Zitat von Annenette: Meine Tochter meint, dass eventuell mein Sohn eifersüchtig ist. Ich weiß nicht, keine Ahnung.
Ehrlich gesagt, hatte ich beim Lesen gleich das Gefühl, beim Sohn etwas anderes dahinter steckt und die Absicht, Dich vor einer Enttäuschung zu bewahren, nur vorgeschoben ist.
Vielleicht hat er Angst, dass Du ihm entgleitest, weniger zur Verfügung stehst, andere Schwerpunkte setzt weg von der Ursprungsfamilie o.ä.
Sollte es schiefgehen, hast Du den Kummer damit und nicht er, zuminderst nicht unmittelbar. Und außerdem ist es auch Dein Leben und es ist nicht seine Sache, über Dein Leben zu bestimmen und es in ein Fahrwasser zu lenken, das ihm passend erscheint.
Es ist Deine Verantwortung, Dein Entschluss und Dein Wunsch zusammenzuziehen.
Der Altersunterschied ist allerdings eine Nummer für sich. Jetzt kaum spürbar, kann es in einigen Jahren anders aussehen. Und dann rutschst Du unter Umständen von der Rolle der Partnerin in die Rolle einer Betreuerin oder Krankenschwester. Allerdings weiß keiner was die Zukunft bringt.
Wenn es Dein Herzenswunsch ist, dann mach es und sage Deinem Sohn, dass Du mittlerweile gut auf Dich aufpassen kannst.
Ich würde eher auf andere Dinge achten. Ein gemeinsamer Mietvertrag hat seine Vorteile, aber kann im Fall einer Trennung ungeahnte Konsequenzen haben. Überlege Dir gut, ob das jetzt schon sein muss oder ob nicht zunächst mal nur einer den Mietvertrag abschließt.
Gehe keine finanziellen Konsequenzen ein, die Dein Einkommen schmälern oder gar Ersparnisse auffressen können.
Wenn man noch verliebt ist, glaubt man, ach, uns wird das nicht passieren, wir halten zusammen. Aber auch hier gilt: Keiner kann in die Zukunft schauen.
Solltest Du eine eigene Wohnung haben, würde ich diese nach Möglichkeit behalten, sozusagen als Pfand. Die Lösung mit der Tochter ist keine Lösung, sondern nur eine Notlösung.
Und es ist auch zu bedenken, dass er sich jetzt mit der Wahl des Wohnortes durchgesetzt hat und Du beschlossen hast, das ist schon zu schaffen.
Du wirst da erst Mal relativ alleine dastehen, keine Bekannten haben. Sorge dafür, dass Du Dir dort ein eigenes Netzwerk aufbaust und auf Deine Selbstständigkeit achtest. Nur die Fixierung auf die Beziehung ist meist kein guter Ansatzpunkt, wird aber praktiziert.
Irgendwann kommen dann so Gedanken , ich habe mich voll auf die Beziehung konzentriert und keine Freunde hier, nicht mal lose Bekannte. Also achte bei aller Liebe auf Deine Selbstständigkeit.
50 km Pendelstrecke sind nicht viel, aber natürlich kostet Pendeln Zeit, Geld und Nerven. Und das geht dann zu Deinen Lasten, während Dein Partner keine Änderung seines Lebensumfeldes verkraften muss und vermutlich schon im Ruhestand ist. Und für Dich ist dann die Anstrengung höher, auch wenn es NUR drei Tage die Woche sind.
Wäre ein Städtchen dazwischen keine Lösung? Dann wäre es gleich verteilt. So aber sieht es für mich schon ein wenig danach aus, Frau passt sich den Argumenten des Partners an und nimmt das alles in Kauf. Du schreibst von reiflicher Überlegung und sicher habt Ihr Eure Gründe für diese Entscheidung. Aber pass bitte auf, dass Du nicht irgendwann sagst, ich habe mich von den Argumenten breit schlagen lassen und habe mich aus meinem Umfeld gelöst und das fällt mir jetzt auf die Füße.
Ich würde an Deiner Stelle darauf achten, die alten Verbindungen in Deiner Heimatstadt noch aufrecht zu halten soweit es möglich ist. Die Familie hat ohnehin einen hohen Stellenwert, aber Freunde verliert man schnell aus dem Blickwinkel wenn sich Lebensumstände ändern.