Wer kennt das? ich leide obwohl ich mich getrennt habe

M
Hallo ihr Lieben,

Vorweg ich bin 44 J und mein Mann 45 J alt, drei nicht gemeinsame Kinder alle schon ausgezogen.
Nach 12 Jahren habe ich mich nach unzähligen Krisen und einer zurückliegenden Trennung vor 2 Jahren nun endgültig von meinem Mann getrennt. Die letzten Wochen waren schlimm, gemeinsam im Haus, viele Verletzungen, immer auch wieder zuviel Nähe zugelassen und dann wieder neue gegenseitige Verletzungen. Ich habe bereits in der Zeit der ersten grossen Krise mit Trennungsversuch vor 2 Jahren einen sehr lieben Mann kennengelernt, wir haben viel geschrieben, telefoniert er lebt aber 500 km weit weg.
Die Ehe war schon immer sehr turbulent und ich habe mich nun vor einiger Zeit mit dem anderen Mann getroffen und wir haben uns verliebt.
Ich weiss dass dieser Mann nicht der wirkliche Grund für die Trennung ist, es ist einfach zuviel passiert an Verletzungen und Vetrauensbrüchen in unserer Ehe. Mein Mann hat mir gesagt dass er denkt er sei abhängig von mir und ich würde nun durch die Trennung sein Leben zerstören. Er ist jetzt in eine Klinik gegegangen und hat sich nun auch eine Wohnung gesucht und ist hier weg.

Jetzt fühle ich mich trotz allem schrecklich alleine in dem grossen Haus mit all den auch guten Erinnerungen, mein Mann überschüttet mich mich Hass und bösen Worten und mich plagen unheimliche Schuldgefühle weil ich ihm das angetan habe, weil ich mit ihm einfach nicht glücklich bin.

Ich habe grade das Gefühl meine Seele läuft Amok und obwohl mich die Liebe zu meinem neuen Freund etwas stützt, habe ich das Gefühl ich komme um vor Schmerz, obwohl ich das ja wollte mit der Trennung.
Ich kann nichts mehr essen, übergebe mich, schlafe kaum und fühle mich fruchtbar alleine und verlassen. Ich weiss aber das ich von meinem Mann weg muss der mich immer wieder kontrolliert hat, meine Tagebücher gelesen hat und es so viele Vetrauensbrüche gab das es einfach nicht mehr geht. Es war irgendiwe aber auch eine heftige Liebe in der wir immer wieder an die Grenzen gegangen sind aber auch nie ohne den anderen konnten.

kennt das auch jemand, dass man so leidet obwohl man ja selbst die Trennung wollte.

danke für eure nachrichten...

31.08.2013 10:25 • #1


N
Hallo mieze ,

sei willkommen und fühl dich feste gedrückt.
Ich weiß genau, wie du dich fühlst und was in dir vorgeht.
Ich hatte mich von meinem-mittlerweile geschiedenen -Mann nach mehr als 22 Jahren auch getrennt und hatte ebenfalls meine Gründe dafür.
Mir ging es wie dir: ich fühlte mich hinterher mies, schuldig und egoistisch. Ich habe viel geweint, kaum geschlafen und jede Menge abgenommen. Obwohl ich meine guten Gründe
zur Trennung hatte, packten mich Zweifel, plagten mich Schuldgefühle und ich fühlte mich wie ein Verräter. Auch wenn ich wusste, dass diese Trennung das einzig vernünftige ist und eine richtige Entscheidung, kämpfte ich mit mir. Es ist die Ungewohnheit, plötzlich allein dazustehen , allein Entscheidungen treffen zu müssen, sein Leben neu und allein gestalten zu müssen. Es dauert eine Weile, bis du mit der neuen Situation klarkommst.
Auch bei mir gab es einen neuen Partner im Hintergrund, der nicht der Grund für die Trennung war, aber mein Rettungsanker, der mir half,dieses Vorhaben durchzuziehen, denn ich rang jahrelang mit der Entscheidung, machte immer wieder einen Rückzieher. So zogen Jahre ins Land, in denen weder ich noch mein Mann wirklich glücklich waren.
Auch während einer Partnerschaft darf man den Blick auf sich selbst nicht verlieren. Es geht auch darum, sich eigene Wünsche zu erfüllen,eigene Ziele zu stecken und an deren Realisierung zu arbeiten. Trotz des Partners hat man auch ein eigenes Leben.
Du hast jetzt die Gelegenheit, es so zu gestalten, wie es deinen Vorstellungen entspricht und es dich glücklich macht.
Nach der Phase der Umgewöhnung, die ein Weilchen dauern wird, kannst du voll loslegen . Für das Glück deines Mannes bist du nicht verantwortlich. Das ist allein seine Aufgabe.
Du wirst einen Weg aus diesem Gefühlschaos finden. Gib dir Zeit, dich an die neue Situation zu gewöhnen.
Alles wird gut!

