Wenn Träume in Erfüllung gehen

E
Hallo ihr Lieben,

kennt ihr das Gefühl?

Die gekührte Schönheitskönigin nimmt den Strauß  entgegen, und bricht total in Tränen aus.

Die Braut steht vor dem Altar und was sagt sie?
Garnichts. Sie schnappt den Schleier, und kriegt den schlimmsten emotionalen Anfall, den man sich vorstellen kann;
erwartet wird ein einfaches ja - aber paradoxerweise läuft sie davon, so kurz vor dem....Ziel?

Du wünscht dir ein Kind, es erwischt dich, was machst du?
Du kriegst einen Heulkrampf, und findest das garnicht gut.

Du stehst auf einer Bühne, wirst Sieger, spürst die Macht der einsamen Spitze eines Gewinners und sinkst zusammen wie Versager vor dem Bewußtsein, jetzt wird alles anders, was dir wichtig war. Freunde, Family usw. Bodygards.

Was ist das?

Was ist das, daß man manchmal vor Glück heulen muß,
und sich so richtig schei. dabei fühlt?

Mir ist das mal passiert, daß eine Braut mir ihren Strauß
überreichen wollte, und ich stand da wie angewurzelt
neben meinem Freund. Ich war so verdutzt, daß ich überhaupt
nicht auf die Idee kam, einfach nur die Hand auszustrecken,
ihn anzunehmen. Ich wollte einfach nicht heiraten. Meinem
Freund war das Fettnäpfchen so peinlich, er machte eine Woche später mit mir Schluß. War es ein Test? War es deswegen?
Hatte Er mich abgeschreckt? Ich Ihn, unbewußt mir erhalten, was ich brauchte; meine Freiheit??  

Was passiert, daß wenn Wünsche und Bedürfnisse in Einklang
sind, man in manchen Situationen einfach anfängt zu heulen?
Wenn man eigentlich keinen Grund dafür haben sollte.

Lieben Gruß
wilde Flocke

PS: Ich grübel. Ich weiß nicht weiter. Ich versteh mich heute selbst nicht mehr.


23.09.2003 14:54 • #1


E
Hi Flocke!

Schaue einfach um Dich herum, in Dich hinein. Die Antwort liegt ganz nah; so nah, dass man sie meist gar nicht sieht - wie so oft im Leben. Grübeln ist nicht immer negativ. Dann nicht, wenn man es mit „nachdenken“ gleichsetzen kann. Ansonsten gräbt man sich selbst eine Rinne um sich herum, über die es zunehmend schwer fällt, über zu springen. In beide Richtungen. Es kommt also auch niemand zu Dir mehr.
Heulen, auch vor Glück, ist ein Ausdruck der innerer Befreiung. Wende es wie es beliebt: am Ende kommt es dahin zurück.

Ich versteh mich heute selbst nicht mehr.
Das finde ich gut, denn – ehrlich gesagt -, wer versteht sich denn schon so gut, dass keine Fragen mehr offen stünden?

Lieben Gruß,

Dom

23.09.2003 16:57 • #2


A


Wenn Träume in Erfüllung gehen

x 3


E
Good morning to you too, Flocke!

Du kennst mich doch: was mich berührt bleibt nicht ohne Kommentar. Und dieser Beitrag von Dir ist nun mal so einer, an dem ich nicht einfach so vorbei ziehen kann. Wenn ich auch sonst ziemlich stumm geworden bin, so heisst es nicht gleich, das ich gleichgültig geworden wäre. Wenn ich aber das Gefühl habe, nicht die richtige Worte zu finden, dann schreibe ich lieber nichts. Das verletzt weniger, hoffe ich... :-/

Lieben Gruß,

Dom

24.09.2003 10:18 • #3


E
Hallo Dom,

schade, daß das Thema irgendwo nicht anspricht.
Sonst hätten sich wohl mehrere gemeldet.

Du hast doch mal gesagt, der Unterschied zwischen einem
Traum und einem Ziel ist die Tat.
Also: Go for it! Es ist dir wichtig. Das willst du aus deinem
Leben gemacht haben. Augen zu, und durch. Alles wird gut.

Wenn man dann aber diesen Traum verwirklichen will,
schreckt man unbewußt zurück, ihn zu verwirklichen.
Man bleibt hocken, und wartet noch.
Was für ne Zeitverschwendung.
Alles könnte so anders sein wie man dachte, so hart.
Das stimmt doch garnicht, es ist so leicht, man hat sich
in der Vergangenheit davon überzeugt. Die Wünsche und Bedürfnisse haben sich nie geändert. Aber warum hadert
man noch?
Wie gehts dann weiter, was gibt dir dann Halt?

