Wie bekomme ich ihre Unsicherheit mir gegenüber weg

D
Einen wunderschönen Samstag an Euch.

Um mein Problem zu schildern, gehe ich kurz auf ein paar Dinge ein, von denen ich denke, sie könnten wichtig sein. Ich bin 39 Jahre alt. Meine Freundin ist 30 Jahre alt. Sie ist eigentlich bereits viel früher selbständig gewesen als ich, zog früh aus und war früh eigenständig. Ich habe sie als souveräne junge Frau kennengelernt und auch anderen Kerlen gegenüber sehr überlegen. Aus ihren eigenen Erfahrungen weiß ich, dass sie viel viel mehr durch und mit gemacht hat als ich. Ihre Lebenserfahrung ist also insgesamt deutlich größer, sei es in eigenständigen Urlauben, viel breiter gefächerter Freundeskreis, beruflich auch sehr viel in Deutschland unterwegs und auch sonst wenig ängstlich.

Bei mir erlebe ich sie als sehr zurück haltend fast schüchtern. Das zieht sich durch so ziemlich alle Bereiche. Es fängt damit an, dass ich für uns koche, entscheide was, das geht weiter mit der Abendplanung und sogar beim S.. Sie verhält sich überall schüchtern, zurück haltend.

Anfangs dachte ich, das legt sich sicher, doch nun sind wir fast 3 Monate zusammen und es legt sich nichts. Das wiederum führt dazu, dass ich es irgendwann anspreche und sie offen zugibt, dass sie das eben noch mehr verunsichert. Ich will nicht immer derjenige sein, der alles bestimmt, aussucht und vorgibt.

Ich bin auch derjenige, der immer bezahlt, obwohl ich nicht unbedingt viel Geld verdiene, finde ich, ein gewisses teilen ist nicht schlecht. Aber auf die Idee kommt sie irgendwie garnicht.

Es ist nicht so, dass ich das nicht gerne tue, doch ich hätte auch mal gern ein wenig das Gefühl, dass ich mit genommen werde und nicht immer, dass ich jemanden an die Hand nehmen muss.

Das führt bei mir dazu, dass ich das als bequemlichkeit ihrerseits empfinde, eigentlich sicher bin, es ist nicht so, aber ich verstehe nicht, wieso sie vor meiner Zeit eher jemand war, der die Sache in die Hand nahm und auch mal Dinge getan hat, die überhaupt nicht kalkulierbar waren, sogar vielleicht riskant.

Bei mir komplett das Gegenteil. Gesprochen haben wir darüber - ja. Aber ich hatte tatsächlich eher den Eindruck, dass es kaputt gemacht hat, als dass ich damit wirklich konstruktiv etwas bezweckt habe.

Bevor ich nun weiter den Fehler mache, sie zu verunsichern, möchte ich mal fragen, ob jemand ein solches Verhalten kennt? Vorher nach außen gekehrt und fast wild und bei mir sehr ruhig und zurück haltend. Dabei bin ich überhaupt kein herrischer Typ und überhaupt nicht dominant, sondern eher jemand, der sich problemlos unterordnet.......ich finde es sogar recht angenehm, wenn ich mich anpassen darf und nicht der Rudelsführer sein muss, der immer genau weiß, wohin die Richtung zu führen hat.

23.08.2014 14:47 • #1


Z
Hallo Dokufreund,
ich schreibe dir mal, was mir als erstes dazu einfällt: Du beschreibst deine Freundin als eine selbstständige und starke Frau, die schon viel erlebt hat, ob positive oder negative Erfahrungen lässt sich hier nicht eindeutig erkennen. Sie scheint aber auch einen anstrengenden evtl. auch verantwortungsvollen Job zu haben. Ihr Verhalten in eurer Beziehung lässt sich m. E. erklären, dass sie sich in der Beziehung fallen lassen möchte (nicht negativ gemeint). Sie hat und muss viele Entscheidungen selbst treffen und nun möchte sie sich in eurer Beziehung fallen lassen und die Verantwortung für viele kleine Entscheidungen (Was essen wir heute, welche Sendung wollen wir sehen, was wollen wir am Wochenende machen, etc.) an dich abgeben, nicht um dich zu belasten, sondern um sich selbst zu entlasten. M. E. kann das ein Zeichen von großen Vertrauen dir gegenüber sein. Mein anderer Gedanke ist ... In vielen Beziehungen ist es so, dass ein Partner dominanter/bestimmender ist. Bei manchen Paaren ist es offensichtlich, bei manchen merkt man es eher an Kleinigkeiten. Kennst du einen ihrer Expartner bzw. hat sie dir von Exbeziehungen erzählt, aus denen hervorgeht, dass sie sich grundsätzlich in Beziehungen lieber führen lässt?!

24.08.2014 12:55 • #2


A


Wie bekomme ich ihre Unsicherheit mir gegenüber weg

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C
Hmm erinnert mich zumindest in so manchen Bereichen an meine Freundin. Und ich unterstelle ihr durch diese vermeintliche Unsicherheit mittlerweile eine gewisse Bequemlichkeit, um nicht zu sagen Faulheit. Denn wenn ich immer nur entscheiden lasse, mich selbst am besten einlade, dann verköstigen lasse und mal schauen, wer mich heute so unterhält.