01.09.2013 13:44 • #2


A


Wer kennt das? ich leide obwohl ich mich getrennt habe

x 3


M
hallo neja,

ich danke dir für deine lieben worte. ich weiss dass es irgendwann wieder schönere zeiten geben wird und dass vieles auch nur so schlimm ist, weil dieses drama schon so lange geht. wir haben uns einfach gegenseitig s´dann nur noch verletzt...ich hab ihm das herz gebrochen weil ich mich in einen anderen mann verliebt habe und habe mich auch nicht sehr einfühlsam benommen. das lastet jetzt auf meiner seele. ich war eben auch das ein und alles für meinen mann, er hat sich fast ausschliesslich nur um mich gedreht, kaum eigene freunde oder sachen die er mal für sich gemacht hat, eigentlich war er aber auch unglücklich weil er oft gemerkt hat wie unzufrieden ich bin. er hat sich wahnsinnig gehen lassen 30 kilo zugenommen, war nur noch gestresst und genervt, die intellektuelle ebene und die herkunft war bei uns von vorneherein immer schon sehr unterschiedlich, aber das blendet man aus wenn man verliebt ist. ich bin auch sehr froh dass ich so einen rettungsanker habe. er hilft mir schon seit 2 jahren und er hat sich auch nicht dazwischen gedrängt sondern eher immer ausgelotet ob es noch was zu retten gibt oder etwas um das es sich zu kämpfen lohnt, manchmal hat er meinen mann sogar verteidigt.
das alles rechne ich ihm hoch an und als ich damals das erste mal besucht habe, hätte er nie annäherungsversuche gemacht obwohl er da schon gefühle für mich hatte, er wusste um meine labile emotionale situation und wollte nicht noch mehr verwirrung stiften. genau das war glaube ich der auslöser warum ich mich in diesen sensiblen, feingeistigen mann verliebt habe und ich dann das signal gegeben habe dass ich mir mehr wünsche. er ist das vollkommene gegenteil meines mannes, der ja eher der kontrollfreak ist und sehr einfache denkschemen hat. ich hoffe jetzt einfach dass wir eine chance haben trotz der grossen entfernung von fast 600 kilometer und ich muss die trennung auch ertmal riechtig verarbeiten und mich um mich kümmern. tränen und trauer über das scheitern nach 12 jahren sind da glaube ich auch normal und zeigen mir dass ich ein mensch mit tiefen gefühlen bin und daher auch wieder lieben kann.......ich wünsche auch dir alles liebe.
wielange liegt denn deine trennung zurück? und hat deine neue liebe gehalten?

lg mieze

01.09.2013 14:05 • #3


K
Hallo mieze!

Ich wollte nur schreiben, dass ich auch schon mehrfach in der Situation der Verlassenden war (und auch gerade wieder bin) und Dich voll verstehen kann. Man ist irgendwie der Initiator des Ganzen und kann sich immer fragen, ob man nicht doch falsch gehandelt hat. Allerdings gehört auch MUT zur Trennung und das darf man nie vergessen! Manchmal ist eine Beziehung an sich schon nicht mehr gesund und beide sind nicht glücklich. Bei euch klingt es ja so - auch wenn er Dich zum Mittelpunkt auserkoren hatte, gesund ist so etwas nie. Du schreibst, Du hättest ihm das Herz gebrochen. Vielleicht war Deine Aktion auch nötig, um endgültig auszubrechen? Mit meinem ersten Freund war ich in einer ähnlichen Situation. Er war auch sehr krank, psychisch und ich habe viel mitgemacht, mich nach einiger Zeit oft zu trennen versucht und nie hat es geklappt. Irgendwann habe ich damals dann den Trennungsstrich quasi mit Pauken und Trompeten gezogen und bin mit wildfremden Menschen auf eine große Party nach Hamburg gefahren (über 200km..), habe ihn und seine Anrufe komplett ignoriert und sehr egoistisch gehandelt. Es war in der Situation ein Ausbruch aus dem Ganzen, er konnte nicht loslassen, aber danach war es endgültig. Er warf mir auch vor, sein Leben zerstört zu haben, weil ich die Beziehung nicht mehr wollte und dann konsequent war. So ähnlich klingt es bei Dir auch - manchmal braucht man diese Starthilfe von außen, etwas, an das man sich klammern kann - und wenn es ein neuer Mann ist, dann ist es eben das, was einem in dem Moment passieren sollte. Es kommt immer darauf an, wie man mit diesen Sachen umgeht und Du klingst verantwortungsvoll und konsequent.