Ich hadere mit mir, weil ich nicht weiß, wie ich damit
umgehen soll.
Ich empfinde in mir ein Fragezeichen. Soviel weiß ich schon.
Wenn ich ein Fragezeichen empfinde, ist irgend etwas los,
das von mir Vorsicht erwartet.

Und so ist das mit meinem Mut und mit meiner Angst.
Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Weil immer wieder
dieses blöde Fragezeichen in mir, mich aufhält.
Aber ich weiß, das es bedeutet, daß mir noch etwas fehlt
zu erkennen.

Ich hab Angst davor, wenn es kein zurück mehr gibt.
So wie in den Beispielen im ersten Text.
Was braucht man wirklich, was nicht. Was muß aufgegeben
werden, was wird gewonnen? Was ist dir wichtiger, das eine
oder das andere?

Ich krieg mich manchmal selbst nicht auf die Reihe.
Ich dachte, anderen ginge es auch so, und könnten auch mal ein paar Denkanstöße geben. Irgendwo muß es doch einen
Weg geben, herauszufinden, wie ich vorgehen soll, um mich
gefestigter zu machen, für das, was ich mir vorgenommen
habe.
Meinen Traum zu realisieren. Ohne diesen blöden Kloß im Hals
zu spüren. Einen Fehler zu begehen.


Lieben Gruß
wilde Flocke

24.09.2003 11:23 • #4


T
Hallo wilde Flocke und Dom,

ich glaube, dass oft die Angst vor der eigenen Courage eine Rolle spielt. Es gibt viele Momente im Leben, in denen man einen Schritt tut und mit den späteren Konsequenzen leben muss. Das Leben ist nicht unverbindlich. Man ist für sich und andere verantwortlich für das, was man tut.

Es macht Sinn, über vieles nachzudenken, bevor man sich für eine Richtung entscheidet. Aber es gibt keine Garantie, dass diese Richtung auch wirklich richtig ist.

Vielen mangelt es - leider - oft an Mut, es einfach zu wagen, den Sprung ins kalte Wasser zu tun, die Entscheidung nicht zu bereuen, wenn sie sich im Nachhinein als falsch herausstellt.

Mut gehört als wichtiger Bestandteile dazu, Entscheidungen zu treffen. Nur dadurch sammeln wir Erfahrungen im Leben, die es uns leichter machen, spätere Entscheidungen einfacher zu treffen und sie auch besser zu verstehen.

Fehler sind dazu da, um aus ihnen zu lernen, nicht sie zu bereuen.

Ich habe auch einmal geheiratet und war mir sogar sicher, den richtigen Schritt getan zu haben. Im Nachhinein hat sich dies als Fehler herausgestellt. Sechs Jahre Beziehung mit einer Frau, die ich eigentlich nicht so richtig geliebt habe. Aber soll ich es deswegen etwa bereuen? Nein, denn die Zeit brauchte ich dafür, um mir klar darüber zu sein, was ich wirklich brauche, welche Partnerin für mich die Richtige ist. Zumindest bin ich in diesem Punkt schon einen Riesenschritt weiter  ;)!

Der Weg ins Unbekannte macht angst, aber er bereichert auch - egal, was dabei rauskommt. Und es macht einen reifer. Und dann wird klar, ob seine Träume realistisch sind oder einfach nur ein Traum bleiben. Ebenso entwickeln sich die Bedürfnisse. Denn auch die entsprechen manchmal nicht dem, was man wirklich braucht oder will. Sondern sie reifen genauso heran. Wisst Ihr wirklich immer, was eure Bedürfnisse sind? Sind die Bedürfnisse von heute identisch mit denen von vor fünf Jahren?

Ich finde es schlimm, wenn Leute innerhalb ihres Horizonts verbleiben, das Vertraute pflegen und jeden Tag das selbe Leben leben. Ich bezweilfe dass sie glücklich sind, geschweige denn reif...

