Werde ich betrogen?

Manchmal möchte man wahrscheinlich die harte Realität auch gar nicht war haben. Wenn er das Handy durchgeschaut und auch etwas belastendes gefunden hätte, würde dieses ja Konsequenzen für die Beziehung nach sich führen.

Zitat von 6rama9:

Ich verstehe nicht, wozu es eines endgültigen Beweises braucht. Das unkooperative und heimlichtuerische Verhalten der Frau ist doch Indiz genug, ...

Du bist ein Hexer! Ich werde dich verbrennen oder du entkräftest meine Aussage (mit Beweisen)!

Beispiel genug?

@BeWe46 Zuerst solltest du dir gut überlegen, ob du es wirklich wissen willst. Wenn deine Frau seit längerem eine Affäre hat, willst du das wirklich wissen?
Wenn ja und deine Frau offenbar alles leugnet, würde ich sie auf die nächste Dienstreise begleiten wollen. Ihr macht euch da eine schöne Zeit. Du möchtest sehen, wo sie arbeitet, die Kollegen kennenlernen. Du kannst auch sagen, dass du ihr nicht so recht glauben kannst, denn du wüsstest, was du gesehen hast. Oder vielleicht dass du das als vertrauenbildende Maßnahme brauchst. Schau' wie sie reagiert. Vielleicht bringt das ja einen Stein ins Rollen.

So ein Vorschlag wird einen Betrüger sehr erfreuen. Dass da nichts auffliegt und der beunruhigte EP besänftigt wird, ist doch blitzschnell organisiert, dann eben auf dieser Dienstreise nicht. Zusätzlich hat man seinen guten Willen gezeigt und ist wieder Herr der Situation. Perfekt. Nächstes Mal dann wieder gerne.

Würde ich als Betrügende genau so machen! Schön die Wogen glätten und dann weiter machen, als ob nix passiert wäre…

Um zwei Beziehungen zu führen bzw. zu betrügen, bedarf es, damit das System läuft, womöglich auch über Jahre, nicht nur einer grundsätzlichen Skrupellosigkeit, sondern auch einer gewissen Logistik, um Termine zu organisieren, den EP und AP emotional bei der Stange halten, nicht aufzufliegen.
Das ist eine grundsätzliche Haltung in dieser Zeit und manchmal auch darüber hinaus.
Natürlich gehört dazu auch eine gehörige Portion Egoismus. Aus diesem Grund sind die Beteuerungen von Betrügern, wenn sie auffliegen, mit Vorsicht zu genießen.
Je nachdem, was sie anstreben, in der Regel wollen sie ja gerne in der ursprünglichen Beziehung bleiben, reicht das von Ich dachte, du liebst mich nicht mehr, ich weiß wie ich hinringeraten bin, ich weiß, wie ich da hinauskommen sollte, ich wollte dich nie verletzen, ich bin da hineingerutscht, ich liebe doch nur dich, ich liebe beide, ich weiß nicht, mehr wer ich bin, es ist doch schon längst beendet, das hat doch mit uns nichts zu tun, es war nur 7, es ist nicht das, was du glaubst, ich hatte eine Depression, ... beliebig fortsetzen.
Am Ende war jedes Treffen eine klare, bewusste Entscheidung, die gut vorbereitet war.

Tim
Das mit der Bildung hast du zuerst eingebracht. Und es heißt den Imperativ von Lesen, nur so am Rande.
Auch wenn du dich hier als Intelligenzbestie verkaufst. Zwischenmenschlich hapert es gewaltig.

Es gibt Bildung, kognitive und emotionale Intelligenz.
Bildung und Intelligenz gehen nicht immer Hand in Hand.

Dieses Gestreite um Intelligenz verstehe ich sowieso nicht

Ich bin so und so intelligent, reine Behauptung, kein Beweis, darum sind meine Argumente so und so wichtiger und richtiger als deine, denn du bist dumm, kann am Grammatikfehler gut erkennen.

Dreijährige oder Putertierende argumentieren so, wenn sie in Konflikt gehen möchten, keine echten Argumente haben oder sich einfach durchsetzen möchten. In beiden Altersstufen gelingt der Perspektivenwechsel noch nicht so gut.

Zitat von Überrascht:

So ein Vorschlag wird einen Betrüger sehr erfreuen. Dass da nichts auffliegt und der beunruhigte EP besänftigt wird, ist doch blitzschnell ...

Mag sein. Aber man kommt ins Gespräch. In die Gemeinsamkeit. Vielleicht. Vielleicht ist es eine Chance für die Beziehung.

Ich jedenfalls habe mich schon oft gefragt, was gewesen wäre, wäre ich damals hartnäckiger gewesen. Ich hatte mich aber entschieden, lieber die Augen zuzumachen. Ich wollte nicht wahrhaben, was nicht wahr sein durfte.

Wer betrügen will, der betrügt. Als vermeintlich Betrogener hat man mehrere Möglichkeiten...Alles daran setzen, den Partner inflagranti zu erwischen und dann? Will ich das, was dann zwangsläufig folgen muss, wirklich? Ich malte mir die Situation sehr bildlich aus - inklusive mein Austicken inkl. Gewaltanwendung. Das potentielle Ergebnis gefiel mir nicht. Also entschied ich mich dagegen. Oder einen Privatdetektiv beauftragen. Will ich wirklich Geld ausgeben, um zu erfahren, was ich nicht wissen will? Will ich Beweisfotos sehen, die mir eine Konsequenz aufzwingen, die ich nicht tragen will? Oder mache ich die Vogel Strauß Taktik und versuche im Verborgenen für die Beziehung zu kämpfen? Und bereite mich gleichzeitig auf eine potentielle Trennung vor, um in diesem Fall nicht ins Bodenlose zu fallen?

Ich machte mir diese Gedanken. Und ich traf meine Entscheidung. Rückblickend für mich die richtige Entscheidung.

Das muss jeder potentiell Betrogene mit sich selbst ausmachen.

Ich gebe lediglich den Rat, sich vorher bewusst zu machen, was die Konsequenzen sind und welche man bereit ist zu tragen, bevor man eine Entscheidung trifft.

Wäre übrigens auch mein Rat an die potentiellen Betrüger .

Zitat von Tin_:

verletzt meine Partnerin meine Privatsphäre (und nichts anderes ist es), indem sie mein Handy nimmt und ohne meine Erlaubnis/Wissen da reinschaut, dann ist Ende im Gelände und Schluss.

Wenn du so viel Anlass zu Misstrauen gibst wie die Frau des TE, wäre bei 90% eh schon Schluss. Der TE verschließt halt beide Augen vor der Wahrheit. Er hat ja sogar Beweise gefunden, daher würdest du in diesem Fall also als Betrüger Schluss machen. So what... Hättest du besser schon gemacht, bevor du den Partner beschissen hast.

Zitat von Wurstmopped:

Wenn er es trotzdem vehement einfordert und sie es trotzdem verweigert, was dann?
Vielleicht hat der TE auch ein Stück weit Angst vor der Wahrheit oder den Konsequenzen?

Ja gut. Wenn man Angst vor den Konsequenzen hat, kann man doch der Frau eine offene Beziehung anbieten. Dann kann sie sich ausleben und man selbst bleibt aus Bedürftigkeit in der Beziehung.

Im übrigen bin ich nicht überrascht, dass die Ehe schwer kriselt, wenn der TE im real-life genauso maulfaul ist wie hier.