Dass Du so trauerst ist normal. Eine Beziehung besteht ja nie aus nur schlechten Erinnerungen, sonst hätte man sie wohl schon sehr viel eher beendet. Und den Abschied zu nehmen davon, das tut einfach weh, für beide Seiten. Wenn man derjenige war, der die Trennung ausgelöst hat, auf eine andere Weise - beide sind schrecklich, aber unterschiedlich. Mach Dich nicht zu sehr fertig, vielleicht ist die Trennung auch für ihn eine Chance, sein Leben zu verändern. Dinge passieren nie einfach so - zumindest glaube ich, dass alles, was einem widerfährt eine Chance zum Lernen ist und um sich zu fragen was kann ich davon mitnehmen, welchen neuen Baustein bekommt meine Persönlichkeit nun.

Ich wünsch Dir alles Gute und hoffe, Du kannst bald wieder etwas zur Normalität zurückfinden für Dich. Gibt es etwas, was Du Dir Gutes tun kannst? Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir etwas suchst,mit dem Du Dich belohnen kannst. Unabhängig von den ganzen Gedanken, einfach dafür belohnen, dass Du zu Deinen Bedürfnissen und dem, was Du als richtig empfunden gestanden und danach gehandelt hast!

01.09.2013 19:16 • #4


N
Zitat von mieze2:
wielange liegt denn deine trennung zurück? und hat deine neue liebe gehalten?


Meine Trennung liegt nun mehr als drei Jahre zurück und seit Mitte Mai dieses Jahres sind wir geschieden.
Meine neue Liebe war eine alte Liebe, meine Jugendliebe. Er war aber mittlerweile weit weg gezogen, uns trennten mehrere hundert km. Wir führten also eine Fernbeziehung. Sie dauerte zwei Jahre und als ich mich entschlossen hatte, zu ihm zu ziehen- auch weil er das wollte-, beendete er das Ganze. (Das war Mai 2012) Er meinte, er wolle sein Leben genießen und keine Verantwortung mehr tragen, Verpflichtungen übernehmen, einfach nur die Freiheit genießen.
DAS hat mich hierher ins Forum gebracht.
Mittlerweile geht mein Leben ohne ihn weiter, mit einer neuen Liebe.
Es gibt ein Leben DANACH.
Am Anfang wollte ich das auch nicht glauben. Ich habe lange zu kämpfen gehabt und dachte, aus den unendlichen Tiefen des Schwarzen Loches nicht mehr herauszufinden. Aber, du musst nur Geduld mit dir haben, dich erst einmal selbst wieder finden, dich pflegen und hegen und dir klar werden, wer du bist, was du willst und wie dein Leben nun aussehen soll. Alles andere findet sich dann.
Ich habe es erlebt.
Alles Gute!

02.09.2013 18:40 • #5


Andi63
Zitat von Neja:
Zitat von mieze2:
wielange liegt denn deine trennung zurück? und hat deine neue liebe gehalten?


Meine Trennung liegt nun mehr als drei Jahre zurück und seit Mitte Mai dieses Jahres sind wir geschieden.
Meine neue Liebe war eine alte Liebe, meine Jugendliebe. Er war aber mittlerweile weit weg gezogen, uns trennten mehrere hundert km. Wir führten also eine Fernbeziehung. Sie dauerte zwei Jahre und als ich mich entschlossen hatte, zu ihm zu ziehen- auch weil er das wollte-, beendete er das Ganze. (Das war Mai 2012) Er meinte, er wolle sein Leben genießen und keine Verantwortung mehr tragen, Verpflichtungen übernehmen, einfach nur die Freiheit genießen.
DAS hat mich hierher ins Forum gebracht.
Mittlerweile geht mein Leben ohne ihn weiter, mit einer neuen Liebe.
Es gibt ein Leben DANACH.
Am Anfang wollte ich das auch nicht glauben. Ich habe lange zu kämpfen gehabt und dachte, aus den unendlichen Tiefen des Schwarzen Loches nicht mehr herauszufinden. Aber, du musst nur Geduld mit dir haben, dich erst einmal selbst wieder finden, dich pflegen und hegen und dir klar werden, wer du bist, was du willst und wie dein Leben nun aussehen soll. Alles andere findet sich dann.
Ich habe es erlebt.
Alles Gute!