Liebe Grüße

Tutangus

24.09.2003 11:43 • #5


E
Hallo Flocke,

schon eigenartig, wie auch hier und noch jetzt Empfindungen zwar wahrgenommen, aber nicht formuliert werden. Ähnlichkeiten, Similaritäten. Dein Beitrag bringt einiges in Bewegung, dafür bin ich Dir dankbar. Ein Ansatz. Ein Debüt.
Auch ich kenne diese Zustände des Sich-Fragen und nicht-weiter-wissen. Ich zähle inzwischen diese Eindrücke zu den Narben der Vergangenheit, zu der Zeit, als ich mich unmündig gab, fühlte, vorkam. Es ist so etwas wie eine innere Machtlosigkeit, die jetzt viel bewusster erlebt wird, wie vor noch ca. 20 Monaten.
Es gibt eigentlich nur 2 Wegen, dieser Gang zu gehen: 1. man hadert mit sich und wartet ab, bis die „Ereignisse“ einem überholt haben (meist aus Angst, einen Fehler zu begehen) oder 2. man geht seinen Impulse nach, ohne sich auf dieses Spiel des Was-wäre-wenn einzulassen. Letzteres ist mir lieber geworden, wobei auch hier Fehler nicht zu vermeiden sind. Aber heißt es nicht auch: „Fehler sind dazu da, zu lernen“? Also lernen wir und – vor allem – handeln wir!
Nichts ist endgültig, außer dem Ableben. Ableben endgültig? Wer vermag es definitiv zu behaupten? Einzig zu Ausweglosigkeit führt die Untat und die Angst, die einem zum erstarren bringt.
Ich las auch einmal folgendes: „Angst darf man nur dann zulassen, wenn das Leben unmittelbar bedroht ist.“ Hmm... Demnach lassen wir viel zu oft zu, dass dieses Gefühl uns beherrscht, meinst Du nicht auch? Selbstsicherheit und eigener Wille sollten uns doch vielmehr zum handeln antreiben als uns vor irgend einem negativen Gefühl beherrschen zu lassen! Also: Selbstsicherheit? Gehört es schon zum Egoismus? Ich denke ja, aber in notwendigem Maß. Zum leben notwendig. Und zum leben sind wir doch hier, nicht wahr?
Sicher, auch ich habe nicht alles in den Griff... Auch ich mache Heute noch Fehlern, die eigentlich vermeidbar gewesen wären. Diese zähle ich dann auf das Konto „Spontaneität“, welche das Gegenteil davon erzielt, als dem was die Angst einbringt. Muss auch noch in den Griff bekommen werden. Lernen also... Tja! Dies ist unser Los!
Zugewinnen und Aufgeben. Beides gehören täglich dazu, liebe Flocke. Jeder muss für sich – der Situation betreffend – was aufgegeben werden sollte. „Loslassen“... Erinnerst Du Dich noch? Loslassen, um keine zu starren Wurzeln zu bekommen, um die Handlungsfähigkeit zu wahren. Loslassen, um zu leben! Lieber ist mir immer nur das, was mich weiter bringt. Und sei es auf dem Holzweg, es ist für mich ein Fortschritt, denn Morgen werde ich wissen, das es der Holzweg ist, und mich nicht mehr die Frage stellen: „isses richtig?“
Lasse diesen blöden Kloß im Halse zu! Akzeptiere es und hab ihn gern! Er gehört zu Dir und ist Dein Begleiter. So wirst Du ihn auch am elegantster los werden!

@Tutangus: entschuldige bitte, wenn ich jetzt so wenig auf Dein Beitrag eingehe: ich muss es mir noch sehr genau durchlesen, denn ich sehe in Deine Worte sehr Viel, was eine weitere Überlegung es Wert ist. Jedenfalls danke ich Dir für diese Worte und bin froh, dass noch jemanden sich hiervon angesprochen fühlt!

Euch Allen einen lieben Gruß,

Dom

24.09.2003 13:34 • #6


E
Hallo Flöckchen,

eine interessante Frage, die du da aufgeworfen hast ;)

Was passiert, daß wenn Wünsche und Bedürfnisse in Einklang sind, man in manchen Situationen einfach anfängt zu heulen? Wenn man eigentlich keinen Grund dafür haben sollte.

Ist es nicht so, dass die Verwirklichung von Träumen, oder das Erreichen von Zielen uns zwar unheimlich glücklich macht, aber gleichzeitig auch Angst hervorruft?

Du hast es doch schon selber gesagt, Flöckchen: jetzt wird alles anders, was dir wichtig war.

Die Freude über das Erreichte, oder Erreichbare, und die Angst vor den Veränderungen, die dieser Gewinn uns bescheren wird, die sind es, die uns heulen lassen.

Ziel erreicht: Tränen der Freude, der Erleichterung, voller Stolz und Dankbarkeit , der Kampf und der Mut hat sich gelohnt....gleichzeitig beschleicht uns die dumpfe Ahnung, dass das ja noch nicht alles war, jetzt kommen neue, unbekannte Dinge auf uns zu...

Wir entscheiden doch jeden Tag Flöckchen, manche Entscheidungen sind unwesentlich...wie zB. zieh ich die roten Schuhe an, oder doch lieber die schwarzen?

Andere Entscheidungen aber beeinflussen unser Leben, wie zB....lasse ich mich auf diesen Partner ein? Wenn ja, was geschieht dann?? Und schon sind wir dabei, alles abzuwägen, die Vor-und Nachteile, bringt es uns Freude, bringt es uns Leid?? Was gewinne ich, was verliere ich? ???

