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Wie den Ex als Freund behalten?

P
Hallo
Mit meinem Ex ist seit ca. 2 Monaten Schluss. Er trennte sich von mir, für mich ziemlich plötzlich, nach 2 Jahren Beziehung, mit der Begründung er liebe mich nicht mehr. Natürlich war das für mich ein totaler Schock. Wir befinden uns beide gerade mitten in einer heftigen Prüfungsphase und ich schob das ganze erst einmal auf den Stress, wollte es nicht wahrhaben, das Übliche. Mittlerweile weiß ich, dass es leider nicht so einfach ist.
Ich bin bis jetzt auf Abstand gegangen, da wir aber den gleichen Freundeskreis haben und zusammen studieren läuft man sich gezwungener Maßen öfter über den Weg. Ich schaffe es vor ihm immer cool und nett zu bleiben. Möchte einfach nicht wie ein Häufchen Elend auf ihn wirken. Obwohl ich mich die meiste Zeit so gefühlt habe. Mittlerweile geht es mir schon etwas besser. Klar denke ich jeden Tag an Ihn aber teilweise hab ich auch schon helle Momente in denen ich seine Schwächen sehe und auch die Schwächen unserer Beziehung. Teilweise aber auch Momente in denen ich mich ertappe wie ich darüber nachdenke, wie ich Ihn zurück bekommen kann. Ich kann nicht bestreiten, dass ich dies nicht wollen würde. Ich vermisse ihn einfach total. Nicht nur unbedingt als Partner, sondern auch als Mensch.
Es passiert so viel in meinem Leben, dass ich ihm so gerne erzählen würde, einfach weil ich seine Meinung dazu wissen möchte, auf die ich immer so viel Wert gelegt habe. Natürlich spreche ich auch mit meinen Freundinnen und meiner Familie darüber aber irgendwie reicht mir das nicht. Ich bin teilweise kurz davor ihn einfach anzurufen, nicht um ihn anzubetteln mich zurück zu nehmen oder irgendeine Strategie befolgend, sondern weil ich einfach mit ihm reden möchte. Ich möchte jedoch nicht verzweifelt auf ihn wirken oder ihn nerven. Er geht im Moment auch auf Abstand, also meldet sich nicht bei mir und fragt auch nicht wie es mir geht. Ich weiß nicht was ich tun soll. Und ob eine Freundschaft mit ihm vielleicht schon Möglich ist.

07.10.2017 11:34 • #1


K
Sobald du innerlich völlig abgelöst bist, geht eine Freundschaft zum Ex sehr gut. Drei meiner allerbesten Freunde sind meine Ex, auf die kann ich mich sehr gut verlassen, solange ich nichts von denen will, was sie mir nicht geben können, also Nähe, wg einem hab ich sogar Familienaufstellung gemacht, weil wir uns, so wie in unserer Beziehung völlig unnötig immer wieder gestritten haben, da konnte ich dann gut sehen welchen Abstand er zu mir braucht. Falls du jedoch merkst, du kannst die bittere Kröte nicht so einfach schlucken, empfehle ich dir die gute alte Kontaktsperre, die ist gut, falls du innerlich mit dem Ex noch irgendwie verhakelt bist. Die bittere Kröte, dass ist die Erkenntnis, eine Liebesbeziehung ist definitiv gescheitert, eine Rückkehr unmöglich, ihr seid Vergangenheit! Das Verhakelte auflösen kann ein langwieriger Prozess sein, ich hatte mal eine Blutvergiftung von einer ganz kleinen Wunde am Daumen, will sagen es dauert oft viel länger als ich will oder wünsche. Und nicht vergessen Liebeskummer ist ein Ausdruck hoher sozialer Kompetenz. Er tut so weh, damit wir überhaupt Empathie empfinden können.

07.10.2017 11:48 • x 2 #2


A


Wie den Ex als Freund behalten?

