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Wer bin ich, wohin geh ich?

Veit
Zitat:
It's been a long long time for us now
But I am always here for you now
And you will no more be on your own, all alone

The Baboon Show - Radio Rebelde

Große Fragen, wahrscheinlich die, die sich jeder im Laufe seines Lebens des öfteren stellt.
Ich bin heute morgen nach 8 Jahren Beziehung verlassen worden.
Das Ende kam mit Ansage, sie hat mir vor drei Wochen gesagt, dass sie mich nicht mehr so liebt wie früher, ich hatte gemerkt, dass wir als Paar auseinandergedriftet sind, es versäumt haben an uns als Paar zu denken.
Seitdem haben wir versucht wieder zueinander zu finden, gemeinsam wieder mehr unternommen, es fühlte sich seltsam an, als wäre jede Unternehmung ein Abscheid, ein das letzte Mal gemeinsam. .
Gestern Abend dann ein Versuch eines Gespräches von mir, der damit endete, dass sie auf dem Sofa schlief und ich allein im Bett, voller Angst vor dem Beziehungsende.

Heute morgen vor der Arbeit, weil wir beide nicht mehr schlafen konnten das Gespräch mit dem Ergebnis vor dem ich mich gefürchtet hatte.
Sie weint mehr als ich, ich sehe wie schlecht es ihr geht, nehm sie in den Arm und bin selbst wie gelähmt.
Es tut mir unendlich weh und ich weiß, dass es ihr auch so geht.
Wir waren Bonnie und Clyde, hatten unglaublich intensive Zeiten miteinander, wunderschöne und beschissene Erfahrungen gemeinsam als Team durchgestanden, sie war diejenige die ich mir neben mir vorgestellt habe wenn ich mich als alten Mann vor dem Haus am Meer gesehen habe.

Die selben Ansichten teilen wir immernoch, hatten nie wirklich grundsätzlich unterschiedliche Meinungen und doch.

Sie wird heute Nacht bei einer Freundin schlafen, ich evtl. auch, vielleicht aber auch Zuhause.
Morgen Abend werden wir zu klären versuchen wie es weitergeht. Gemeinsame Wohnung, gemeinsamer Haushalt. all das.
Wir sind vor 5 Monaten in eine neue Wohnung gezogen, keine Ahnung ob wir beide ausziehen können, ich kann mir im Moment nicht vorstellen allein drin zu wohnen, dafür sind zu viele positive Erinnerungen verknüpft.

Ich steh grade vor einem riesigen, tiefen, schwarzen Loch von dem ich weder den Boden, noch die andere Seite sehen kann, alles ohne Seil.
Ich weiß, da muss ich durch, ich kann mir beim besten Willen nur noch nicht vorstellen wie.

Den letzten Liebeskummer dieses Kalibers hatte ich bei meiner ersten großen Liebe vor über 11 Jahren, damals hab ich fast 2 Jahre gebraucht um wieder auf Kurs zu kommen, die Fragen aus dem Titel habe ich mir damals zwar gestellt, aber bin nie zu einer befriedigenden Antwort gekommen.
Heute kann ich mit der Frau, die mir damals das Herz brach wieder normal umgehen, aber das hat 7 Jahre gedauert.

Mir liegt an meiner aktuellen Exfreundin zu viel, als dass ich sie einfach aus meinem Leben streichen könnte, dazu teilen wir zu schöne Erinnerungen und Momente, auch wenn ich weiß, dass diese in der Vergangenheit liegen.
Ich weiß auch dass es im Leben keine Abkürzungen gibt und fürchte mich vor der Zeit die vor mir liegt, vor dem Weg zurück zu mir - ohne sie.
Am Ende dieses Weges hoffe ich sie wieder sehen zu können,auch ohne romantische Liebe, einfach als Mensch mit dem mich viel verbindet, leider weiß ich nicht ob sie auch so denkt.

06.08.2018 15:08 • x 1 #1


D
Erst einmal willkommen im Forum! Hier wirst Du hinreichend Möglichkeiten für einen Austausch erfahren.