Schau, wir haben alle unser kindliches Urvertrauen verloren, die Unbekümmertheit zu geniessen und einfach zu SEIN, wie ein Kind strahlend alles Schöne in uns aufzunehmen, und nichts zu hinterfragen.

All unsere Erfahrungen haben uns erwachsener gemacht, wir meinen, die Gefahren erkennen und abwägen zun können, warum muss es immer wieder so sein?

Warum sich nicht einfach hineinfallen lassen in dieses Megaglücksgefühl?? :-/

Geht nicht, hmm, da sind die gemachten Erfahrungen, die den warnenden Zeigefinger erheben, und uns Angst vor dem Unbekannten machen.

Aber gerade das Unbekannte ist doch sooo spannend und faszinierend, ein weiterer Schritt in unsere eigene, persönliche Entwicklung.

Entscheidungen sind oft unangenehm Flöckchen, du musst dich auf dich selbst besinnen, keiner kann dir gewisse Entscheidungen abnehmen. Willst du heute leben, frei, offen und gelassen sein? Oder lieber ein Gefangener deiner eigenen Angst bleiben?

Du musst selbst loslassen, dich der Angst stellen, niemand kann dir die Angst nehmen. Du musst dich für das Loslassen entscheiden, und dann den neuen Weg gehen, trotz aller Ängste und Kleinmütigkeit, die damit verbunden sind.

Wenn du Liebe von deinen Erwartungen und Planungen abhängig machst, dann suchst du dir ein Bild, das mit den Jahren immer konkreter und spezifischer wird. Du kannst aber dieses Bild im Leben nicht finden, weil du dich immer mehr einschränkst in deinen Möglichkeiten, je ausgefeilter das Bild von einem potentiellen Partner ist.

Also vergiss die Angst, vergiss deine Erwartungen, Befürchtungen, wirf sie alle über Bord, geh das Risiko ein geliebt zu werden, oder eben verletzt zu werden. Was immer du tust, es wird dein Leben bereichern, dir neue Menschen, Wege und Möglichkeiten eröffnen.

Und es ist okay zu heulen...vor Glück UND vor Angst...solange man nicht stehen bleibt, oder sich in seiner Tonne verkriecht wie Diogenes, weil es dort so schön sicher ist.

Und Grübeln ist auch okay, Flöckchen, auch wenn du keine Antworten findest...nur lass dich nicht von der Grübelei von deinem Weg ins Unbekannte, Ungewisse und vielleicht Wunderschöne abhalten. :D


Allles Liebe

Thilde


P.S. Carpe Diem, Wilde Flocke ;)


Alle Wege sind offen zum Horizont,
der Himmel ist hell wie dein Haar und meine Gedanken;
heute lebe ich leicht, das machst du!

Und das Heidekraut unter deinem hellen Haar,
die Sonne auf deinem weissen Körper,
auf der Haut weisse Blütenblätter.

Stimmen ziehen vorbei wie Nebelbänke,
Gedankenfetzen die nicht Fuß fassen:
JETZT lebe ich ....ja.

Meine Felder sind sommergrün heute,
so hoch die Wolken,
so weit entfernt.