02.09.2013 19:07 • #6


M
Auch ich habe mir von meiner 12jährigen Beziehung getrennt- und leide nun wahnsinnig darunter.
In diese 12 Jahren war nicht immer alles top, aber sicher auch nicht immer alles schlecht. Es hat sich einfach soviel an Ballast und Verletzungen angesammelt- irgendwann bin ich aufgewacht und habe gemerkt: ich kann nicht mehr.
In dieser Zeit habe ich jemanden kennengelernt- während einer Trennungsphase (nicht die erste) von uns.
Ich habe es ihr nicht sofort gesagt- wohl auch aus Feigheit, aber auch aus Rücksicht zu ihr- aber ich schweife ab.

Ich denke einfach das solche jahrelangen Beziehungen einfach einmal ein Teil von einem werden- und wenn dieser Teil weg ist (egal ob man ihn selbst beendet hat, oder von anderem davon in Kenntnis gesetzt wurde)- dann tut es einfach verdammt weh.
Man gewöhnt sich einfach daran, es ist ein total wichtiger Teil von einem geworden- und das fehlt dann einem einfach.
Bei mir kam dann natürlich auch das schlechte Gewissen dazu jemanden (den man einmal über alles geliebt hat) im Stich zu lassen- es kamen dann Autounfälle, Szenen.... von ihr auch noch dazu- aber ich schweife schon wieder ab.

Ich denke das ist einfach ein Entwicklungsprozess- trennen tut man sich niemals punktuell. Egal wie- es ist immer eine Entwicklung.

LG,
Mike

04.09.2013 21:51 • #7


B
Meine Trennung ist noch ganz frisch - vor einem Monat hatte ich endlich den Mut und die Kraft dazu, mich aus einer 12-jährigen Beziehung zu befreien.
Sie war anfangs sehr schön, ich allerdings noch sehr jung und unerfahren.

Ich stimme Mike786 zu. So eine Beziehung wird nach all den Jahren zu einem Teil von einem selbst.
Obwohl ich in den letzten Jahren durch meine Beziehung regelrecht krank wurde, werde ich dennoch immer wieder sentimental und denke an die schönen Zeiten und Dinge zurück. Dabei müsste ich eigentlich auch sehr wütend sein, wegen all der Verletzungen und den Krisen dieser Beziehung.

Aber wenn man sowas beendet, schaut man plötzlich nur noch darauf und dann tut es weh...Wenn man es schafft, die guten Aspekte einer zerbrochenen Beziehung als solche anzunehmen, ohne dass dabei ein großes Gefühlschaos entsteht, dann hat man es wahrscheinlich geschafft und die Trennung verarbeitet.

Gleichzeitig habe ich auch ein schlechtes Gewissen, weil ich wen Neues habe (es ist allerdings nur eine Affäre, was mich wiederum auch etwas bedrückt).

Gefühle sind schon nicht einfach manchmal.
Sie zuzulassen ist wichtig, aber mich macht das oft auch fertig. Ich kann mieze2 da total verstehen, wenn sie auch körperlich so extrem darauf reagiert. An Essen mag ich meist nicht denken:( Und Schlafen ist bei all den kreisenden Gedanken auch nicht möglich!

Was für Tricks habt/hattet ihr, um mit solchen Nebenwirkungen einer Trennung fertigzuwerden?

Gruß
Brahmina

12.09.2013 11:35 • #8


H
@ Alle die in diesem Thread geschrieben haben,

Ich danke euch für eure Berichte, denn es ist interessant, spannend und wichtig, auch mal die sogenannte andere Seite zu hören.

Wobei ich dennoch denke, dass es bei meiner Ex bestimmt ein wenig
anders ist. Trotz unserer sehr schönen fünfjährigen Beziehung (ohne
Streit oder sinnlosen Stress), war sie vermutlich ganz froh darüber, dass
ich endlich wortlos gegangen bin. Ich habe die Beziehung nicht beendet
und war deshalb der Annahme, dass sie sich schon irgendwann mal
wieder melden wird (aber es ist 5 Monate her). Ich denke deshalb, bei ihr
läuft es unter dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn! und sie wird
wohl bisher nicht einen Gedanken an mich verschwendet haben.

Trotzdem Danke für eure Berichte!


VG Holzer

13.09.2013 21:03 • #9


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