Ohne Dir Schuld zuschreiben zu wollen, oder das als Ursache auszumachen, sondern aus reiner Neugierde: warum hast Du ihr nach acht Jahren keinen Ring geschenkt?

06.08.2018 15:13 • x 1 #2


A


Wer bin ich, wohin geh ich?

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Veit
Zitat von Dude0815:
Erst einmal willkommen im Forum! Hier wirst Du hinreichend Möglichkeiten des Austausches erfahren.

Ohne Dir Schuld zuschreiben zu wollen, oder das als Ursache auszumachen, sondern aus reiner Neugierde: warum hast Du ihr nach acht Jahren keinen Ring geschenkt?

Danke.

Weil wir beide uns einig waren, als Paar keinen zu brauchen. Versteh mich nicht falsch, wer heiraten möchte - gern, aber wir beide hatten nie vor innerhalb eines überschaubaren Zeitraums zu heiraten. Dafür sind wir beide zu sehr Realisten und die Scheidungsrate (und Rate der glücklichen Paare ohne Trauschein) in unserem näheren Umfeld hat gezeigt, dass eine Ehe und gut funktionierende Beziehungen nicht in Korrelation stehen.

06.08.2018 15:19 • x 1 #3


D
Naja. Das ist so einfach nicht. Eine Ehe ist von großer symbolischer Bedeutung. Und Menschen verleihen Symbolen bekanntermaßen Macht. Alle meine Freunde mit der gleichen Ansicht haben spätestens nach der Geburt der Kinder dann doch geheiratet. mE muss man iwann die Beziehung auf ein anderes Level heben. Dazu gehört eben ein Ring. Aber wie gesagt, ich wil damit nicht behaupten das wäre die Ursache. Ich kenne zwar kein Paar, dass unverheiratet mehr als 10+ Jahre zusammen ist, aber es gibt sicher genug Beispiele wenn man nur suchte.

So traurig Du klingst, Du machst einen relativ gefassten Eindruck. Auch wenn es Dir das Herz zerreist - bist Du nicht auch iwo erleichtert? Ich habe ähnliches vor knapp zehn Jahren erlebt. Habe meine damalige Freundin verlassen nach ~7 Jahren Beziehung. Sie wollte heiraten, ich nicht.

Fühl Dich gedrückt!

06.08.2018 15:26 • x 5 #4


Kummerkasten007
Man(n) muss nicht heiraten um einen Ring zu tauschen.

Das sind halt so Sachen, wo Frauen (so denke ich) mehr den romantischen Hintergrund im Auge haben bei einer langjährigen Beziehung als Scheidungsraten oder Trennungsunterhalt.

06.08.2018 15:31 • x 2 #5


Veit
Zitat von Dude0815:

So traurig Du klingst, Du machst einen relativ gefassten Eindruck. Auch wenn es Dir das Herz zerreist - bist Du nicht auch iwo erleichtert? Ich habe ähnliches vor knapp zehn Jahren erlebt. Habe meine damalige Freundin verlassen nach ~7 Jahren Beziehung. Sie wollte heiraten, ich nicht.

Fühl Dich gedrückt!


Im Moment eher gelähmt als gefasst, ich versuch mich abzulenken so gut es geht, aber sobald ich an sie denke wird mir bewusst, dass unser gemeinsamer Weg, zumindest als Paar zu Ende ist und mir kommen die Tränen.
Ich bin ihr dankbar für die Zeit und dass sie wenigstens versucht hat die Beziehung nochmal neu zu beleben, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man nichts für seine Gefühle kann und will ihr daraus keinen Vorwurf machen.
Aber du hast Recht, zumindest weiß ich jetzt wo ich stehe, hätte sie die Trennung noch ein Viertel-oder halbes Jahr hinausgezögert wäre ich vielleicht noch trauriger gewesen.

Am meisten fürchte ich mich vor dem Gespräch morgen Abend, wenn wir anfangen zu klären wie es weitergehen soll.

Zitat von Kummerkasten007:
Man(n) muss nicht heiraten um einen Ring zu tauschen.

Das sind halt so Sachen, wo Frauen (so denke ich) mehr den romantischen Hintergrund im Auge haben bei einer langjährigen Beziehung als Scheidungsraten oder Trennungsunterhalt.