Bittner

24.09.2003 18:22 • #7


E
Hallo Wilde Flocke!
Ich kenne diesen Zustand mit der Grübelei und ich verstehe mich selbst ebenso wenig wie du. ABER... ich ahne etwas und spüre, dass ich damit in den richtigen Weg bin und von deinen Beiträgen würde ich von dir auch so was behaupten. Vielleicht waren bisher zu viele Geschechnisse in deinem Leben, wo du eigentlich am Ziel hättest sein können aber es war doch irgendwie die falsche Gleis und deshalb trotz erreichte Ziel, hat sich plötzlich herausgestellt, dass du nicht dies und nicht so möchtest. Irgendetwas fehlte doch. Aussen gesehen stimmte zwar alles aber es war doch nicht wo du innerlich richtig daheim warst. Positiv gesehen könntest du es auch so betrachten, dass du einfach schneller und instinktiver reagiert hast, wie es die meisten in der Situation gemacht hätten. Ich denke die spontane Handlungen in Momenten, die wichtig sind, entsprechen irgendwie unsere Tiefe, was wir vielleicht nicht mal zugeben wollen aber unsere Bauchgefühl wird plötzlich stärker als unsere Kopf und daher reagieren in der Weise, als wir eigentlich nicht vor hatten. Vielleicht war die Handlung mit der Blumenstrauss die richtige. Glaubst du, wenn du eine innerliche, schöne Beziehung mit dem damaligen Freund gehabt hättest und wenn ihr von Überzeugung eine gemensame Zukunft geplant hättet, wäre die Beziehung daran gescheitert? Wenn er dich richtig geliebt hätte, hätte er dich deswegen verlassen können, wenn du auf Hochzeit eingestellt wärest, hättest du nicht kaum erwarten können den Strauss zu kriegen?
Ich nörgele auch viel. Eigentlich wollte ich immer mit einem Mann verheiratet zu sein und Kinder kriegen. Und was habe ich? Ich war 2 mal verlobt und bei keinem hatte ich das leichtes Gefühl, was mir keine zusätzliche Gedanken zugelassen hätte. Geheult habe ich zwar nicht aber ein ziehendes Gefühl um den Bauch. Wie ich sagte, wollte ich auch ein Kind. Da habe ich tatsachlich geheult als es herausstellte, dass ich schwanger bin. Ich habe mich selbst nicht verstanden aber ich konnte nicht anders. Das Baby habe ich dann verloren, weil meine Befürchtungen, was ich nicht wahrhaben wollte, sich bewahrheitet haben. Der Vater des Kindes hat sich verhalten, als wir nie zusammengehört hätten und er hat sich total durchgedreht. Ich will jetzt nicht tiefer in meine Schuldgefühle eingehen, ich brauchte viel Zeit sie zu verkraften. Nachhinein irgendwann habe ich mir selbst verziehen und mich selbst verstanden. Meine Emotionen waren klüger als meine Wille und Wünsche. Der Verlobte war der falsche, die Familienplanung mit ihm war die falsche und ich war falsch, weil ich so wenig in mir selbst geschaut habe.
Also ich nörgele und ich will auf die richtige Gleis. Lieben kann ich nicht besser, daran mangelte es nicht. Aber nach genug Nörgeleien kommt man sich vielleicht näher und damit erkennt man auch besser die Zeichnen, die es bei einer richtigen Zusammengehörigkeit nicht geben sollte.
Ich habe mich ein Stück von der eigentlichen Thema entfernt aber wir sind mal bei Trennungsschmerzen Forum und mich hat diese Teil von deinem ersten Beitrag angesprochen. Aber nun es fortzusetzen, du fragst warum hadert man noch, wenn die Wünsche und Bedürfnisse so klar sind. Vielleicht ist die Zeit noch nicht gekommen um zu handeln. Vielleicht spürt man, wenn ich jetzt losgehe bin ich bald da, wo ich einmal, vielmal schon war und ich will doch diesmal weiter kommen. Also vielleicht doch keine Zeitverschwendung. Ich hoffe so wenigstens.
Schöne Grüsse
Robin

24.09.2003 21:07 • #8


K
hallo wilde_flocke,
vielleicht einwenig sachlich, aber ich schreibe mal was mir gerade so einfällt.
das man weint, wenn man glücklich ist, liegt daran, das z.b. ein sieg auch eine art von endgültigkeit ist, nicht wiederholbar. der weg zum sieg ist sehr schwer und wenn man ihn errungen hat, kommt die erleichterung, aber auch die leere. man ist happy und trauig zugleich, weil es ist zu ende, wofür man lange gekämpft und gelebt hat. aber man ist glücklich es geschaft zuhaben. man ist für einen augenblick die no.1, das maß aller dinge. Man hat etwas geschaft, was andere nicht erreicht haben. aber dann kommen die fragen, was ist das nächste mal, werde ich wieder die no.1? wenn ich „nur“ zweiter werde, habe ich dann versagt? der moment des sieges ist unglaublich! du bist einfach befreit, am ziel deiner träume und bist froh es getan zuhaben. das ist der punkt, der uns ins grübeln bringt.
schaffe ich es oder schaffe ich es nicht. ist der traum auch in der realität so schön wie man ihn geträumt hat. entpuppt er sich vielleicht zum alptraum?
du hast geschrieben, dir fehlt etwas zu erkennen. die gefühle sagen einem wann es zeit zur erfühlung des traum`s ist. manchmal ist es besser einen traum zuträumen als ihn zu leben. wenn der traum auch in der realität ein traum ist, dann ist die leere egal. es zählt der augenblick und wenn dieser augenblick nur 1 min. oder 1jahre dauert...!
alle ängste sind nie da gewesen. es ist einfach traumhaft...

ich denke du bist ein sehr starker gefühlsmensch, der sich den zeitpunkt zum leben der träume sehr wohl überlegt. ein heiratsantrag durch die übergabe eines blumenstrauß ist sicher nicht das was du geträumt hast. und dein gefühl hat dir gesagt, das die zeit noch nicht gekommen ist.
ausserdem was heißt ihr fettnäpfchen. fettnäpfchen werden durch unsere gesellschaft definiert. du hast so gehandelt, weil du so handeln wolltest.

mal angenommen, du hättest den strauß entgegengenonnen. du und dein ex hättet eine schöne feier gehabt. er mit dem gefühl, sie möchte mich heiraten und du sicher, dass du nicht möchtest. am nächsten tag hättest du ihm dann gesagt, hm...über das heiraten sollten wir noch mal reden. was wäre dann passiert?...mehr verletzungen, enttäuschungen, alles wäre schlimmer geworden.