Das klingt nicht nach Beziehung sondern nach einem Hausmädchenjob. Also Stress pur für mich und ich erlebe es in ähnlicher Weise derzeit selber.

Ich habe in vielen Bereichen auch mit meiner Freundin ähnliche Diskussionen und daraus auch geschlossen, dass sie schlicht und ergreifend keine Lust hat, sich Mühe zu machen oder überhaupt was zu probieren, vorzuschlagen oder sonst was.

Wie mir in meinem Post eigentlich abgeraten wurde, ich aber schon phasenweise praktiziert habe: Einfach mal genau das gleiche Verhalten abmustern und übernehmen - aber nur bewusst, sonst wird man ja genau so wie man es nicht will.

In sovielen Bereichen habe ich das Gefühl, dass Reden nicht hilft und man erziehen muss. Klingt albern, aber noch alberner ist es, wenn man über etwas redet und sich nichts aber auch garnichts verändert.

Da ist mein Wortschatz mittlerweile groß von Faulheit über Respektlosigkeit hin zu Unverschämt, was weiß ich. Zumindest unbefriedigend ist es.

27.08.2014 21:21 • #3


C
Hört sich ganz danach an, als dass sich Madam auf deine Kosten ausruht. Ist doch ganz bequem nichts zu machen und den Anderen bestimmen zu lassen. Dann hat man den Kopf frei und ein entspanntes Wochenende und der Partner kann sich abstrampeln.

Wenn der Mann älter ist, dann ist dieses Verhalten vorgezeichnet. Papa macht schon alles und wird's alles managen und richten. Wofür sich Mühe geben? Eine gleichberechtigte Partnerschaft ist in dem Falle nicht gewünscht. Da wird nur drauf gepocht, wenn es unbequem werden sollte und du weniger tust.

Lass sie doch auch mal bezahlen, oder bist du so wenig wert, dass du dir das Frauchen aushalten musst? Das war doch nur früher so, als die Frauen noch kein Einkommen hatten und sie keine andere Wahl hatten und sich einen Mann mit möglichst gutem finanziellen Hintergrund angeln mussten, damit ihre Zukunft gesichert war.

Pass auf, dass du nicht in die totale Vaterrolle abdriftest, sonst ist es mit dem S. bald ganz vorbei und du bist nur noch für das finanzielle und die Organisation zuständig. Papa eben.

27.08.2014 23:14 • #4


L
Es muss nicht unbedingt etwas mit Bequemlichkeit zu tun haben, kann aber. Ich verhalte mich z.T. ähnlich wie Deine Freundin aber wenn mein Freund sich beklagen würde, dass es ihn nervt, würde ich etwas ändern. Es gibt auch viele Männer, die gerne die eher führende Rolle einnehmen...Das darf halt nicht dahingehend entgleisen, dass der Mann der Frau alle Entscheidungen abnimmt, in allen Bereichen die Initiative ergreift, immer bezahlt...Ich stehe auf die klassische Rollenverteilung Aber man muss es halt mögen und- ganz wichtig- Geben und Nehmen sollte ausgewogen sein. Heißt, ich lasse den Mann gerne entscheiden (für uns), entscheide aber für mich selbst am liebsten allein. Ich ergreife in anderen Bereichen gern die Initiative...gebe auf meine Art...Entweder einem liegt diese Rollenverteilung oder nicht aber viel wichtiger ist die Frage: fühlst Du Dich in anderen Bereichen von ihr bereichert, beschenkt...Ist sie lebendig im Kontakt mit Dir, berührt sie Dich gerne, denkt sie an Deine Bedürfnisse? Oder liegt sie tatsächlich eher passiv herum und lässt sich praktisch und emotional bedienen? Verstehst Du, was ich meine? Es kann sein, dass sie wirklich bequem ist, es ist aber auch gut möglich, dass sie nur in bestimmten Bereichen passiv ist, in anderen aber viel zu geben hat...Du kannst Dich ja einmal befragen, wie es diesbezüglich bei euch ist...

Noch eine Idee: kenne ich auch Ich bin auch eine selbstbewusste, selbständige Frau...frech im Umgang mit Männern...aber gegenüber meinem Freund eher schüchtern...Das liegt an seiner Art, die mich leise werden lässt...Ich finde ihn so aufregend, dass meine Frechheit versiegt Ich glaube, auch ihm ist es ein bisschen zu viel der Schüchternheit Aber generell ist er schon ein Alphatier ....

und: die einfache Variante- Du kennst sie erst seit 3 Monaten...Vielleicht ist sie gerade in einer Phase, in der sie wenig Energie hat...ausgelaugt ist...Sie trägt viel Verantwortung...und kann sich bei Dir endlich fallen lassen...Kennne ich auch...aber wenn ich mich regeneriert habe, die Reserven aufgetankt sind...dann habe ich große Freuda darn, etwas für andere zu tun, Unternehmungen vorzuschlagen, meinen Partner zu verwöhnen...

lg

28.08.2014 00:36 • #5




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