die alleinige Lösung.

Auf ein Glas Rotwein zu verzichten ist sicher das geringere Übel....ich würde fast sagen, gönn es dir, wenn es dir gut tut aber schau vorher genau hin, welche Funktion es in diesem Fall für dich tatsächlich hat. Dabei solltest du ehrlich zu dir selber sein.

Alles Gute

22.02.2016 19:43 • #19


I
Wenn du den Eindruck hast, dass du Hilfe brauchst, dann hol dir diese. Wie dies abläuft haben hier ja schon andere Forumsmitglieder erklärt.
Allerdings ist es auch ganz normal nach einer Trennung am Ende zu sein und sich wieder gut zu fühlen ist ein langer Prozess, auch mit Therapeut. Der kann, wer er gut ist, dir bei der Verarbeitung helfen. Aber das Trauern und das wieder auf die Beine kommen wird er dir nicht abnehmen.
Überdies ist es sehr wichtig einen Therapeuten gut auszusuchen. Das kann relativ lange dauern.
Sehe es persönlich auch kritisch in Lebenskrisen vorschnell nach therapeutischer Hilfe zu suchen, denn es ist für das eigene Selbstbewusstsein und das persönliche Wachstum ebenso wichtig Krisen selbständig zu bewältigen.
Aber wie schlecht es dir geht, ob du wirklich Hilfe benötigst kannst nur du selbst entscheiden.
Nach einer Trennung depressiv zu sein ist einfach völlig normal und weit von einer richtigen Depression entfernt.
In der Tat ist Liebeskummer FÜR MICH kein Grund therapeutische Hilfe zu suchen. Wenn sich das eigene Befinden nach einem halben Jahr nicht langsam bessert, würde ich diese Möglichkeit in Erwägung ziehen.
Für mich macht eine Therapie Sinn bei schwerwiegenden psychischen Erkrankungen sprich: schweren Depressionen, Angsterkrankungen, Zwangserkrankungen, psychotische Erkrankungen etc.
Für Leute, die ihr Leben gut geregelt kriegen und wegen Liebeskummer zum Therapeuten gehen habe ich nur wenig Verständnis.

22.02.2016 20:20 • x 1 #20


Grit
@isabelle Ist nicht hier der Austausch im Forum auch eine Art Therapie? Ich habe das Gefühl, ich kann mein Umfeld nicht mit meiner Trauer belasten und ich spüre auch, dass einige Leute damit völlig überfordert sind, daher war meine Überlegung sich einen Therapeuten zu suchen. Ich versteh Deine Meinung, bin mir aber nicht sicher, ob ich sie so teilen kann. Aber danke für diesen Denkanstoß.

22.02.2016 20:59 • #21


I
@ Grit:

Ja, das Forum ist richtig toll. Eine gute Möglichkeit sich mit anderen auszutauschen und gute Tipps zu bekommen.

Ich sage ja auch nicht, dass Therapien per se schlecht sind und je nach Ausgangslage mag auch bei Liebeskummer der Gang zum Therapeuten sinnvoll sein, gerade dann wenn man mehrfach belastet ist.

Trotzdem gibt es eine zunehmende Tendenz in jeder Lebenskrise gleich einen Therapeuten aufzusuchen und das halte ich für problematisch, weil es Abhängigkeiten schaffen kann und einem Möglichkeiten nehmen kann zu lernen selbständig das Leben zu meistern.

Liebeskummer fühlt sich schlimm an, ist es in den meisten Fällen aber nicht. Menschen, die bspw. eine akute Zwangserkrankung haben, können oftmals gar nichts mehr - die sind wirklich handlungsunfähig. Und wenn dann die Therapieplätze belegt werden, weil Person x von Person y verlassen wurde und ein bisschen Starthilfe braucht, steht das für mich in keiner Relation.

Man muss auch lernen schwierige Situationen auszuhalten oder mal was mit sich selbst ausmachen. Das kann oder will heutzutage ja kaum noch jemand. Aber das meine ich allgemein. Was für dich in deiner persönlichen Misere die richtige Entscheidung ist musst du selbst entscheiden.