so hast du aus dem bauch heraus und von deinen gefühlen geleitet gleich, eine für dich, richtige endscheidung getroffen.


lebe deinen traum und lass dein gefühl entscheiden, aber bedenke...auch gefühle können uns täuschen. und wir brauchen manchmal einen kleinen schupps von aussen um unseren traum zu leben...und wenn es ein blumenstrauß ist ; ) ...

lieben gruss karl





25.09.2003 22:15 • #9


E
Hallo Dom Tutangus Thilde Karl und Robin,

;D

was für schöne Beiträge...(wow)!! Ich fühl mich hin-und-weck, grins.
Besonders der von Dir, liebe Thilde, hat mir sehr sehr viel gegeben ( yo comprendo y siento mi mundo ahora besser, und das ist soooo schön)

Und lieber Tutangus, daß du den Mut zur Courage angesprochen hast war treffend und hat mir auch sehr gut getan (hm, darüber würd ich noch gerne mehr wissen, lernen, lesen, nachdenken; Fällt euch zu dem Punkt noch ein bißchen mehr was ein, so daß ihr eure Sichtweise schreiben mögt?)

Danke euch!

Ich muß´erstmal in Ruhe alles überlegen, bis ich mich wiedermelden kann.
Nochmals vielen Dank!!

Lieben Gruß  :-*
Flocke

PS: Hab zwei schlaflose Näche hinter mir, soviel wie Null h geschlafen, da schreibt es sich nicht gerade so gut aus dem Stehgreif, ohne meinen Drucker.

26.09.2003 04:38 • #10


E
Hallo ihr lieben,

bin immer noch nicht fertig. Hadere immer noch. Stehe irgendwie auf dem Schlauch, und weiß nicht mit mir voranzukommen, und mich euch zu stellen. Hmmm. Grüble eben.
Es tut mir leid, daß es so lange dauert, euch zu antworten und ich hab ein richtig unwohles Gefühl dabei, weil ihr bestimmt enttäuscht seid, daß ich euch so lange warten lasse. Tja... das ist nur, weil ich mich mal wieder wie
ein Aboriginee einfach verduftet habe ins Never-Never-Land,
und eigentlich nicht weiß warum das so ist, daß ich mir so vorkomm wie auf dem Holzweg mit meinen Gedanken.
Eure Texte sind so anspruchsvoll, und ich nehme sie mir ernst-
haft zu Herzen. Mir fällt es etwas schwer, mit mir
voranzukommen.
Daher habt bitte ein Nachsehen mit mir. Ihr seit ein tolles Team!

Lieben Gruß
Wilde Flocke

Der Weg ins Unbekannte macht angst, aber er bereichert auch - egal, was dabei rauskommt. Und es macht einen reifer. Und dann wird klar, ob seine Träume realistisch sind oder einfach nur ein Traum bleiben. Ebenso entwickeln sich die Bedürfnisse. Denn auch die entsprechen manchmal nicht dem, was man wirklich braucht oder will. Sondern sie reifen genauso heran. Wisst Ihr wirklich immer, was eure Bedürfnisse sind? Sind die Bedürfnisse von heute identisch mit denen von vor fünf Jahren?