Wir haben mehrfach darüber geredet und sie hat mir immer gesagt, dass sie (zumindest noch) nicht heiraten will.
Und Ring tauschen gehört für mich symbolisch zum heiraten.
Wir wollten immer eine Feier mit unseren Freunden machen, nachdem wir 10 Jahre zusammen sind. Dazu hat es jetzt leider nicht mehr gereicht.

06.08.2018 15:39 • x 1 #6


Kummerkasten007
Zitat von Veit:
sie hat mir immer gesagt, dass sie (zumindest noch) nicht heiraten will.


Und ich glaube, dass sie insgeheim auf einen Antrag von Dir gewartet hat

06.08.2018 15:49 • x 3 #7


Veit
Zitat von Kummerkasten007:

Und ich glaube, dass sie insgeheim auf einen Antrag von Dir gewartet hat


Ich fürchte ich werde es nie erfahren...

06.08.2018 15:54 • x 1 #8


D
Willkommen im Forum.
Schon möglich, dass sie (unausgesprochene) Heiratswünsche hatte.
Du wirst es erfahren, denn Menschen führen ja bekanntlich noch Gespräche, bevor sie sich trennen.
Wenn Sie diese Sache allerdings nicht preisgeben will, dann ist es so.
Stolz ist ein kalter Gefährte, aber er verlässt einen nie.

Es klingt, als seist Du innerlich schon weit weg, hast die Trennung schon akzeptiert und richtest Dich auf den Kummer ein?

06.08.2018 19:19 • x 3 #9


Veit
Zitat von Dattel:
Es klingt, als seist Du innerlich schon weit weg, hast die Trennung schon akzeptiert und richtest Dich auf den Kummer ein?

Naja immerhin weiß ich schon seit drei Wochen, dass sich ihre Gefühle geändert haben und wusste, dass auch die Möglichkeit besteht, dass sie Schluss macht.
Trotzdem tut es weh.
Theoretisch treffen wir uns heute Abend um zu besprechen wie es weitergeht, mit der gemeinsamen Wohnung und allem.
Davor fürchte ich mich im Moment am meisten.

Ich denke schon, dass wir als Paar nochmal das Steuer rumreißen könnten (mit erstmal Abstand, evtl. Paarberatung usw.), aber das muss sie wollen und ich fürchte, das will sie nicht (mehr).
Gestern war ich noch bei guten Freunden, hab mich ausgeheult und konnte wenigstens die Nacht schlafen. Heute ist Tag 2, mal sehen wie es weitergeht.

07.08.2018 07:45 • x 1 #10


Sabine
Hallo und Willkommen bei uns

Meist fehlt es an der Kommunikation, an Freiräume und auch daran den Alltag jeden Tag neu zu gestalten, dass sich nichts einschleift. Ein Ring hätte den Lauf nicht aufgehalten und ich glaube, dass ist auch noch nicht ganz zu enden.

Wenn es kriselt und wenn so etwas auftaucht wie bei euch, dann brauchen beide erst einmal Ruhe, Zeit und Abstand um zu sehen, was noch da ist und um in sich hinein zu fühlen. Es wurde einfach Gewohnheit.

Ich denke, dass ausreichender Abstand und eine recht zügige Trennung euch dazu viel Gelegenheit geben werden. Wenn ihr beide über die Situation trauert, ist es, so traurig es sich anhört ein gutes Zeichen für EUCH.

Schnelle Trennung ohne die gemeinsame Wohnung aufzugeben? ja, ich denke, völlige Kontaktsperre für drei bis sechs Monate?
Ja, das wäre ein Weg, der sich lohnen könnte. Nach drei Wochen ein Statement so abzugeben, ist einfach einfach. Es ist Aufgabe vor der Schwierigkeit. Es ist davon laufen ohne wirklich zu versuchen.

Abstand, Distanz und keinen Kontakt eröffnet oft erst die Möglichkeit zu sehen, warum es falsch lief! Nach drei Wochen es dann neu zu versuchen lässt ON / OFF die Tür öffnen. Es braucht wirklich seine Zeit.