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P
Vielen lieben Dank für Deine Antwort! Ich glaube so weit bin ich noch nicht. Die Kröte ist noch nicht geschluckt und das verhakelte noch nicht gänzlich aufgelöst. Ab wann konntest du mit deinen Ex Freunden freundschaftlich umgehen? Zeitlich gesehen? Und hast du eine Tipp was ich machen kann wenn ich zwar noch keine Freundschaft mit ihm ertragen kann aber seine Meinung zu einem Thema sehr gerne wissen würde?

07.10.2017 22:10 • #3


K
Bei meinem Exex vier Jahre (15 Jahre Beziehung)bei meinem Ex eine Woche (1-1/2 Jahre) jetzt mit meiner Affäre (die nur 6 Wochen lang dauerte) ca 2 Monate Schluss incl Kontaktsperre wg dem bin ins Forum, da ich merkte, ich brauch soziale Kontrolle. Also völlig unterschiedlich bei mir gibts anscheinend keine Regel, meine Gefühle führen da ein Eigenleben. Was mir enorm gehofen hat, ist das was ich positive Integration nenne, dh dem Anderen alles Liebe und Gute wünschen, distanzieren ohne zu verteufeln. Hier im Forum kommen jedoch viele weiter, indem sie auch richtig wütend werden, das war ich zwischendurch auch, musste jedoch feststellen, dass die Wut mich noch mehr fesselt als die positive Haltung und aus der sind auch die Freundschaften entstanden. Ich geb jedoch auch zu, dass ohne meine Initiative die Freundschaften weniger Bestand hätten, also das geht mehr von mir aus, bin eben der anhängliche Hütehundtyp. Für die Kinder ist es gut, die finden das schön und entspannt, mein Umfeld wundert sich darüber manchmal, aber wie gesagt meine Ex-en würden mir auf Dauer einfach zu sehr fehlen, wenn die ganz weg wären, schließlich sind das meine Lieben die gehören einfach zu mir. Ich wünsche mir, dass ich das mit meiner Ex-Affäre auch hinkriegen würde, aber zur Zeit sieht's nicht danach aus. Es geht nicht mit jedem. Und mich nervt das manchmal auch an mir, dass ich so anhänglich bin, übe gerade das kühle Distanzierte. )

07.10.2017 22:27 • #4


P
Ich glaube da ticken wir ziemlich gleich. Ich möchte Menschen, die ich einmal in mein Herz geschlossen habe so ungern loslassen! Mit meinem ersten Ex konnte ich auch zunächst eine gute Freundschaft führen, wenn auch über eine gewissen räumliche Distanz hinweg. Wieso meinst du klappt das gerade nicht so richtig mit deiner Affäre? Liegt es an ihm oder daran, dass du noch Gefühle hast?

07.10.2017 22:45 • x 1 #5


K
Es liegt an mir, hatte bis vor kurzem noch flammend heiße Gefühle für ihn und bin mir meiner selbst noch nicht sicher, kann mir vorstellen, dass ich sofort innerlich durchdrehe, sobald ich ihn irgendwo sehe, er ist sowieso nicht an mir interessiert, jedenfalls klingelte bislang nicht das Telefon, ich hab mich da total verrannt, also bin fern jeder Realität. Und es wäre mir auch zu peinlich wenn er das wüsste, dazu bin ich auch zu stolz, fühl mich wie eine 14 jährige denke auch das ich etwas aus der Zeit aufarbeite, ich bekomm die Möglichkeit etwas von damals was ich nicht verarbeiten konnte neu zu betrachten, wenn es mir gelingt eine neue Haltung einzunehmen entwickel ich mich weiter. Wie die neue Haltung aussieht weiß ich auch schon, ich versuch immer nah zu kommen, dabei verliere ich den Überblick, Abstand halten zum Gegenüber das ist meine neue Devise, liebevoll distanziert, das fällt mir sehr schwer, das kleine Kind in mir will immer auf den Arm genommen werden..

07.10.2017 23:03 • #6