Ich finde es schlimm, wenn Leute innerhalb ihres Horizonts verbleiben, das Vertraute pflegen und jeden Tag das selbe Leben leben. Ich bezweilfe dass sie glücklich sind, geschweige denn reif...
Es gibt eigentlich nur 2 Wegen, dieser Gang zu gehen: 1. man hadert mit sich und wartet ab, bis die Ereignisse einem überholt haben (meist aus Angst, einen Fehler zu begehen) oder 2. man geht seinen Impulse nach, ohne sich auf dieses Spiel des Was-wäre-wenn einzulassen. Letzteres ist mir lieber geworden, wobei auch hier Fehler nicht zu vermeiden sind. Aber heißt es nicht auch: #8222;Fehler sind dazu da, zu lernen#8220;? Also lernen wir und  vor allem  handeln wir!
Nichts ist endgültig, außer dem Ableben. Ableben endgültig? Wer vermag es definitiv zu behaupten? Einzig zu Ausweglosigkeit führt die Untat und die Angst, die einem zum erstarren bringt.
Ich las auch einmal folgendes:Angst darf man nur dann zulassen, wenn das Leben unmittelbar bedroht ist.
Hmm... Demnach lassen wir viel zu oft zu, dass dieses Gefühl uns beherrscht, meinst Du nicht auch? Selbstsicherheit und eigener Wille sollten uns doch vielmehr zum handeln antreiben als uns vor irgend einem negativen Gefühl beherrschen zu lassen! Also: Selbstsicherheit? Gehört es schon zum Egoismus? Ich denke ja, aber in notwendigem Maß. Zum leben notwendig. Und zum leben sind wir doch hier, nicht wahr?
Sicher, auch ich habe nicht alles in den Griff... Auch ich mache Heute noch Fehlern, die eigentlich vermeidbar gewesen wären. Diese zähle ich dann auf das Konto ;Spontaneität;, welche das Gegenteil davon erzielt, als dem was die Angst einbringt. Muss auch noch in den Griff bekommen werden. Lernen also... Tja! Dies ist unser Los!
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Zugewinnen und Aufgeben. Beides gehören täglich dazu, liebe Flocke. Jeder muss für sich #8211; der Situation betreffend #8211; was aufgegeben werden sollte. #8222;Loslassen#8220;... Erinnerst Du Dich noch? Loslassen, um keine zu starren Wurzeln zu bekommen, um die Handlungsfähigkeit zu wahren. Loslassen, um zu leben! Lieber ist mir immer nur das, was mich weiter bringt. Und sei es auf dem Holzweg, es ist für mich ein Fortschritt, denn Morgen werde ich wissen, das es der Holzweg ist, und mich nicht mehr die Frage stellen: #8222;isses richtig?#8220;
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Wir entscheiden doch jeden Tag Flöckchen, manche Entscheidungen sind unwesentlich...wie zB. zieh ich die roten Schuhe an, oder doch lieber die schwarzen?

Andere Entscheidungen aber beeinflussen unser Leben, wie zB....lasse ich mich auf diesen Partner ein? Wenn ja, was geschieht dann?? Und schon sind wir dabei, alles abzuwägen, die Vor-und Nachteile, bringt es uns Freude, bringt es uns Leid?? Was gewinne ich, was verliere ich?    

Schau, wir haben alle unser kindliches Urvertrauen verloren, die Unbekümmertheit zu geniessen und einfach zu SEIN, wie ein Kind strahlend alles Schöne in uns aufzunehmen, und nichts zu hinterfragen.

All unsere Erfahrungen haben uns erwachsener gemacht, wir meinen, die Gefahren erkennen und abwägen zun können, warum muss es immer wieder so sein?

Warum sich nicht einfach hineinfallen lassen in dieses Megaglücksgefühl??    

Geht nicht, hmm, da sind die gemachten Erfahrungen, die den warnenden Zeigefinger erheben, und uns Angst vor dem Unbekannten machen.
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Ich denke die spontane Handlungen in Momenten, die wichtig sind, entsprechen irgendwie unsere Tiefe, was wir vielleicht nicht mal zugeben wollen aber unsere Bauchgefühl wird plötzlich stärker als unsere Kopf und daher reagieren in der Weise, als wir eigentlich nicht vor hatten. Vielleicht war die Handlung mit der Blumenstrauss die richtige. Glaubst du, wenn du eine innerliche, schöne Beziehung mit dem damaligen Freund gehabt hättest und wenn ihr von Überzeugung eine gemensame Zukunft geplant hättet, wäre die Beziehung daran gescheitert? Wenn er dich richtig geliebt hätte, hätte er dich deswegen verlassen können, wenn du auf Hochzeit eingestellt wärest, hättest du nicht kaum erwarten können den Strauss zu kriegen?
Ich nörgele auch viel. Eigentlich wollte ich immer mit einem Mann verheiratet zu sein und Kinder kriegen. Und was habe ich? Ich war 2 mal verlobt und bei keinem hatte ich das leichtes Gefühl, was mir keine zusätzliche Gedanken zugelassen hätte. Geheult habe ich zwar nicht aber ein ziehendes Gefühl um den Bauch. Wie ich sagte, wollte ich auch ein Kind. Da habe ich tatsachlich geheult als es herausstellte, dass ich schwanger bin. Ich habe mich selbst nicht verstanden aber ich konnte nicht anders. Das Baby habe ich dann verloren, weil meine Befürchtungen, was ich nicht wahrhaben wollte, sich bewahrheitet haben. Der Vater des Kindes hat sich verhalten, als wir nie zusammengehört hätten und er hat sich total durchgedreht. Ich will jetzt nicht tiefer in meine Schuldgefühle eingehen, ich brauchte viel Zeit sie zu verkraften. Nachhinein irgendwann habe ich mir selbst verziehen und mich selbst verstanden. Meine Emotionen waren klüger als meine Wille und Wünsche. Der Verlobte war der falsche, die Familienplanung mit ihm war die falsche und ich war falsch, weil ich so wenig in mir selbst geschaut habe.  
Also ich nörgele und ich will auf die richtige Gleis. Lieben kann ich nicht besser, daran mangelte es nicht. Aber nach genug Nörgeleien kommt man sich vielleicht näher und damit erkennt man auch besser die Zeichnen, die es bei einer richtigen Zusammengehörigkeit nicht geben sollte.
.....................vielleicht einwenig sachlich, aber ich schreibe mal was mir gerade so einfällt.
das man weint, wenn man glücklich ist, liegt daran, das z.b. ein sieg auch eine art von endgültigkeit ist, nicht wiederholbar. der weg zum sieg ist sehr schwer und wenn man ihn errungen hat, kommt die erleichterung, aber auch die leere. man ist happy und trauig zugleich, weil es ist zu ende, wofür man lange gekämpft und gelebt hat. aber man ist glücklich es geschaft zuhaben. man ist für einen augenblick die no.1, das maß aller dinge. Man hat etwas geschaft, was andere nicht erreicht haben. aber dann kommen die fragen, was ist das nächste mal, werde ich wieder die no.1? wenn ich #8222;nur#8220; zweiter werde, habe ich dann versagt? der moment des sieges ist unglaublich! du bist einfach befreit, am ziel deiner träume und bist froh es getan zuhaben. das ist der punkt, der uns ins grübeln bringt.
schaffe ich es oder schaffe ich es nicht. ist der traum auch in der realität so schön wie man ihn geträumt hat. entpuppt er sich vielleicht zum alptraum?  
du hast geschrieben, dir fehlt etwas zu erkennen. die gefühle sagen einem wann es zeit zur erfühlung des traum`s ist. manchmal ist es besser einen traum zuträumen als ihn zu leben. wenn der traum auch in der realität ein traum ist, dann ist die leere egal. es zählt der augenblick und wenn dieser augenblick nur 1 min. oder 1jahre dauert...!  
alle ängste sind nie da gewesen. es ist einfach traumhaft...