Mein Mann weinte auch, als ich ihn verließ. Nur verließ ich ihn mit den Worten:

Zitat:
Ich gehe für uns!


So den Schritt zu gehen, braucht viel Mut und den erfuhr ich hier. Hier holte ich mir die Kraft und es wurde für uns alles Gut!

Ich ging, ohne der Erwartung, dass alles wieder gut wird. Ich ging, um zu erfahren, was von uns nach vielen Jahren noch übrig ist. Es nützt auch nichts, es ihr erklären zu wollen. Denn das Verständnis ist auf beiden Seiten nicht da. Ihr seid beide verletzt und könnt in euren Emotionen nicht sehen warum es so kam.

Also, versucht jetzt nichts zusammen zu erzwingen. Das ist für dich und sie Druck. Das ist das, was du verspürt hast und für sie auch. Ihr wolltet es erzwingen. Druck baut aber Gegendruck auf. Das Gefühl, was ihr beide in den letzten 14 Tagen - drei Wochen hattet, war der Gegendruck, es erzwingen zu wollen.

Also, entweder sie da raus oder du da raus. Schaut auf euch und was noch möglich ist, werdet ihr erfahren. Nein, es gibt keine Garantie. Es gibt eine Möglichkeit. Es gibt eine neue Chance und es gibt immer einen Weg.

Wer will findet Wege und wer nicht will findet Gründe.

Es ist einfach zur Zeit nicht möglich. Habt Geduld mit euch. Gebt einander Zeit. Trennt euch zügig, ohne euch zu begegnen. Sucht einen Freund eine Freundin, denen ihr vertraut und die alles für euch Regeln. Fragt nicht nach, wie es dem anderen geht. Habt keine Angst, denn das Leben meint es mit keinem Schlecht.

Wenn ihr das beherzigen könnt, dann macht einen Termin in einem halben Jahr klar und dann werdet ihr sehen, was da ist und was nicht. Liebe, echte Liebe löst das nicht auf was euch verbindet und ein halbes Jahr ist nix.

Ich weiß, es kommt euch beiden gerade unwirklich vor. Das braucht jetzt alles seine Zeit um verstanden zu werden.

Gelebt wird das Leben nach vorne. Verstanden wird es nach hinten.

Euch beiden alles Liebe

Sabine

07.08.2018 08:12 • x 4 #11


Veit
@machiennelilly
wie schon per PN geschrieben, vielen Dank für deine Worte.

07.08.2018 12:27 • x 1 #12


Sabine
Weist du, Angst. macht man sich aus Erwartung . Hoffnung.

Das andere dazwischen ist Werden lassen. weder erwarten noch hoffen nichts tun um etwas zu bezwecken.

07.08.2018 12:34 • x 1 #13


Sabine
Wer du bist, und wohin du gehst, wird sich finden lassen, wenn du es werden lässt. Vertraue auf dein Leben, denn du hast nur das eine. Das Leben meint es doch nicht grundsätzlich schlecht mit uns. Und was jetzt passiert ist vielleicht auch so vom Leben geplant, das du genau dir diese Frage stellst und deine Antworten findest und deine Weisheiten. Denn ich habe auch wieder einmal erfahren müssen, dass nichts vorbei geht, bis man verstanden hat, warum es so kommen musst. Es lehrt dich etwas, was du noch nicht verstanden hast.

Ich weiß, dass hört sich esoterisch an. aber weißt du, ich habe auch gerade eine Situation wo ich mir denke, dass alles ist nur ein böser Traum. Und jetzt, nach ein paar Tagen, weiß ich, dass es genau so sein muss und soll.

07.08.2018 12:46 • x 1 #14


fe16
Zitat von Sabine:
Weist du, Angst. macht man sich aus Erwartung . Hoffnung.

Das andere dazwischen ist Werden lassen. weder erwarten noch hoffen nichts tun um etwas zu bezwecken.


Ich werfe mal ein , bitte , danke

Angst ist ein Gedanke
Ein Gefühl

Wer erwartet Angst ?

Angst kommt aus erlebtem .

Meine meinung

07.08.2018 12:57 • x 1 #15


A


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