22.02.2016 21:15 • x 2 #22


U
Ich habe eine Heilpraktikerin für Psychotherapie gefunden, die sich auf Liebeskummer spezialisiert hat. Das gibts wohl in jeder größeren Stadt - einfach mal googeln.
Ich hatte davor Angst, mir in diesem Bereich Hilfe zu holen, aber mir hat es bisher geholfen, war aber auch erst 1x dort. Aber es war für mich interessant, jemand komplett Außenstehenden/Neutralen meinen Liebeskummer zu erzählen und davon zu berichten. Die Analyse und Empfehlungen waren sehr interessant und waren teils eine komplett neue Perspektive für mich. Klar, wissen die Experten was man in solchen Situationen sagen muss, aber mich hat das aus meiner tiefen Trauer ein Stück wach gerüttelt. Ich hatte übrigens auch das Gefühl, dass ich das nicht mehr alleine packe...

01.03.2016 00:56 • x 2 #23


R
Zitat von Grit:
@isabelle Ist nicht hier der Austausch im Forum auch eine Art Therapie? Ich habe das Gefühl, ich kann mein Umfeld nicht mit meiner Trauer belasten und ich spüre auch, dass einige Leute damit völlig überfordert sind, daher war meine Überlegung sich einen Therapeuten zu suchen. Ich versteh Deine Meinung, bin mir aber nicht sicher, ob ich sie so teilen kann. Aber danke für diesen Denkanstoß.


Hallo Grit,

aus persönlicher Erfahrung, kann ich Dir zu Deinem Vorhaben nur zustimmen. Mir hat nach einer Trennung eine zweijährige Therapie zur Bewältigung und Loslösung sehr geholfen. Es gibt unterschiedliche Therapieformen, die von der Krankenkasse getragen werden. Leider beraten Hausärzte darüber nicht unbedingt immer professionell und speisen Patienten gerne mit einem leichten Antidepressivum ab. Lasse Dich davon in Deinem Vorhaben nicht irritieren. Ich wohne in einer Grossstadt und habe über Internetrecherche eine örtliche Frauenberatungsstelle gefunden. Zum einen werden dort Gesprächsstunden auf Spendenbasis angeboten (ersetzen keine Therapie und sind u.a. als Überbrückung einer solchen gedacht), zum anderen beraten sie über unterschiedliche Therapieformen und verfügen über Listen von Psychotherapeuten. Vielleicht gibt es in Deiner Gegend ähnliche Anlaufstellen. Könnte mir vorstellen, dass Organisationen wie die Caritas oder auch die Krankenkasse selber eine solche Beratung anbieten.

Wenn Du Adressen von passenden Therapeuten vorliegen hast, ruhig hartnäckig sein und bei vielen anklingeln. Ich hatte Glück und habe zeitnah einen Platz erhalten; es kann immer sein, dass andere Patienten abspringen und so schnell ein Platz frei wird. Es steht Dir ebenfalls frei, mehrere Therapeuten aufzusuchen, bevor Du Dich festlegst. Glaube es sind drei Erstberatungsgespräche, die die Krankenkasse bei unterschiedlichen Therapeuten übernimmt. Kann aber sein, dass sich das mittlerweile geändert hat.

06.03.2016 14:28 • #24


Blanca
Zitat von Grit:
Für eine Mutter-Kind-Kur sind meine Kinder wohl schon zu alt (14J und 16J) und mich in eine Psychiatrie einweisen zu lassen habe ich Angst. ( @Hope26 )

@Grit ,

@Hope26 empfahl Dir eine psychosomatische Reha. Der Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik ist absolut freiwillig und hat nichts mit Einweisung in eine Psychiatrie zu tun...

Ich schließe mich ihrer Empfehlung an; in zwei Monaten kannst Du dort womöglich mehr erreichen als mit einem Jahr ambulanter Therapie, einmal die Woche. Letztere wirst Du allerdings vor- und nachher brauchen, also verlier sie nicht aus dem Auge.

Schau Dich bitte selbst auf Vergleichsseiten wie dieser um: http://www.klinikbewertungen.de/

06.03.2016 22:43 • x 1 #25


A


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