ich denke du bist ein sehr starker gefühlsmensch, der sich den zeitpunkt zum leben der träume sehr wohl überlegt. ein heiratsantrag durch die übergabe eines blumenstrauß ist sicher nicht das was du geträumt hast. und dein gefühl hat dir gesagt, das die zeit noch nicht gekommen ist.
ausserdem was heißt ihr fettnäpfchen. fettnäpfchen werden durch unsere gesellschaft definiert. du hast so gehandelt, weil du so handeln wolltest.mal angenommen, du hättest den strauß entgegengenonnen. du und dein ex hättet eine schöne feier gehabt. er mit dem gefühl, sie möchte mich heiraten und du sicher, dass du nicht möchtest. am nächsten tag hättest du ihm dann gesagt, hm...über das heiraten sollten wir noch mal reden. was wäre dann passiert?...mehr verletzungen, enttäuschungen, alles wäre schlimmer geworden.
....
so hast du aus dem bauch heraus und von deinen gefühlen geleitet gleich, eine für dich, richtige endscheidung getroffen.  
mal angenommen, du hättest den strauß entgegengenonnen. du und dein ex hättet eine schöne feier gehabt. er mit dem gefühl, sie möchte mich heiraten und du sicher, dass du nicht möchtest. am nächsten tag hättest du ihm dann gesagt, hm...über das heiraten sollten wir noch mal reden. was wäre dann passiert?...mehr verletzungen, enttäuschungen, alles wäre schlimmer geworden.


..........


 





03.10.2003 11:43 • #11


E
Hallo ihr Lieben,
ich finde das Thema auch sehr anspruchsvoll, kenne es auch von mir selbst.
Mittlerweile habe ich neue Gedanken dazu entwickelt. Es gibt doch so einen Spruch, in der Art Gott schütze mich davor, dass meine Wünsche in Erfüllung gehen.
Dann habe ich letztens ein Buch über Aborigienes gelesen, die baten darum, dass geschehen möge, was das richtige für alle sei. Dem kann ich mich nur anschließen.
In meinem Leben waren Wünsche sowohl falsch als auch richtig für mich. Oft kann man ja im Nachhinein beurteilen, ob es für einen gut war oder nicht.
Aber es fällt mir schwer, meine Wünsche aus der Hand zu geben. Nur bin ich mir sicher, dass keiner letztlich weiß was richtig ist, weder für ihn selbst noch für andere. Andererseits soll einen ja nichts handlungsunfähig machen. Also muss ich mich oft entscheiden. Dann bitte ich nur darum, dass meine Entscheidung richtig sein mag. Ich kann sie ja nur auf der vorhandenen Datenmenge treffen, nicht in die Zukunft sehen.
Alles das hilft mir, aber ein Rest Unbehagen bleibt.
Gruß
Shanna

03.10.2003 15:23 • #12


E
zur Zeit unvorstellbar

12.10.2003 20:35 • #13


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